Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Doku über Cybermobbing: Ein „Spiel“ mit Opfern
> Wie funktioniert die digitale Jagd? Eine Doku zeigt Strategien von
> Cybermobbern und wie ihre Opfer gegen sie ankämpfen.
Bild: Für sie ist es ein Spiel: Der angebliche Pressesprecher der „NWO“ mi…
Für die Trolle ist es ein Spiel, sie hacken sich in Bankkonten, drohen mit
Gewalt und treiben ihre Opfer in den Wahnsinn. Im Fokus der
WDR-Dokumentation [1][„Das Cybermobbing-Kartell“] steht die Gruppe „NWO“
und eines ihrer Opfer, [2][die Influencerin Aline Bachmann.] „NWO“ steht
für „Neue Weltordnung“ und „Nie wieder online“. Letzteres ein Zustand,…
man sich nach der Doku selbst herbeiwünscht.
„Warum dürfen die das? Warum?“, ruft Bachmann auf Tiktok in die Kamera, das
Gesicht verzerrt, die Augen vom Weinen gerötet. Der Filmemacher und
Journalist Christoph Kürbel zeigt an ihrem Beispiel, wie gefährlich und
perfide Cybermobbing sein kann. Bachmann leidet unter der Verfolgung und
den Angriffen.
Sie habe begonnen, Schmerzmittel einzunehmen, erzählt sie. „Ich hatte Angst
vor mir selbst.“ Auch Bachmanns Mutter gerät in den Fokus der Gruppe. Die
„NWO“ lässt einen Sarg an ihre Haustür liefern.
Für die Optik der kurzweiligen 45-Minuten-Doku haben sich die Macher ein
fiktives [3][Computerspiel] namens „Mobbinggames“ ausgedacht. Die Mobber
sind als Spielcharaktere zu sehen, sie tragen dunkle Masken oder
Sonnenbrillen, Westen und Mäntel. ie sind keine klischeehaften Hacker,
denen dunkle Kapuzen über das Gesicht fallen, sondern sehen sich als
Spieler in einem perfiden Game namens Selbstjustiz.
## Bis zum letzten Level
Und dann gibt es auch noch einen Whistleblower, der sich selbst als
Pressesprecher der „NWO“ ausgibt. Er erklärt die verschiedenen Level des
Games: Die Mobber müssen Menschen zu Bachmann schicken, die Drogen kaufen
wollen. Drohen, ihr Pferd zu vergiften. Irgendwann fangen sie ihre Post ab
und fälschen eine Bombendrohung, die Bachmann und ihr Lebensgefährte
angeblich verfasst haben.
Auch Parallelen zu dem [4][Videostreamer Drachenlord, der seit mehr als
zehn Jahren von Trollen gestalkt wird], werden ersichtlich. Egal wie viel
man schon vorher über die Cybermobbing-Szene in Deutschland weiß, die
Recherche ruft dringlich in Erinnerung, was unter dem Radar der
Strafverfolgenden im Internet passiert. Am Ende bleibt die Erkenntnis:
Cybermobbing ist für die Täter ein Spiel, das ihre Opfer nie gewinnen
werden.
16 Aug 2024
## LINKS
[1] https://www.ardmediathek.de/film/das-cybermobbing-kartell/Y3JpZDovL3dkci5kZ…
[2] https://www.instagram.com/offiziellalinebachmann/?hl=de
[3] /Computerspiel/!t5011459
[4] /Podcast-ueber-Drachenlord/!5892351
## AUTOREN
Anastasia Zejneli
## TAGS
Rezension
Computer
Cybermobbing
Internetforum
Hetze
Social-Auswahl
Cybermobbing
Hass
Cybermobbing
Kolumne Digital Naives
## ARTIKEL ZUM THEMA
Razzia gegen Cybermobbing-Gruppe: „Opfer zum Ausrasten bringen“
Die „NWO“ zielt auf Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Mit
mehreren Razzien gingen deutsche Behörden gegen die Gruppierung vor.
Medienanstaltschef über Hass im Internet: „Hier findet Entgrenzung statt“
Tobias Schmid, Chef der Landesmedienanstalt NRW, über Beleidigung und
Desinformation im Internet – und wie man sich als Gesellschaft dagegen
wappnet.
Podcast über „Drachenlord“: Digital-analoge Eskalation
In Staffel zwei erzählt der Podcast „Cui Bono“ Internetgeschichte anhand
eines bekannten Falls: „Drachenlord“ und die Macht von Reality-TV.
Cybermobbing wegen Fortnite: Ratlose Eltern
An französischen Schulen wurden gerade systematisch jüngere
Schüler:innen gemobbt. Eltern aber sind noch dabei, den vorletzten Trend
zu verstehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.