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# taz.de -- FAQ zur UN-Klimakonferenz: Paris? Was machen die da eigentlich?
> Die Klimakonferenz in Paris ist ein Riesenereignis. Aber worum geht es
> überhaupt? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Bild: Sie weht ab 30. November in Paris: die Flagge der Vereinten Nationen.
Wie steht es ums Weltklima?
Seit Beginn der Industrialisierung (von 1880 bis 2014) ist die globale
Mitteltemperatur laut Deutschem Klima-Konsortium um etwa 1 Grad Celsius
angestiegen. [1][Der fünfte Bericht des Weltklimarats IPCC] aus dem Jahr
2014 beschäftigt sich ausführlich mit den Ursachen und Folgen der
Erderwärmung. Die Hauptverantwortung tragen demnach Treibhausgase, die bei
der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl und Gas) entstehen. Selbst,
wenn die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius begrenzt wird, sind in den
nächsten Jahrzehnten gravierende Auswirkungen des Klimawandels zu erwarten:
Pazifikinseln und Küstenstädte sind durch einen steigenden Meeresspiefgel
vom Untergang bedroht, Landwirtschaft und Fischerei müssen mit Einbußen
rechnen, dazu droht der Verlust der meisten tropischen Korallenriffe.
Was ist die UN-Klimakonferenz?
Die UN-Klimakonferenz oder auch Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the
parties – COP) ist das jährlich stattfindende Treffen der 195 Staaten der
UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Ihr Ziel ist es, Vereinbarungen zur
Begrenzung der Erderwärmung für die Zeit nach 2020 zu treffen. Die erste
Klimakonferenz fand 1995 in Berlin statt, das Treffen in Paris ist demnach
das 21. und wird folglich auch als „COP 21“ bezeichnet. Sie findet zwischen
30. November und 11. Dezember in Le Bourget, nordöstlich von Paris statt.
Was wird verhandelt?
Die Konferenz in Paris ist von zentraler Bedeutung, weil hier ein neues
Klimaabkommen vereinbart werden soll. Ein wichtiger Punkt ist dabei, die
Erderwärmung auf [2][zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau] zu
begrenzen. Einige Länder und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) fordern
eine Grenze von 1,5 Grad. Bei Vorabtreffen in Bonn wurde der Text für das
neue Klimaschutzabkommen vorbereitet. Der Rahmenentwurf umfasst 54 Seiten
und wird in Paris den teilnehmenden MinisterInnen und Regierungschefs
vorgelegt. Derzeit enthält er noch gut 1.500 Klammern, die umstrittene
Formulierungen kennzeichnen.
Warum ist ein neues Klimaabkommen wichtig?
2020 läuft das Kyoto-Protokoll aus, das bisher einzige völkerrechtlich
bindende Abkommen zur Reduzierung von Treibhausgasen. Für die Zeit danach
fehlen dringend notwendige verbindliche Regelungen zur Begrenzung der
Erderwärmung. 2009, bei der COP 15 in Kopenhagen, konnten sich die
Vertragsstaaten nicht auf ein neues Klimaabkommen einigen. Alle Hoffnungen
ruhen nun auf Paris.
Wer kommt da hin?
Zur Weltklimakonferenz haben sich Vertreter aus 195 Ländern angesagt. Zum
Auftakt werden 147 Staats- und Regierungschefs erwartet. Insgesamt wird mit
mehr als 10.000 Delegierten gerechnet. Dazu werden zahlreiche Vertreter von
NGOs die Konferenz beobachten.
Wie hoch sind die Erfolgsaussichten?
Viele Staaten sind sich der Dringlichkeit der Lage bewusst. Dennoch ist das
Aushandeln von Verpflichtungen zur Emissionsreduzierung extrem schwierig,
weil eine [3][Vielzahl nationaler Interessen] die Verhandlungen
beeinflussen. Dass ein Abkommen zustande kommt, ist wahrscheinlich.
Fraglich ist, wie gut es sein wird. Knackpunkte sind Experten zufolge, wie
gut die Klimapläne der einzelnen Staaten (INDCs) miteinander vergleichbar
sind, ob es ein gemeinsames Ziel gibt und wie die Vorhaben finanziert
werden sollen.
Was ist mit Demos?
Die Konferenz findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Allein
2.800 Polizisten und Gendarmen sind Frankreichs Innenminister Cazeneuve
zufolge auf dem Konferenzgelände im Einsatz. Insgesamt seien 120.000
Sicherheitskräfte im Land stationiert. Ursprünglich waren in Paris am 29.
November und 12. Dezember Großdemonstrationen geplant. Nach den
Terroranschlägen am 13. November hat die französische Regierung alle
Demonstrationen während der Klimakonferenz sowie einen Tag zuvor und einen
danach untersagt. Die Klimabewegung will sich den Protest jedoch nicht
verbieten lassen und [4][plant stattdessen kleinere Aktionen].
Was macht Hollywood?
Die Natur spricht. Und sie tut es unter mit den Stimmen von Hollywoodstars
wie Harrison Ford, Julia Roberts und Robert Redford sowie [5][den Deutschen
Hannelore Elsner und Hannes Jaenicke]. In kleinen, eineinhalb- bis
zweiminütigen Youtube-Filmchen weisen die SchauspielerInnen im Auftrag der
Umweltschutz-Organisation Conservation International auf die Folgen des
Klimawandels hin. Wer immer schon einmal wissen wollte, wie der Regenwald
mit der Stimme von Kevin Spacey klingen würde, sollte unter
[6][conservation.org] nachschauen. Es könnte aber passieren, dass der- oder
diejenige die ganze Zeit Serienbösewicht Francis Underwood vor sich sieht.
Wann fahren wir ohne Holland zur WM?
26 Prozent der Fläche der Niederlande liegen unterhalb des Meeresspiegels.
Ihre dicht besiedelten Küstengebiete sind daher besonders von einem Anstieg
bedroht. Bereits bei einem Meeresanstieg von 1 Meter würde gut ein Drittel
des Landes unter Wasser stehen. Laut einer im November 2012
veröffentlichten Studie ist damit bereits gegen Ende des 21. Jahrhunderts
zu rechnen. Um dieses Szenario zu verhindern, spannen die Niederländer ein
umfangreiches Netz aus Küstenschutzanlagen. Ärmere Länder an den Küsten wie
beispielsweise Bangladesch bedroht ein weiterer Meeresspiegelanstieg
existenziell. Dort ist Fußball übrigens ebenfalls eine sehr populäre
Sportart.
27 Nov 2015
## LINKS
[1] http://www.de-ipcc.de/de/200.php
[2] /Grenzen-fuer-den-Klimawandel/!5254417/
[3] /UN-Bericht-zum-Klimawandel/!5250214/
[4] /Notstand-in-Paris/!5250212/
[5] http://www.bmub.bund.de/ziek/klimaschutz-videos/#
[6] http://www.conservation.org/nature-is-speaking/Pages/default.aspx
## AUTOREN
Ronny Müller
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