| # taz.de -- Strategien gegen Fake-News: Das Dilemma der freien Rede | |
| > Fake News und Hetze machen unser Zusammenleben kaputt. Wie können | |
| > demokratische Gesellschaften dagegen vorgehen – ohne sich selbst in | |
| > Verruf zu bringen? | |
| Bild: „Enough is Enough“-Ausschreitungen nach Fake News, London 2024 | |
| Mai 2024, Sarajevo. Das Holiday Hotel ist ein nobler Kasten im Westen der | |
| Stadt. „Journalismus am Wendepunkt“ heißt die Konferenz, die heute hier | |
| stattfindet, „Desinformation aufdecken, Wahrhaftigkeit erhalten“ das | |
| Abschlusspodium. Vielleicht müssen die Namen so hochtrabend sein, damit die | |
| Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt nicht lieber beim Mokka auf der | |
| Terrasse sitzen bleiben und auf die Hügel der Stadt schauen, wer weiß. | |
| Ich sitze auf dem Podium mit Carlos Hernández-Echevarría, einem | |
| freundlichen Mittdreißiger aus Spanien. Er ist der Chef des europäischen | |
| Faktenprüfer-Netzwerks EFCSN. Echevarría spricht über Telegram. Die | |
| Schrankenlosigkeit des Messengerdienstes schaffe „immense Möglichkeiten, | |
| ganz realen Schaden anzurichten“, sagt er. Jeder könne dort ungehindert | |
| alles verbreiten. Telegram stelle sich so „über das Recht“ und lasse zu, | |
| dass öffentliche Äußerungen „immer wieder als Waffe genutzt“ würden. | |
| Dass Hetze und Fake News diese Kraft haben – das sehen heute viele so. | |
| Durch gezielte Diskreditierung geht liberalen Demokratien die Akzeptanz | |
| verloren. Kaum etwas zeigt das gerade so klar wie die manipulative Kampagne | |
| von X-Eigner Elon Musk für die Wiederwahl von Donald Trump. | |
| ## Es ist kompliziert | |
| Wie weit müssen Gesellschaften gegen die Desinformation im Netz vorgehen? | |
| Es geht dabei nicht nur um Verbotenes wie Aufrufe zur Gewalt. Äußerungen | |
| müssen nicht illegal sein, um demokratiezersetzend zu sein – und da wird es | |
| kompliziert. | |
| Der Sender Auf1 etwa warnt, wenn jetzt keine „Corona-Tribunale“ die „Lüg… | |
| endlich öffentlich zum Einsturz bringen“, dann drohe „die nächste | |
| Plandemie“. Die „nächsten Anschläge auf uns“ seien „in Vorbereitung�… | |
| Compact-Magazin von Jürgen Elsässer werden die Menschen in der | |
| „BRD-Diktatur […] immer unfreier“ und zu „Vasallen Brüssels“. Laut d… | |
| Krawallportal Niusvon Ex-Bild-Chef Julian Reichelt wollen die „Grünen die | |
| Freiheit vernichten“ und die Berliner CDU „verwandelt die Hauptstadt in ein | |
| Aufmarschgebiet des islamistischen Terrorismus“. | |
| Die Reichweite allein dieser drei rechten und rechtsextremen Medien | |
| überschreitet zusammen locker die Millionengrenze. Und das Netz ist voll | |
| von derlei. Was kann verhindern, dass solche Hetze weiter massenhaft ihren | |
| Weg in die Köpfe findet? Und wie sehr untergraben Demokratien ihre | |
| Legitimität, wenn sie gegen Äußerungen vorgehen, die sie selbst nicht | |
| verboten haben? | |
| Diese Fragen sind gerade allgegenwärtig. Je näher man sich mit ihnen | |
| beschäftigt, desto schwieriger erscheint eine Antwort. Doch lässt man die | |
| Dinge einfach laufen, wenden sich absehbar immer mehr Menschen vom | |
| liberal-demokratischen Konsens ab. Was also tun? | |
| ## Mehrere Ansätze | |
| Ein Ansatz führt über Inhalte. Was falsch oder irreführend ist, wird nicht | |
| gelöscht, aber markiert. Das ist der Vorschlag von Faktenprüfer:innen | |
| wie Carlos Hernández-Echevarría. Sein Verband hat dazu einen Kodex | |
| entwickelt, der Transparenz, Fairness und Unabhängigkeit bei der | |
| Überprüfung von Inhalten fordert. | |
| Fact-Checking könne so ein „kraftvolles Instrument“ gegen Desinformation | |
| sein, verspricht Echevarría. Was dafür benötigt werde, seien genügend | |
| bezahlte Stellen – je mehr, desto besser. Zu diesem Zweck solle die Politik | |
| die Tech-Plattformen verpflichten, mehr Geld für eine verbindliche | |
| Moderation von Inhalten bereitzustellen. Ich finde, das klingt vernünftig. | |
| Doch den Faktenprüfer:innen sprechen heute viele genau das ab, worauf | |
| ihre Arbeit beruht: Objektivität. Als „Fake“ markiert werde von ihnen, was | |
| nicht dem „grün-woken Zeitgeist“ entspreche, heißt es. Fact-Checking sei | |
| nur ein trojanisches Pferd gegen die Meinungsfreiheit. Das glauben heute | |
| viele – und bedrohen Faktenprüfer:innen deshalb sogar. | |
| ## Normalität ist anders | |
| Neben Echeverría sitzt auf dem Podium in Sarajevo Ana Brakus. Sie ist die | |
| Chefin von Faktograf in Zagreb, einem Medium, der unter anderem für Meta | |
| von Usern gemeldete Facebook-Inhalte auf Desinformation überprüft. Seit | |
| zwei Jahren arbeiten wir in der taz bei Recherchen mit ihr zusammen. Man | |
| dürfe „die ständige Gewalt und die Belästigungen, mit denen wir | |
| konfrontiert sind, nicht als Normalität akzeptieren“, sagt Brakus in | |
| Sarajevo. | |
| Ihre Kolleg:innen erhalten Morddrohungen, weil Menschen deren Arbeit als | |
| Zensur begreifen. Bevor ich Brakus kennenlernte, hätte ich mir so etwas | |
| nicht vorstellen können. | |
| Staatliche Stellen wollen hingegen die Plattformen regulieren, um gegen | |
| Desinformation vorzugehen. Die Inhalte selbst wollen sie dabei nicht in den | |
| Blick nehmen, denn sie fürchten den Vorwurf der Zensur. Man wolle „kein | |
| Wahrheitsministerium sein“ – diesen Satz sagen staatliche | |
| Anti-Fake-News-Kämpfer länderübergreifend so oft, als hätten sie sich dazu | |
| abgesprochen. Stattdessen reden sie lieber über Botnetze, verschleierte | |
| Quellen und feindliche Regierungen wie Russland, die heute offensiv | |
| Desinformationen verbreiten. | |
| Es gebe „ein Recht zu lügen, aber kein Recht, das Land zu destabilisieren“ | |
| – auf diese Formel bringt es eine Vertreterin der staatlichen Agentur für | |
| psychologische Verteidigung aus Schweden. | |
| Die deutsche Regierung setzt bei ihren Regulierungsversuchen unter anderem | |
| auf die „staatsferne“ Medienaufsicht. Damit soll auch der Verdacht | |
| entkräftet werden, sie selbst gehe gegen Kritiker:innen im Netz vor. | |
| Die EU hat mit ihrem Digital Services Act (DSA) – einem im Februar in Kraft | |
| getretenen Regelwerk – „systemische Risiken“, die von Desinformationen | |
| ausgehen, definiert. | |
| Es sind Bereiche, in denen ein unkontrollierter Informationsfluss der | |
| Gesellschaft schaden kann: Grundrechte, Privatsphäre, Kinderrechte, | |
| Diskriminierung, öffentliche Gesundheit, Wahlen und die öffentliche | |
| Sicherheit. Die großen Onlineplattformen müssen gegenüber der EU-Kommission | |
| darlegen, was sie selbst gegen diese Risiken unternehmen. Tun sie es nicht, | |
| drohen Bußgelder. | |
| Doch egal, wie Staaten die Regulierung angehen – der Zensurvorwurf ist | |
| immer da, genauso wie beim Fact-Checking. Populist:innen attackieren | |
| den langsam Fahrt aufnehmenden Kampf gegen die Desinformation als Versuche | |
| einer rot-grünen Gesinnungsdiktatur, unterhalb der Strafbarkeitsgrenze die | |
| Meinungsfreiheit zu beschneiden. Die sozialen Medien seien der einzige Ort, | |
| wo echte Kritik am Staat noch möglich sei – und deshalb sollen sie nun | |
| unter Kontrolle gebracht werden, behaupten sie. | |
| In Deutschland etwa gipfelte das jüngst in einer Kampagne gegen die | |
| sogenannten Trusted Flagger. Auf Grundlage des DSA sollen diese | |
| Meldestellen künftig Desinformation bei Plattformbetreibern wie Facebook | |
| melden können. Um die [1][Trusted Flagger] in Verruf zu bringen, wurden | |
| über sie massenhaft Fake News in die Welt gesetzt. „Deutschlands oberster | |
| Zensor“ hieß es über sie etwa bei Nius. | |
| ## Meinungsfreiheit wird instrumentalisiert | |
| „Meinungsfreiheit“ war, solange ich zurückdenken kann, ein positiv | |
| besetzter Begriff. Nun wird er immer stärker instrumentalisiert, um | |
| ungestört hasserfüllte Propaganda oder irreführenden Unsinn verbreiten zu | |
| dürfen. Das ist der Haken aller Strategien gegen die Desinformation: Jeder | |
| Versuch, gegen Hetze und Fakes vorzugehen, bestätigt in den Augen vieler | |
| Menschen erst recht den Vorwurf, dass mit autoritären Mitteln die | |
| Grundrechte beschnitten würden. Ein Dilemma ersten Ranges. | |
| Auf dem Podium in Sarajevo stelle ich ein Modell aus Deutschland vor, das | |
| mir als sinnvoller Kompromiss erscheint zwischen der Wahrung der | |
| Meinungsfreiheit und der Notwendigkeit, gefährliche Pseudonews einzudämmen. | |
| Ende 2020 haben die deutschen Landesmedienanstalten eine neue Befugnis | |
| bekommen. „Telemedien“, so heißt es im Medienstaatsvertrag von 2020, haben | |
| „anerkannten journalistischen Grundsätzen zu entsprechen“. | |
| Was wenig aufregend klingt, verschaffte der Medienaufsicht eine völlig neue | |
| Handhabe. Das Zauberwort heißt „journalistische Sorgfaltspflicht“. Wer im | |
| Netz publiziert, muss unter anderem darauf achten, dass „durch Weglassen | |
| von Informationen kein verzerrtes Bild“ entsteht. Wer gegen die | |
| Sorgfaltspflicht verstößt, dem kann der Staat den Youtube-Kanal oder die | |
| Webseite dichtmachen. | |
| Auf dieser Grundlage ging 2021 die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg | |
| (MABB) gegen KenFM vor, dem reichweitenstarken Kanal von Ken Jebsen, einem | |
| der berühmtesten Verschwörungsrauner Deutschlands. Jebsen hatte einen Text | |
| veröffentlicht, in dem die Covid-Impfstoffe ein „weiterer Versuch, einen | |
| Homozid zu versuchen“ genannt wurden. „Homozid“ meint die Auslöschung der | |
| Menschheit. | |
| Das Ganze sei eine „Operation am offenen Herzen der Meinungsfreiheit“, | |
| sagte mir damals der MABB-Justiziar Marco Holtz. Man sei sich bewusst, dass | |
| das Vorgehen heikel ist, und gehe entsprechend behutsam vor. Seine Behörde | |
| sei „keine Wahrheitspolizei“. Moniert werde nur, wenn Inhalte aus dem | |
| Zusammenhang gerissen, Quellen nicht genannt oder Zitate verfälscht würden. | |
| Ob etwas richtig oder falsch sei, spiele keine Rolle. | |
| ## Reaktionen sind überraschend | |
| Als das Podium in Sarajevo vorbei ist, kommen Zuhörer:innen auf mich | |
| zu. Ihre Reaktion hätte ich nicht erwartet. Das sei ja entsetzlich, was ich | |
| da aus Deutschland erzählt habe, sagen sie. Der Staat dürfe prüfen, ob | |
| Journalist:innen ihre Arbeit gut machen – und wenn nicht, ihre Kanäle | |
| abstellen? Das sei das Tor zur Hölle. „Was glaubt ihr, was die AfD damit | |
| macht, wenn sie an die Regierung kommt?“, fragen sie. | |
| Dass es eine Handhabe gegen Desinformation braucht, damit nicht immer mehr | |
| Menschen die liberale Demokratie als ihren Feind sehen – das scheint für | |
| sie in diesem Moment keine Rolle zu spielen. Warum nicht? Ich bekomme | |
| Zweifel. Müssen wir Journalist:innen jeden Versuch staatlicher | |
| Einflussnahme strikt ablehnen? Was aber, wenn Untätigkeit zur Folge hätte, | |
| dass die Pressefreiheit womöglich bald Geschichte ist? Schon ein Blick nach | |
| Ungarn zeigt: Viktor Orbán hat die Menschen mit Propaganda auf seine Seite | |
| gebracht – und danach praktisch alle freien Medien erdrückt. | |
| Einer von denen, die nach dem Podium auf mich zukommen, ist Oliver | |
| Money-Kyrle. Der Brite ist beim International Press Institute (IPI), einem | |
| weltweiten Medienverband, und dort für das Thema Pressefreiheit in Europa | |
| zuständig. Das IPI hat die Konferenz in Sarajevo organisiert. | |
| „Das sind Befugnisse, die von künftigen Regierungen missbraucht werden | |
| können“, sagt Money-Kyrle einige Wochen später bei Zoom. Es gebe große | |
| Probleme, wenn der Staat definiere, was richtiger Journalismus sei. | |
| „Niemand tut das lieber [2][als populistische Politiker], die all ihre | |
| journalistischen Kritiker verleumden.“ Ich denke an Donald Trumps Tiraden | |
| gegen die angeblichen „Fake News Media“. Mir erscheint plausibel, was | |
| Money-Kyrle sagt. | |
| ## Anruf bei Landesmedienanstalt | |
| Wie äußern sich die deutschen Medienanstalten selbst dazu? Seit fast vier | |
| Jahren dürfen sie nun Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht | |
| ahnden. Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Ein Anruf bei Christian | |
| Krebs, dem Direktor der Landesmedienanstalt in Niedersachsen. | |
| „Staatsfern“ sei die Medienaufsicht, sie agiere unabhängig, das wolle er | |
| vorab sagen, sagt Krebs. Aber wie „staatsfern“ erscheint eine Behörde | |
| denen, die glauben, der Staat wolle ihnen den Mund verbieten? Und wie | |
| stellt sie fest, ob der „nach den Umständen gebotenen Sorgfalt“ genügt | |
| wurde? | |
| Krebs betont, dass die Anstalten sehr bedacht mit dem Sanktionsmechanismus | |
| umgingen. Wenn etwas im Internet veröffentlicht werde, müsse eine | |
| Kommission aller 14 Landesmedienanstalten den Verstoß feststellen. Es gehe | |
| dabei weder um die Kontrolle von Meinungen noch von Wahrheit, sagt Krebs. | |
| Zu sagen, dass man meint, das Gras sei blau, ist kein Verstoß. Meinungen | |
| seien geschützt, unabhängig davon, ob sie „richtig“ sind. Und jeder | |
| Inhalteanbieter sei frei zu entscheiden, wen er interviewe. Das lasse | |
| „Spielräume“. Es gebe „keine Schwarz-Weiß-Vorschrift, vieles ist | |
| Auslegungssache“. | |
| Das ist gut, solange die Anstalt zurückhaltend vorgehen will. Aber was | |
| bedeutet es, wenn sie einst womöglich politisch in Stellung gebracht werden | |
| soll? | |
| Das Instrument sei ein „sinnvoller Schritt, aber nicht der Weisheit letzter | |
| Schluss“, sagt Krebs. Etwa zehn Verfahren hätten die Medienanstalten im | |
| Jahr 2023 zur „journalistischen Sorgfaltspflicht“ bundesweit abgeschlossen. | |
| Man konzentriere sich auf „Player mit gewisser Relevanz“. | |
| Im September etwa entschied die MABB, dass Nius 5.000 Euro wegen eines | |
| reißerischen Beitrags über Geflüchtete, die eine Zahnbehandlung bekommen | |
| hatten, zahlen soll. „Danke Deutschland!“ lautete der Titel, das Foto | |
| zeigte die drei mit breitem Lächeln und gehobenem Daumen. Der Vorwurf der | |
| MABB: Sie seien nicht ordnungsgemäß aufgeklärt worden, wer sie interviewte | |
| und wozu ihre Aussagen verwendet würden. Nius klagt dagegen. | |
| Würde Oliver Money-Kyrle beruhigen, was der Justiziar Krebs sagt? | |
| Vermutlich kaum. Dem Staat solche Instrumente zu geben, bleibt mit Blick | |
| auf die Pressefreiheit ein Problem. Wie aber sonst soll die Fake-News-Flut | |
| sonst eingedämmt werden? | |
| Mitte September werden im Berliner Innenministerium die Ergebnisse des | |
| Forums gegen Fakes vorgestellt. Bei dem Forum handelt es sich um einen | |
| Bürgerrat, den die Bertelsmann-Stiftung einberufen hatte. | |
| Marktforschungsunternehmen hatten dafür 120 „diverse“ Bewerber:innen | |
| aus dem ganzen Land ausgewählt. Neun Tage lang, zwischen März und Mai 2024, | |
| diskutierten sie, was gegen „Fakes und Manipulation von Informationen“ zu | |
| tun sei. Das Innenministerium wollte die Ergebnisse wenn möglich | |
| aufgreifen. | |
| Im Juni lese ich auf X zum ersten Mal von dem Projekt. Die Kommentare sind | |
| kritisch. Von „sozialem und politischem Sprengstoff“ ist die Rede – die | |
| Meinungsfreiheit sei bedroht, heißt es. Der Bürgerrat definiere | |
| Desinformation über eine „gezielte Täuschungsabsicht“. Das sei „beliebig | |
| dehnbar“. | |
| ## Anruf bei Bürgerrat-Organisatorin | |
| Ich rufe die Organisatorin des Projekts an. Es ist Angela Jain, eine | |
| Expertin für Bürgerbeteiligung. Sie wirkt angeregt, geradezu beschwingt. | |
| Bei den Treffen sei „sehr kontrovers“ diskutiert worden, „oft blieb es bei | |
| unterschiedlichen Meinungen. Aber es wurde immer ein Kompromiss gefunden“, | |
| sagt sie. Es sei nicht so gewesen, dass da gar kein Dialog möglich gewesen | |
| sei, so Jain. | |
| „Respektvoll, konstruktiv, lösungsorientiert“ – so seien die Treffen der | |
| Bürger:innen gelaufen. Das sei „ein sehr gutes Zeichen für die Zeiten, | |
| in denen wir gerade leben“. Denn vielleicht, so sagt Jain, zeige dies, dass | |
| die aggressive Stimmung, die in vielen Social-Media-Kanälen herrsche, „gar | |
| nicht so repräsentativ ist“. | |
| Die Vorschläge des Rates werden, unter anderem über das Portal T-Online im | |
| Netz zur Diskussion gestellt. Es gibt über 420.000 Rückmeldungen, die in | |
| das finale Dokument einfließen. Ein Vorschlag lautet, dass eine unabhängige | |
| Stelle ein „Gütesiegel für qualitativen Journalismus“ vergeben soll. Mir | |
| erscheint das sinnvoll. | |
| Warum sollte eine Institution wie der Presserat so etwas nicht vergeben | |
| können? Der Bürgerrat fordert zudem verbindliche Angebote zu | |
| Medienkompetenz in Schule und Erwachsenenbildung. Ist es nicht erstaunlich, | |
| dass Jugendliche, deren wesentlicher Weltzugang heute oft Tiktok ist, dazu | |
| praktisch nichts in der Schule erfahren? | |
| Den Tech-Plattformen will der Bürgerrat 1 Prozent ihres Jahresumsatzes für | |
| den Kampf gegen Fake News abknöpfen lassen. Der Rat schlägt eine Prüfung | |
| von Social-Media-Posts durch künstliche Intelligenz vor. Beiträge, die | |
| „bedenklich“ erscheinen, sollen zurückgehalten werden, bis | |
| Plattform-Mitarbeiter:innen sie „final prüfen“. | |
| ## Faeser sieht ein Gütesiegel skeptisch | |
| Die Vorschläge werden in einem holzgetäfelten Saal im | |
| Bundesinnenministerium vorgestellt. Etwa 200 Menschen sind gekommen, | |
| Kameras sind aufgebaut, ein Buffet. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) | |
| kommt etwas später, sie hat sich verletzt, läuft auf Krücken. Dann sitzt | |
| sie mit einigen der Bürger:innen auf dem Podium. | |
| Der Kampf gegen Desinformation sei „Schutz unserer Demokratie“, sagt | |
| Faeser. „Fremde Staaten, insbesondere Russland, versuchen mittels | |
| Desinformation und Propaganda das Vertrauen der Bevölkerung in unser | |
| demokratisches System und seine Institutionen zu untergraben.“ Deshalb | |
| begrüße sie die Arbeit des Rates. Skeptisch sehe sie aber das | |
| vorgeschlagene Gütesiegel. Die Pressefreiheit sei ein hohes Gut. „Da würde | |
| ich mich als Staat nie einmischen“, sagt Faeser. | |
| Das Ministerium, das den Bürgerrat unterstützte, will regulieren. Viele der | |
| Vorschläge des Rates decken sich mit Überlegungen der Ampel. Doch in | |
| Faesers Haus ist allen klar, wie heikel das Thema ist. Und zu sehr steckt | |
| dem Ministerium noch in den Knochen, dass das im Juli verhängte Verbot des | |
| Compact-Verlags vom Bundesverwaltungsgericht vorläufig wieder ausgesetzt | |
| wurde. | |
| Nach der Veranstaltung dauert es nur wenige Stunden und das Thema | |
| explodiert regelrecht. Medien berichten über die Veranstaltung im | |
| Ministerium und „Bürgerrat“ wird zum „Top-Trend“ auf X. Tausende schre… | |
| Kommentare, der Tenor ist weitgehend derselbe. Die Welt spricht von | |
| „Bürgerverrat“, andere reden gleich von „DDR 2.0“, „Gesinnungsdiktat… | |
| „betreutem Denken“. „Mit Hilfe eines Bürgerrates planen die Grünen die | |
| totale Zensur“, giftet Nius. „Desinformation ist alles, was die Mächtigen | |
| nicht hören wollen, was ihre Macht und das ungestörte Regieren der | |
| links-grünen Eliten gefährden könnte.“ | |
| Der Bürgerrat steht nun als Versuch der Ampel da, ihrem Kampf gegen die | |
| Fake News ein demokratisches Mäntelchen umzuhängen. Es ist ein Lehrstück | |
| über die Wucht von Desinformationskampagnen. Wer in den zorntriefenden | |
| Social-Media-Timelines über den Bürgerrat liest, muss diesen unweigerlich | |
| für einen infamen Versuch halten, den Leuten den Mund zu verbieten. Der | |
| Unterschied zu dem nüchternen Ton des Gutachtens, in dem bedenkenswerte | |
| Vorschläge für ein offenkundiges Problem gemacht werden, könnte größer kaum | |
| sein. | |
| Welche Chance haben solche Beteiligungsmodelle, wenn sie so rasend schnell | |
| in Misskredit gebracht werden können? Als Menschen sich noch vorwiegend aus | |
| den TV-Nachrichten und einer Regionalzeitung informiert haben, wären solche | |
| Kampagnen unmöglich gewesen. Die „Amplifikation“, also die Möglichkeit zur | |
| Verstärkung durch soziale Medien, macht die demokratische Aushandlung immer | |
| schwieriger. Wie soll so Klima- oder Migrationspolitik noch rational | |
| diskutierbar sein? | |
| ## Desinformationsexpert:innen treffen sich | |
| Zwei Wochen später. Die Bertelsmann-Stiftung hat | |
| Desinformationsexpert:innen aus der ganzen Welt zu einer Konferenz | |
| in ihre Repräsentanz an der Straße Unter den Linden in Berlin eingeladen. | |
| Ich treffe dort Angela Jain, die Organisatorin des Bürgerrats, wieder. Sie | |
| sei zum Glück die letzten Tage in Vancouver gewesen, sagt sie. Es soll ein | |
| Scherz sein. Dann wird sie ernst. Man müsse die Kritik aushalten, sie „mal | |
| so stehen lassen“. Das Ganze sei „eben nicht nur ein Wohlfühlthema“. Das | |
| Forum habe offensichtlich „vieles hochgebracht, was so da war, unter der | |
| Oberfläche“. | |
| Am Ende spricht Daniela Schwarzer, die Vorständin der Stiftung. Sie benutzt | |
| eine interessante Formulierung. Der Kampf gegen Fake News diene einer | |
| „gesunden“ Öffentlichkeit. Ist das eine sinnvolle Beschreibung des Problems | |
| – eine Pathologisierung gesellschaftlicher Kommunikation? Ist sie also | |
| etwas, das geheilt werden muss? Und wenn ja – wer sind die Kranken, wer die | |
| Gesunden? Und was wäre die Therapie? „Desinformation tötet“, auch dieser | |
| Satz fällt an diesem Tag. | |
| ## „Trusted Flagger“ im Visier | |
| In den folgenden Tagen kocht das Thema weiter hoch. Die Trusted Flagger | |
| machen nun Schlagzeilen. Die Bundesnetzagentur hat begonnen, den eingangs | |
| erwähnten Digital Services Act umzusetzen. Der sieht unter anderem vor, | |
| dass die Medienbehörden Trusted Flagger ernennen können. Es handelt sich um | |
| zertifizierte Stellen, die unzulässige Inhalte an die Plattformen melden | |
| können. Diese Meldungen müssen unverzüglich geprüft, Inhalte gegebenenfalls | |
| gelöscht werden. Sonst werden die Plattformen bestraft. | |
| Die „Bundesregierung, mal wieder angeführt von der Grünen Partei, hat der | |
| Meinungsfreiheit den totalen Krieg erklärt“, heißt es dazu jetzt etwa bei | |
| Nius. „Missliebige Meinungen“ würden beim Kampf gegen Fake News nur als | |
| Folge von Verführung begriffen, und nicht als „Unzufriedenheit oder | |
| überlegter Wille“. Die „unkontrollierte Migration und die neue Zensur in | |
| unserem Land scheinen sich zu bedingen. Je mehr Menschen nach weniger | |
| Migration rufen, desto mehr Politiker rufen nach weniger Meinungsfreiheit“, | |
| so Nius – als ob die Rufe nach „weniger Migration“ von der Politik | |
| übergangen würden. | |
| Wer Trusted Flagger sein will, kann sich bei der Bundesnetzagentur um | |
| diesen Status bewerben. Anfang Oktober erhält Respect!, eine | |
| zivilgesellschaftliche Anlaufstelle gegen Hass im Netz aus | |
| Baden-Württemberg, als erste diesen Status. Den Leiter, Ahmed Gaafar, | |
| beschimpft Nius als „Deutschlands obersten Zensor“ – und rückt ihn in die | |
| Nähe des Islamismus. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht eine | |
| Pressemitteilung – und ändert sie gleich wieder. Es habe sie „berechtigte | |
| Kritik erreicht“, schreibt sie. Die Trusted Flagger sollten „illegale | |
| Inhalte, illegalen Hass und illegale Fake News“ melden. In der | |
| ursprünglichen Fassung ihrer Mitteilung fehlte das Wort „illegal“. „Wir | |
| haben den Text präzisiert“, schreibt die Agentur. | |
| Genau das aber glauben ihr viele nicht. Die Liste der Inhalte, die die | |
| Trusted Flagger melden können, kursiert im Netz. Bei allen 15 Kategorien – | |
| etwa „negative Auswirkungen auf den zivilen Diskurs“ – steht neben | |
| konkreten Beispielen auch „anderes“. Die Liste sei bodenlos und keineswegs | |
| auf illegale Inhalte beschränkt, heißt es. Sie ermögliche auch zu melden, | |
| was etwa vage als „diskriminierend“ gelte – der woken „Zensur“ würde… | |
| Türen geöffnet. Und wer gegen die Löschung seiner Inhalte vorgehen wolle, | |
| müsse ein langwieriges Verfahren auf sich nehmen. | |
| ## Bundesnetzagentur weist Anwürfe zurück | |
| Ich frage die Bundesnetzagentur. Sie weist die Anwürfe zurück. Die | |
| Meldungen müssten sich auf „mutmaßlich rechtswidrige Inhalte beziehen“, | |
| antwortet sie. Aber warum tauchen dann so unbestimmte Formulierungen wie | |
| „negative Auswirkungen auf den zivilen Diskurs“ auf? Das könnten etwa | |
| „Gewalt- oder Mordandrohungen“ gegen Politiker sein, wenn diese sich | |
| deshalb aus dem öffentlichen Diskurs im Netz zurückziehen, so die Agentur. | |
| Besonderen Anstoß nehmen viele daran, dass auch „Hassrede“ gemeldet und | |
| gelöscht werden kann. Denn Hassrede an sich ist nicht im Strafgesetzbuch | |
| definiert. Die Agentur sagt, Hassrede sei „nicht zwangsläufig strafbar“, | |
| könne dies aber etwa als Beleidigung, üble Nachrede oder Volksverhetzung | |
| sein. Doch in einer Übersicht der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung etwa, auf | |
| die das bayrische Familienministerium verweist, werden selbst „unsachliche | |
| und aufbrausende Diskussionsbeiträge“ als „Hassrede“ eingestuft. | |
| Die Grenze zwischen Meinungen, die man auszuhalten hat, und Hetze, gegen | |
| die eine Demokratie sich besser heute wehrt, um morgen noch zu existieren, | |
| ist kaum scharf zu ziehen. All das, so fürchten nun manche, könnte dazu | |
| führen, dass die Plattformen großzügig löschen, was gemeldet wird, und | |
| Nutzer:innen im Zweifel klagen müssen. | |
| Diese Sorge rührt auch daher, dass der Verfassungsschutz 2021 einen | |
| unscharfen neuen Phänomenbereich namens „Delegitimierung des Staates“ | |
| eingeführt hat. Merkmal dafür ist die „systematische Verunglimpfung und | |
| Verächtlichmachung“. Im einzelnen kritikwürdige Zustände würden „bewusst | |
| entstellt“, die Einrichtungen des Staates diffamiert, sodass der Eindruck | |
| entstehe, „Ursache der Missstände sei letztlich die untaugliche | |
| Grundordnung selbst“. | |
| ## Text bei Russia Today Deutsch | |
| Den ersten größeren Text, den ich dazu lese, hat eine deutsche Journalistin | |
| ausgerechnet bei Russia Today Deutsch geschrieben – dem in der EU | |
| verbotenen Staatsmedium Russlands. Das zeigt die Vertracktheit: Der Westen | |
| wird als autoritär hingestellt, wenn er versucht, sich gegen jene zu | |
| wehren, die mit einer klar autoritären Agenda den liberalen Westen | |
| zerstören wollen. | |
| Die Verfassungsschutzdefinition ist eine vollkommen zutreffende | |
| Beschreibung dessen, was Rechtsextreme und Populist:innen heute tun, um | |
| den „Mainstream“ in Misskredit zu bringen. Aber so droht unter staatliche | |
| Sanktionierung zu fallen, was bisher von der Redefreiheit gedeckt war. Und | |
| ausgerechnet der Inlandsgeheimdienst nimmt sich des Themas an. Als | |
| „Delegitimierer“ lassen sich, dazu braucht es nicht viel Fantasie, | |
| Kritiker:innen je nach politischer Präferenz leicht ins Visier nehmen. | |
| Nachdem Regierungen lange wenig gegen Desinformation getan und allenfalls | |
| auf Selbstverpflichtungen gesetzt haben, verschärft sich nun die Gangart. | |
| Im September kommt in Frankreich der Telegram-Gründer Pawel Durow | |
| vorübergehend in Haft. In Brasilien [3][wird X gesperrt.] Wer sich heute | |
| in Deutschland neu auf X registriert, kriegt per Voreinstellung Tweets von | |
| Rechtsextremen zu sehen. Auf einen Beschwerdebrief des damaligen | |
| EU-Digitalkommissars Thierry Breton an Elon Musk antwortete der im | |
| September nur: „Fuck You in the face.“ | |
| In Großbritannien will die Regierung ihren Online Safety Act verschärfen, | |
| wie eine Sprecherin des Technologieministeriums mir sagt. In den USA | |
| kündigte die Demokratische Partei an, die Verfassung ändern zu wollen, um | |
| gegen Desinformation vorzugehen. Elon Musk verbreitete die Behauptung, dies | |
| diene dazu, Wahlen abzuschaffen und eine Diktatur zu errichten. | |
| Andere Plattformen sind eher bereit, gegen Fake News vorzugehen. „Wir | |
| definieren einen außerdemokratischen Raum“, sagt Lutz Mache von Google. Und | |
| wer sich darin bewege, wird nicht mehr ohne Weiteres über die Suchmaschine | |
| zu finden sein. Meta etwa hat die Agentur AFP, Correctiv und auch Faktograf | |
| beauftragt, Desinformation zu markieren. Doch Faktenchecker müssen sich | |
| gegen den Vorwurf wehren, „Propagandaorgane“ (Tichys Einblick) oder | |
| Instrumente zur „Reproduktion eines bestimmten Weltbildes“ (Welt) zu sein. | |
| ## Faktenchecker:innen auf Todeslisten | |
| Im Januar reise ich mit zwei Kolleg:innen aus der taz nach Wien. Mit dem | |
| International Press Institute (IPI) und Faktograf planen wir eine | |
| gemeinsame Recherche zu Desinformation während des Wahljahres 2024. Mit | |
| dabei ist auch Ana Brakus. Wir sitzen in einem Raum des IPI, mit Blick auf | |
| den Stephansdom, und Brakus erzählt, wie ihre Kolleg:innen auf der | |
| Todesliste eines rechten Terroristen landen oder Lokalpolitiker vor der | |
| Redaktion aufmarschieren. Faktenprüfer:innen wie Brakus halten sich an | |
| transparente Kriterien, die etwa Meta aufgestellt hat. Und dennoch ist ihr | |
| Job gefährlich. | |
| Von einer „wehrhaften Demokratie“ im Digitalen ist nun öfter die Rede, | |
| davon, dass der Digital Services Act „robust“ angewandt werden soll. Oder | |
| von „milliardärssicherer Kommunikation“ – dass also Superreiche nicht me… | |
| einfach Plattformen kontrollieren können. Die Widerstände dagegen werden | |
| enorm sein. Und für die Gesellschaft kann es riskant sein, Desinformation | |
| über staatliche Regulierung einzudämmen. | |
| Was die Akzeptanz der Demokratie bewahren soll, kann sie weiter | |
| untergraben. Wer heute juristisch gegen Fakes und Hetze aufrüstet, macht es | |
| möglichen autoritären Regierungen der Zukunft leicht, gegen | |
| „Delegitimierer“ oder vermeintliche „Radikale“ vorzugehen. Aber ohne | |
| Regulierung und Wehrhaftigkeit wird es nicht gehen. Die extreme Rechte hat | |
| ihre Strategie offen benannt: „Flood the zone with shit“, immer wieder, bis | |
| niemand mehr dem „Mainstream“ irgendwas glaubt. Die Technik macht es | |
| leicht, den Shit im Abo an Hunderte Millionen Köpfe zu schicken. Es wird | |
| ein Kombi-Präparat dagegen brauchen, das ohne Nebenwirkungen nicht zu haben | |
| sein wird. | |
| Dieser Bericht ist Teil des Rechercheprojekts „[4][Decoding the | |
| disinformation playbook of populism in Europe]“, das vom International | |
| Press Institute in Wien geleitet und in Zusammenarbeit mit Faktograf und | |
| taz durchgeführt wird. Das Projekt wird von dem European Media and | |
| Information Fund finanziell unterstützt, der von der | |
| Calouste-Gulbenkian-Stiftung verwaltet wird. | |
| 3 Nov 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Christian Jakob | |
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