| # taz.de -- Schwarz-rote Koalitionsverhandlungen: Biete Herdprämie, suche Frau… | |
| > Die Arbeitsgruppe zur Familienpolitik sucht nach Kompromissen: Mehr | |
| > Chefinnen, mehr Geld für Familien, mehr Vollzeitjobs für Mütter. | |
| Bild: Koalitionsverhandlungen: Die Union will das Betreuungsgeld behalten. Die … | |
| BERLIN taz | Es ist noch gar nicht so richtig losgegangen mit den | |
| Koalitionsverhandlungen zur Familienpolitik – und schon gibt es Zoff. Erst | |
| weit nach Mitternacht am Dienstag verließen die Unions- und | |
| SPD-Abgeordneten der zuständigen Arbeitsgruppe das Willy-Brandt-Haus. Aber | |
| bereits in einer Verhandlungspause am Abend verschickte das | |
| Familienministerium eine Pressemitteilung: Es sei „zu ersten Annäherungen | |
| gekommen“. | |
| „Annäherungen“ bei drei Themen: Frauen sollen genauso viel verdienen wie | |
| Männer und nach der Familienphase unkompliziert von ihrer Teilzeitstelle | |
| zurück in den Vollzeitjob wechseln können. Bei der umstrittenen Frauenquote | |
| wollen sich Union und SPD auf eine „gesetzliche Regelung“ einigen. Wenige | |
| Sätze, kaum Substanzielles. | |
| „Das geht gar nicht“, ärgern sich manche SPD-VerhandlerInnen über die Mai… | |
| aus dem Haus von Ex-Familienministerin Kristina Schröder (CDU). „Schräg“ | |
| sei das. Und „mehr als irritierend“. Das Ministerium sei nämlich gar nicht | |
| befugt, über die Koalitionsverhandlungen zu berichten. Schließlich redeten | |
| hier Parteien miteinander. | |
| Zoff gibt es aber auch bei den Themen. So will die Union das Kindergeld und | |
| den Kinderfreibetrag erhöhen. Kinder dürften nicht zu einem Armutsrisiko | |
| werden, sagte Unions-Verhandlungsführerin Annette Widmann-Mauz (CDU). Diese | |
| Idee forcierte in den vergangen Monaten vor allem Kristina Schröder, | |
| nachdem eine von ihr in Auftrag gegebene Studie alle familienpolitischen | |
| Leistungen unter die Lupe genommen hatte. | |
| ## "Ausloten gemeinsamer Schnittmengen" | |
| Allein mehr Geld für Familien will die SPD aber nicht. Die setzt vor allem | |
| auf den Kita-Ausbau. Zudem profitierten von einem erweiterten | |
| Kinderfreibetrag und mehr Kindergeld in erster Linie Besserverdienende, | |
| argumentieren die Sozialdemokraten. | |
| Trotzdem sind beide Seiten zunächst zufrieden. Von einem „vernünftigen | |
| Verfahren“ ist die Rede und vom „Ausloten der gemeinsamen Schnittmenge“. | |
| Das Verhandlungsspektrum ist breit: von Frauen in Führungspositionen über | |
| mehr Chancen für Eltern bis hin zum Ehegattensplitting und | |
| Freiwilligendiensten. | |
| Das Betreuungsgeld, eines der umstrittensten Themen, wurde in der Nacht zu | |
| Mittwoch ausgespart. Die SPD hatte für den Fall eines Wahlsieges zugesagt, | |
| die als Herdprämie in Verruf geratene Leistung für private Kinderbetreuung | |
| von unter Dreijährigen abschaffen zu wollen. Die Union beharrt aber darauf, | |
| schließlich hat sie verbissen dafür gekämpft, dass sie im August dieses | |
| Jahres eingeführt wurde. Das weiß auch die SPD. Und hat sich damit | |
| abgefunden, ihr Wahlversprechen nicht halten zu können. Nun versucht sie, | |
| dafür andere Themen in die Waagschale zu werfen. | |
| ## Harter Stoff | |
| Die Frauenquote zum Beispiel. Die sollte schon in dieser Legislaturperiode | |
| kommen und nicht erst ab 2020, so wie die CDU das plant, fordern | |
| SPDlerinnen wie Elke Ferner und Caren Marks. Die Vorsitzende des | |
| Arbeitskreises Sozialdemokratischer Frauen und die familienpolitische | |
| Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag sitzen mit am Verhandlungstisch. | |
| Ob eine 40-Prozent-Quote nur für Aufsichtsräte oder auch für Vorstände | |
| gelten soll und welche Sanktionen es geben könnte, ist bislang ungeklärt. | |
| Harter Stoff für die nächsten Wochen. | |
| 30 Oct 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schmollack | |
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