# taz.de -- Rezension | |
Drama „Ivo“ im Kino: Mit dem emotionalen Ballast im Auto | |
Alles ist hier in Bewegung: In ihrem neuen Spiefilm beobachtet Regisseurin | |
Eva Trobisch pointiert die mobile Palliativpflegerin Ivo bei der Arbeit. | |
Comic „Drei oder vier Bagatellen“: Ohne Glück bleibt es schwer | |
Die Gesichter sind der eigentliche Schauplatz der Handlung in Franz Suess’ | |
Comic „Drei oder vier Bagatellen“. | |
„Gefährliche Liebschaften“ im Theater: Am schweren Daunenbett nur zuppeln | |
Caroline Peters spöttelt, Martin Wuttke wütet: Für das Hamburger | |
Theaterfestival überarbeitete John von Düffel die „Gefährlichen | |
Liebschaften“. | |
Spielfilm über Malerin Maria Lassnig: Malen muss sie | |
In „Mit einem Tiger schlafen“ zeigt Regisseurin Anja Salomonowitz die | |
Malerin Maria Lassnig als spröde Figur, gespielt von Birgit Minichmayr. | |
Jelinek-Stück am Theater Bremen: Die Rückkehr der Engel | |
Kaum ein neues Stück wird derzeit so viel gespielt, wie Elfriede Jelineks | |
„Sonne/Luft“. Sein Thema ist der Klimawandel. Seine Sprache gewohnt rasant. | |
Jelinek in den Kammerspielen München: Die Reichen baden, der Planet ächzt | |
Elfriede Jelineks neues Stück „Asche“, inszeniert von Falk Richter, stimmt | |
zur Totenmesse für die Menschheit und einen persönlichen Gefährten an. | |
Actionfilm „Monkey Man“ von Dev Patel: Abstieg in die Unterwelt | |
Zwischen Faustkampf, indischer Mythologie und Nationalismus: Dev Patel legt | |
mit „Monkey Man“ einen wilden Thriller als Regiedebüt vor. | |
Abdel-Maksoud und Schleef in München: In steter Grenzüberschreitung | |
An den Münchner Kammerspielen fühlen Nora Abdel-Maksoud und Marie Schleef | |
mit ihren neuen Theaterinszenierungen der Gegenwart auf den Zahn. | |
Filmbiografie „One Life“ im Kino: Held im Stillen | |
Die Filmbiografie „One Life“ erzählt von Nicholas Winton, der kurz vor dem | |
Zweiten Weltkrieg Kinder aus der Tschechoslowakei retten ließ. | |
Buch über Rassismus im Sport: Wie weiß ist der Ball? | |
In seinem Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“ schaut der Sportjournalist | |
Ronny Blaschke, wo sich heute Rassismus und Kolonialismus im Fußball | |
zeigen. | |
Yasmina-Reza-Stück in Hamburg: Oberflächliches Diskurstheater | |
Wo sonst so gekonnt das Bürgertum entlarvt wird, gibt es nun nur | |
unverbunden wirkende Einzelteile: „James Brown trug Lockenwickler“ von | |
Yasmina Reza. | |
„The Holdovers“ von Alexander Payne: Trampelpfad durchs Leben | |
Wie eine Zwangsgemeinschaft im Internat zu sich findet: Alexander Paynes | |
Film „The Holdovers“ ist eine Hommage an das US-Kino der 70er Jahre. | |
Queerer Debütfilm „I Love You More“: Glück, so lang wie ein Popsong | |
Das Spielfilmdebüt „I Love You More“ des Kosovaren Erblin Nushi ist | |
autobiographisch. Es besitzt eine erstaunliche innere Ruhe und | |
Selbstsicherheit. | |
„Poor Things“ mit Emma Stone: Ein zurechtgerücktes Leben | |
In „Poor Things“ interpretiert Yorgos Lanthimos den Frankenstein-Stoff | |
feministisch. Er läuft aber Gefahr, das zu betreiben, was er kritisieren | |
will. | |
Ausstellung Technik u. Kunst in Bozen: Die Hoffnungsmaschine | |
In der Kunstausstellung „Hope“ im Museion Bozen herrscht ein optimistischer | |
Glaube an die Gegenwart. Die liegt aber zwischen Apokalypse und Neuanfang. | |
Buch über linke Lethargie: Klassenbewusstsein als Willensakt | |
Jean-Philippe Kindlers Buch versucht, linke Debatten vom Individualismus zu | |
befreien. Dabei lässt es Antisemitismus weitgehend aus. | |
Minialbum der Band Die Person: „Hëks Hëks Motherfucker“ | |
Die Band aus Göttingen hat sich in der Pandemie gegründet. Nun macht sie | |
Stonerrock aus der Gruft – mit 'nem Arschtrittfaktor vom Teufel. | |
Film „Perfect Days“ von Wim Wenders: Schattenspiel auf der Toilettenwand | |
Wim Wenders hat mit „Perfect Days“ einen trügerisch schlichten und schönen | |
Film gedreht. Sein Hauptdarsteller bleibt unerschütterlich ruhig. | |
Bildband über HSV-Legende Uwe Seeler: Uns Uwe und vieles mehr | |
Der Fotoband über den herausragenden Hamburger Fußballer Uwe Seeler ist | |
zugleich eine formidable Chronik Nachnazideutschlands. | |
Fotobuch über Trümmer in der Ex-DDR: Ankündigung des sozial Abgebrühten | |
Arwed Messmer fotografierte Trümmerlandschaften in Ostdeutschland. In | |
seinem Buch deuten sie eine ebenso rauhe Geschichte wie Gegenwart an. | |
Kompilation mit Fake-DDR-BRD-Hippiesound: West-östliche Dekadenz reloaded | |
Haschpfeiferauchen im Plattenbau? Eine Kompilation mit Fake-DDR-BRD-Sound | |
befeuert Fantasien über den Osten, verfehlt aber knapp ihr Thema. | |
Cat Power covert Bob Dylan: Just like a woman | |
US-Sängerin Cat Power widmet sich mit ihrem neuen Album dem legendären | |
Londoner Bob-Dylan-Konzert von 1966 – und spielt es Song für Song nach. | |
Essays des Ukrainers Juri Andruchowytsch: Hellsichtiger Realist | |
Der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch hat lange vor dem russischen | |
Angriff vor dem Aggressor gewarnt. Seine Essays zeigen das deutlich. | |
Theater über Ex-Jugoslawien: Messe der Maßlosigkeit | |
Allegorie auf ein gescheitertes Projekt: Oliver Frljićs zitatenreiches | |
Theaterstück „Mass for Jugoslavia“ wurde am Berliner Gorki Theater | |
aufgeführt. | |
Björk-Konzert in Hamburg: Im Elfen-Wartehäuschen | |
Die isländische Pop-Avantgardistin Björk gab Dienstagabend in Hamburg ein | |
Deutschland-Konzert – mit Greta-Thunberg-Projektion. | |
Dracula am Schauspiel Frankfurt: Von fremden Mächten gesteuert | |
Ein Vampir in Zeiten von Fake News: eigentlich eine gute Idee in Johanna | |
Wehners Inszenierung des „Dracula“-Klassikers. Doch weit trägt sie nicht. | |
Neuer Luc-Besson-Film „Dogman“ im Kino: Eine glänzende Travestie | |
Mit Hilfe von Straßenhunden wird ein Außenseiter zum Robin Hood in Drag. | |
Luc Besson knüpft mit „Dogman“ an Erfolge in den Neunzigern an. | |
Roman „Vaters Meer“ von Deniz Utlu: Unter der Wüste liegt das Meer | |
Ein starkes Stück Prosa: Deniz Utlus Roman „Vaters Meer“ über einen | |
Hannoveraner Teenager und den Verlust seines Vaters ist ein literarisches | |
Meisterwerk. | |
Paramount-Serie „Slip“: Per Orgasmen ins Paralleluniversum | |
Nach dem Sex nicht im eigenen Bett aufzuwachen, okay. Aber in einem ganz | |
anderen Leben? Mit schrägem Humor erkundet „Slip“ alternative Realität. | |
Comic von Mahler über Literaturbetrieb: Unerbittlich wie Luthers Thesen | |
Der Comiczeichner Mahler beherrscht Satire. In „Akira Kurosawa und der | |
meditierende Frosch“ erzählt er Absurdes aus der Welt der Buchmenschen. | |
Hamburger Undergroundband Kleiber: Bloß nicht zur Paartherapie | |
Für die Band Kleiber hat sich ein bunter, undergroundiger, hochkarätiger | |
Haufen zusammengeklaubt. Ihr Debüt erzählt von Liebe und Leiden. | |
Sobo Swobodniks Film „Geschlechterkampf“: Dasein ohne faule Kompromisse | |
Punch auf Punch: In „Geschlechterkampf“ durchquert Hauptdarstellerin | |
Margarita Breitkreiz in einem atemlosen Rausch geschlechtliche Abgründe. | |
Nigerias steigende Preise: Es fehlt die Kraft zum Protestieren | |
Verdreifachte Benzinpreise, mehr Armut: In Nigeria waren die | |
Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Nachbarländern stets hoch. Nun haben | |
sie erneut zugelegt. | |
Neuer Spielfilm von Claire Denis: Welch seltsames Spiel die Liebe ist | |
Regisseurin Claire Denis nimmt sich in „Mit Liebe und Entschlossenheit“ mit | |
leichter Hand eines sehr französischen Filmthemas an. | |
Diskutiertes Buch aus Italien übersetzt: Unerträgliche Erforschung des Bösen | |
In „Die Stadt der Lebenden“ rekonstruiert Nicola Lagioia den grausamen Mord | |
an dem 23-jährigen Luca Varani. Rom wird darin zur dunklen Protagonistin. | |
Buch über Russlands Krieg gegen Ukraine: Und noch ein sarkastischer Segen | |
Historiker Serhii Plokhy, Kenner der Geschichte, zoomt in seinem Buch „Der | |
Angriff“ auf Kipppunkte, die zum Krieg in der Ukraine führten. | |
Spielfilm über Ökoaktivismus: Bomben gegen die Klimakrise | |
In „How to Blow Up a Pipeline“ lässt Regisseur Daniel Goldhaber Aktivisten | |
diskutieren und gegen die Mineralölkonzerne zur Tat schreiten. | |
Junge Autorin Elodie Arpa über Freiheit: Wie Milch auf der Tischplatte | |
Die Essayreihe „übermorgen“ widmet sich Begriffen und Moden der Gegenwart. | |
Elodie Arpas „Freiheit“ fällt dabei gleichermaßen zu kurz und zu lang aus. | |
„Antigone“-Inszenierung in Berlin: Mustern entkommen | |
Die eigenen Grenzen überwinden: An diesem Ziel arbeitet Leonie Böhms | |
Inszenierung „Antigone“ im Gorki Theater Berlin, bleibt aber zu allgemein. | |
Comic über die Sternzeichen: Lüsterne Skorpione | |
Der neue Comic von Liv Strömquist ist ein lustig-überzeichneter | |
Sternzeichen-Kalender, der nebenbei den Hype um Astrologie erklärt. | |
Stückentwicklung mit JVA in Jena: Leben weggesaugt | |
Die Zeit, die nicht vergehen will: In Jena erzählt das Theaterstück „Knast�… | |
über Alltag, Zermürbung und mangelnde Einsicht in einer JVA. | |
Konzert von Lizzo in Berlin: Querflöte unter der Diskokugel | |
Auf Wiedersehen, Schlampe: US-Superstar Lizzo gastiert in der Berliner | |
Mercedes-Benz-Arena und verzückt auf Deutsch. | |
Roman „Wunderkind“: Missbrauch und Superkräfte | |
Die schwedische Schriftstellerin Karin Smirnoff entwirft in ihrem Roman | |
„Wunderkind“ eine kindliche Heldin von immenser seelischer Resilienz. | |
Neues Album von Pink: Gibt es im Himmel eine Bar? | |
US-Sängerin Pink bringt ihr neues Album „Trustfall“ heraus. Das ist mit | |
Powerpop und Balladen recht wechselhaft, vielleicht auch einfach erwachsen. | |
Autobiografie von Margo Jefferson: Selbstbehauptung gegen den Kanon | |
Was es bedeutet, privilegiert und reich zu sein in einer rassifizierten | |
Gesellschaft, beschreibt Margo Jefferson in „Constructing a Nervous | |
System“. | |
Maren Wursters neue Bücher: Getrennt und doch verbunden | |
Prosa vom Anfang und Ende des Lebens: Maren Wursters Roman „Eine beiläufige | |
Entscheidung“ und ihr Essay „Totenwache“. | |
Die Wahrheit: Reserverad voll im Eimer | |
Die wahre, königliche und ein für alle Mal letztgültige Rezension des | |
englischen Prinzenbuches namens „Reserve“ nur bei uns. | |
Feministische Linguistin Luise F. Pusch: Reparatur der Herrenkultur | |
Luise F. Pusch, Autorin von „Das Deutsche als Männersprache“, legt ihre | |
Biografie vor. Sie erzählt vom dumpfen Geist der deutschen Nachkriegsjahre. | |
Romanverfilmung von Aron Lehmann: Wahrheiten aus dem Westerwald | |
„Was man von hier aus sehen kann“ verhandelt existenzielle Themen im | |
kleinen Dorf. Magischer Realismus und Humor treffen auf Tieftrauriges. | |
Rückblick aufs Sportjahr 2022: Von Bernard bis Basketball | |
Cooles und toll Unspektakuläres, Historisches und Visionäres: Die | |
Leibesübungen-Redaktion der taz stellt gute Bücher und Filme aus 2022 vor. |