# taz.de -- Umfrage unter Europaabgeordneten: Was zeichnet die EU aus? | |
> Wir haben die Europaparlamentarier gefragt, was das Beste an der EU ist – | |
> und wie ihre Vision für die Zukunft aussieht. Hier alle 72 Antworten. | |
Bild: Eine Treppe im Berliner S-Bahnhof Brandenburger Tor, 2014 | |
Wir haben allen Abgeordneten des Europäischen Parlaments drei Fragen | |
gestellt. 72 von ihnen haben zurückgeschrieben. Hier finden sie alle ihre | |
Antworten. | |
Die Fragen: | |
1.) Welche EU-Verordnung oder -Richtlinie hat das Leben sehr vieler | |
Menschen besonders positiv verändert? | |
2.) Was ist das Beste, was es ohne die Europäische Union nicht gäbe? | |
3.) Wie lautet, in wenigen Worten, Ihre Zukunftsvision für Europa? | |
Die Antworten in alphabetischer Reihenfolge: | |
Jan Philipp Albrecht, Deutschland, Grüne, Fraktion Grüne/Freie Europäische | |
Allianz (EFA) | |
1.) Seit 1995 gilt in der EU ein hoher Datenschutzstandard, der das Leben | |
aller Menschen in der EU positiv verändert hat. Heute haben die Menschen in | |
Europa mehr Datenschutz als in vielen anderen Teilen der Welt, weil es | |
diese Richtlinie gegeben hat. Inzwischen gibt es das Internet mit vielen | |
Unternehmen, die aus anderen Ländern heraus, etwa aus den USA, ihre Dienste | |
anbieten und unsere Daten verarbeiten. Um dafür zu sorgen, dass der hohe | |
Datenschutz in der EU durch solche Internetunternehmen nicht umgangen oder | |
gar ignoriert werden kann, hat das Europäische Parlament im April dieses | |
Jahres die Datenschutz-Grundverordnung verabschiedet, mit der ab Frühjahr | |
2018 ein einheitlicher hoher Datenschutzstandard in der ganzen EU gelten | |
wird. Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa bekommen mit ihr | |
stärkere Rechte und den Unternehmen in der ganzen Welt wird klargemacht: | |
Wenn Ihr unsere Regeln brecht, werdet Ihr in Zukunft harte Strafen zahlen | |
müssen. | |
2.) Ohne die EU gäbe es nicht die Möglichkeit für Auszubildende, | |
Studierende und ArbeitnehmerInnen, in 28 unterschiedlichen europäischen | |
Ländern ohne Hindernisse zu leben und arbeiten. Diese Öffnung ist die wohl | |
größte Leistung, die EU gebracht hat und mit ihr auch der Anspruch auf | |
Grundfreiheiten und Grundrechte, die – überwacht durch den Europäischen | |
Gerichtshof in Luxemburg – direkt und unmittelbar in allen Mitgliedstaaten | |
der Europäischen Union gelten und einklagbar sind. Darunter auch der Schutz | |
vor Diskriminierung, von Bürgerrechten im Strafverfahren und vielen | |
sinnvollen Regelungen für VerbraucherInnen. | |
3.) Meine Zukunftsvision für Europa wäre eine gemeinsame Öffentlichkeit, in | |
der die Nationalität eine vollen vielen identitätsstiftenden Faktoren ist, | |
aber die Unionsbürgerschaft entscheidend für die demokratische | |
Willensbildung bei den zahlreichen Gesetzgebungsprozessen der EU ist. Dazu | |
brauchen wir mehr transnational agierende PolitikerInnen, bessere | |
Übersetzungskapazitäten für Medien und Zivilgesellschaft sowie den Willen, | |
uns als eine gemeinsame europäische Bevölkerung – und nicht bloß als Bund | |
von Nationalstaaten – zu sehen. | |
Pascal Arimont, Belgien, Christlich Soziale Partei, Fraktion Europäische | |
Volkspartei (EVP) | |
1 .) Die wohl positivste Wirkung auf sehr viele Europäer haben die | |
Richtlinien und Verordnungen zur Schaffung der Freizügigkeit innerhalb | |
Europas gehabt, die den grenzüberschreitenden Personenverkehr innerhalb der | |
EU sehr stark vereinfacht und – gemeinsam mit dem freien Warenverkehr – zu | |
einer spürbaren Steigerung des Wohlstands in Europa geführt haben. | |
Insbesondere für die Einwohner einer klassischen Grenzregion wie die | |
Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens – meinem Wahlkreis – haben diese | |
Gesetzesinitiativen zu erheblichen Erleichterungen geführt. Die | |
Freizügigkeit war ebenfalls unerlässlich für die Schaffung eines | |
gemeinsamen europäischen Binnenmarktes, der mit ungeheurem Potential für | |
die hiesigen Unternehmen und für die Schaffung von Arbeitsplätzen verbunden | |
ist. Reisen, Wirtschaften, Arbeiten über die Grenzen hinweg – all das war | |
vor dreißig Jahren noch mit erheblichen Komplikationen verbunden. | |
2.) Stabilität und verbindliche Kooperation mit Partnern. Durch die EU | |
haben wir auf unserem Kontinent eine Stabilität geschaffen, die es – trotz | |
aller Krisen – in dieser Form vorher nie gegeben hat. Die Europäische Union | |
hat auf unserem Kontinent ganz maßgeblich dazu beigetragen, für Frieden und | |
Wohlstand zu sorgen, indem stabile und berechenbare Rahmenbedingungen durch | |
eine sehr enge Kooperation zwischen den europäischen Staaten geschaffen | |
wurden. Das hätte es in dieser Form ohne die visionären Gründerväter | |
Europas so nie gegeben. | |
3.) Ich bin davon überzeugt, dass wir innerhalb einer globalisierten Welt | |
nur als vereinte Europäer eine Chance haben, zu bestehen. Eine ideologische | |
Debatte, in der das „Mehr Europa“ dem „Weniger Europa“ einander | |
gegenüberstehen, halte ich in diesem Zusammenhang aber für nicht dienlich. | |
Wir brauchen weder einen EU-Zentralstaat, noch ein Europa, das auf ein | |
Minimum reduziert wird. Vielmehr sollte bei allem die Frage im Mittelpunkt | |
stehen, welche Probleme auf welcher Ebene am besten lösbar sind. | |
Binnenmarkt, Migration, Umweltschutz, Terrorbekämpfung oder Digitales | |
gehören beispielsweise auf die EU-Ebene. In anderen Bereichen könnte der | |
Nationalstaat seine Rolle behalten. Aber dann wünsche ich mir auch etwas | |
mehr Mut zum Bekenntnis für europäische Lösungen von Seiten der | |
Staatschefs, die gerne zu Hause das beklagen, was sie in Brüssel selbst | |
beschließen. | |
Burkhard Balz, Deutschland, CDU, EVP -Fraktion | |
1.) In der heutigen Zeit, wo Reisen und das Kennenlernen anderer Kulturen | |
für viele Bürgerinnen und Bürger der EU eine Selbstverständlichkeit sind, | |
fallen mir zwei Beispiele ein. Zum einen die Roaming-Verordnung. Bereits im | |
April dieses Jahres wurden die Roaming-Gebühren innerhalb der EU erheblich | |
gesenkt. Ab Juni 2017 sollen sie schließlich dank der Verordnung ganz | |
wegfallen. Gerade in Hinblick auf die Urlaubzeit ist das sicherlich ein | |
Vorhaben, das das Leben vieler Bürgerinnen und Bürger positiv verändert. | |
Zum anderen die Erasmus-Verordnung. Hierbei handelt es sich um ein Programm | |
für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Es soll möglichst | |
vielen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen im Ausland zu studieren, sich | |
weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln oder Freiwilligenarbeit zu | |
leisten. Ein tolles Programm, das sicherlich vielen jungen Europäerinnen | |
und Europäern zu Gute kommt. | |
2.) Viele Menschen sehen Frieden und Freiheit als Selbstverständlichkeit | |
an. Ich glaube, das europäische Projekt hat einen Großteil dazu | |
beigetragen. Wir haben, seit es die Europäische Union gibt, noch nie eine | |
so lange Zeit des Friedens auf dem europäischen Kontinent gehabt. Der | |
Europäische Binnenmarkt erlaubt uns einen freien Warenverkehr, die | |
Personenfreizügigkeit sowie Dienstleistungsfreiheit und freier Kapital- und | |
Zahlungsverkehr. Diese Freiheiten würde es ohne die Europäische Union | |
vielleicht nicht geben. Auch wenn populistische Parteien das Europäische | |
Projekt angreifen, bin ich davon überzeugt, dass ein Großteil der | |
Europäischen Bevölkerung sich nicht davon mitreißen lässt. Die Europäische | |
Union ist ein positives, friedenstiftendes Projekt, wofür es sich zu | |
kämpfen lohnt. | |
3.) Europa braucht eine Verschnaufpause – Zeit für Reflexion. Wir müssen | |
uns als EU auf die großen Fragen unserer Zeit konzentrieren, die | |
Wirtschafts- und Finanzpolitik gehört dazu aber zum Beispiel auch | |
Terrorismusbekämpfung oder die Flüchtlingskrise. Wir dürfen uns nicht | |
länger in Details verlieren. Ein Systemcheck ist in dieser Hinsicht | |
sicherlich mehr als angebracht. Denn wir wollen ein besseres, smarteres | |
Europa. Dafür setze auch ich mich ein. Die Zukunft liegt in einem Europa | |
des Miteinanders und nicht des Gegeneinanders. | |
Ivo Belet, Belgien, Christen-Democratisch & Vlaams, EVP-Fraktion | |
1.) Der europäische Rechtsakt, der die Grundlage für den Binnenmarkt und | |
die vier Grundfreiheiten (für Güter, Personen, Dienstleistungen und | |
Kapital) legte, war ein Motor für Wohlstand und unterstützt unser Modell, | |
das verantwortlich ist für die Sozialausgaben der halben Welt. Sowie ein | |
Katalysator für viele andere gemeinsame Standards, von Umweltschutz und | |
Nahrungssicherheit bis zum Arbeitnehmerschutz. Außerdem ist er Anreiz, die | |
Union weiter zu stärken – gegen ungerechte soziale Praktiken vorzugehen und | |
die äußeren Grenzen zu schützen sowie Terrorismus zu bekämpfen, um einen | |
sicheren und gerechten Raum der Freiheit zu sichern. | |
2.) Der kontinuierliche Dialog und die Zusammenarbeit zwischen 29 Staaten | |
mit dem Ziel, Frieden, gemeinsame Werte und der Wohlergehen ihrer Bürger zu | |
befördern. Der Kern der Union für alle Bürger bleibt die Garantie, dass | |
Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und | |
Menschenrechts respektiert werden. Nirgendwo in der Welt befördert eine | |
Gruppe von Staaten derart hohe, gemeinsame Standards für eine so große | |
Gruppe von Menschen | |
3.) Wir brauchen ein stärkeres Europa. Europa muss gemeinsame Werte und | |
persönliche und wirtschaftliche Sicherheit fördern, soziale Gerechtigkeit | |
bieten und Luft zum Atmen schaffen für öffentliche Investitionen sowie die | |
Bürger durch gemeinsame Terrorbekämpfungs- und Grenzsicherungsmaßnahmen | |
nach außen schützen. Das ist entscheidend, denn das schafft Wohlstand, | |
Arbeitsplätze und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. | |
Reimer Böge, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Mit über 70 Vorschlägen zu verbessertem Verbraucherschutz in der | |
Lebensmittelkette hat der BSE-Untersuchungsausschuss des Parlaments, den | |
ich 1996/97 geleitet habe, großen Druck auf die Kommission und die | |
Mitgliedstaaten ausgeübt. Diese Initiativen haben zur Aufwertung des | |
Stellenwerts von Umwelt- und Verbraucherschutz in den Amsterdamer Verträgen | |
sowie zur grundlegenden Verankerung des Vorsorgeprinzips im europäischen | |
Regelwerk beigetragen. | |
2.) Frieden und Freizügigkeit | |
3.) Ich will eine Europäische Union der Bürger und der Staaten, die noch | |
demokratischer funktioniert und die in der Lage ist, als Rechtsgemeinschaft | |
in einer globalisierten Welt unsere gemeinsamen Prinzipien und Werte zu | |
verteidigen, mehr Verantwortung zu übernehmen und dem Populismus und | |
Nationalismus die Stirn zu bieten. | |
Franc Bogovič, Slowenien, Slowenische Volkspartei, EVP-Fraktion | |
1.) Richtlinien und Verordnungen sind Teil der gemeinsamen EU-Politik, | |
daher ist meines Erachtens das Wertvollste die Solidarität zwischen Ländern | |
durch eine Politik des Zusammenhalts. | |
2.) Binnenmarkt, offene Grenzen… | |
3.) Wir (als EU= bleiben stark, wenn wir einmütig zusammenarbeiten und | |
dabei die Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten respektieren. | |
Elmar Brok, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Die Gesetzregelung für den EU-Binnenmarkt, der viele Arbeitsplätze | |
geschaffen hat und schafft. | |
2.) Die Versöhnung der Völker, den Frieden und die Freiheit die immer in | |
Gefahr sind. | |
3.) Ein Europa der Freiheit das zum Frieden und zur Gerechtigkeit im | |
Inneren und in der Welt beiträgt. Ein Europa, das den Herausforderungen, | |
die der Nationalstaat nicht mehr allein bewältigen kann, gewachsen ist. Ein | |
Europa der Vielfalt, in dem Regionen und Nationalstaaten, die auch Träger | |
von Identität sind, ihre Rolle haben. | |
Klaus Buchner, Deutschland, Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), | |
EFA-Fraktion | |
1.) Die Informationsfreiheitsrichtlinie, die in Deutschland als | |
Informationsfreiheitsgesetz erlassen wurde. Sie erlaubt jeder Person den | |
Zugang zu allen amtlichen Schriftstücken und Daten. (Das ist besonders | |
wichtig, wenn es sich um Verwaltungsakte, die Verwendung von Steuergeldern | |
oder um Umweltbelastungen handelt. Leider wurden bei der Umsetzung dieser | |
Richtlinie in deutsches Recht zahlreiche Ausnahmen zugelassen, z.B. für | |
interne Vorgänge in den Bundesländern.) | |
2.) Friede in Europa, Freizügigkeit, damit auch mehr Kontakt zwischen den | |
Völkern, und die Zollunion | |
3.) Europa muss demokratisch werden. Statt der EU-Kommission brauchen wir | |
eine EU-Regierung, die gewählt und nicht nur vom Parlament bestätigt wird, | |
und ein Parlament, das alle Rechte eines Parlaments in einem demokratischen | |
Staat hat, auch das Recht, die Regierung zu kontrollieren, über alle | |
Politikbereiche zu entscheiden und neue Gesetze vorzuschlagen. | |
Reinhard Bütikofer, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Ich möchte die sogenannte Direktwahlakte von 1976 hervorheben, die die | |
Direktwahl des Europäischen Parlaments durch die Bürgerinnen und Bürger und | |
damit die Entstehung einer transnationalen europäischen Demokratie | |
begründete. | |
2.) Ohne die EU gäbe es keine Chance, dass die europäischen Völker ihre | |
Zukunft in der Welt des 21. Jahrhunderts selbstbestimmt und friedlich | |
entscheiden können. | |
3.) Meine Vision ist die eines Europa, das sich auszeichnet durch inneren | |
Frieden und die Herrschaft des Rechts, durch wegweisende Beiträge zur | |
ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, durch soziale | |
Inklusion, kulturelle Vielfalt und Respekt der Rechte jedes Menschen, durch | |
Mitverantwortung für eine multilaterale, gerechte und friedliche | |
Weltordnung. | |
Udo Bullmann, Deutschland, SPD, Fraktion Socialists & Democrats (S&D) | |
1.) Europa hat in vielen Bereichen – sei es im Arbeits-, Verbraucher- und | |
Datenschutz, in der Finanzmarktregulierung oder mit der Schaffung des | |
Binnenmarkts – derart vieles erreicht, was das Leben der Menschen jeden Tag | |
positiv beeinflusst, dass es unfair wäre, nur einen Rechtsakt zum Symbol | |
europäischen Fortschritts zu erklären. Wenn ich jedoch ein konkretes | |
Beispiel benennen muss, dann ist es die Arbeitszeitrichtlinie. Natürlich | |
ist auch sie nicht perfekt. Als Richtlinie, die aus dem Europäischen | |
Sozialen Dialog hervorging, also in Verhandlungen zwischen Gewerkschaften | |
und Arbeitgebern, und dann in einen formalen EU Rechtsakt übersetzt wurde, | |
ist sie jedoch ein Symbol dafür, dass Europa Arbeitnehmerrechte und | |
Beschäftigte stärken kann. | |
2.) Das ist für mich ganz klar: 70 Jahre Frieden auf einem Kontinent, der | |
von Krieg und Elend gezeichnet war, gepaart mit der Möglichkeit, die | |
friedliche Zukunft gemeinsam zu gestalten. | |
3.) Europa muss sich vergegenwärtigen, dass nur Solidarität der | |
Ausgangspunkt gemeinsamen Handelns sein kann. Wenn wir diesen Grundsatz | |
beherzigen, werden wir eine lebenswerte, gerechte und nachhaltige Zukunft | |
gestalten können. | |
Daniel Caspary, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Europa macht für viele vor allem da einen Unterschied, wo die positiven | |
Einflüsse im Alltag direkt sichtbar sind. (…) Ich denke hier zum Beispiel | |
an die Fluggastrichtlinie, durch die uns allen bei Flugausfällen oder | |
Verspätungen Entschädigungen und Rückerstattungen zustehen. Oder an die | |
bereits jetzt deutlich niedrigeren Roamingkosten beim Urlaub in Europa – | |
nächstes Jahr fallen die dann sogar ganz weg. | |
2.) Offene Grenzen und die Chance, Europa in allen seinen Facetten zu | |
entdecken. Das würde vielen ERASMUS-Studenten (eine weitere wichtige | |
Errungenschaft!) bei geschlossenen Schlagbäumen ohne Schengen verwehrt | |
bleiben. | |
3.) Ein Europa, dass die großen Fragen anpackt, in denen wir gemeinsam | |
stärker sind als alleine in unseren Heimatländern und das den Raum für | |
konkrete Entscheidungen vor Ort lässt. | |
Birgit Collin-Langen, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Verbraucherrechte-Richtlinie | |
2.) Freizügigkeit | |
3.) Hier schließe ich mich dem Kommissionspräsidenten Juncker an: „Zu viel | |
Europa im Kleinen tötet Europa im Großen.“ | |
Michael Cramer, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) In meinen Augen das Erasmus-Programm! Das Austauschprogramm hat ganze | |
Generationen geprägt und ist längst nicht mehr nur auf Studenten | |
ausgerichtet. Kein anderes Programm hat die Menschen in der EU einander | |
nähergebracht – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei 27% der ehemaligen | |
Erasmusstudenten kommt der Lebenspartner aus dem Ausland, bei den Befragten | |
ohne Auslandaufenthalt führen nur 13% internationale Beziehungen. Die | |
Kommission geht deshalb von einer Millionen „Austauschsbabies“ aus! | |
2.) Eine bisher nie dagewesene Zeitperiode des Friedens in Europa. | |
Maßgeblich steht dafür die EU-Osterweiterung. Erst durch sie konnte der | |
Eiserne Vorhang wirklich überwunden werden. Auch deshalb muss uns daran | |
gelegen sein, die Balkanstaaten in die Europäische Union zu führen und | |
ihnen eine Beitrittsperspektive zu geben. | |
3.) Nur gemeinsam sind wir stark. Ich wünsche mir ein Europa, dass | |
friedlich und nachhaltig zusammenwächst, so dass wir uns mit vereinten | |
Kräften der großen Probleme draußen in der Welt annehmen können – vom | |
Frieden über den Klimaschutz bis hin zu fairen Chancen für alle. | |
Mady Delvaux-Stehres, Luxemburg, Luxemburger Sozialistische Arbeiterpartei, | |
S&D-Fraktion | |
1.) Unter den zahlreichen wichtigen EU-Verordnungen und -Richtlinien, | |
möchte ich besonders die Richtlinie vom 9. Februar 1976 zur Verwirklichung | |
des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Bereich der | |
Beschäftigung hervorheben. Sie hatte in zahlreichen Ländern, nicht zuletzt | |
auch in meinem, einen entscheidenden Einfluss darauf, die Arbeitgeber zu | |
verpflichten, ihre Behandlung und Vergütung der Frauen zu überdenken. Der | |
Weg zur Gleichbehandlung ist gewiss noch lang, aber diese Richtlinie war | |
ein ausschlaggebender Meilenstein. | |
2.) Ohne jegliches Zögern: die Freizügigkeit. | |
3.) Ich habe die, vielleicht utopische, Vision einer Europäischen Union, | |
welche reale Machtbefugnisse besitzt und ein ausreichendes Budget, um die | |
erforderlichen sozialen Programme und Investitionen zu tätigen, die wir | |
benötigen, um die Ungleichheiten in Europa konsequent zu verringern. | |
Etwas realistischer, erwarte ich, dass die 27 Mitgliedsstaaten der | |
Europäischen Union, wenn es ihnen schon nicht gelingt, mit einer Stimme in | |
internationalen Foren zu sprechen, sie sich zumindest darauf einigen | |
können, eine übereinstimmende Botschaft zu vermitteln. Dies gilt | |
insbesondere im Hinblick auf den Brexit, wo sie eine gemeinsame, | |
freundschaftliche, aber bestimmte, Position zu den neuen Beziehungen zu | |
Großbritannien, einnehmen sollen. | |
Cornelia Ernst, Deutschland, Linke, Fraktion Vereinigte Europäische | |
Linke/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) | |
1.) Ich denke da zuerst an die Grenzen, die heute nicht mehr kontrolliert | |
werden und an die Freizügigkeit in der EU. Es gibt heute sehr viele | |
Menschen, die in einem anderen als ihrem Heimatland leben und arbeiten. Die | |
Arbeitserlaubnis bekommt man ja automatisch, das erleichtert das Leben | |
vieler Menschen ungemein. Und ein Programm wie Erasmus, das vielen jungen | |
Leuten ganz andere Erfahrungen ermöglicht hat, als sie sie ansonsten | |
zuhause gehabt hätten. Das alles hat auch die Natürlichkeit, mit der sich | |
viele Menschen innerhalb der EU bewegen, zur Normalität gemacht. Das fällt | |
vielleicht nicht jeden Tag auf, ist aber eine riesige positive Veränderung. | |
2.) Die Grenzkontrollen wären sicher nicht in einem so großen Raum | |
abgeschafft worden, wenn nicht die EU dahinter gestanden hätte. Umso | |
schlimmer ist es heute zu sehen, wie das unkontrollierte Reisen in der EU | |
immer mehr in die Schusslinie gerät. | |
3.) Ich habe immer die Idee einer europäischen Einigung unterstützt. In | |
meiner Utopie für Europa haben wir es geschafft, die Armut mit einer | |
Sozialunion gemeinsam zu bekämpfen. Die Regierung würde von Volk und | |
Parlament gewählt, und nicht von den Regierungen der Mitgliedstaaten | |
ausgekungelt. Die Handlungen von allen Regierungen müssten zugänglich sein, | |
damit klar wird, wer welche Ziele mit welchen Mitteln verfolgt. Ich würde | |
mir auch wünschen, dass die ewigen Auseinandersetzungen um Menschenrechte | |
soweit wären, dass wir sie ohne großes wenn und aber umsetzen und achten | |
könnten. So ein Europa, da bin ich mir sicher, hätte auch in der | |
Flüchtlingskrise beherzt geholfen, statt monatelang herum zu taktieren. | |
Ismail Ertug, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) In einer Zeit in der wir so mobil wie noch nie sind, stellen die von | |
der EU festgelegten Fahrgastrechte im Schienen- (Verordnung 1371/2007), | |
Luft- (Verordnung 261/2004), Straßen- (Verordnung 181/2011) und | |
Schiffsverkehr (Verordnung 1177/2010) einen sehr großen Mehrwert für die EU | |
Bürgerinnen und Bürger dar. Dank der Europäischen Union dürfen EU | |
Staatsangehörigkeit und Ort bei der Preisbildung keine Rolle spielen. | |
Außerdem gibt es für jeden Verkehrsträger klare Vorgaben wie Passagiere im | |
Falle von Ausfällen, Verspätungen oder Stornierungen entschädigt werden | |
müssen. Interessanterweise sind Fahrgastrechte ein anschauliches Beispiel, | |
wie sinnvolle von Europäischer Kommission und Europäischen Parlament | |
erarbeitete EU Gesetzgebung im Rat von den Mitgliedsländern verschleppt | |
wird. | |
2.) Bewegungsfreiheit. Ein unschätzbarer Mehrwert der für viele Bürgerinnen | |
und Bürger in den letzten Jahren immer mehr zur Selbstverständlichkeit | |
geworden ist. Dank der EU Staatsbürgerschaft können wir innerhalb der Union | |
grenzfrei reisen, studieren oder arbeiten. | |
3.) Europa muss demokratischer und sozialer werden. Demokratischer – mit | |
einem stärkeren Europäischen Parlament und zurechtgestutzter Kommission und | |
Rat. Europäische Interessen und Zusammenarbeit haben dann Vorrang vor | |
nationalen Egoismen und der Mentalität, möglichst viel für sich allein | |
herauszuholen. Sozialer – nach Jahrzehnten der reinen marktwirtschaftlichen | |
Vertiefung und neoliberalen Politik wird Geld für die Menschen investiert, | |
vor allem in (soziale) Infrastruktur, Ausbildung, Sozialsysteme. | |
Markus Ferber, Deutschland, CSU, EVP-Fraktion | |
1.) Als Positivbeispiel einer EU-Verordnung, von der viele Europäer | |
profitieren, fällt mir als allererstes die Roaming-Verordnung ein. Aber | |
z.B. auch die große Auswahl an Produkten in europäischen Supermärkten haben | |
die europäischen Verbraucher der EU und dem Wegfall der Zölle im | |
europäischen Binnenmarkt zu verdanken. Generell ist der gesamte | |
Verbraucherschutz ein absoluter Gewinn für alle Europäer. | |
2.) Wir leben seit über 70 Jahren auf einem Kontinent ohne Krieg. Frieden | |
ist das Beste, was es ohne die EU und die Europäische Integration nicht | |
geben würde. Leider vergessen wir diese Tatsache im Streit um Richtlinien | |
und Verordnungen zu oft. | |
3.) Europa muss groß in großen Themen sein und großzügig bei kleinen | |
Dingen. Denn nicht jedes Problem in Europa ist auch ein Problem für Europa, | |
das in Brüssel gelöst werden muss. | |
Knut Fleckenstein, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Die EU-Freizügigkeitsrichlinie – Unionsbürger haben das Recht, sich im | |
Hoheitsgebiet der Mitgliedsstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten. | |
2.) Offene Grenzen. Reisende und Warenströme werden nicht mehr behindert. | |
In Europa sind wir dadurch ein Stück näher zusammengerückt. Das gut | |
ausgebaute europaweite Verkehrsnetz würde ohne die EU verkommen. | |
3.) Die Vereinigten Staaten von Europa – aber das wird noch eine große | |
Weile dauern. Die Mitgliedsstaaten sind noch nicht bereit dafür. | |
Evelyne Gebhardt, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Für mich als Verbraucherschützerin sind es ganz klar die Gesetze, die | |
sich für deutsche Verbraucher im Alltag sehr vorteilhaft auswirken, wie z. | |
B. die Verlängerung der gesetzlichen Gewährleistungsfrist beim Kauf von | |
Waren von sechs Monaten auf zwei Jahre. | |
2.) Die Europäische Union ist Garantin für den Frieden in Europa. Nicht | |
umsonst wurde sie im Jahr 2012 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. | |
3.) Meine Vision für Europa sind die Vereinigten Staaten von Europa mit | |
einer Europäischen Regierung und einem starken Europäischen Parlament mit | |
einer klaren sozialen Ausrichtung der Politik. | |
Sven Giegold, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Die vielgescholtene Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist für mich ein | |
großartiger europäischer Erfolg. Sie sichert der Natur überall in Europa | |
Raum zum Überleben und damit auch auf unserem oft dichtbesiedelten | |
Kontinent den Menschen die Möglichkeit, die Natur in ihrer Schönheit und | |
Vielfalt zu erleben. | |
2.) Die Chance, unsere Zukunft in einer globalisierten Welt nach Werten wie | |
Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit zu | |
gestalten. | |
3.) Wir brauchen eine Europäische Demokratie. Wenn alle europäischen | |
Entscheidungen vollständig transparent und unter starker Bürgerbeteiligung | |
getroffen werden, wird Europa auch handlungsfähiger und sozialer werden. | |
Dazu brauchen wir eine breite europäisch organisierte Zivilgesellschaft und | |
europäische Parteien, die in der Lage sind, den Einfluss mächtiger | |
Lobbygruppen zurückzudrängen. | |
Charles Goerens, Luxemburg, Demokratische Partei, Fraktion Allianz der | |
Liberalen und Demokraten für Europa (ADLE) | |
1.) Herr Goerens ist der Meinung, dass alle Richtlinien die mit | |
Gleichberechtigung und Anti-Diskriminierung zu tun haben einen positiven | |
Einfluss auf viele Menschen haben. … | |
2.) Nicht-Diskriminierung und Frieden sowie die Freizügigkeit der Personen. | |
3.) Ein humanes, freies und offenes Europa kann nur ein integriertes Europa | |
mit klarem politischem Leadership sein. Es muss eine erhöhte Bereitschaft | |
seiner Mitgliedstaaten bestehen, Verantwortung zu übernehmen und alle | |
anfallenden Lasten – im Flüchtlingsbereich zum Beispiel – gemäß seinen | |
Möglichkeiten mitzutragen. Demnach ein föderales Europa. | |
Sylvie Goulard, Frankreich, Demokratische Bewegung, ADLE-Fraktion | |
1.) Die EU ist kein Text, sondern ein Prozess, eine Geisteshaltung. Gut | |
ist: die Freizügigkeit, ein ausgewogenes Kräfteverhältnis – ein wenig | |
bevölkertes Land kann seine Rechte durchsetzen –, die Aufwertung von | |
Kulturen und Identitäten, mit den europäischen Kulturhauptstädten zum | |
Beispiel; die Reach-Richtlinie zum Schutz der Gesundheit vor schädlichen | |
Produkten. Die Europäer tendieren dazu, den Überfluss an europäischen | |
Normen zu krisieren, vergessen aber, was sie an Gutem bringen. Bei | |
Skandalen wie der VW-Betrugsaffäre ändert sich aber die Meinung: Solche | |
Rahmenarbeit dient der Öffentlichkeit. | |
2.) Das Beste, was die EU bewirkt hat, ist das Erasmus-Austauschprogramm; | |
man bräuchte ein solches Programm auch für Politiker, die so die | |
Verschiedenheit der Mentalitäten verstehen lernen könnten. Am einfachsten | |
wäre das im Rahmen einer Partnerschaft der nationalen Parlamente oder auch | |
der Gemeinden und Regionen zu organisieren, mit einem Austausch für | |
Abgeordnete und ihre Mitarbeiter, der von einigen Tagen bis zu mehreren | |
Monaten dauert. | |
3.) Menschen vereinen, Menschlichkeit leben, sich neue Grenzen geben: das | |
heißt, neue Produktions-, Transport- und Konsumbedingungen zum Schutz des | |
Planeten durchsetzen, unsere Forschung vereinigen, Flüchtlinge als wertvoll | |
betrachten – unsere eigenen Werte in die Praxis umsetzen. | |
Ingeborg Gräßle, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Grenzenloses Reisen im Schengener Grenzkodex; Roaming spart richtig | |
Geld und schafft Verbindungen! | |
2.) EU heißt Konfliktmanagement durch das gemeinsam gesetzte Recht und | |
nicht das Recht des Stärkeren. Der Frieden ist und bleibt das Beste, was in | |
der EU erreicht wurde und wird. Die EU braucht starke Mitgliedstaaten, die | |
sich rechtstreu verhalten müssen, rechtstreuer als bislang. Und die | |
EU-Kommission als Hüterin des Gemeinschaftsrechts muss auf Rechtstreue der | |
Mitgliedstaaten achten und sie dabei gleich behandeln. | |
3.) Zusammen halten, zusammen bleiben. Nicht jeder Staat für sich und alle | |
gegen alle, sondern jeder für alle. Nur so verliert nicht jeder und damit | |
alle zusammen. | |
Karoline Graswander-Hainz, Österreich, SPÖ, S&D-Fraktion | |
1.) Richtlinie 2004/38/EG, die sog. Freizügigkeitsrichtlinie; | |
Einreise, Aufenthalt, Arbeit und Studium – Für EU-StaatsbürgerInnen in | |
allen EU-Staaten fast ohne Einschränkungen möglich, im Schengen-Raum auch | |
in Verbindung mit einem weitgehenden Abbau der Binnengrenzen. Wenn ich nur | |
wenige Jahre in die europäische Vergangenheit blicke, ist das wohl eine der | |
grundlegendsten Veränderungen im alltäglichen Leben. | |
2.) Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, verwendet in | |
seinen Reden oft den Satz: „Die europäische Einigung ist die Antwort der | |
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die erste Hälfte“. Darin ist für | |
mich die zentrale Motivation der Integration angelegt: Die Europäische | |
Union entstand aus der pragmatischen Überlegung, den europäischen Staaten | |
kriegerische Auseinandersetzung durch wirtschaftliche Verquickung zu | |
verunmöglichen bzw. zu erschweren. Eine rationale Kosten-Nutzen-Analyse und | |
empirisch belegbar: Liberal-demokratisch regierte Staaten, die in starkem | |
wirtschaftlichem Austausch stehen, führen selten Krieg miteinander. | |
Es wäre spekulativ zu behaupten, ohne die EU hätte es in den letzten | |
Jahrzehnten in Europa keine Chance auf Frieden gegeben. Es ist aber | |
durchaus meine Überzeugung, dass die europäische Einigung, das | |
Zusammenrücken, der Wille zum Kompromiss dazu einen großen Beitrag | |
geleistet hat. | |
3.) Ein starke, geeinte, Wirtschafts- und Politikunion. Es klingt schon | |
abgegriffen, ist aber meine tiefe Überzeugung: Die Herausforderungen der | |
globalisierten und postmodernen Welt sind besser in einem geeinten Europa | |
zu lösen. Ich wünsche mir ein klares Bekenntnis zum europäischen | |
Integrationsprozess von allen relevanten politischen Kräften. Natürlich hat | |
auch das politische System der EU Aufholbedarf, klarere Kompetenzen, | |
Kommunikation und Prozesse. Aber es muss endlich Schluss sein mit der immer | |
wiederholten, rein imaginierten Trennung: „Wir“ und „Die in Brüssel“. … | |
Europäische Union ist das Ergebnis unserer politischen Entscheidungen, sie | |
existiert weil die europäischen Regierungen und BürgerInnen sich | |
jahrzehntelang für diesen Weg entschieden haben. Alle EuropäerInnen wählen | |
die Abgeordneten zum EU-Parlament, sie wählen ihre nationalen Regierungen, | |
diese beschicken die EU-Kommission und treten im Rat als Ko-Gesetzgeber | |
auf. Die Europäische Union ist das Ergebnis unserer politischen | |
Entscheidungen und wird sich aufgrund unserer zukünftigen Entscheidungen | |
entwickeln. | |
Konsequenterweise ist Europa also auch kein irreversibler Zustand, einen | |
Zerfallsprozess und die damit verbundenen Auseinandersetzungen möchte ich | |
aber nicht erleben. | |
Nathalie Griesbeck, Frankreich, Demokratische Bewegung, ADLE-Fraktion | |
1.) Ohne Zögern: der Schengener Grenzkodex. Und die Freizügigkeit. Sie | |
erlaubt, in andere Mitgliedsstaaten zu reisen, dort zu arbeiten und zu | |
studieren. Das ist die konkreteste Verwirklichung der europäischen | |
Gemeinschaft, die unsere Leben verändert hat. | |
2.) Erneut: unsere Freizügigkeit. | |
3.) Europa ist das schönste politische Projekt. Allerdings arbeite ich | |
eindeutig an der Konstruktion eines noch besseren Europas: das Fortschritte | |
macht, politischer ist, demokratischer, lesbarer, sozialer, ein Europa, das | |
das Wesentliche im Blick hat und für die Bürger gemacht ist. | |
Françoise Grossetête, Frankreich, Republikaner, EVP-Fraktion | |
1.) Die Richtlinie über Arzneimittel für seltene Leiden ist 2000 in Kraft | |
getreten. Sie setzt Anreize für die Erforschung und Entwicklung innovativer | |
Behandlungsweisen für seltene Krankheiten, unter denen zwischen 27 und 36 | |
Millionen Menschen in Europa leiden, und dafür, sie in Verkehr zu bringen. | |
Bis heute wurden mehr als 110 dieser neuen Produkte freigegeben. | |
2.) Man könnte natürlich viele sehr bekannte Policies anführen, wie etwa | |
das Erasmus-Programm. Aber ich möchte gerne noch ein konkretes, | |
spezifisches Beispiel geben. Ich würde sagen, dass die Gesundheitspolitik, | |
die wir heute in Europa haben und von der zahlreiche Kranke profitieren, | |
eine ausgezeichnete Sache ist, die es ohne die Europäische Union nicht | |
gäbe. Die europäische Medikamentenpolitik wurde in den 1960er Jahren | |
eingeführt, in Folge des Thalidomid-Skandals [der Wirkstoff wurde unter | |
anderem unter dem Markennamen Contergan verkauft, Anm. d. Red.] (der | |
besonders Deutschland betroffen hat). Sie erlaubt es heute, dass | |
Medikamente schnell in ganz Europa verfügbar sind und das unter sicheren | |
Bedingungen bei gleichbleibender Wirksamkeit. Sie befördert medizinische | |
Innovationen zugunsten der Patienten und erlaubt letzteren, sich überall in | |
Europa von Experten behandeln zu lassen. Selbstverständlich gilt es | |
Verbesserungen voranzubringen, aber die Gesundheitspolitik zeigt, dass | |
Europa konkret handelt, um das zu schützen, was den Bürgern am wertvollsten | |
ist: ihre Gesundheit. | |
3.) Ich glaube, dass Europa dazu bestimmt ist, nach vorne zu schreiten. Man | |
muss dem europäischen Projekt wieder Leben einhauchen und eine Vision | |
geben; man muss den Bürgern erklären, warum wir Europa bauen. Und das geht | |
nicht, indem man sie auf den einfachen Status von Konsumenten herabsetzt, | |
indem man ihnen die Errungenschaften des europäischen Binnenmarktes, den | |
wir errichtet haben, verkauft (obgleich sie real sind). Für mich muss das | |
Ziel klar sein: Europa muss es ermöglichen, unsere gemeinsamen Werte und | |
unsere Art zu leben im Zeitalter der Globalisierung zu schützen und zu | |
fördern. Auf dieser Grundlage muss eine starke französisch-deutsche | |
Initiative das europäische Projekt wieder ankurbeln, zuerst, indem es die | |
Harmonisierung der Wirtschafts-, Fiskal- und Sozialpolitik innerhalb der | |
Eurozone verstärkt. | |
Rebecca Harms, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Schwer zu entscheiden. Als Öko sage ich, dass es in meiner Zeit als | |
Abgeordnete die Chemikalienverordnung REACH und die weltweit einzige | |
verbindliche EU – Klimagesetzgebung sind. Vergessen werden dürfen aber auf | |
keinen Fall die ältere Seveso- oder die Wasserrahmenrichtlinien oder für | |
den Naturschutz Natura 2000. | |
2.) Seit dem Beginn der europäischen Integration nehmen immer mehr Staaten, | |
mit Großbritannien 28, verschiedenste Interessen gemeinsam wahr. Der | |
europäische Kompromiss – oft als schlechter Deal abqualifiziert – | |
entschärft auf demokratische Weise gefährliche nationale Konkurrenzen und | |
hat uns Frieden und viel Freiheit inklusive Freizügigkeit gebracht. | |
3.) Europäische Union. Wenn Träume wahr werden, ist die Beschäftigung mit | |
Wirklichkeit dran. Wir Privilegierten, die wir überall in dieser | |
Europäischen Union leben oder sogar Politik machen dürfen, müssen das | |
Erreichte verteidigen, müssen es überprüfen und verbessern, damit nächste | |
Generationen so wie meine eigene davon profitieren. | |
Martin Häusling, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Machen wir es doch konkreter oder noch besser – mundgerecht: Was ist | |
mit Klonfleisch oder Chlorhühnchen? Haben wir nicht und wollen wir nicht. | |
Auch in Sachen Gentechnik ist Europa fast noch eine Insel der Glückseligen, | |
wenn wir das weltweit betrachten. Ohne die vereinigten Kräfte Europas wäre | |
das doch nie zu schaffen gewesen! Verbraucher- und Umweltstandards lassen | |
sich nicht mit einem Flickenteppich nationalstaatlicher Regelungen halten | |
und erst recht nicht verbessern. Dafür reicht es nicht, TTIP und CETA | |
verhindern. Wir müssen die ganze Agrarpolitik umkrempeln und auf | |
ökologische Füße stellen. Das ist nicht nur etwas für Bauern, sondern für | |
alle, die gut, gesund und giftfrei essen wollen. | |
2.) Na vieles! Nicht nur die Generation Erasmus lebt die | |
Selbstverständlichkeit grenzüberschreitend zu reisen, zu arbeiten und zu | |
leben. Das lieben wir doch alle und wer nicht, hat es vielleicht nur noch | |
nicht probiert oder die früheren Zeiten vergessen. So traurig auch der | |
Anlass sein mag, so scheint dennoch das Dilemma des Brexits dafür wieder | |
mehr Bewusstsein zu schaffen. Denn ohne Europa gäbe es auf jeden Fall noch | |
mehr nationale Egoismen und Egoisten. Die hatte und hat Europa genug. Es | |
mag abgedroschen klingen, aber auch siebzig Jahre Frieden sind nicht | |
selbstverständlich. Der galt jahrhundertelang in Europa als seltene | |
Abweichung vom Regelfall Krieg. Es grenzt doch an Realitätsverweigerung und | |
Schlimmeres zu glauben oder zu behaupten, dass wir mit einem zerlegten | |
Kontinent besser dran wären! | |
3.) Anpacken, mitmachen und nur Mut zu Veränderungen! Als agrarpolitischer | |
Sprecher würde ich unser Europa am liebsten zur 100%igen | |
Ökolandbau-Modellregion machen. Kaum auszumalen, wie viele Probleme Europa | |
damit los wäre und wie viel es dabei zu gewinnen hätte….! | |
Hans-Olaf Henkel, Deutschland, Alfa, Fraktion Europäische Konservative und | |
Reformer (EKR) | |
1.) Der Binnenmarkt! | |
2.) Das Europäische Parlament ist das, eloquenteste und einflussreichste | |
Parlament der Welt, wenn es um die Verbreitung der Menschenrechte geht. | |
3.) Ich bin für ein Europa souveräner Staaten, in dem statt Zentralismus, | |
Harmonisierung und Vergemeinschaftung von Staats- und Bankschulden das | |
Gegenteil gilt: Subsidiarität, Wettbewerb und Selbstverantwortung einer | |
Nation für das, was ihre Politiker entscheiden. | |
Oder kürzer gesagt: Ich bin für eine EU, aus der kein Land mehr aussteigen | |
möchte und in das Großbritannien eines Tages wieder zurückkehren kann. | |
Oder ganz kurz: Ich bin für ein Europa der Vielfalt statt der Einfalt. | |
Peter Jahr, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) a) Die Roaming-Verordnung – Auf deren Basis wird die Abschaffung der | |
Mobilfunk-Roaming-Gebühren 2017 Wirklichkeit | |
b) Einführung des Euro als Zahlungsmittel (Art. 3 Abs. 4 EUV) | |
c) Einführung des Schengenraums VO (EG) Nr. 562/2006 | |
2.) Frieden, Reisefreiheit, europäischer Binnenmarkt | |
3.) Ich habe verschiedene Vorstellungen für die Zukunft: | |
a) Eine EU, in der die beschlossenen Gesetze auch umgesetzt und | |
gegebenenfalls sanktioniert werden | |
b) Eine EU, die in Europa gutnachbarschaftliche Beziehungen zu Russland | |
pflegt | |
c) Eine EU, die über eine gemeinsame Außen,- Verteidigungs-, Wirtschafts- | |
und Steuerpolitik verfügt | |
Sylvia-Yvonne Kaufmann, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Für unser aller Gesundheit unverzichtbar: die Verordnungen/Richtlinien | |
zur Reinheit des Trinkwassers und zur Lebensmittelsicherheit. | |
2.) Ein Leben in Frieden und das Recht auf Freizügigkeit, das allen | |
Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, dort zu leben, zu arbeiten oder zu | |
studieren, wo sie möchten. | |
3.) Meine Vision: die Vereinigten Staaten von Europa bzw. die Republik | |
Europa. Auf lange Sicht wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die | |
wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen in der globalisierten Welt | |
von heute nicht national, sondern nur durch ein vereintes Europa bewältigen | |
werden können. | |
Dieter-Lebrecht Koch, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Eine Notrufnummer für alle 28 EU-Länder. 28 Länder, eine Notrufnummer! | |
Das 1991 ins Leben gerufene Projekt Euro-Notruf ist bereits fertig. Alle | |
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben die 112 als Notrufnummer | |
freigeschaltet. Sie ist kostenlos von jedem Festnetz- und Mobiltelefon aus | |
erreichbar und verbindet den Anrufer mit der nächstgelegenen Leitstelle von | |
Polizei, Notarzt und Feuerwehr. | |
Ergänzt wurde diese Notrufnummer durch ein automatisches Notrufsystem | |
namens eCall. Ab 2018 müssen alle in der EU zugelassenen Neufahrzeuge | |
serienmäßig mit einem solchen eCall ausgerüstet sein. Erkennt die | |
Bordelektronik eine Unfallsituation, soll sie automatisch die 112 anwählen | |
und Unfalldaten sowie den Standort des Fahrzeugs durchgeben. 2.) Ein | |
gemeinsamer Binnenmarkt mit offenen Grenzen für die 4 Grundfreiheiten: | |
Freier Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital. Dieser | |
erlaubt jeder Bürgerin, jedem Bürger die freie und nichtdiskriminierende | |
Wahl des Wohn- und Arbeitsortes in allen Staaten der EU, aber auch das | |
Lernen und Studieren und sogar das bedingungslose Reisen durch die EU. Er | |
basiert auf einer vertraglich festgeschriebenen Grundrechtecharta, die | |
Jede/Jeder kennen sollte. | |
3.) Die EU stoppt ihren Weg in die Bedeutungslosigkeit, der mit dem Brexit | |
allerdings seinen bisherigen Höhepunkt erreicht hat. Wenn wir Europäer uns | |
nicht zusammenreißen und endlich mit einer Stimme reden, werden wir beim | |
„Spiel der Global Player“ im Rahmen der Globalisierung bald nichts mehr zu | |
sagen haben. Schließlich ist in Kürze von 200 auf der Welt lebenden | |
Menschen nur noch einer ein Europäer. Die meisten der 199 haben andere | |
Vorstellungen vom Zusammenleben, von sozialen, ethischen, technischen | |
Standards als wir und sie werden diese durchsetzen wollen. | |
Auch deshalb brauchen wir Abkommen wie TTIP mit den USA und CETA mit | |
Kanada. Wir brauchen aber auch so bald wie möglich ein entsprechendes | |
Handels- und Investitionsschutzabkommen mit Russland. | |
Bernd Kölmel, Deutschland, ALFA, EKR-Fraktion | |
1.) Diese Frage ist sehr spezifisch und auch ein wenig suggestiv gestellt. | |
Denn dabei schwingt die Auffassung mit, dass die EU per se eigentlich nur | |
positive Verordnungen oder Richtlinien erlasse. Allerdings gab es in der | |
Vergangenheit eine Reihe von fragwürdigen EU-Verordnungen und Richtlinien. | |
Denken Sie nur einmal an die Gurkenverordnung von 1989, die | |
Bananenverordnung von 1995 oder den aktuellen Versuch der EU-Kommission, | |
die Waffenrechtsrichtlinie von 2008 derart zu verändern, dass nicht etwa | |
Terroristen effektiv bekämpft, sondern vielmehr gesetzestreue Jäger, | |
Sportschützen und Waffensammler kriminalisiert werden. | |
Nützlich sind hingegen grundsätzlich jene Regelungen der EU, welche den | |
freien Binnenmarkt ermöglichen und fördern und dabei weder den Grundsatz | |
der Subsidiarität verletzen noch den Weg hin zu einer umfassenden | |
Wirtschafts- und Währungsunion und damit zu einem bürgerfernen, | |
zentralistischen und bürokratisch organisierten EU-Superstaat ebnen. Ein | |
positives Beispiel für solch eine Regelung aus der jüngsten Vergangenheit | |
ist hierfür der von mir mitgetragene EU-Beschluss zum Wegfall der | |
Roaming-Gebühren in den EU-Mitgliedstaaten bis 2017, da dies die | |
Wettbewerbsfähigkeit der EU-Mitgliedstaaten in der Digitalisierung | |
sicherstellt. | |
2.) Wir wissen nicht, wie Europa heute ohne die EU aussähe. Wenn man sich | |
die Entwicklungen der letzten Jahre betrachtet, so fällt auf, dass | |
innerhalb der EU der europäische Friedensgedanke durch permanente | |
Missachtung der selbst gesetzten Regeln sowie des Bürgerwillens – etwa in | |
der Eurokrise sowie in der Migrationskrise – und einem damit einhergehenden | |
Hang zur Zentralisierung erheblich in Gefahr geraten ist. Nur ein klarer | |
Kurswechsel innerhalb der EU kann dafür sorgen, dass Frieden und Stabilität | |
in Europa gewahrt bleiben und der Wohlstand gefördert wird. | |
3.) Die Geschicke auf dem europäischen Kontinent werden von der Gesamtheit | |
der europäischen Staaten – auch den Nicht-EU-Mitgliedstaaten – bestimmt. | |
Was die EU angeht, so befürworte ich diese als eine Gemeinschaft souveräner | |
Staaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Einen europäischen Superstaat | |
hingegen, wie ihn auch viele deutsche Europa- und Bundestagsabgeordnete und | |
weitere politische Entscheidungsträger anstreben, lehne ich klar ab. | |
Vielmehr müssen wir wieder Eigenverantwortung, Subsidiarität und Bürgernähe | |
stärken. Wir müssen die Bürger mitnehmen und ihnen bei wichtigen Fragen das | |
letzte Wort in Form von Volksentscheiden geben. Denn die EU als so | |
genanntes Eliteprojekt ist gescheitert. Dies haben wir in den letzten | |
Jahren gesehen. Wir brauchen vielmehr ein Europa der Bürger, mit einer | |
dringend zu reformierenden EU. Nur wenn die Grundsätze der | |
Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und sozialen Marktwirtschaft wieder | |
eingehalten werden und die Regionen und Einzelstaaten wieder mehr | |
Kompetenzen erhalten, können Frieden und Wohlstand in Europa weiter | |
gesichert werden. Bürokratie, Zentralismus und Dirigismus zum Schaden der | |
Bürger müssen dabei gestoppt werden. Innovation, bessere Rahmenbedingungen | |
für Investitionen sowie mehr Mut zu unternehmerischem Handeln sind zu | |
stärken, damit Unternehmen in Deutschland und Europa sich im globalen | |
Wettbewerb weiter behaupten können. Nur so werden die Menschen in Europa | |
wieder optimistisch in die Zukunft blicken können. | |
Dietmar Köster, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Besonders wichtig für EU-Bürgerinnen und EU-Bürger ist die Richtlinie | |
über die öffentliche Auftragsvergabe aus dem Jahr 2011. Sie hat in | |
Deutschland dazu geführt, dass in den meisten Bundesländern | |
Tariftreue-Regelungen beschlossen wurden. In NRW, wo sich meine | |
Betreuungsregion befindet, gibt es nun seit Mai 2012 das entsprechende | |
Tariftreue- und Vergabegesetz. Darin legt das Land Mindeststandards für | |
öffentliche Aufträge fest. Auftraggeber werden verpflichtet, | |
Tarifstandards, Umweltschutz und Sozialverträglichkeit zu berücksichtigen. | |
Das bedeutet, dass beispielsweise in der nordrhein-westfälischen Baubranche | |
tarifliche Regelungen nicht durch ein Unternehmen aus anderen | |
EU-Mitgliedsstaaten unterlaufen werden dürfen. Dies ist ein Schritt, um | |
Sozialdumping innerhalb der EU zu erschweren. | |
2.) Frieden in Europa seit 1945 | |
3.) Europa: grenzenlos! | |
Kateřina Konenčá, Tschechien, Kommunistische Partei Böhmens und Mährens, | |
GUE/NGL-Fraktion | |
1.) Gut sind nahezu alle Regelungen und Richtlinien, die den Schutz der | |
Umwelt, Biodiversität und das Gesundheitswesen betreffen. Unsere | |
Gesundheits- und Umweltschutzstandards sind die höchsten weltweit. Die | |
Richtlinie 2001/81/EG zum Beispiel setzt nationale Emissionshöchstmengen | |
für bestimmte Luftschadstoffe fest, die für die Bekämpfung von Versauerung, | |
Eutrophierung und bodennahem Ozon verantwortlich sind. Das führt zu | |
besserer Luftqualität und schützt jährlich tausende Leben. | |
2.) Die Freiheit für Güter, Kapital, Dienstleistungen und Menschen – die | |
vier Grundfreiheiten – wären ohne die EU nur ein Traum. Ja, wir könnten sie | |
auch ohne EU erreichen, aber nicht ohne eine internationale Organisation | |
wie die EU. Die Idee, dass Großbritannien sie nach dem Brexit nutzen kann, | |
ohne zumindest einige EU-Regeln zu befolgen, ist Nonsens. | |
3.) Transparenter, sozial gerechter, friedlich und nachhaltig, ein | |
vereintes Europa, das die Vielfalt respektiert und schützt durch robuste | |
soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Und natürlich sollten die | |
EU-Institutionen die europäische Zivilgesellschaft stärker wahrnehmen. Die | |
EU muss ihre Bürger hören. | |
Elisabeth Köstinger, Österreich, ÖVP, EVP-Fraktion | |
1.) Die Verwirklichung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. Die GAP | |
schafft leistbare Lebensmittel für Konsumentinnen und Konsumenten und ist | |
gleichzeitig Garant für hohe Tierschutzstandards, steht für die weltweit | |
höchsten Standards in der Lebensmittelproduktion und schafft | |
Sicherheitsnetze durch die auch Berg- und benachteiligte Gebiete als | |
Wirtschafts- und Lebensräume erhalten bleiben können. | |
2.) Über 70 Jahre Frieden zwischen den Ländern der Europäischen Union. | |
3.) Europa muss wieder zu unserem Zuhause werden. Das gelingt nur, wenn die | |
Europäische Union sich auf die großen Herausforderungen unserer Zeit | |
konzentriert und gleichzeitig ein Europa der Regionen zulässt, das | |
individuelle Konzepte und regionale Stärken fördert. | |
Jean Lambert, Großbritannien, Green Party, EFA-Fraktion | |
1.) Gleichheitsrechte, die Rassismus eindämmen, bzgl, Alter, Geschlecht, | |
sexueller Orientierung, Behinderung und Glauben. Diese reduzieren | |
Diskriminierung und wirken sich direkt auf das Leben vieler Menschen aus. | |
2.) Das Pariser Klimaabkommen. Die EU half, dass die Verhandlungen nach | |
Kopenhagen weitergingen. Das Pariser Abkommen wäre ohne die EU womöglich | |
nicht zustande gekommen. | |
3.) Ungleichheit verhindern und die Umwandlung in ökologisch nachhaltige | |
Gesellschaften anführen. | |
Patrick Le Hyaric, Frankreich, Linksfront, GUE/NGL-Fraktion | |
1.) Die ersten europäischen Rechtsakte ermöglichten es den europäischen | |
Bürgern, außerhalb ihrer Länder zu arbeiten und von den sozialen Vorteile | |
des Landes zu profitieren, in dem sie arbeiteten, während gleichzeitig die | |
sozialen Errungenschaften der EU bewahrt wurden. Diese Regelungen zur | |
Koordinierung der sozialen Sicherheit gestalteten die | |
Auswanderungsmöglichkeit zugunsten der Arbeiter. | |
Zugleich führten viele weniger bekannte Entscheidungen gleiche | |
Arbeitszeiten oder den Mutterschaftsurlaub ein und zielten darauf, | |
Arbeitsplätze so einzurichten, dass die Arbeiter vor Berufsunfällen und den | |
Kontakt mit schädlichen Substanzen geschützt sind. | |
Das Erasmusprogram hat trotz seiner Mängel den Austausch, das Studium und | |
das Reisen gefördert. Es hat einem kleinen Teil einer Generation | |
ermöglicht, sich anzunähern und sich besser zu verstehen. Wir müssen | |
deshalb auf eine Ausweitung bzw. Verallgemeinerung dieser Art von | |
Initiative abzielen. | |
Jüngst war auch die „Jugendgarantie“ ein kleiner positiver Schritt im Kampf | |
gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Das Programm ermöglicht es Jugendlichen | |
unter 25, eine Arbeit zu bekommen, ihren Bildungsweg fortzusetzen oder in | |
den vier Monaten nach dem Schulabschluss oder dem Jobverlust eine | |
Ausbildung oder ein Praktikum zu erhalten. Diese Akte zeigen, dass die | |
Europäische Union eine Quelle des gesellschaftlichen Fortschritts sein | |
kann. Darauf müssen wir hinarbeiten – und nicht auf eine alle | |
Errungenschaften aufhebende, unerbittliche Konkurrenzsituation, wie sie | |
durch die Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt oder die Regelung | |
zur Entsendung von Mitarbeitern erleichtert wird. | |
2.) Der Kampf gegen die Todesstrafe ist ein altes humanistisches Anliegen | |
und progressiver Weg der Aufklärungsphilosophie. In Frankreich wurde er | |
besonders von Figuren wie Robespierre, Victor Hugo und Jean Jaurès geführt. | |
Innerhalb der Europäischen Union ist er nunmehr gewonnen, weil die | |
Abschaffung der Todesstrafe in Artikel 2 der Charta der Grundrechte der | |
Europäischen Union festgeschrieben steht. Sie ist ein Teil der Kriterien | |
und unumgänglichen Anforderungen, um der Europäischen Union betreten zu | |
können und ist die große Priorität innerhalb der europäischen | |
Menschenrechtspolitik. Um ein Beispiel zu geben: Die Türkei hat die | |
Todesstrafe im Zuge seiner Aufnahmeverhandlungen Anfang der 2000er Jahre | |
abgeschafft. Die jüngsten Vorschläge von Präsident Erdogan hinsichtlich | |
ihrer Wiedereinführung haben die europäischen Institutionen unverzüglich | |
zur Reaktion genötigt: Es stünde nun nicht weiter zur Debatte, dass die | |
Türkei eines Tages Unionsmitglied werde. | |
Gleichzeitig muss man hervorheben, dass ohne Zusammenlegung unser | |
Produktionskapazitäten [nach dem zweiten Weltkrieg, Anm. d. Red.], ohne die | |
Zusammenarbeit, die darauf folgt, die Konfrontationslogiken, die der | |
Ausgangspunkt zweier der zerstörerischsten Konflikte der | |
Menschheitsgeschichte waren, immer noch am Werk wären. Nun da in den | |
letzten Jahren wieder bewaffnete Konflikte auf diesem Kontinent auftreten, | |
zuerst im ehemaligen Jugoslawien, dann heute in der Ukraine, müssen wir uns | |
gewahr werden, das Frieden und Kooperation fragile Konstruktionen | |
darstellen, die es zu schützen und fördern gilt. | |
3.) Die Europäische Union ist von multiplen Krisen durchzogen und die | |
Austeritätspolitik, die als Antwort auf diese beschlossen wurde, wird heute | |
en bloc von der Bevölkerung, den Arbeitern und den Jugendlichen in ganz | |
Europa abgelehnt. Diese Situation muss zu einer tiefgreifenden | |
Transformation hin zu einem sozialen, demokratischen und umweltbewussten | |
europäischen Projekt führen, das auf Internationalismus und Solidarität | |
fußt. Die Umbauarbeiten dafür sind immens, aber sie sind mehr als | |
essenziell, denn die Entstehung dieses alternativen Projekts, das auf eine | |
Union der Nationen und vereinigten Völker, souverän und frei, abzielt, ist | |
notwendig, um die kapitalistische Globalisierung zu verändern. | |
Jo Leinen, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Die Europäische Union hat insgesamt einen sehr positiven Einfluss auf | |
das Leben der Bürgerinnen und Bürger und es ist schwierig hier einen | |
einzelnen Rechtsakt herauszugreifen. Der Binnenmarkt ermöglicht es | |
Unternehmen auf einem Markt mit über 500 Millionen Menschen aktiv zu sein, | |
ohne für jedes Land unterschiedliche Normen und Standards erfüllen zu | |
müssen. Dies begünstigt die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die | |
Schaffung von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig haben die hohen Verbraucher- und | |
Umweltschutzstandards in der Europäischen Union einen direkten Einfluss auf | |
das Wohlergehen der Bevölkerung. Die Verbesserung der Wasserqualität der | |
europäischen Seen, Flüsse und Meeresgebiete über die letzten Jahrzehnte ist | |
nur eines von vielen konkreten Beispielen für diesen Effekt. Auch die | |
Grenzwerte für Feinstaub in der Luft gehen auf eine EU-Richtlinie zurück | |
(Richtlinie 1999/30/EG). Global konnten durch die Europäische Union | |
maßgebliche Fortschritte im Klimaschutz vorangetrieben werden. | |
Im Verbraucherschutzbereich beruht die Verlängerung der | |
Gewährleistungspflicht auf 2 Jahre genauso auf europäischer Gesetzgebung | |
wie die Kennzeichnungspflicht bei Lebensmitteln und Produktstandards bei | |
Kinderspielzeug. Weitere konkrete Beispiele sind die schrittweise | |
Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union | |
(Verordnung (EU) Nr. 531/2012 ) und die Gewährleistung von Fluggastrechten | |
im Falle von Verspätungen und Annullierungen (Verordnung (EG) Nr. | |
261/2004). | |
Zu den größten Vorteilen für die Bürgerinnen und Bürger gehört zweifelsoh… | |
auch die Möglichkeit überall in der Union zu studieren, zu arbeiten oder | |
sich zur Ruhe zu setzen. | |
2.) Neben dem Beitrag der Europäischen Union zur Wahrung des Friedens sind | |
der Wegfall der Binnengrenzen und die Reisefreiheit sowie die | |
Personenfreizügigkeit die sichtbarsten und meistgeschätzten | |
Errungenschaften der europäischen Einigung. Für viele Menschen ist es heute | |
selbstverständlich im europäischen Ausland zu arbeiten oder zu studieren. | |
Gerade in Grenzregionen wie dem Saarland spielen Staatsgrenzen heute kaum | |
noch eine Rolle. Europa ist hier gelebte Realität und kein abstraktes | |
Konzept. | |
3.) Meine Vision ist ein stärkeres, demokratischeres und effizienteres | |
Europa – ein föderal organisiertes Europa, das sich auf die großen Aufgaben | |
konzentriert, die nur europäisch gelöst werden können, und in diesen | |
Bereichen die notwendigen Instrumente hat, um das Versprechen von sozialer | |
Gerechtigkeit, Sicherheit und Wohlstand einzulösen. Europa muss die | |
Interessen der europäischen Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt | |
rücken und diese nach innen und außen verteidigen können. Ich plädiere | |
deshalb für eine klarere Kompetenzaufteilung zwischen der europäischen und | |
der nationalen Ebene. Wir benötigen eine europäische Migrationspolitik, | |
eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und eine gemeinsame | |
Wirtschafts- und Fiskalpolitik, welche Leitplanken für ein sozial gerechtes | |
und wirtschaftlich starkes Europa setzt. Die Europäische Kommission sollte | |
zu einer Regierung weiterentwickelt werden, die durch das Europäische | |
Parlament als Bürgerkammer und eine zweite Kammer, in welcher die Staaten | |
repräsentiert sind, kontrolliert wird und entlassen werden kann. Nationale | |
Vetos sollte es nur noch in absoluten Ausnahmefällen geben. Gleichzeitig | |
muss das Subsidiaritätsprinzip befolgt werden, indem Entscheidungen immer | |
so nahe wie möglich am Bürger getroffen werden. | |
Peter Liese, Deutschland, CDU, EVP -Fraktion | |
1.) Am eindeutigsten ist wohl die Abschaffung der Roaming-Gebühren. Schon | |
jetzt zahlen wir alle deutlich weniger im europäischen Ausland und im | |
nächsten Jahr werden die Roaming-Gebühren komplett abgeschafft. Persönlich | |
möchte ich aber auch die Verordnung zur Senkung des Energieverbrauchs von | |
Haushalts- und Bürogeräten im Stand-by-Betrieb nennen. Die Verbraucher in | |
Deutschland sparen dadurch jährlich Stromkosten in Höhe von gut 1,2 | |
Milliarden Euro. | |
2.) Eindeutig der Frieden. Europa hat noch nie eine so lange Phase von | |
Frieden und relativen Wohlstand erlebt wie in den vergangenen Jahrzehnten. | |
3.) Die Europäische Union muss gerade nach dem Brexit-Votum zusammenhalten. | |
Viele wichtige Fragen können ohne europäische Zusammenarbeit nicht, oder | |
nicht gut gelöst werden. Auf der anderen Seite dürfen wir uns aber nicht | |
endlos erweitern. Schon vor den aktuellen Ereignissen war ich gegen einen | |
Beitrag der Türkei zur Europäischen Union | |
Norbert Lins, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Die meisten Menschen nehmen politische Maßnahmen eher wahr, wenn sie | |
diese im Alltag unmittelbar zu spüren bekommen. In jüngster Zeit stellen | |
neben vielen anderen Dingen die Absenkung der Roaminggebühren und deren | |
komplette Abschaffung, welche für 2017 vorgesehen ist, für die meisten | |
Menschen eine sehr positive Veränderung dar. | |
2.) Ganz klar der Gemeinsame Binnenmarkt. Der freie Waren- und | |
Kapitalverkehr, die Dienstleistungsfreiheit und die Personenfreizügigkeit | |
brachten Wohlstand für die Menschen und die europäischen Völker näher | |
zusammen. | |
3.) Gerade in den letzten Jahren sollte uns mit dem Aufkommen bewaffneter | |
Konflikte in geographischer Nähe zur EU wieder bewusst werden, dass die | |
Union in erster Linie als Friedensprojekt gegründet wurde und wir weiter | |
daran arbeiten müssen. Die EU ist ein Garant für unsere Freiheit und | |
unseren Wohlstand. Dies ist mitnichten eine Selbstverständlichkeit. Andere | |
Kontinente beneiden uns für unsere Zusammenarbeit. | |
Barbara Lochbihler, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion1.) In den Ausschüssen | |
für Menschenrechte und EU-Außenbeziehungen, in denen ich tätig bin, gibt es | |
wenige gesetzgeberische Entscheidungen. Nichtsdestotrotz möchte ich hier | |
auf die EU-Anti-Folterverordnung hinweisen. Sie ist weltweit die erste | |
multilaterale Handelskontrolle, die den Export von Folterwerkzeugen und | |
Mitteln verbietet, die zur Durchführung der Todesstrafe verwendet werden. | |
Dadurch wird zum Beispiel verhindert, dass weiterhin bei Hinrichtungen in | |
den USA europäische Produkte benutzt werden. Wir konnten verhindern, dass | |
das Mittel Propofol weiterhin in die USA geliefert wird und so dafür | |
sorgen, dass die Umsetzung von Todesstrafen ausgesetzt wurde. | |
2.) Rückblickend auf die erste Hälfte des 20. Jahrhundert, in der sich fast | |
alle europäischen Staaten gegenseitig bekriegt habe, haben die Europäische | |
Union und ihre Vorgängerinstitutionen Erstaunliches bewirkt hat: Es gab und | |
gibt keinen Krieg unter den EU-Mitgliedstaaten. Nationalstaatliche Grenzen | |
wurden fast komplett abgeschafft, sodass sich alle Bürgerinnen und Bürger | |
der jeweiligen Mitgliedsstaaten überall in der EU niederlassen und arbeiten | |
kann. Das ist etwas, was man der EU zu Gute halten muss. Und das man | |
natürlich gegen alle nationalistische, separatistische und | |
rechtspopulistische Bestrebung verteidigen muss. | |
3.) Meine Zukunftsvision für Europa ist eine solidarische Gemeinschaft von | |
Staaten, die auf die sich überlagernden Krisen gemeinsam reagieren, damit | |
auch über die EU-Grenzen hinaus Kriege der Vergangenheit angehören und nach | |
und nach nationalstaatliche Grenzen weltweit überflüssig werden. Für | |
grenzüberschreitende, globale Probleme gibt es keine nationalen Lösungen. | |
Die EU soll stärker, sozialer, demokratischer und auch für Flüchtlinge ein | |
Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts werden. | |
Sabine Lösing, Deutschland, Linke, GUE/NGL-Fraktion | |
1.) In dem von mir verantworteten Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik | |
ist unsere Kritik gegenüber der interessengeleiteten und militaristischen | |
Außenpolitik sehr grundsätzlich. Deshalb hier ein Beispiel aus einem | |
anderen Bereich der EU: Die Verordnung (EG) 561/2006 zu den Lenk- und | |
Ruhezeiten hat wohl die Arbeitsbedingungen und die Sicherheit im | |
Straßenverkehr für viele Menschen verbessert. Im April 2007 trat die | |
EU-Verordnung in Deutschland in Kraft. Mit ihr gelten unter anderem längere | |
Ruhe- und kürzere Fahrtzeiten für BerufskraftfahrerInnen. | |
2.) Leider fallen mir zuerst nur schlechte Entscheidungen ein, wie dass | |
sich das Europäische Parlament für die Verlängerung des krebserregenden | |
Unkrautvernichters Glyphosat ausgesprochen hat. Dennoch gäbe es | |
wahrscheinlich das Erasmus-Austauschprogramm so in dieser Form ohne die EU | |
nicht. Ich finde es eine Errungenschaft, dass jungen Menschen die | |
Möglichkeit gegeben wird innerhalb der Europäischen Union (interkulturelle) | |
Erfahrungen zu sammeln und sich auszutauschen. Das fördert neben der | |
eigenen Persönlichkeit auch den Gedanken europäischer Solidarität. Diese | |
ist gerade in Zeiten zerstörerischer EU- Austeritätsprogramme von Nöten. | |
3.) Europa hat dann eine Zukunft wenn das Ergebnis europäischer Politik | |
eine reale Verbesserung des Lebens der breiten Bevölkerung zur Folge hat | |
und nicht weiterhin die Interessen europäischer und weltweiter Unternehmen | |
im Vordergrund stehen. Wie zum Beispiel bei den geplanten neoliberalen | |
Freihandelsabkommen TTIP und CETA, die eben nicht wie so oft behauptet den | |
Bürgerinnen und Bürgern Europas und Nordamerikas dienen. Des Weiteren muss | |
endlich Schluss sein mit der verheerenden Sparpolitik, wie zum Beispiel in | |
Griechenland und Portugal. Zudem braucht es mehr Transparenz und | |
Bürgerbeteiligung. | |
Ulrike Lunacek, Österreich, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Die EU-Antidiskriminierungsrichtlinien (Antirassismus-Richtlinie, | |
Rahmenrichtlinie Beschäftigung und Gender-Richtlinien) haben große | |
Fortschritte beim Schutz vor Diskriminierung gebracht, gerade am | |
Arbeitsplatz. | |
Ohne die Prinzipien und Richtlinien der EU gäbe es in vielen Ländern der | |
Union gerade in gesellschaftspolitisch immer noch kontroversiellen | |
Bereichen wie den gleichen Rechten für Lesben, Schwulen, Trans- und | |
Intersexpersonen, aber auch bei der Gleichstellung von Frauen, keine | |
schützenden Regelungen. | |
2.) Als eine, die am Eisernen Vorhang aufgewachsen ist und erlebt hat, wie | |
trennend und oft mörderisch diese Grenze war, ist für mich das Beste die | |
Reise- und Niederlassungsfreiheit in einem gemeinsamen Raum der Freiheit, | |
der Sicherheit und des Rechts. | |
3.) Mein Ziel ist ein postnationales friedfertiges Europa, ein Europa der | |
Bürgerinnen und Bürger, die Vereinigten Staaten von Europa: demokratisch | |
geordnet, föderal strukturiert, republikanisch verfasst – und | |
selbstverständlich sozial gerecht und ökologisch nachhaltig. | |
Thomas Mann, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Die Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit am | |
Arbeitsplatz ist ein Meilenstein in der Sozialpolitik der EU. Diese | |
Richtlinie (89/391/EWG) mit der Festlegung von Mindestanforderungen wurde | |
in der Charta der Europäischen Union rechtsverbindlich verankert. Ihr | |
Erfolg: Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle sank von 1960 bis 2014 | |
um fast 65 Prozent! | |
Der gemeinsame Ansatz schützt vor allem benachteiligte Mitglieder unserer | |
Gesellschaft, darunter Schwangere und Jugendliche, und sorgt europaweit für | |
ein ausgeglicheneres Schutzniveau. Wichtige Bestandteile sind die | |
Beurteilung von Gefahren in der Arbeitswelt sowie die Prävention von | |
Arbeitsunfällen. | |
2.) Europa begann als politische Antwort auf Hass, Ausgrenzung, Krieg und | |
Vernichtung. Heute ist Europa ein Kontinent des Friedens, welcher | |
maßgeblich durch die EU stabilisiert wurde. Bei der Verleihung des | |
Friedensnobelpreises im Dezember 2012 wurde die EU für ihren Einsatz für | |
Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte ausgezeichnet. Trotz | |
aller Unzugänglichkeiten und aktuellen Irritationen ist der europäische | |
Integrationsprozess ohne Alternative. Eine der größten Stabilitätszonen der | |
Welt wurde geschaffen als Antwort auf die geschichtliche Erfahrung und | |
einen überzogenen Nationalismus. Ständige Aufgabe für die Politik ist es, | |
Menschen dafür zu gewinnen, sich für Humanität, Solidarität, Werte und die | |
europäische Idee einzusetzen. | |
3.) Die Zukunft der EU ist das Europa der Bürger. Es vereint Menschen | |
unterschiedlicher Anschauungen, Religionen und Herkünfte und ist | |
demokratisch strukturiert: Bürger sind in die Entscheidungsfindung | |
einbezogen. Das Europa der Bürger stellt ein positives Lebensgefühl dar, | |
für das emotional gestritten wird und dem es gelingt, im Bewusstsein des | |
Einzelnen fest verankert zu sein. | |
Susanne Melior, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Die Lebensmittelinformationsverordnung ist für alle Verbraucherinnen | |
und Verbraucher täglich und ganz praktisch erfahrbar. Denn auf allen | |
Lebensmitteln müssen die Inhaltsangaben und seit Ende 2014 die häufigsten | |
Allergene deutlich gekennzeichnet werden. Lebensmittelallergien und | |
–unverträglichkeiten sind extrem weit verbreitet. Deswegen ist es gut, dass | |
sich jeder bei verpackten Lebensmitteln, im Restaurant oder beim Bäcker | |
darüber informieren kann, was tatsächlich im Essen drin ist. | |
2.) Das Programm Erasmus+ sorgt dafür, dass sich die Menschen in der | |
Europäischen Union nicht nur im Urlaub, sondern im alltäglichen Leben im | |
Studium oder bei der Ausbildung kennenlernen können. Das Studium oder die | |
Berufsausbildung im Ausland ist ein wesentlicher Kern der EU, da hier | |
Vorurteile abgebaut und neues Wissen ausgetauscht werden. Ganz nebenbei | |
sind schon über eine Million „Erasmus-Babys“ auf die Welt gekommen, die es | |
ohne den Austausch nicht gegeben hätte. | |
3.) Die Strahlkraft der Europäischen Union ist nicht verblasst. Die EU ist | |
weiterhin ein Friedensprojekt. Weitere Staaten werden in Zukunft dazu | |
kommen. Wenn ich an die Balkanstaaten wie Serbien, Mazedonien oder Albanien | |
denke, dann sehe ich wie integrierend die Europäische Union wirken kann. | |
Länder, die vor zwanzig Jahren Krieg führten, werden Teil der friedlichen | |
europäischen Gemeinschaft. | |
Angelika Niebler, Deutschland, CSU, EVP-Fraktion | |
1.) Die Abschaffung der Roaming-Gebühren, weil damit endlich | |
länderübergreifende Kommunikation in der EU für alle Bürgerinnen und Bürger | |
erschwinglich geworden ist. Und auch für die Unternehmen von den Start-ups | |
über KMUs bis zu großen Unternehmen und allen möglichen Organisationen ein | |
finanzieller Hemmschuh beseitigt ist, der die wirtschaftliche Entwicklung | |
spürbar belastet hat. | |
2.) Das Schengen-Abkommen: Reisen ohne Grenzkontrollen über Ländergrenzen | |
hinweg im gegenseitigen Einvernehmen und Vertrauen. | |
3.) Ein Europa, das die Menschen schützt und ihnen nützt. | |
Dimitrios Papadimoulis, Griechenland, Syriza, GUE/NGL-Fraktion | |
1.) Eine jüngere Regelung mit großer Wirkung für viele Menschen ist die, | |
Roaming-Gebühren komplett abzuschaffen. Es war an der Zeit, den | |
Telekommunikationsmarkt in einen Markt zu überführen, um Reisenden und | |
Bürgern den Alltag in Europa zu erleichtern. | |
2.) Viele Dinge repräsentieren die EU praktisch, institutionell und | |
symbolisch. Eine Sache herauszugreifen ist unmöglich, aber man kann darauf | |
verweisen, dass die EU der sicherste Raum der Welt ist, dass sie | |
demokratische Werte schützt. Es gibt vieles, was wir verbessern müssen, | |
aber wir sollten nicht vergessen, was seit 1950 erreicht wurde. | |
3.) Europa muss zurück zu seinem Kern finden, zu den Gründungsprinzipien | |
und -werten: soziale Gerechtigkeit und faires Wachstum betonen, die Sorgen | |
und Ängste der Menschen und vor allem der jungen Bevölkerung hören. | |
Konservative, rechtsaußen stehende und xenophobe Kräfte können das nicht. | |
Es ist die historische Pflicht der Linken und der progressiven Kräfte, | |
Europa von innen heraus zu verändern, soziale und ökonomische Konvergenzen | |
zu beschleunigen und neoliberale Kräfte umzuwandeln. | |
Markus Pieper, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Die Verordnungen und Richtlinien zum Europäischen Binnenmarkt. Der | |
größte Binnenmarkt der Welt machte kleine Firmen zu internationalen Playern | |
und stärkte Europa im globalen Wettbewerb. Dieser freie Handel erleichterte | |
in allen EU-Ländern den Strukturwandel, erhielt und schuf viele Millionen | |
Arbeitsplätze und ist heute eine wichtige Grundlage unserer sozialen | |
Errungenschaften. | |
2.) Auch wenn es abgedroschen klingt: Freiheit und Frieden. Reisen ohne | |
Grenzkontrollen, ohne Geld umtauschen und ohne Roaming-Gebühren. Studieren | |
und Ausbildung im EU-Ausland. Und das jetzt über 70 Jahre währende | |
Versprechen „nie wieder Krieg in Europa“. Aber man muss jeden Tag hart | |
dafür arbeiten. | |
3.) Eine Europäische Union, die den Menschen Sicherheit, Frieden und | |
Freiheit garantiert aber sich mehr zurücknimmt und nicht das tägliche Leben | |
reguliert. Eine EU mit starken und entschuldeten Nationalstaaten, die das | |
Vertrauen untereinander wieder gefunden haben und in Brüssel nicht mehr den | |
Sündenbock für eigenes Fehlverhalten sehen. Ein Europa mit Europäischen | |
Institutionen, die begreifen, dass Europäische Integration kein Selbstzweck | |
für wenige Eliten ist, sondern die Menschen und Regionen dabei mitnimmt und | |
die Vorteile besser erklärt. Zu dieser Europäischen Union gehört auch und | |
gerade das Vereinigte Königreich. | |
Gabriele Preuß, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Die Freizügigkeitsrichtlinie ist in meinen Augen das größte | |
‚Einzelprojekt‘, von dem Millionen Europäerinnen und Europäer profitieren. | |
Ihr Wert wird sich erst noch vollständig erweisen, wenn in einem oder zwei | |
Jahrzehnten eine neue Generation junger Menschen vollständig auf dem | |
Arbeitsmarkt angekommen ist, für die die Freizügigkeit in Europa alltäglich | |
geworden ist. Diese Generation wird dann endlich auch die Grenzen in den | |
Köpfen überwinden können, die aktuell bei vielen noch für Vorbehalte | |
gegenüber der europäischen Einigung sorgen. | |
2.) Die Leistung der Europäischen Union und ihres Einigungsprozesses beim | |
Friedenserhalt und der Verknüpfung der Interessen der europäischen | |
Nachbarstaaten kann man nicht überbewerten. Die EU hat die zahlreichen | |
kleinen und mittelgroßen Staaten des Kontinents zusammen mit den alten, | |
historisch oft im Konflikt liegenden Großmächten erfolgreich zu einer | |
friedlichen Einheit geschmiedet. Sie hat damit auch dafür gesorgt, dass das | |
‚alte Europa‘ immer noch eine weltpolitische Stimme hat, die Gehör findet, | |
und von vielen Menschen weltweit als Vorbild wahrgenommen wird. | |
3.) Europa bleibt ein freier Kontinent, auf dem die demokratischen | |
Strukturen der EU den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger mehren und | |
fairer verteilen und Freiheitsrechte schützen.“ | |
Franck Proust, Frankreich, Republikaner, EVP-Fraktion | |
1.) Ich denke an zwei große Fortschritte: Erstens die Liberalisierung des | |
europäischen Luftverkehrsraums in den 1990er Jahren, die die Entstehung | |
neuer Luftfahrtunternehmen, eines stärkeren Preiswettbewerbs und neuer | |
Flugverbindungen ermöglicht hat. Der Flugverkehr ist für alle europäischen | |
Bürger deutlich erschwinglicher geworden und ihre Mobilität hat sich | |
erhöht. Auch die einzelnen Regionen profitieren davon, besonders in | |
Hinblick auf Tourismus und Arbeit. Zweitens das Ende der Roaming-Gebühren | |
ab 2017. Dank des europäischen Parlaments sind diese seit vielen Jahren | |
stark gesunken. Bald wird es sie gar nicht mehr geben. | |
2.) Die Haupterrungenschaft der Europäischen Union ist der Frieden! Unser | |
Kontinent hat noch nie eine so lange Zeitspanne des Friedens erlebt wie die | |
jetzige. Frieden und gemeinsam geteilte Grundwerte wie Freiheit und | |
Demokratie sind die Grundlage für unsere Union: Das sollten wir nie | |
vergessen. | |
3.) Ich glaube, mit all den Krisen, die Europa derzeit erlebt | |
(Wirtschafts-, Finanz-, Migrationskrise, Brexit), haben wir die Aufgabe, | |
der EU eine neue Grundlage zu geben. Sie befindet sich auf dem absteigenden | |
Ast, und es mangelt ihr an Vertrauen bei unseren Mitbürgern. Wir müssen uns | |
in Europa auf bestimmte Prioritäten konzentrieren, derentwegen wir ein | |
Interesse haben zusammenzuarbeiten: die Wirtschaft, die Finanz- und | |
Währungspolitik, die Migrations- und Asylpolitik, den internationalen | |
Handel, Raumfahrt. | |
Herbert Reul, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Die Roaming-Verordnung, die im vergangenen Sommer verabschiedet wurde | |
ist solch ein Beispiel! Sie sorgt dafür, dass die Preise, die Konsumenten | |
für Telefonate, SMS und Datenverbrauch mit ihrem Handy zahlen, gedeckelt | |
werden und, dass sie auch im Ausland deutlich günstiger „roamen“ können. … | |
Mitte Juni 2017 kann jeder EU-Bürger sein Bündel mit ins Ausland nehmen. Es | |
macht dann also kaum noch einen Unterschied ob man sich zu Hause oder im | |
Ausland mit dem Handy bewegt! Das ist ein greifbares Beispiel, das fast | |
allen Bürgern im Alltag und auf Reisen enorme Vorteile bringt. | |
2.) Ohne den Europäischen Einigungsprozess und die Europäische Union gäbe | |
es nicht den verlässlichen Frieden in Europa. Die ökonomischen und | |
politischen Verstrickungen zwischen den Ländern, die über die Zeit immer | |
enger geworden sind, die Mobilität der Bürger innerhalb Europas und das | |
wachsende Verständnis für andere Länder Europas, gestärkt durch z.B. | |
Erasmus-Programme, führt dazu, dass die Mitgliedsstaaten nicht mehr auf die | |
Idee kommen einander feindlich gegenüber zu stehen. Für uns alle ist das | |
zur Selbstverständlichkeit geworden, aber ohne die EU hätten wie diesen | |
Vorteil nicht so sicher. | |
3.) Europa wird im Vergleich zum Rest der Welt immer kleiner, dadurch, dass | |
das Bevölkerungswachstum in anderen Teilen der Welt sehr hoch ist. Hinzu | |
kommt, dass andere Mächte in der Welt auch wirtschaftlich immer stärker | |
werden und immer mehr mit den „alten“ Mächten östlich und westlich des | |
Nordatlantik konkurrieren. Europa muss seinen Bürgern weiterhin zusichern, | |
in Freiheit, Frieden, Sicherheit und Wohlstand zu Leben. Das geht nur dann, | |
wenn wir unsere Grundwerte schützen und verteidigen, ordentliches | |
wirtschaftliches Wachstum hinkriegen, innovativer werden und für | |
entscheidende Fragen wie die Migrationskrise und den internationalen | |
Terrorismus auf EU-Ebene schnell Lösungen finden. Auch im Bereich der | |
Digitalisierung müssen wir europäisch agieren und einheitliche Bedingungen | |
schaffen, sonst werden wir unseren Wohlstand nicht so umfassend sichern | |
können, wie wir es uns für unsere Kinder und Enkel wünschen. | |
Ulrike Rodust, Deutschland, S&D, SPD-Fraktion | |
1.) Sicher die überwiegende Mehrheit! Denn das „normale“ | |
EU-Gesetzgebungsverfahren, in dem ein Kompromiss zwischen nationalen | |
Regierungen und dem Europäischen Parlament gefunden werden muss, bietet die | |
besten Voraussetzungen dafür, die Interessen möglichst vieler Europäer im | |
Blick zu halten. Ich habe das bei der Fischereireform und ihrer Umsetzung, | |
wo ich inhaltlich am Entstehen von Gesetzgebung beteiligt war und bin, | |
genau so erlebt: Als ein durchaus hartes Ringen um den größten Nutzen für | |
Viele und das Abwenden von ökologischem und ökonomischen Schaden für die | |
Menschen – jetzt und zukünftig. | |
Schwierig wird es dort, wo das geordnete Gesetzgebungsverfahren ersetzt | |
wird durch „Krisen-Gipfel-Politik“, bei der meist gleichzeitig der Eindruck | |
entsteht, die eine Seite hätte zu viel geben müssen, während die andere | |
trotzdem zuwenig erhält. Was natürlich viele Bürger mit dem Gefühl zurück | |
lässt, ihre Interessen kämen unter die Räder. | |
2.) Das unglaubliche Glück eines friedlichen Kontinents, in dem unzählige | |
Grenzen gefallen sind: Auch in den Köpfen vieler Menschen, die ganz | |
selbstverständlich europaweit leben, arbeiten studieren und die das | |
Bunter-werden unserer Gesellschaften als Bereicherung empfinden – und als | |
so selbstverständlich, dass sie sich lange den Luxus geleistet haben, nicht | |
wirklich für ihr Europa einzutreten. | |
3.) Ich hoffe, dass es uns an diesem kritischen Punkt gelingt, den | |
Populisten und Europakritikern die Deutungshoheit wieder zu entreißen. Dass | |
wir uns wieder sachlich mit Inhalten auseinandersetzen. Dass wir uns wieder | |
politische Entscheidungen zutrauen und diese auch erklären. Dass wir eine | |
Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik auf die Beine stellen, die | |
die Europäer nicht in Gewinner und Verlierer teilt. Ich will ein Europa, in | |
dem wir uns an unserer gemeinsamen Gegenwart und auf unsere gemeinsame | |
Zukunft freuen können. | |
Virginie Rozière, Frankreich, Parti radical de gauche, S&D-Fraktion | |
1.) Was die EU im Bereich des Umweltschutzes tut, hat einen großen Einfluss | |
auf das Leben der Menschen, bisweilen ohne dass wir ihn bemerken. Ein | |
Beispiel: die Habitat-Richtlinie. Der Mensch verändert die natürliche | |
Umgebung vieler Spezies, was viele von ihnen bedroht. Die | |
Habitat-Richtlinie soll Biodiversität und Naturgebiete schützen. Das | |
“Natura 2000“-Netzwerk ist das größe Umweltnetzwerk der Welt. Dank ihm ist | |
eine große Zahl von Naturgebieten und Spezies geschützt. Schaut man genau | |
hin, hat der Schutz von Flora und Fauna auch einen positiven Einfluss auf | |
den Menschen. Denn Verschmutzung kennt keine Grenzen, und es ist | |
offensichtlich, dass die EU eine wichtige Rolle auf diesem politischen Feld | |
spielt. | |
2.) Auch wenn die Union immer noch nicht perfekt ist, hat sie dafür | |
gesorgt, dass die Bürger der Mitgliedsstaaten füreinander Verständnis | |
entwickeln, dass sie zusammenarbeiten. Die Freizügigkeit, die Anerkennung | |
von Abschlüssen, das Erasmus-Programm, die gemeinsame Währung, all das | |
baute Brücken zwischen Menschen, die zugleich ihre Unterschiedlichkeit | |
bewahren konnten. In einer Zeit, in der sich Nachbar mit Angst und | |
Aggressivität begegneten, haben wir es durch die Unioni geschafft, einander | |
mit Respekt und dem Willen, zusammenzuarbeiten, zu begegnen. Das ist die | |
größte Errungenschaft der EU. | |
3.) Der Brexit ist ein Schock für die EU. Wir müssen jetzt unsere Beziehung | |
zum Vereinigten Königreich neu organisieren, ohne zu zögern, ohne „hard | |
feelings“, aber wir müssen auch standhaft sein. Dieser Schock sollte dazu | |
führen, dass wir uns fragen, was wir für Europa wollen. Entscheidend ist | |
es, zu hören, was die Menschen zu sagen haben, und auch Teile der Kritik, | |
die in der Brexit-Wahlkampagne an der EU laut wurde, müssen in der ganzen | |
Union wahrgenommen werden. Wir haben den Binnenmarkt, aber wir müssen die | |
politische und soziale Integration vorantreiben. Heute besteht der Wunsch, | |
dass die EU Antworten auf die Krise gibt und Solidarität zurückbringt. Wenn | |
wir wollen, dass die Bürger in das europäische Projekt Vertrauen haben, | |
brauchen wir eine echte politische Union, die eine demokratische Debatte | |
erlaubt. Wir müssen dringend den Bürgern wieder eine Stimme geben und einen | |
politischen Raum errichten, um den vielfältigen Herausforderungen, vor | |
denen Europa steht, gerecht zu werden. | |
Anne Sander, Frankreich, Republikaner, EVP-Fraktion | |
1.) – Das Erasmus-Programm, das Jugendlichen ein Auslandsstudium ermöglicht | |
- Das Ende der Roaming-Gebühren | |
- Der Schengenraum und die Freizügigkeit der Personen | |
- Grenzüberschreitendes Gesundheitswesen | |
- Die Initiativen für regionale Entwicklung (EU-Regionalfonds EFRE) und | |
grenzüberschreitende Kooperation (INTERREG) | |
2.) Frieden | |
3.) Ein Europa, das besser schützt, ein bürgerlicheres Europa, in dem sich | |
junge Menschen als Europäer fühlen, ohne ihre Herkunft zu verleugnen. | |
Claudia Schmidt, Österreich, ÖVP, EVP-Fraktion | |
1.) Das hängt von der Zielgruppe ab und ich würde mich nicht auf eine | |
goldene Richtlinie festlegen. Vom Binnenmarkt profitieren zwar alle, der | |
wird aber auch durch ca. 5000 Richtlinien und Verordnungen gebildet. Eine | |
der größten Errungenschaften, die jedem Bürger, ob wissentlich oder nicht, | |
betreffen ist meines Erachtens nach die Wettbewerbsbehörde. Kein | |
Mitgliedsstaat hätte die Kraft so gegen Kartelle und Monopolisten | |
vorzugehen wie die Wettbewerbsbehörde. Knappe 24 Milliarden Euro | |
Strafzahlungen wurden von der Kommission verhängt, nirgendwo auf der Welt | |
werden Bürger besser geschützt. Ich denke, dass ist zwar nicht positv | |
lebensverändernd wenn man es hat, wenn man den Kartellen und Monopolisten | |
schutzlos ausgeliefert ist, dann ist es aber sehr wohl relevant. | |
2.) Die vier Grundfreiheiten des Binnenmarktes. | |
3.) So viel Regional wie möglich, so viel Europa wie notwendig. | |
Sven Schulze, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Schengener Grenzkodex (= Reisefreiheit) | |
2.) Die vier Grundfreiheiten (freier Personen-, Waren-, Dienstleitungs- und | |
Kapitalverkehr) und der gesicherte Frieden | |
3.) Europa ist die wichtigste Errungenschaft unserer Zeit und es ist unsere | |
Aufgabe diese zu verteidigen. Ich wünsche mir, dass Europa aus der durch | |
den Brexit hervorgerufenen kritischen Situation gestärkt hervorgeht und | |
sich in der Zukunft effektiver und näher am Bürger zeigt. | |
Joachim Schuster, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Die Umweltgesetzgebung zur Reduzierung von CO2-Ausstoß aus Fahrzeugen, | |
Schiffen, Kraftwerken und industrieller Produktion hat die Luftreinheit | |
deutlich verbessert. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie hat den Naturschutz | |
europaweit gestärkt und zu deutlich mehr Erholungsgebieten geführt. | |
Badegewässerrichtlinie sichert zu, dass EU-Bürger auch im Urlaub in der EU | |
keine Sorgen vor verunreinigtem Badegewässer haben müssen. | |
Die Trinkwasserrichtlinie schreibt seit 1998 regelmäßige Überprüfung des | |
Trinkwassers in allen Mitgliedstaaten vor. Seit 2015 wird diese | |
Gesetzgebung zudem verbessert, damit die Wasserqualität in den ungefähr 100 | |
000 Wasserversorgungsgebieten in Europa besser überwacht wird. | |
Gegenseitige Anerkennung von Schulabschlüssen und Einfache Anerkennung | |
offizieller Dokumente bedeuten weniger Verwaltungsgänge und mehr | |
Mobilitätsmöglichkeiten für EU-BürgerInnen. | |
Reisende und Urlauber werden bei Flugverspätungen entschädigt: | |
EU-Verordnung für Ausgleichs und Unterstützungsleistungen für Fluggäste im | |
Fall der Nichtbeförderung und bei Annullierung oder großer Verspätung von | |
Flügen. Außerdem werden sie vor horrenden Handykosten im Urlaub durch die | |
Abschaffung der Roaming-Gebühren verschont. Die Euroeinführung hat den | |
Wegfall der Überweisungsgebühren ins EU-Ausland sowie Vergleichbarkeit der | |
Preise beim Einkauf im Urlaubs- oder Nachbarland gebracht. | |
VerbraucherInnen profitieren von höheren Lebensmittelstandards und | |
Transparenz bei Angaben zur Zusammensetzung und Nährwerten auf | |
Verpackungen. | |
Sicherheit im Straßenverkehr z.B. durch eCall. Das Notrufsystem wird ab | |
2018 in allen Neuwagen Pflicht. Bei einem Verkehrsunfall löst das Fahrzeug | |
dann automatisch Alarm aus und ruft Hilfe. | |
2.) Frieden und Wohlstand in Europa. | |
3.) Eine gerechtere Verteilung des Wohlstands in Europa ohne | |
Steuerunterbietungswettbewerb und Sozialdumping. Das ist meine Vorstellung | |
von einem sozialen Europa der BürgerInnen. | |
Andreas Schwab, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Das Schengen-System (Verordnung zum Schengener Grenzkodex) hat das | |
Leben sehr vieler Menschen positiv verändert und ermöglicht es uns allen | |
die Grenzen in Europa problemlos zu überqueren. Keine Verordnung steht so | |
sehr für die erfolgreiche europäische Integration. Keine Angst mehr vor dem | |
Grenzübertritt: Freie Fahrt für freie Bürger! | |
2.) Das Beste ist definitiv das „Erasmusprogramm“. Bis heute haben ungefähr | |
3,5 Millionen Europäer am Programm teilgenommen und es sind vermutlich ca. | |
eine Million „Erasmus-Babys“ daraus entstanden. Für junge Menschen ist | |
dieses eine phantastische Möglichkeit unseren vielseitigen Kontinent | |
kennenzulernen. Auch der Kinofilm „L’auberge espagnol“ ist daraus | |
entstanden. Das ist Völkerverständigung pur. | |
3.) Europa ist die Antwort auf die Globalisierung. Uns in Deutschland geht | |
es langfristig nur gut, wenn es Europa gut geht. Wir müssen stärker zeigen, | |
wo wir gemeinsam in Europa besser dastehen als alleine. | |
Bart Staes, Belgien, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Alle Richtlinien, die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz | |
betreffen. Und die Beschlüsse zu Umweltschutz und Verbraucherrechten. | |
2.) Frieden, angesichts der ewigen Konflikte der vergangenen Jahrhunderte | |
zwischen Frankreich und Deutschland | |
3.) Ich will eine andere EU: nachhaltiger, sozialer, transparenter, | |
demokratischer, in der der Einfluss von Lobbys und multinationalen | |
Konzernen zurückgedrängt ist, eine EU, näher an den Bürgern, die in | |
Menschen und Arbeit investiert – und in den Schutz der Schwächsten, ohne | |
Austeritätspolitik und Neoliberalismus. | |
Ivan Štefanec, Slowakei, Christlich-Demokratische Bewegung, EVP-Fraktion | |
1.) Weite Teile der EU-Gesetzgebung haben das Leben der Europäer zum | |
Besseren verändert. Zum Beispiel die Verordnung (EU) 2015/2120 des | |
Parlaments und des Rats, die Roaming-Kosten eliminiert. Bürger und | |
Unternehmen werden dadurch Millionen sparen. | |
2.) Vor allem: Frieden. Ohne die gemeinsame Plattform, die von der | |
Europäischen Gemeinschaft geschaffen wurde – heute die EU –, wäre es nicht | |
möglich, dass Länder, die jahrhundertelang blutige Kriege gegeneinander | |
geführt haben, heute in Frieden koexistieren. Das gilt vor allem für | |
Europas Zentrum. Und natürlich können wir nicht den Binnenmarkt und die | |
Freizügigkeit vergessen. Das Ausmaß der Freiheit, die die EU garantiert, | |
ist historisch einzigartig. | |
3.) Ein Europa, das geschäftliche Hindernisse eindämmt und neue Job- und | |
Ausbildungsmöglichkeiten für seine Bürger eröffnet, und global neue Trends | |
im Verbraucherschutz setzt. Ein Europa, das führend in Forschung und | |
Innovation ist, und bereit ist, in seiner geographischen Umgebung ein guter | |
Nachbar zu sein. | |
Jutta Steinruck, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Aus meinem Arbeitsbereich gibt es so einige. Aber mit dem europäischen | |
Rahmen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz werden die mehr als | |
217 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der EU besser vor | |
arbeitsbedingten Unfällen und Erkrankungen geschützt. Dazu gehören ganz | |
konkret: Sicherheitseinweisungen, Vorschriften zu Schutzkleidung oder | |
Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung von Burn-out oder Depressionen. | |
2.) Die Europäische Union ist der Garant für Frieden. Dieser Frieden währt | |
bereits seit über 70 Jahren und ermöglicht uns ein Leben in Sicherheit und | |
relativem Wohlstand. Und Europa ist für mich ein erfolgreiches | |
Demokratieprojekt. Mit jeder Erweiterung der Union, mit jeder | |
Beitrittsverhandlung schärfen wir unser Verständnis von Solidarität und | |
Demokratie. Ein solches Modell der Vermittlung von Bürgerrechten ist in der | |
Welt einzigartig. Das dürfen wir trotz aller Meinungsverschiedenheiten und | |
Probleme nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. | |
3.) Europa muss sozialer werden. Sozialstandards, Regeln zu Sicherheit und | |
Gesundheit dürfen nicht als Belastung gesehen werden, sondern als | |
grundsätzlich notwendig. Wir müssen ein sozial gerechtes Europa schaffen. | |
Jeder Europäer muss einen Arbeitsplatz haben, von dem er leben kann, und | |
einen Zugang zu Bildung und Gesundheitsvorsorge. Ich wünsche mir ein | |
wirtschaftlich starkes Europa mit einer ausgeprägten sozialen Säule und | |
offenen Grenzen. | |
Beatrix von Storch, Deutschland, AfD, Fraktion Europa der Freiheit und der | |
direkten Demokratie | |
1.) Da die Verordnung (EG) Nr. 562/2006 „Schengener Grenzkodex“ nicht mehr | |
praktikabel ist und die Verordnung (EG) Nr. 974/1998 „Einführung des Euro“ | |
geordnet abgeschafft werden sollte, ist das vermutlich beste EU-Gesetz für | |
das tägliche Leben die „Verordnung (EG) Nr. 2396/2001 der Kommission vom 7. | |
Dezember 2001 zur Festlegung der Vermarktungsnorm für Porree und Lauch“. | |
2.) Die Möglichkeit, die EU demokratisch aufzulösen und als Europäische | |
Wirtschaftsgemeinschaft neu zu gründen. | |
3.) Die Versprechen, durch multinationale Großstaaten und internationale | |
Organisationen einen Ersatz für funktionierende demokratische | |
Nationalstaaten zu schaffen, werden heute nicht eingehalten und sind auch | |
zukünftig nicht einhaltbar. Die EU ist eine ideengeschichtlich alte Utopie | |
für die Steuerung von Werten und Normen. Zukünftig muss die EU | |
zurückgeführt werden zu einer Wirtschafts- und Interessengemeinschaft | |
souveräner, stabiler, demokratischer und lose verbundener Nationalstaaten. | |
Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben, nicht | |
jedoch in einer internationalen Transferunion mit zentralistischen | |
Tendenzen. | |
Pavel Svoboda, Tschechien, Christliche und Demokratische Union, | |
EVP-Fraktion | |
1.) Vieles. Zum Beispiel die Anerkennung offizieller Dokumente. Die | |
Übertragbarkeit digitaler Services. Interoperationalität der | |
Verkehrsinfrastruktur: Der Zweck ist, dass man mit einem Ticket durch | |
mehrere Länder fahren kann. Die EU führt auch gemeinsame Verhandlungen in | |
Handelsfragen, so dass die Verhandlungsposition besser ist. | |
2.) Wahrscheinlich Frieden. Basierend auf Frieden, ist die EU weltweit der | |
Raum mit dem größten Wohlstand. Wir haben Freizügigkeit, nicht nur für | |
Touristen, sondern auch um zu studieren, zu arbeiten und Geschäfte zu | |
machen. Gäbe es die EU nicht, hätten wir viele der Errungenschaften nicht, | |
die wir für selbstverständlich halten. | |
3.) Ich möchte eine EU, die auf die bestehenden Herausforderungen wie | |
Sicherheit und Migration reagiert. Das heißt, dass die Mitgliedsstaaten die | |
Union in diesen Bereichen wachsen lassen, denn sonst wäre die EU auch in | |
Zukunft ein wirtschaftlicher Gigant, aber eine politische Elfe, wie heute. | |
Die EU-Institutionen, ihre Macht und ihre Pflichten sollten generalüberholt | |
werden. Die EU sollte nach dem Motto „groß in großen Dingen, klein in | |
kleinen Dingen“ handenln, sich also nicht in zu vielen Details engagieren. | |
EU-Kompetenzen sollten nach dem Subsidiaritätsprinzip mit den nationalen | |
Parlamenten überprüft werden. Aber ich wette, dass die Liste der | |
EU-Kompetenzen danach länger wäre, nicht kürzer. Über all dem steht mein | |
Traum von einem Europa, in dem nationale politische Führungskräfte stolz | |
hinter dem Projekt Europa stehen. | |
Ulrike Trebesius, Deutschland, Alfa, EKR-Fraktion | |
Niemand kann wissen, welche gemeinsamen Politiken ohne die EU in Europa | |
möglich wären. Insofern möchte ich mich auf die Beantwortung der dritten | |
Frage beschränken: | |
Europas Stärke ist seine Vielfalt. Ich möchte gerne die Verantwortung für | |
politische Entscheidungen soweit wie möglich auf die nationale Ebene | |
zurückverlagern um Politik bürgernäher und verständlicher zu machen. Meine | |
Zukunftsvision ist ein Europa, das auf freiwilliger Kooperation nach dem „a | |
la carte“-Prinzip beruht. (…) | |
Helga Trüpel, Deutschland, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Die europäische grenzüberschreitende Umweltgesetzgebung für | |
Wasserqualität, saubere Luft und unverdreckten Boden hat vielen Menschen | |
gesundheitliche Vorteile gebracht, ebenso bei der Lebensmittelsicherheit. | |
2.) Das Bildungsprogramm Erasmus, heute Erasmus+, hat Millionen von | |
Studierenden und Auszubildenden zusätzliche Bildungschancen in den | |
verschiedenen europäischen Ländern gebracht, ihnen Sprachenlernen, | |
Einblicke in Bildungs- und Arbeitswelt gebracht, Ihnen Interkulturelle | |
Kompetenz und mehr Wissen über die Vielfalt der EU gebracht. | |
3.) Die EU soll bei der Steuergesetzgebung, der Austrocknung von | |
Steueroasen, dem Kampf gegen den Klimawandel, einer gemeinsamen | |
Sicherheits- und Aussenpolitik vorangehen und die Menschen- und | |
Bürgerrechte groß schreiben. Die Mitgliedsstaaten sollen in eine große | |
öffentliche Debatte über die Vorteile grenzüberschreitender Politik | |
eintreten. Denn die großen Fragen der Gestaltung der Globalisierung können | |
nur gemeinsam und grenzüberschreitend gefunden werden. | |
Monika Vana, Österreich, Grüne, EFA-Fraktion | |
1.) Es sind vor allem die Grundfreiheiten der EU, die das Leben der | |
EuropäerInnen besonders positiv beeinflußen. Das Grundrecht auf | |
Freizügigkeit ermöglicht ArbeitnehmerInnen in einem anderen Mitgliedstaat | |
diskriminierungsfrei zu arbeiten. | |
2.) Frieden. Leider leben noch zu viele Menschen in Armut – dagegen muss | |
noch viel getan werden. | |
3.) In Zukunft muss Europa zu einer Sozialunion als Gegengewicht zur kalten | |
Wirtschafts- und Währungsunion werden. Wir brauchen europaweite, | |
verbindliche Mindeststandards in Fragen wie Löhne oder Arbeitslosigkeit. | |
Und die EU – allen voran die Euroländer – müssen das Spardiktat endlich | |
beenden. Wir brauchen mehr denn je Investitionen in soziale Infrastruktur, | |
Klimaschutz und Green Jobs. | |
Sabine Verheyen, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Der pass- und kontrollfreie Schengen-Raum zählt in meinen Augen zu den | |
größten Errungenschaften der Europäischen Gemeinschaft. Dass wir uns seit | |
mehr als 20 Jahren frei über nationale Binnengrenzen hinwegbewegen können, | |
ist in vielerlei Hinsicht eine unheimliche Bereicherung und auch | |
Erleichterung für unsere Bürgerinnen und Bürger. Auch das EU-Förderprogramm | |
ERASMUS+ wirkt sich besonders positiv auf das Leben vieler Menschen in | |
Europa aus. Seit 2014 vereint es die bisherigen EU-Programme für | |
lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen | |
Kooperationsprogramme im Hochschulbereich unter einem Dach. Durch die | |
Förderung von Mobilität zu Lernzwecken und transnationaler Zusammenarbeit | |
werden so mehr als vier Millionen Menschen bis 2020 von | |
Austauscherfahrungen profitieren können. Als besonders positiv sehe ich | |
auch die stetige Senkung der Roaming-Gebühren und deren gänzliche | |
Abschaffung ab Juni 2017 an. Dies ist uns auf europäischer Ebene durch die | |
Erweiterung der Roaming-Verordnung im Jahr 2015 gelungen. In Zeiten der | |
Digitalisierung kommunizieren unsere Bürgerinnen und Bürger zunehmend auch | |
in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens über Grenzen hinweg. Gerade | |
deswegen stellt die Verordnung einen Mehrwert für die Menschen in Europa | |
dar. | |
2.) Die EU ist nicht nur ein Wirtschaftsraum, der uns Wohlstand bringt, | |
sondern vielmehr auch eine Friedens- und Wertegemeinschaft. Verbunden durch | |
unsere gemeinsamen Werte der Freiheit, der Demokratie und der | |
Rechtsstaatlichkeit leben wir in Europa seit mehr als 70 Jahren in Frieden. | |
Solch ein friedliches Zusammenleben ist jedoch nicht selbstverständlich. | |
Dies müssen wir uns immer wieder unmissverständlich vor Augen führen. Das | |
europäische Projekt ist einst als Antwort auf die verheerenden | |
geschichtlichen Erfahrungen auf dem europäischen Kontinent entstanden. Ich | |
erachte es als unheimlich wertvoll, dass wir, anders als viele unserer | |
Vorfahren, in einer Gemeinschaft leben können, die so lange Zeit von | |
kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben ist. | |
3.) Wenn ich auf das zukünftige Europa blicke, sehe ich eine veränderte | |
Europäische Gemeinschaft. Diese wird sich den großen Herausforderungen | |
angenommen haben, die schwierige Zeit hinter sich gebracht haben und | |
gestärkt daraus hervorgegangen sein. Ich sehe ein Europa, das sich den | |
Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger annimmt, zügig Lösungen für d… | |
Probleme der Menschen findet und sich auf Projekte mit europäischem | |
Mehrwehrt konzentriert. Ein Europa, dass sich in weniger Bürokratie und | |
weniger „Klein-Klein-Entscheidungen“ auf die drängenden Aufgaben fokussiert | |
und sichtbare Ergebnisse liefert. Die zukünftige Europäische Gemeinschaft | |
bietet vor allen Dingen jungen Menschen wieder eine Perspektive, investiert | |
mehr in ihre Bürgerinnen und Bürger und schafft für jeden Einzelnen | |
spürbare Vorteile. Und ich sehe eine EU, die wettbewerbsfähiger und | |
innovativer ist. Sie kann mit den großen Konkurrenten – den USA und China – | |
mithalten und wird in der Welt ernstgenommen, weil sie mit einer Stimme | |
spricht. Schließlich glaube ich an ein gemeinsames und vereintes Europa, an | |
eine bessere und stärkere Gemeinschaft. | |
Axel Voss, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Es gibt viele EU-Richtlinien, die besonders herauszustellen wären. Wenn | |
ich eine aussuchen müsste, dann ist es die Freizügigkeitsrichtlinie aus | |
2004. Mit diesem auch Unionsbürger-Richtlinie genannten EU-Vertrag ist die | |
Freizügigkeit der Menschen innerhalb der EU manifestiert. Sie sichert das | |
Aufenthaltsrecht in unserem gemeinsamen Haus Europa. Schön ist auch, dass | |
sich Lichtenstein, Island und Norwegen als EWR-Staaten angeschlossen haben. | |
2.) Das Beste an der Europäischen Union ist die Sicherung von Freiheit, | |
Frieden und Wohlstand. Die EU ist ein Garant für mehr als 70 Jahre Frieden | |
auf dem Kontinent, den Freihandel in einem gemeinsamen Binnenmarkt und | |
dadurch die Schaffung von Wohlstand und Freizügigkeit zu einer | |
Lebensqualität, die es sonst nicht gegeben hätte. | |
3.) Meine Zukunftsvision ist ein Europa, welches gemeinschaftlich | |
selbstbewusst in der Welt auftritt und seine Zukunft global mitgestaltet. | |
Ein Europa, dessen Mitgliedstaaten aus eigener Verantwortung heraus sich so | |
aufstellen, dass sie stark in einer starken EU sind. Hierfür benötigen wir | |
u.a. ein militärisches Zusammenwachsen zu einer starken eigenen | |
Verteidigungsgemeinschaft, eine gemeinschaftliche Außenpolitik, eine | |
Energieunion, einen kreativen digitalen Binnenmarkt, ein Zusammenwachsen in | |
Fragen der Inneren Sicherheit, die den Einsatz von Datenanalysen als | |
Lebensschutz zur Terrorbekämpfung erlaubt, und ein Europa, welches sich | |
über Freihandelsverträge vernetzt, um in der Zukunft auch noch eine | |
wirtschaftliche und politische Bedeutung in der Welt zu haben. | |
Martina Werner, Deutschland, SPD, S&D-Fraktion | |
1.) Die Freizügigkeitsrichtlinie 2004/38/EG. Sie regelt die | |
Personenfreizügigkeit innerhalb Europas. Sie ist das Herz der EU und steht | |
dafür, dass der Kontinent zusammenwächst. Deswegen ist es eine unserer | |
wichtigsten Aufgaben, die Flüchtlingsdebatte nicht als Ausrede gelten zu | |
lassen, um die Schlagbäume dauerhaft wieder zu schließen. | |
2.) Die EU selbst! Dieses gigantische, faszinierende, einzigartige, | |
manchmal anstrengende Demokratie-Projekt zur Zusammenarbeit von Völkern, | |
die sich vorher auf dem Schlachtfeld begegnet sind. Die EU ist das Forum | |
schlechthin, das verhindert, dass wir uns im nationalen Kleinklein | |
verlieren. Sie ist der Albtraum von Marine LePen, Nigel Farage, Alexander | |
Gauland und Geert Wilders, weil sie grenzüberschreitend denkt. Ich will mir | |
Europa ohne die Europäische Union nicht vorstellen. | |
3.) Die EU wird auch künftig nicht perfekt sein. Wo an Kompromissen | |
geschmiedet wird, raucht und brodelt es und das Ergebnis ist am Ende | |
vielleicht manchmal ein bisschen krumm. Das gilt für die EU genauso wie für | |
jede andere politische und gesellschaftliche Ebene. In der EU 2040 arbeiten | |
wir noch immer gemeinsam an Lösungen. Wir füllen unseren Anspruch an einen | |
„Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ jeden Tag mit Leben. Wir | |
sind einer Union näher gekommen, die soziale Gerechtigkeit für alle | |
ermöglicht. | |
Rainer Wieland, Deutschland, CDU, EVP-Fraktion | |
1.) Innerhalb Europas günstiger und bald ohne Mehrkosten | |
grenzüberschreitend telefonieren zu können. Ebenso wie die Errungenschaft, | |
dass die Bürgerinnen und Bürger für Kreditkartenzahlungen im EU-Ausland | |
keine Mehrkosten berappen müssen. | |
2.) Wir reden heute wieder mit- anstatt übereinander als das in vielen | |
Jahrhunderten vorher der Fall war und machen als kleiner Kontinent | |
gemeinsam Politik für Herausforderungen, denen keiner mehr alleine begegnen | |
kann. | |
3.) Dass ich es als Deutscher irgendwann als so normal empfinde, keinen | |
Außenminister mehr zu haben, wie ich das heute als Baden-Württemberger | |
normal finde. | |
Tomáš Zdechovský, Tschechien, Christliche und Demokratische Union, | |
EVP-Fraktion | |
1.) Für Tschechen war und ist besonders wichtig, dass wir mit anderen | |
Ländern ohne Hindernisse Geschäfte machen können und z. B. gerade nach | |
Deutschland problemlos reisen können. Allgemein schätze ich hoch noch die | |
Kooperation auf dem Feld der Sicherheit der Bürger. Früher waren die | |
internationalen Sicherheitskräfte nicht so gut verbunden, und der | |
Informationswechsel war nicht effektiv – z. B. konnte man im Ausland | |
vermisste Personen und Kinder nur selten finden. | |
2.) Kooperation der Staaten. Unsere zwei Länder haben immer gut zusammen | |
gearbeitet, aber die Bedingungen, die wir durch EU-Verträge gewonnen haben, | |
könnten wir nie so gut herstellen – und dazu gelten sie für alle 28 Länder | |
auf einmal. Ich finde sehr praktisch, dass es in vielen Bereichen einfach | |
nur eine (europäische) Legislative gibt. | |
3.) Als Vorsitzender der Union von europäischen Föderalisten vertrete ich | |
die Meinung, dass die Europäische Union sinnvoll ist. Ich fühle mich | |
weiterhin als Tscheche, ich bin aber auch ein Bürger der EU. Meine Vision | |
beruht deshalb auf der erwähnten Kooperation souveräner Staaten. Es soll | |
nicht um die Störung und Unterdrückung der nationalen Identitäten gehen, | |
sondern um ein Bewusstsein der Zusammengehörigkeit, um Respekt, | |
Rechtsstaatlichkeit und Stärkung der demokratischen Prinzipien. Wir sollten | |
annehmen, dass das Europa unser Heimat ist – und das können wir nur mit | |
einem demokratischen und transparenten Europa schaffen. | |
24 Sep 2016 | |
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