| # taz.de -- Start der Bauernproteste: Auf fruchtbaren Boden | |
| > Massenproteste von Landwirten haben begonnen. Wütende Slogans, auch | |
| > Hetzformeln, ernten Zuspruch und Solidarität. Um Diesel geht es | |
| > allerdings kaum. | |
| Bild: Zurückblicken: Früher war mehr Subvention. Trecker bei Großprotest nah… | |
| Dicht an dicht stehen an diesem kalten Berliner Morgen die Traktoren, | |
| Lastwagen und andere Fahrzeuge auf der Straße des 17. Juni. Flaggen in | |
| Rot-Weiß, mit rotem Adler in der Mitte wehen auf ihren Dächern. Natürlich | |
| kommt der Großteil der Bauern hier aus dem Brandenburger Umland. | |
| Ein Landwirt ist sogar von der Nordseeinsel Föhr gekommen, 500 Kilometer | |
| sind das. „Lieber Tod als Sklave“ steht auf seinem Schild. Auch die | |
| Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative, ist zugegen. Auf einem | |
| Traktor steht in knalligem AfD-Blau: „Ein Verbot ohne Alternative ist keine | |
| Politik“, auf einem anderen: „Wer’s Land verkauft und Bauern fängt, ist … | |
| wert, dass er am Galgen hängt.“ | |
| Es war der erwartete Großprotest. Zu einer ganzen Protestwoche hatte der | |
| Bauernverband aufgerufen, um gegen Steuererhöhungen in der Landwirtschaft | |
| zu demonstrieren – inklusive Straßenblockaden. Und die Landwirt*innen | |
| folgten. Zu Tausenden gingen sie am Montag mit ihren Traktoren auf die | |
| Straße. Und weitere Proteste sollen in den kommenden Tagen folgen – bis hin | |
| zu einem zentralen Großprotest am kommenden Montag in Berlin, mit bisher | |
| angemeldeten 10.000 Teilnehmenden und 3.000 Traktoren. | |
| Allein für Bayern sind in dieser Woche mehr als 300 Protestveranstaltungen | |
| der Bauern angemeldet. In München begleitete die Polizei am Montag nach | |
| eigenen Angaben rund 5.500 Traktoren aus der umliegenden Region zu einer | |
| Kundgebung, in Hamburg fuhren am Vormittag laut Polizei rund 2.000 | |
| Fahrzeuge aus dem Umland in die Innenstadt. Selbst in Bremen wurde am | |
| Montag mit dem Eintreffen von bis zu 2.000 Fahrzeugen gerechnet. | |
| ## Bauernverband stirbt den Schwanentod | |
| In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern blockierten die Bauern fast | |
| flächendeckend Autobahnzufahrten. Auch in Nordrhein-Westfalen, | |
| Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder Brandenburg kam es zu einzelnen | |
| Blockaden von Auffahrten. Einige Städte wie Cottbus oder Brandenburg/Havel | |
| in Brandenburg waren zwischenzeitlich von außerhalb fast nicht mehr zu | |
| erreichen. | |
| Dabei war die Ampel-Bundesregierung den Bauern am Donnerstag noch | |
| entgegengekommen. Sie hatte erklärt, doch auf die Abschaffung der | |
| KfZ-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge zu verzichten und den | |
| Steuerrabatt auf Agrardiesel nicht sofort, sondern stufenweise bis 2026 zu | |
| streichen. Dem Bauernverband aber reichte das nicht. | |
| Die Reaktion der Ampel könne nur der Anfang sein, man halte am Protest | |
| fest, hatte der Bauernverband erklärt. Präsident Joachim [1][Rukwied | |
| betonte] auch am Montag bei einem Besuch auf der CSU-Klausurtagung im | |
| bayrischen Kloster Seeon, es brauche einen völligen Verzicht der Kürzungen. | |
| Alles andere hieße am Ende ein „Sterben auf Raten“ und eine Gefährdung der | |
| Ernährungssicherheit. Das sei „inakzeptabel“. | |
| Aber auch schrillere Töne waren auf den zahlreichen Kundgebungen zu hören. | |
| Auf den Weg zur Staatskanzlei in Wiesbaden machten sich am Montag statt der | |
| angemeldeten 1.000 rund 2.000 Traktoren. „Für Ausländer ist Geld da!“ ste… | |
| da auf einem Transparent. Einige werden persönlich. „Fachkräftemangel in | |
| der Bundesregierung!“ steht auf zwei Bannern, „Stoppt die Grünen Idioten!�… | |
| auf einem anderen. | |
| ## „Tötet Özdemir!“ | |
| Ein kleiner Trupp hat sich, abseits der von der Polizei gesicherten Route, | |
| hierher aufgemacht. Der taz liegt ein Foto von einer Frau vor, die sich mit | |
| einem Mordaufruf eingereiht hatte. „Tötet Özdemir!“, steht da auf ihrem | |
| Pappschild. Vor der Staatskanzlei fordert dieselbe Frau nur noch: „Die | |
| Ampel muss weg!“ Das Schild, das ihr ein Strafverfahren hätte einbringen | |
| können, ist verschwunden. | |
| Auch in Hamburg ist von Diesel wenig die Rede auf den Plakaten, die die | |
| Bauern in Hamburg an ihre Traktoren gehängt haben. Dafür ebenso viel von | |
| der Ampel, die wegmuss. Handgemalt und durchgestrichen. Der Ton ist rau: | |
| „Eure Politik kotzt uns an“, oder: „Jetzt reicht’s, nicht mit uns. Die | |
| deutschen Bauern“. Dazwischen Lieferwagen mit Werbung für Holzbetriebe, | |
| Hausmeisterservice oder Rollrasen. | |
| Aus einem ruft eine Frauenstimme mit Megafon: „Macht Aufnahmen mit euren | |
| Handys“, damit die Presse den Protest nicht totschweige. „Zu viel bunt“ | |
| steht auf einem der Plakate an einem Trecker, aber dem Demozug insgesamt | |
| ist das nicht vorzuwerfen. Viele haben sich das vorgedruckte Schild „Es | |
| reicht. Gemeinsam gegen politischen Irrsinn. Euer Mittelstand“ an die | |
| Motorhaube gehängt und aus dem allgemeinen Hupen sticht nur einmal „Old Mac | |
| Donald has a farm“ hervor und verklingt rasch wieder. | |
| Vor dem Brandenburger Tor haben sich zu den Landwirten auch andere | |
| Berufsgruppen gesellt. An Feuertonnen und Gulaschkanonen wärmen sich auf | |
| dem Mittelstreifen auch Handwerker und Lkw-Fahrer an Tee und Kaffee aus | |
| Pumpkannen. Marcel ist Speditionsfahrer aus Berlin. Mit einem befreundeten | |
| Straßenbauer steht er vor einem Lkw und blinzelt in die Januarsonne. Er | |
| freut sich, heute dabei zu sein: „Wir müssen uns jetzt solidarisieren: Man | |
| merkt hier das Miteinander, wir stehen gemeinsam für eine Sache ein.“ | |
| ## Neid auf Ukrainer | |
| Für welche Sache denn genau? „Na, so wie es jetzt ist, kann es nicht | |
| weitergehen, wir brauchen einen Regierungswechsel. Auf Dauer funktioniert | |
| unser Land so nicht mehr: Leute, die zu Hause sitzen, bekommen das gleiche | |
| Geld wie wir. Das Bürgergeld wird erhöht, aber unsere Löhne nicht.“ | |
| Dafür sieht er die Ampelregierung verantwortlich: Höhere Benzin- und | |
| Materialkosten sowie CO2-Steuern würden die Arbeitgeber mittels niedriger | |
| Löhnen an die Arbeitnehmer weitergeben. Aber nicht nur das läuft seiner | |
| Meinung nach schief: „Ukrainer kommen hierher und kassieren Bürgergeld. Wir | |
| zahlen für irgendwelche grünen Projekte in Kolumbien, aber für den | |
| Mittelstand hier vor Ort ist kein Geld übrig.“ Seiner Meinung nach müsse es | |
| anders laufen: „Erst kommt mein Land und dann die ganzen anderen“, und fügt | |
| noch hinzu: „Ich will wieder stolz auf mein Land sein.“ | |
| Udo Pötter ist Maschinenbauer und aus Rangsdorf in Brandenburg angereist. | |
| Früher hatte er dort einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, inzwischen | |
| lohnt sich das aber nicht mehr. Doch auch als Handwerker möchte er sich mit | |
| den Bauern solidarisieren, denn die Politik der Ampel sei fehlgeleitet: „Es | |
| ist doch so: Solarfelder kann man nicht essen. Wir müssten mal ehrlich | |
| ökologisch und wirtschaftlich denken. Wir haben uns gerade mit dem | |
| niedrigen CO2-Ausstoß letztes Jahr gebrüstet. Das schaffen wir aber nur, | |
| weil wir in Deutschland einfach nichts mehr produzieren. Wenn wir so | |
| weitermachen, noch mehr Höfe sterben, müssen wir die Kartoffeln irgendwann | |
| aus Afrika importieren – und das ist auch nicht umweltfreundlich.“ | |
| ## Breite Unterstützung | |
| Solidarität mit den Bauernprotesten ist überall zu sehen. „Die Bauern sind | |
| so gebeutelt, die Milchpreise sind viel zu niedrig, das kann man keinem | |
| zumuten“, äußert eine junge Frau Verständnis für die Proteste, als sie si… | |
| zu Fuß in Richtung Wiesbadener Innenstadt aufmacht. Linienbusse fahren dort | |
| nicht mehr. Zeitweise mussten die Autobahnen gesperrt werden. Im ganzen | |
| Rhein-Main-Gebiet kam der Berufsverkehr mehrfach zum Erliegen. | |
| An einer Onlinebefragung des Hessischen Rundfunks auf Hessenschau.de gaben | |
| am frühen Morgen mehr als 17.500 Nutzer ihr Votum dazu ab. Mehr als 60 | |
| Prozent äußern danach „volles Verständnis“ für die Aktionen der Landwir… | |
| Gegen 11 Uhr setzt sich in der hessischen Landeshauptstadt ein Konvoi in | |
| Bewegung. An der Spitze vor allem große Maschinen neuster Bauart. Neupreis | |
| sechsstellig. An den Gabeln, mit denen sie sonst Strohballen aufspießen, | |
| hängen Banner. „Landwirtschaft macht alle satt, auch die Gegner die sie | |
| hat!“ steht da. | |
| Ein Treckerfahrer aus der Wetterau wird deutlicher. „Die Ampel muss weg!“ | |
| steht auf seinem Plakat und am Fenster lässt er wissen: „Agrardiesel ist | |
| keine klimaschädliche Subvention!“ Vor dem Kurhaus hat die AfD ein Zelt | |
| aufgebaut. Rund hundert Leute bevölkern den Stand. Einige schwenken | |
| Deutschlandfahnen. Die meisten applaudieren den protestierenden Bauern. | |
| Doch die fahren weiter. | |
| ## SPD-Ministerpräsidenten gegen Ampel | |
| Inzwischen äußern sich auch einige Ministerpräsidenten verständnisvoll | |
| gegenüber den Bauern. Einer davon stellt sich in Potsdam auf einen | |
| Kranwagen vor rund 1.000 Protestierende. Es ist [2][Sozialdemokrat Dietmar | |
| Woidke]. „Ich kann der Bundesregierung nur raten, die Kürzungen komplett | |
| zurückzunehmen“, erklärte er. Die Landwirtschaft brauche | |
| Planungssicherheit. Deswegen seien die über Nacht getroffenen | |
| Entscheidungen der Regierung „von vornherein falsch gewesen“. | |
| Auch in Niedersachsen forderte Regierungschef Stephan Weil (SPD), die | |
| Kürzungen komplett zurückzunehmen. Er glaube, dass die Vorschläge „eine | |
| Branche doch stärker treffen als andere“. In Weils Bundesland waren am | |
| Montag ebenfalls mehrere Autobahnanschlussstellen blockiert. | |
| Auch Manuela Schwesig und Anke Rehlinger, Ministerpräsidentinnen in | |
| Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland, stellten sich auf die Seite der | |
| Bauern. Die Union und die von ihr angeführten Landesregierungen taten dies | |
| ohnehin. NRW-Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) oder Sachsens Michael | |
| Kretschmer (CDU) warfen der Ampel eine zunehmende Polarisierung des Landes | |
| vor. | |
| CDU-Chef Friedrich Merz sagte bei einer Kundgebung im Sauerland: „Diese | |
| einseitige Benachteiligung der deutschen Landwirtschaft muss ein Ende | |
| haben.“ Es „müssen alle in diesem Land ihren Beitrag dazu leisten und nicht | |
| nur einzelne kleinere Berufsgruppen“. Die Ampel-Regierung sorge mit ihren | |
| unüberlegten Entscheidungen für „permanente Verunsicherung“. | |
| ## Passierscheine von Bauerns Gnaden | |
| Die Verunsicherung war am Montag tatsächlich groß. So berichtete der | |
| Nordkurier, dass Mitarbeitende des Asklepios-Klinikums Pasewalk Schreiben | |
| erhielten, die sie als eine Art Passierschein im Falle von Traktorblockaden | |
| vorzeigen könnten und hoffentlich durchgelassen würden. Anderenorts wurde | |
| eine Präsenzpflicht an Schulen aufgehoben. Das VW-Werk Emden stoppte seine | |
| Produktion, weil Beschäftigte es nicht zur Arbeit schafften. | |
| Es war Vizekanzler und [3][Wirtschaftsminister Robert Habeck], der sich am | |
| Vormittag via Video direkt an die Protestierenden wendet. Er wisse um ihre | |
| Arbeitsbelastung, um das Höfesterben, um die Industrialisierung der | |
| Landwirtschaft, erklärt der Grünen-Politiker. Man sei den Bauern zuletzt | |
| aber entgegengekommen und behalte einige Subventionen doch bei, die man | |
| eigentlich kürzen wollte. Ganz könne man angesichts des jüngsten | |
| Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts aber nicht auf Kürzungen | |
| verzichten. | |
| Wenige Tage zuvor war [4][Habeck selbst noch bedrängt worden], am | |
| Fähranleger Schlüttsiel, als er aus dem Urlaub von der Hallig Hooge | |
| zurückkehrte. Protestierende hatten versucht, die Fähre zu stürmen, die | |
| darauf umkehren musste. Erst spät in der Nacht konnte Habeck an Land | |
| zurückkehren. Mehrere Politiker hatten darauf mit Empörung reagiert und | |
| gefordert, die Störer zu bestrafen. Auch der Bauernverband hatte sich von | |
| der Aktion distanziert. | |
| Aber die Strafverfolgung dürfte noch schwierig werden. Ein Sprecher der | |
| Polizei Flensburg räumte am Montag gegenüber der taz ein, dass aufgrund der | |
| unübersichtlichen Situation am Donnerstag keine Personalien von Straftätern | |
| aufgenommen wurden. Die Entscheidung über die weiteren Ermittlungen läge | |
| nun bei der Staatsanwaltschaft Flensburg. | |
| ## Größte rechtsextreme Demo in Dresden | |
| Auffällig aber war, dass auch Rechtsextreme zu den Protesten in Schlüttsiel | |
| mobilisiert hatten. Auch für die bundesweite Protestwoche rief die Szene | |
| fast geschlossen zur Teilnahme auf: Inzwischen rufen weite Teile der | |
| rechtsextremen Szene auch dazu auf, an den bundesweiten Protesten | |
| teilzunehmen: die AfD, „Die Heimat“ (einst NPD), der „III. Weg“, die | |
| „Freien Sachsen“, das „Ein Prozent“-Netzwerk oder das Compact-Magazin. | |
| Am augenfälligsten wurde dies am Montag in Dresden. Mehrere tausend | |
| Menschen zogen dort durch die Stadt, angeführt von den rechtsextremen | |
| „Freien Sachsen“. Zu einem „Tag des Widerstands“ hatte die Kleinpartei | |
| aufgerufen, von tatsächlichen Bauern war auf Bildern nicht viel zu sehen. | |
| Einer der Redner der „Freien Sachsen“ rief von der Bühne, es gehe schon | |
| lange nicht mehr um Agrarsubventionen oder Energiepreise, sondern darum, | |
| „endlich diese Politik zu beenden“. | |
| Auch die sächsische AfD-Bundestagsabgeordnete Carolin Bachmann ergriff das | |
| Mikrofon und richtete einen „lieben Dank“ an die Protestierenden. Am Ende | |
| versuchten die Rechtsextremen auch Polizeiketten zu durchbrechen. Es wurde | |
| eine der größten Demonstrationen der Szene der vergangenen Jahre. | |
| Schon zuvor hatte das Bundeskriminalamt vor rechtsextremen | |
| Instrumentalisierungen der Proteste gewarnt. Konkrete „gefährdungsrelevante | |
| Erkenntnisse“ zu den Protesten lägen nicht vor, teilte ein Sprecher mit. In | |
| Telegramkanälen oder X-Accounts der rechtsextremen Szene oder des früheren | |
| Coronaprotestes seien aber „diverse Aufrufe für einen ‚Generalstreik‘ und | |
| ‚Umsturzrandale‘ sowie eine ‚Unterwanderung‘ der Demonstrationen“ zu | |
| verzeichnen. Eine tatsächliche Unterwanderung bleibe abzuwarten. | |
| ## Verband mit halbherziger Distanzierung | |
| Der Deutsche Bauernverband wies die Unterstützungsaufrufe zurück. Man | |
| distanziere sich „aufs Schärfste von Personen, die Umsturzfantasien | |
| propagieren oder Gewalt verherrlichen, sowie Personen aus | |
| rechtsextremistischen Kreisen“. Der Protest müsse friedlich bleiben und | |
| dürfe keine illegalen Aktionen oder Übergriffe beinhalten. Auch Symbole wie | |
| Galgen oder extremistische Embleme lehne man entschieden ab, erklärte der | |
| Verband. | |
| Ein anderer Verband, die [5][„Freien Bauern Deutschland“], hat am | |
| Brandenburger Tor zur Kundgebung geladen. Sie fordern eine „umfassende | |
| Deregulierung“. Sie wollen „die Rücknahme aller Dünge-, Pflanzenschutz- u… | |
| Tierhaltungsregeln, seit mindestens 2017“, dazu weniger EU-Regeln, mehr | |
| Zölle, ein Gentechnik-Verbot und die Zerschlagung von „Monopolen in Handel | |
| und Lebensmittelindustrie“. Der Applaus für jede einzelne Forderung ist | |
| groß. | |
| Am Rande der Veranstaltung sagt Reinhard Jung, Politikreferent der Freien | |
| Bauern und Mutterkuhhalter aus der Prignitz, der taz: „Wir stellen | |
| Forderungen auf. Danach haben wir nicht mehr in der Hand, von wo aus die | |
| Zustimmung kommt. Wir bekommen welche von rechts, aber auch von links. Und | |
| natürlich würden wir uns auch freuen, wenn unsere Forderungen Zustimmung | |
| von der Bundesregierung bekommen könnten.“ | |
| Was er dazu sagt, dass da zwei mit einem Banner stehen, auf dem steht: | |
| „Eure Demokratie ist unser Volkstod“? „Die Welt ist so, wie sie ist. Wir | |
| machen eine Demonstration und solange sie die Demonstration nicht stören, | |
| werde ich die Polizei nicht in Gang setzen. Wenn da irgendein Hansel mit | |
| einem Plakat rumsteht … Ich werde ja jetzt nicht jedes Plakat | |
| kontrollieren.“ | |
| ## Extremismusforscher „nicht überrascht“ | |
| Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan Kramer sagte der taz, schon in den | |
| vergangenen Jahren habe die Szene „stetig und konsequent versucht, jede | |
| Form von legitimem Bürgerprotest zu unterwandern und damit in die Mitte der | |
| Gesellschaft vorzudringen, indem sie sich als die wahren Volksvertreter | |
| aufspielen“. | |
| „Daher ist es nicht wirklich eine Überraschung, dass jetzt auch die | |
| Bauernproteste genutzt werden sollen.“ Jedes emotionale Thema sei für diese | |
| Strategie geeignet und werde auch genutzt, so Kramer. „Es bleibt | |
| abzuwarten, ob die Rechnung für die Rechtsextremisten aufgeht.“ | |
| Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen erklärte ebenso, verschiedenste | |
| Akteure der rechtsextremen Szene oder der früheren Coronaproteste | |
| versuchten sich an die Bauernproteste dranzuhängen. Während die Bauern aber | |
| legitime Kritik an politischen Entscheidungen übten, stellten die | |
| Verfassungsfeinde das politische System als solches infrage. Bisher lägen | |
| jedoch noch keine Erkenntnisse vor, dass die Bauern in Nordrhein-Westfalen | |
| auf die rechtsextremen Avancen positiv reagierten. | |
| 8 Jan 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.agrarheute.com/politik/bauernproteste-live-aktionen-gehen-ganze… | |
| [2] https://www.merkur.de/deutschland/brandenburg/woidke-fordert-ruecknahme-der… | |
| [3] https://x.com/BMWK/status/1744285611299663935?s=20 | |
| [4] /Landwirte-gegen-Robert-Habeck/!5983747 | |
| [5] /Bauernproteste-in-Deutschland/!5982046 | |
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