| # taz.de -- Berliner Mobilität ohne Auto: „Das ist nicht wirklich eingelöst… | |
| > Zwei Jahre Mobilitätsgesetz, und nun? Drei Verkehrs-ExpertInnen | |
| > bilanzieren – und loten aus, welche Konflikte auch jenseits des | |
| > Autoverkehrs lauern. | |
| Bild: Schöne neue autofreie Welt? Gibt's nur ausnahmsweise, wie hier auf dem A… | |
| taz: Frau Meyer, Herr Stimpel, Herr Wieseke, sie repräsentieren den | |
| sogenannten Umweltverbund: Fahrrad-, Fuß- und Nahverkehr. Dem gegenüber | |
| steht das, was man Motorisierten Individualverkehr (MIV) nennt: das Auto. | |
| Seine FahrerInnen haben im ADAC eine potente Lobby. Auf Ihrer Seite zieht | |
| man eher selten an einem Strang. | |
| Alexandra Meyer: Das würde ich nicht so sehen. Wir bei Changing Cities | |
| machen viel gemeinsam mit Greenpeace, dem VCD, auch dem ADFC. Klar, vieles | |
| stoßen wir selber an, aber alle, die bereit sind, bei dieser | |
| Geschwindigkeit mit aufs Boot zu springen, sind herzlich willkommen. Auch | |
| mit FUSS e. V. arbeiten wir regelmäßig zusammen. Leider sind das oft | |
| traurige Anlässe, nämlich die Mahnwachen, zu denen wir nach tödlichen | |
| Unfällen aufrufen. | |
| Roland Stimpel: Es passiert auf jeden Fall mehr, als öffentlich wird. Wie | |
| bei dem Bündnis, das sich eine Halbierung des Autoverkehrs in Berlin in den | |
| kommenden zehn Jahren auf die Fahnen geschrieben hat, da sind wir auch | |
| dabei. Der Umweltverbund ist bestrebt, mit einer Stimme zu sprechen, wenn | |
| das möglich ist. Da gibt es immer gegenseitige Absprachen – bei den | |
| Mahnwachen, aber auch zu den verschiedenen Stufen des Mobilitätsgesetzes. | |
| Natürlich sind wir uns nicht immer gleich einig. Seit einer Weile | |
| beschäftigt sich etwa eine Runde unter dem Motto „Grün oder Grau?“ mit | |
| Radwegen in Grünanlagen. Da gucken wir erst mal, welche Differenzen wir | |
| haben und ob ein Konsens herstellbar ist. | |
| Jens Wieseke: Bei der IGEB haben wir seit vielen Jahren Überschneidungen | |
| mit dem VCD und dem BUND, da arbeiten wir an gemeinsamen Themen wie der | |
| Straßenbahn. Und wenn neue Player wie Changing Cities auf den Markt kommen, | |
| bringen sie frischen Wind mit. Trotzdem gibt es bei dieser Vielfalt an | |
| Organisationen auch Reibungsverluste. Ich will das gar nicht dramatisieren, | |
| aber manchmal muss man sagen: Hey, hättet ihr auch mal an uns gedacht! Im | |
| Übrigen habe ich auch schon ein paar Mal mit dem ADAC geredet, und es hat | |
| mir nicht geschadet (lacht). Um den großen Wandel hinzubekommen, muss ich | |
| mit allen reden, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. | |
| Das Mobilitätsgesetz ist jetzt zwei Jahre alt, und in einem Jahr ist schon | |
| wieder Wahlkampf. Wo stehen wir aus Ihrer Sicht? Was fehlt, was ist | |
| erreicht? | |
| Meyer: Also ich sehe nichts Erreichtes. Wir haben ein Mobilitätsgesetz. | |
| Punkt. In Sachen Umsetzung passiert bei der infraVelo nichts, bei der | |
| Senatsverwaltung wenig, auf Bezirksebene wird gemauert. Von der „Vision | |
| Zero“ sind wir weit entfernt, dabei sollte das eigentlich oberstes Anliegen | |
| sein. Als es in der Pandemie deutlich weniger Verkehr gab, hätte man viel | |
| mehr angehen können. Klar, wenn man die Verkehrssenatorin so hört, ist | |
| natürlich ganz viel passiert. Sie erzählt Ihnen, wie viele Kilometer | |
| Radwege sie auf den Weg gebracht hat oder was für eine tolle Fahrradstraße | |
| die Linienstraße geworden ist. Ja, die Situation in der Linienstraße ist | |
| besser geworden, aber sie als Blueprint für andere Fahrradstraßen zu | |
| nehmen, fände ich gewagt. Die Leitfäden zur Umsetzung der gesetzlichen | |
| Vorgaben in den Bezirken gibt es auch nach zwei Jahren noch nicht, das | |
| Radwegenetz liegt nicht vor, weil der Auftragnehmer abgesprungen ist und | |
| immer noch mit einem neuen verhandelt wird. Bis zur Wahl wird da auch | |
| nichts mehr kommen. Wenn jetzt der Regierende Bürgermeister verkündet, dass | |
| die Pop-up-Radwege Bestand haben werden, dann ist das auch schon Wahlkampf. | |
| Stimpel: Immerhin, vor zwei Jahren hätte er das nicht gesagt. | |
| Meyer: Ja, man wundert sich. Selbst die CDU hat plötzlich ihr Herz für die | |
| Radfahrer entdeckt. Auch wenn sie die auf Nebenstraßen fahren lassen und | |
| die Hauptstraßen für die Autofahrer freihalten will. | |
| Wieseke: Ich würde das fast exakt so unterschreiben, was Sie gesagt haben, | |
| Frau Meyer. Dieser Senat ist ein Senat der Ankündigungen. Ein Gesetz ist ja | |
| erst mal nur ein Versprechen, das eingelöst werden muss, und das ist nicht | |
| wirklich passiert. Wenn jetzt die Verkehrsverwaltung damit hausieren geht, | |
| dass die Verkehrswende endlich kommt … | |
| … Sie meinen die aktuelle Werbekampagne der Senatsverwaltung … | |
| Wieseke: … dann sage ich: Die Verkehrswende hätte an dem Tag beginnen | |
| müssen, an dem die Senatorin ihr Büro bezogen hat. Und zwar mit vielen | |
| kleinen Maßnahmen, es muss nicht immer gleich die perfekte Lösung sein. | |
| Auch das große 28-Milliarden-Paket des Nahverkehrsplans ist nur ein | |
| Versprechen, ob es finanzierbar ist, ist eine andere Frage. Viel | |
| entscheidender ist, was hier und heute passiert. Tatsache ist, dass Busse | |
| und Straßenbahnen schon wieder langsamer geworden sind, trotz „Task Force | |
| Beschleunigung“. Alles Übrige hat für mich ein großes Fragezeichen. Die | |
| S-Bahn-Ausschreibung ist von einer Komplexität, da kann ich die | |
| Erfolgsaussichten ehrlich gesagt nicht einschätzen. Ich kann nur hoffen, | |
| dass es funktioniert, denn alles andere wäre eine Katastrophe für die | |
| Stadt. | |
| Was sind denn kleinteilige Maßnahmen, wie Sie sie vermissen? | |
| Wieseke: Ich rede hier vom täglichen Geschäftsversagen. Hat Frau Günther | |
| die BVG schnell umgesteuert, als es in der Coronakrise dramatische | |
| Taktausdünnungen bei U-Bahn und Bus gab? Nein, aber das wäre ihre Aufgabe | |
| gewesen, und der Vorwurf geht auch an die Wirtschaftssenatorin – Frau Pop | |
| ist ja Aufsichtsratschefin der BVG. Das Fahrgastinformationssystem und die | |
| Fahrplanauskunft waren während Corona zwei Wochen lang komplett | |
| unbrauchbar, da helfen mir als Fahrgast keine Ausmalbildchen auf Twitter. | |
| Stimpel: Worte und Symbolik sind ja an sich nichts Schlechtes, wenn es die | |
| richtigen sind. Und dass mit dem Mobilitätsgesetz ein Markstein an | |
| deklariertem Willen gesetzt wurde, ist schon mal gut. Wir haben uns das | |
| jahrzehntelang gewünscht und gefordert. Dass die Umsetzung eher traurig | |
| ist, da schließe ich mich an, das gilt auch für den Fußverkehr. Wir sind ja | |
| bescheiden und wären schon froh, wenn längst bestehende Gesetze und | |
| Richtlinien mal umgesetzt würden. Aber in der täglichen Praxis, vor allem | |
| der Bezirke, ist keine Wertschätzung für die größte Gruppe der | |
| Verkehrsteilnehmer festzustellen, für ihren Raum und Sicherheitsbedarf. | |
| Heißt konkret? | |
| Stimpel: Die Gehwege sind nach wie vor Resterampe, jeder darf sie zumüllen, | |
| besonders in Mitte. Bei den Elektrorollern hat man berlinisch-bräsig | |
| gesagt: „Na, lassen wa se ma kommen und kieken mal.“ Vergangenen Sommer | |
| hieß es dann: Wir richten an Straßenecken Parkplätze dafür ein. Was an sich | |
| ja sehr vernünftig ist. Nach zehn Monaten gibt es berlinweit genau einen | |
| solchen Parkplatz, in der Kreuzberger Bergmannstraße. Und was sagt der | |
| Bezirk Mitte? „Unsere Bauamtsleute müssen jetzt erst mal | |
| Corona-Nachverfolgung machen.“ | |
| Sie alle sind ziemlich unzufrieden mit der Berliner Verkehrspolitik. Aber | |
| die wird immerhin schon von den Grünen verantwortet. Wer soll denn kommen | |
| und es besser machen? | |
| Wieseke: Das ist jetzt ein bisschen böse, aber die CDU hat in den | |
| Neunzigern mehr Straßenbahn zustande gebracht als die Grünen bisher. Sie | |
| hat die Grundsatzentscheidung gefällt, dass die Straßenbahn bleibt, sie hat | |
| durchgesetzt, dass sie wieder den Alex erreicht und in den Wedding fährt, | |
| sie hat die Sanierung eingeleitet. Ich kann also von allen demokratischen | |
| Parteien erwarten, dass sie etwas für die Verkehrswende tun. Dass Grüne | |
| automatisch die bessere Verkehrspolitik machen, sehe ich nicht. Natürlich | |
| hat sich die CDU gerade mit dem Vorschlag einer Magnetschwebebahn zum BER | |
| ein Stück lächerlich gemacht. Aber das heißt ja nicht, dass sie nicht auf | |
| den Boden der Tatsachen zurückkehren kann. | |
| Stimpel: Alle, die den Anspruch haben, Volkspartei zu sein, können etwas | |
| dafür tun, dass alte Damen nicht über die Platten stolpern … | |
| Meyer: Das gilt genauso für junge Jogger! | |
| Stimpel: Sie können mehr tun, als Schilder mit der Aufschrift | |
| „Gehwegschäden“ aufzustellen. Sie können etwas dafür tun, dass | |
| Fußgängerampeln länger als fünf Sekunden auf Grün geschaltet werden und | |
| niemand um die Ecke braust, der auch gerade Grün hat. Dieses Thema ist | |
| eigentlich völlig ideologie- und richtungsfrei, aber man kann sich durchaus | |
| Lorbeeren damit erwerben. Wir werben bei allen dafür. | |
| Sehen Sie das auch so, Frau Meyer? | |
| Meyer: Ich hätte durchaus Sorge, dass das Mobilitätsgesetz notfalls | |
| rückabgewickelt wird, wenn die CDU an die Regierung käme. Aber das ist | |
| jetzt viel „Hätte, Könnte, Würde“. Ich denke, es gibt in allen Parteien | |
| Interesse für alle Verkehrsteilnehmer. Aber es muss ein Gesamtkonzept her | |
| und jemand, der es umsetzt. Beim Fahrrad wurde dafür die infraVelo | |
| geschaffen, aber es hat erst mal drei Jahre gedauert, bis die überhaupt | |
| installiert war. Jetzt ist sie da, und sie haben sie auch die Ingenieure, | |
| um die Umsetzung der Maßnahmen zu kontrollieren. Nur auf die Bezirksebene | |
| wird das alles nicht heruntergebrochen. Die Senatorin sagt selbst, dass man | |
| es jetzt erst mal mit den „Bezirken der Willigen“ versuchen will, aber auch | |
| grüne Stadräte und Bürgermeister müssen ihre Mitarbeiter in der Verwaltung | |
| triezen. Und die sagen: Ich sitze seit 30 Jahren hier und werde auch noch | |
| 15 Jahre hier sitzen, aber die Frau Günther, die sitzt da keine 15 Jahre | |
| mehr. | |
| Wieseke: Ja, das ist ein Kernproblem, das noch auf das Großberlin-Gesetz | |
| von 1920 zurückgeht. Da muss die Stadt endlich mal ran und die Demokratie | |
| vom Kopf auf die Füße stellen. Die Bezirke müssen sich auf Dinge | |
| konzentrieren, die wirklich bezirklich sind. Und viele Entscheidungen in | |
| Sachen Verkehr sind übergeordneter Natur. | |
| Stimpel: Im Grunde ist es das, was der DDR am Schluss auch immer | |
| bescheinigt wurde: organisierte Verantwortungslosigkeit. Dazu kommt der | |
| Kahlschlag der Nullerjahre, der sich jetzt doppelt auswirkt: Diejenigen in | |
| der Verwaltung, die damals übrig geblieben sind, gehen nun in Rente, aber | |
| für junge Bauingenieure gibt es Spannenderes und Besserbezahltes. Bei | |
| Bilfinger und Berger kriegen Sie das Dreifache und müssen sich nicht jeden | |
| Abend auf eine Bürgerversammlung beschimpfen lassen (lacht). | |
| Meyer: Die Verwaltungen kannibalisieren sich ja schon selber. Wenn eine | |
| Stelle im Bezirk ausgeschrieben ist, kriege ich für dieselbe Tätigkeit auf | |
| Landesebene vielleicht schon deutlich mehr und bei der infraVelo dann den | |
| Bundestarif. Da reden wir von 1.000 bis 1.500 Euro Unterschied. Und auch da | |
| habe ich 30 Tage Urlaub, eine 39-Stunden-Woche und lasse am Freitag um drei | |
| den Griffel fallen. | |
| Stimpel: Und dann noch dieser völlig unnötige Byzantinismus! Sie kennen | |
| vielleicht das Beispiel, dass die Einrichtung eines Zebrastreifens in | |
| Berlin drei Jahre und 18 Verwaltungsschritte braucht. Oder dass am | |
| Beseitigen eines Schrottautos sechs Behörden beteiligt sind. Dass das so | |
| sein muss, kann mir niemand erklären. | |
| Bei so viel Einigkeit sollten wir mal auf die Probleme zu sprechen kommen, | |
| die es ja auch zwischen den Verkehrsarten gibt, die Sie hier vertreten. | |
| Herr Stimpel, wenn ich Ihren Verband richtig verstehe, sagt der: Das | |
| Fahrrad passt nicht in die Räume derer, die zu Fuß gehen, es dringt aber | |
| immer weiter in diese Räume ein. | |
| Stimpel: Also grundsätzlich bedeutet Stadt ja, dass sich unendlich viele | |
| Wege von Menschen immer wieder kreuzen. Und dann ist es unvermeidlich, dass | |
| Menschen, die auf unterschiedliche Art unterwegs sind, manchmal | |
| verschiedene Interessen haben. Deshalb ist es kein grundkatastrophales | |
| Drama, wenn wir mal Differenzen haben. Was uns Fußgänger angeht, betrachten | |
| wir die Verkehrswende neben dem ökologischen und dem urbanen auch unter | |
| einem sozialen Aspekt. Alte Leute, Kinder, gerade auch ärmere Menschen sind | |
| auf gutes und geschütztes Gehen stärker angewiesen. Weil ihre Räume aber | |
| nun mal für schlanke zwei Räder viel besser erreichbar sind als für fette | |
| vier Räder, kommen die zwei Räder da manchmal rein. Das greift die Qualität | |
| eines Sicherheitsraums an, der ja auch dazu dient, sich die Stadt zu | |
| erschließen, zu kommunizieren, Läden anzugucken und tausend andere Dinge. | |
| Wo müssen Sie die zu Fuß Gehenden am ehesten gegen das Fahrrad verteidigen? | |
| Stimpel: Nicht gegen „das Fahrrad“. Die Mehrzahl der Radfahrer sind doch | |
| vernünftige und verantwortungsvolle Menschen. Selbst wenn manche mal die | |
| letzten fünf Meter auf dem Gehweg zurücklegen, gucken sie und warten, und | |
| auch bei ihrer Runde im Park verhalten sie sich entsprechend. Leider sind | |
| das nicht alle. Und das fällt umso mehr auf, je mehr Menschen Fahrrad | |
| fahren. Das ist dann auf dem Gehweg die Pest, aber auf der Fahrbahn ist | |
| natürlich jedes Fahrrad besser als jedes Auto. | |
| Aber es sind doch auch strukturelle Dinge, die Sie kritisieren: neue | |
| Regeln, neue Infrastrukturen. Zum Beispiel grüne Pfeile für Radfahrer oder | |
| Radschnellwege durch Grünanlagen. | |
| Stimpel: Da kommen wir jetzt vielleicht in einen Bereich, wo wir uns | |
| wirklich ein bisschen streiten können. Dann nämlich, wenn gesagt wird, man | |
| müsse für das Fahrrad Bedingungen schaffen, damit es mit dem Auto | |
| konkurrieren kann. Wenn die infraVelo beschließt, die Reisezeit von | |
| Lichterfelde zum Gleisdreieckpark darf nur 25 Minuten betragen, und | |
| deswegen müssen wir da schnurgerade durch, Grün wegschlagen, an der Ampel | |
| grüne Wellen schaffen – dann ist das im Grunde die Fortsetzung der alten | |
| Politik, die sagt: Der Schnelle ist wichtiger als der Langsame, der lange | |
| Weg wichtiger als der kurze. Das muss genau vom anderen Ende her gedacht | |
| werden. | |
| Wieseke: Da würde ich Ihnen zustimmen: Die fahrradgerechte statt der | |
| autogerechten Stadt, das kann es alleine nicht sein. Was wir brauchen, ist | |
| eine menschengerechte Stadt. Ich gebe Ihnen mal ein persönliches Beispiel: | |
| Der Schlosspark Pankow, dieser wunderschöne Park mit seinem alten | |
| Baumbestand, ist für mich nicht mehr nutzbar, den habe ich als Flanierweg | |
| für mich abgeschrieben – weil dort jetzt ein Radschnellweg durchführt. Das | |
| funktioniert einfach nicht. | |
| Meyer: Um das gleich klarzustellen: Für mich sind Radfahrer auf dem Gehweg | |
| auch eine Zumutung. Mich stören auch Mütter, die dort mit ihrem Bakfiets | |
| unterwegs sind. Da denke ich: Moment, du darfst neben deinem Kind unter | |
| acht Jahren auf dem Bürgersteig fahren, aber mit einem leeren Lastenrad | |
| gehörst du auf die Straße. Was die Frage nach dem Raum angeht, hat mal ein | |
| Professor auf einem Mobilitätskongress einen charmanten Vorschlag | |
| verbreitet: Machen Sie einfach alle Gehwege mindestens 2,50 Meter breit, | |
| dann haben alle immer genug Platz. Wenn ich mich jetzt umschaue, haben die | |
| Cafés und Restaurants schon wieder die Tische rausgestellt, ist ja auch | |
| super – aber warum ist in der Mitte nur noch 1,50 Meter zum Gehen übrig? | |
| Wo soll der ganze Raum denn herkommen? | |
| Meyer: Es ist doch so: Nur noch die Hälfte der Berliner Bevölkerung hat | |
| einen eigenen Pkw, aber wir halten für jeden davon zwei Stellplätze vor – | |
| da, wo die Leute herkommen, und in der Innenstadt, wo sie arbeiten. Wozu? | |
| Wenn ich den Platz von vornherein richtig aufteile, ist auch genügend Raum | |
| für Radwege auf der Straße. Da sind wir dann beim Prinzip der „Kiezblocks�… | |
| das wir voranbringen wollen: Kieze, in denen der Durchgangsverkehr für | |
| Autos unmöglich gemacht wird. Polizei, Müllabfuhr, Rettungsfahrzeuge kommen | |
| natürlich weiterhin durch, auch die BVG. | |
| Aber gehen bei Ihnen nicht die Alarmglocken an, wenn Sie Sätze hören wie | |
| „Wir wollen keine fahrradgerechte Stadt“? | |
| Meyer: Es geht doch ums Gesamte. Auch viele Radfahrer wollen ja nicht eine | |
| Stunde oder mehr zur Arbeit radeln, sondern setzen sich dazu lieber in die | |
| S-Bahn. Die muss dann häufig genug fahren, und am Bahnhof muss es gute | |
| Möglichkeiten geben, das Fahrrad abzustellen. Ich denke nicht, dass der | |
| ÖPNV oder die Fußgänger mit dem Rad in Konkurrenz stehen. Es sind einfach | |
| deutlich mehr Fahrräder geworden, und das fällt auch auf, weil sich | |
| mittlerweile Menschen aufs Rad trauen, die nicht ganz so sicher fahren. | |
| Unter anderem viele Touristen. Die weichen dann schon mal schneller auf den | |
| Bürgersteig aus. Wenn für all diese Menschen die Straße sicher genug ist, | |
| werden sie auch keine Fußgänger mehr belästigen. Klar gibt es immer die | |
| Rowdies, denen alles egal ist. Die sind schon 1980 rücksichtslos gefahren | |
| und werden das auch 2080 noch tun. | |
| Stimpel: Hier vielleicht ja, in Frankreich nicht. Dort sind die Bußgelder | |
| für die verschiedensten Ordnungswidrigkeiten auf 135 Euro hochgesetzt, ob | |
| Handy am Steuer, Querparken auf dem Gehweg, auch wenn Sie Ihrem Kind unter | |
| 12 den Helm nicht aufsetzen. Das ist ziemlich wirksam, das zahlt jeder nur | |
| einmal. | |
| Meyer: Aber nur, wenn es kontrolliert wird. Auf dem Gehweg Rad fahren | |
| kostet bei uns mittlerweile 55 Euro. Ich kann nur sagen, ich jogge zweimal | |
| die Woche, da könnte ich jedes Mal 800 Euro einnehmen. | |
| Es fehlt oft an einem respektvollen Miteinander im Verkehr, von allen | |
| Seiten, dabei ist auch viel Aggression im Spiel. Kommt man da wieder raus? | |
| Wieseke: Es gibt da kein Patentrezept, letztlich ist die Stadtgesellschaft | |
| auch nur ein Spiegelbild der Gesamtgesellschaft, die ja eine Tendenz zur | |
| Hypererregung hat. Wenn es sogar Angriffe auf Krankenwagen gibt, ist das ja | |
| scheinbar ein tieferliegendes Problem, da sind wir alle gefragt, an uns zu | |
| arbeiten. Aber grundsätzlich müssen wir die Stadt wieder menschengerechter | |
| gestalten, um solche Konflikte zu entschärfen. Frau Meyer hat das Thema | |
| Raumverteilung schon angesprochen. Der Grundriss dieser Stadt stammt ja | |
| noch in weiten Teilen von James Hobrecht, der die gute Idee hatte, relativ | |
| breite Fußwege anzulegen. Wenn ich diese Fläche dem Auto opfere und den | |
| Rest dann auch noch für die Gastronomie öffne, wird der Platz immer enger, | |
| das schafft Konflikte. Wir müssen zurück zu einem menschlichen Maß, zu | |
| funktionierenden Kiezen, das verringert auch die notwendigen Wege. | |
| Stimpel: Dass Menschen, die ein Gerät haben, mit dem sie schneller sein | |
| können, auch schneller sein wollen, war schon immer so, und das führt zu | |
| Problemen. Es gibt zwei Möglichkeiten, da ranzugehen: Eine ist, dafür zu | |
| sorgen, dass nur ein geringer Teil der Menschen solche Verkehrsmittel | |
| benutzt. Nichts gegen Radfahrer, aber jeder, der nicht mit einem | |
| Individualfahrzeug unterwegs ist, erspart sich selbst und auch der Stadt | |
| diesen Druck. In Paris werden 90 Prozent der Wege zu Fuß und mit den | |
| Öffentlichen zurückgelegt. | |
| Was machen die denn dort anders? | |
| Stimpel: Natürlich ist die Stadt im Vorteil, weil sie sehr dicht und | |
| kleinteilig ist. Aber es ist eben auch eine mit guten Strukturen, | |
| Zebrastreifen, kurzen Ampelphasen, freien Gehwegen. Die andere Möglichkeit | |
| ist, Individualfahrzeuge auch mit modernster Steuerungs- und | |
| Beeinflussungstechnik zu bremsen. Das gilt vorrangig für das Auto, wird | |
| aber vielleicht auch mal ein Fahrradthema. Ab 2022 sollen Systeme der | |
| „Intelligent Speed Assistance“ in alle neuen Automodelle eingebaut werden �… | |
| die leider erst mal noch ausschaltbar sein werden. Und auch für Fahrräder | |
| geht das los: Der Amsterdamer Flughafen Schiphol will mit einem | |
| Geofencing-System dafür sorgen, dass die S-Pedelecs dort nicht schneller | |
| als 30 km/h fahren können. | |
| Gutes Stichwort: Was erwarten Sie eigentlich von der „Holländischen | |
| Kreuzung“, die einige jetzt auch für Berlin propagieren? | |
| Meyer: Die tödlichen Unfälle an Kreuzungen passieren zu 90 Prozent durch | |
| rechtsabbiegende Pkw und Lkw. Das Einfachste wären also getrennte | |
| Ampelschaltungen oder zumindest so weit versetzte, dass Fußverkehr und | |
| Radverkehr früher starten können und im Blickfeld der abbiegenden | |
| Autofahrer sind. Was die bauliche Gestaltung angeht, da streiten sich | |
| unsere Verkehrsingenieure noch darüber, was besser ist. Ich denke, man muss | |
| einfach mal mutig sein und an ein, zwei Ecken ausprobieren, ob es | |
| funktioniert. Ein Problem sind natürlich die zusätzlichen Wege für | |
| Fußgänger. | |
| Stimpel: Naja, die drei Meter Umweg sind eigentlich das kleinste Problem. | |
| Die Ampeln sind ein viel größeres. Wer diagonal über eine Kreuzung will, | |
| hat auf Straßen mit Mittelinseln heute schon oft eine vierfache rote Welle. | |
| Bei einer Holländischen Kreuzung geht man aber nicht nur über vier | |
| Fahrbahnen, sondern auch über vier Radwege. Bei mäßigem Radverkehr kein | |
| Problem – aber bei starkem Radverkehr, den wir uns ja anstelle von starkem | |
| Autoverkehr wünschen, braucht es Zebrastreifen, damit man da rüberkommt. | |
| Unser Protest bezog sich darauf, dass die bei der bisherigen Planung | |
| fehlten, obwohl sie in Holland schon lange dazugehören. Es gibt übrigens | |
| ein anderes Thema, das uns dreien immer wieder Sorgen macht. | |
| Nämlich? | |
| Stimpel: Haltestellen. Menschen, die in Berlin Haltestellen planen, fahren | |
| offenbar nur Auto und hassen alle anderen. Da werden Menschen zu Fuß und | |
| Radfahrer regelrecht aufeinandergehetzt, das ist ein Skandal. | |
| Meyer: Und oft so gar nicht zu Ende gedacht! Bei mir am Weinbergspark fährt | |
| die Tram den Berg hoch, die Radfahrer werden hinter das | |
| Haltestellenhäuschen auf den Bürgersteig geleitet. Eigentlich geht es dann | |
| wieder links auf die Straße zurück, aber das erkennt man nicht. Da liegt | |
| außerdem Kopfsteinpflaster und da fährt die Tram, da fahren die meisten | |
| natürlich lieber weiter auf dem Gehweg. Die gondeln da zwischen den Tischen | |
| herum und ich denke nur: Wer hat sich so eine Verkehrsplanung ausgedacht? | |
| Wieseke: Es gibt ja gute Möglichkeiten, Haltestellen zu gestalten und den | |
| Verkehr zu entkrampfen, die sogenannten Haltestellenkaps, die bis an die | |
| Fahrbahn heranreichen, auch überfahrbare Straßenbahnhaltestellen. Da ist | |
| Berlin einfach nicht innovativ genug. Dresden ist da beispielsweise schon | |
| viel weiter. Die perfekte Lösung für alle Verkehrssituationen gibt es | |
| allerdings nicht, man muss genau gucken, was wo passt. Ich plädiere an | |
| dieser Stelle immer dafür, Auto- und Fahrradfahrer daran zu erinnern, dass | |
| sie Rücksicht gegenüber Aus- und Einsteigenden walten lassen. In der | |
| DDR-Straßenverkehrsordnung gab es das Schild „Beginn einer Haltestelle“. Da | |
| wünsche ich mir von Berlin eine Bundesratsinitiative: Holt das bitte aus | |
| dem Museum raus! | |
| Meyer: Im Westen der Stadt sind ja oft noch die baulichen Radwege auf dem | |
| Gehweg vor Bushaltestellen das Problem. Allerdings wurde mir noch in der | |
| Schule beigebracht: Wenn der Bus hält, haben die Fahrgäste Vorrang. | |
| Vielleicht muss man da heute wirklich mehr mit Technik arbeiten, | |
| Lichtsignale im Boden, Visualisierungen. Und manchmal einfach einen Schritt | |
| vorangehen. Ich kann mich noch gut erinnern, als Frau Günther im Jahr 2018 | |
| Verkehrspolitiker aus Berlins Partnerstädten zu Gast hatte. Da war ein | |
| Brüsseler, der meinte: Ihr müsst immer alles dreimal diskutieren und planen | |
| – wir haben es einfach gemacht! Und so wie ich Brüssel kenne, wird da | |
| tatsächlich schon viel mehr Rad gefahren, auch wenn es immer noch | |
| kreuzgefährlich ist. | |
| Stimpel: Richtig, aber: Manchmal wollen deutsche Städte, können aber nicht. | |
| Bei uns ist sehr viel zentral geregelt, und zwar im unfähigsten und | |
| unwilligsten Bundesministerium. In seiner Verwaltungsverordnung zur | |
| Straßenverkehrsverordnung steht genau drin, warum man an ganz vielen | |
| Stellen eben keine Tempo-30-Schilder aufhängen darf. Oder Zebrastreifen | |
| bauen: Nicht direkt vor Schulen und großen Bürohäusern, da kommen ja alle | |
| raus und wollen rüber, da kann ja keiner mehr ungestört fahren! Da muss ein | |
| Gitter hin und das Ding muss 50 Meter zur Seite. | |
| Lassen Sie uns noch über die Kantstraße sprechen. Da gibt es inzwischen | |
| auch eine Pop-up-Bikelane, aber auch viel Kritik. FDP-Fraktionschef Czaja | |
| meint zum Beispiel, der Radweg habe den Verkehr nicht sicherer gemacht, | |
| dafür stünden die Busse im Stau und es drohe der „Gewerbetod“. Sehen Sie | |
| das ähnlich, Herr Wieseke? | |
| Wieseke: Es ist doch ganz einfache Mathematik: Die Busse müssen sich jetzt | |
| eine Spur mit dem Autoverkehr teilen, dadurch brauchen sie über die Länge | |
| der Kantstraße eine Minute länger. Damit ist das aus Sicht des ÖPNV | |
| gescheitert. Aber die Senatsverwaltung hat das durchgedrückt und den | |
| Busverkehr von Anfang an untergeordnet. Jetzt zu sagen „Was ist schon eine | |
| Minute?“, das ist immer dieselbe Masche. Die Busse werden immer langsamer, | |
| was zusätzliche Fahrzeuge und Fahrer kostet. Fünf minus für die Senatorin! | |
| Wir haben ja dann zusammen mit Changing Cities einen ganz revolutionären | |
| Vorschlag gemacht … | |
| Den Durchgangsverkehr für private Autos ganz aus der Kantstraße zu | |
| verbannen. | |
| Wieseke: Richtig. Das ist sicher ein Stück Utopie, über Nacht geht das | |
| nicht – aber man muss damit anfangen. Etwas anderes ließe sich schnell | |
| anordnen und umsetzen: eine Umweltspur für Bus und Fahrrad auf den rechten | |
| Fahrbahnstreifen aller vierspurigen Straßen, stadtweit. Das meine ich | |
| ausdrücklich nicht als Dauerlösung, sondern als Provisorium. Bessere | |
| Lösungen mit geschützten Radwegen finde ich gut, aber die kriege ich nicht | |
| über Nacht. Ich muss jetzt schnell und entschlossen handeln. | |
| Frau Meyer, für Sie wären solche gemeinsamen Spuren keine Lösung, oder? | |
| Meyer: Naja, es wäre ja ein Provisorium. Ich denke, man muss sich die | |
| Gesamtsituation auf solchen Straßen angucken. Im Fall der Kantstraße, die | |
| vom Zoo nach Spandau rausführt, werden ja regelrechte Menschenmassen mit | |
| dem Bus transportiert, das ist wirklich eine wichtige Trasse für den ÖPNV. | |
| Aber schon vor Ausweisung der Pop-up-Bikelane war hier das Parken in | |
| zweiter Reihe ein großes Problem, auch die vielen Querparkplätze sind | |
| gefährlich. Da frage ich mich: Warum muss ich überall diese parkenden Autos | |
| haben? In der ganzen Stadt stehen Parkhäuser zu 50 Prozent leer. Das Parken | |
| auf öffentlichem Straßenland kostet einfach nicht genug. In Amsterdam | |
| werden für das Anwohnerparken im Jahr 400 Euro fällig, bei uns gerade mal | |
| die Verwaltungsgebühr. | |
| Wieseke: In Berlin wird noch nicht mal das genommen, was der Bund | |
| ermöglicht. Der sagt schon länger: 30 Euro im Jahr geht. Hier ist es ein | |
| Zehner, das ist die Untergrenze. Das hätte die Senatorin im ersten Jahr | |
| anpassen können. | |
| Stimpel: Und von wegen „Gewerbetod“: Der größte Feind des Gewerbeverkehrs | |
| und der Lieferanten sind die vielen privaten Autos, die überall herumstehen | |
| und die Lieferzonen blockieren. Wenn die FDP etwas fürs Gewerbe tun will, | |
| muss sie gegen ihre Kernkundschaft der privaten Autofahrer vorgehen. | |
| Letzte Frage: Kann man den Umweltverbund durch eine bessere Verknüpfung der | |
| Verkehrsmittel noch stärken? Brauchen wir beispielsweise andere | |
| Mitnahmeregelungen für Räder in den Bahnen? | |
| Wieseke: Es gibt diese Idealvorstellung, sein Rad immer mitnehmen zu | |
| können. Aber ich gebe zu bedenken, dass wir immer noch ein | |
| Kapazitätsproblem bei der U-Bahn haben. Auch die S-Bahn ist nicht da, wo | |
| wir sie gerne hätten, und manche Buslinien sind hoffnungslos überlastet. Da | |
| stoßen wir an Systemgrenzen, deshalb sehe ich im Moment keinen Spielraum | |
| für mehr Mitnahmemöglichkeiten. Stattdessen sollten wir das Fahrrad als das | |
| Nahverkehrsmittel stärken, das es ist. Da muss es am U- oder S-Bahnhof | |
| sichere Abstellmöglichkeiten geben. Seit zehn Jahren diskutiert die Politik | |
| über ein Gesamtkonzept, mittlerweile arbeitet die infraVelo dran – aber | |
| brauche ich das wirklich, um anzufangen? Es gibt Bahnhöfe im Tarifgebiet B, | |
| bei denen klar ist, dass sie moderne Abstellanlagen brauchen, Heiligensee | |
| oder Kaulsdorf, da brauche ich doch kein fertiges Konzept! | |
| Immer wieder heiß umkämpft ist auch die Situation in den Regionalzügen, | |
| gerade an Sommerwochenenden, wenn alle ihr Fahrrad mitnehmen wollen. | |
| Wieseke: Ja, das ist ein klassisches Problem. Aber die Nachfrage nach | |
| Fahrradmitnahme, die es da gibt, könnte ich eigentlich nur bewältigen, wenn | |
| ich mir zwei verschiedene Wagenparks leiste. Da sage ich: Es werden nicht | |
| alle Blütenträume reifen. | |
| Stimpel: Und dass in Regionalzügen Sitze ausgebaut werden und von Montag | |
| bis Freitag 15 Leute stehen müssen, damit am Wochenende Räder transportiert | |
| werden können, das kann auch nicht angehen. | |
| Meyer: Es fehlt eben immer noch an Infrastruktur. Die Menschen ziehen immer | |
| weiter raus in den Speckgürtel, fahren aber zum Arbeiten täglich in die | |
| Stadt. Das muss natürlich erst mal gewährleistet sein. Mit Abstellanlagen | |
| oder mehr Mitnahmemöglichkeiten, mit mehr und moderneren Zügen und dem | |
| zweigleisigen Ausbau der S-Bahn. Je besser die Strecken und die Flotte | |
| ausgebaut sind, je mehr Züge fahren, umso mehr Platz ist für alle. Für das | |
| Fahrrad und den Kinderwagen und vielleicht auch noch den Anhänger. | |
| 11 Jul 2020 | |
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| Claudius Prößer | |
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