| # taz.de -- Kennzeichnung von Fleischersatzprodukten: Die Sprachpolizei steht r… | |
| > Das Gendern wollen CDU, CSU und AfD schon seit langem verbieten. Nun | |
| > kämpfen sie auch gegen Bezeichnungen wie „Veggie-Burger“ für | |
| > Fleischersatzprodukte. | |
| Bild: Burger dürfen womöglich bald nicht mehr veggie sein | |
| Jetzt wollen uns die Rechten also auch noch unseren „Veggie-Burger“ nehmen. | |
| Die Europäische Volkspartei, der CDU und CSU angehören, hat dafür gesorgt, | |
| dass der Agrarausschuss des EU-Parlaments ein [1][Verbot von Bezeichnungen | |
| wie „Burger“, „Schnitzel“ oder „Wurst“] für pflanzliche Lebensmitt… | |
| fordert. Die [2][AfD verlangt so etwas schon lange]. Das zeigt: Die echten | |
| Sprachverbote kommen von rechts – nicht von links. | |
| So war das schon beim Gendern: Erst warfen die Rechten den Linken | |
| fälschlicherweise vor, diese wollten beispielsweise Studenten Gendersprache | |
| vorschreiben. Dann hat zum Beispiel das CSU-regierte Bayern | |
| [3][„mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen“] wie den | |
| Genderstern („Mitarbeiter*innen“) in Schulen, Hochschulen und staatlicher | |
| Verwaltung verboten. | |
| Nun macht die rechte Sprachpolizei weiter bei den Lebensmitteln. Auch | |
| dahinter steckt ausschließlich Ideologie oder kulturkämpferisches | |
| Ressentiment. Denn mit der bisherigen Rechtslage können alle gut leben. | |
| Nicht einmal AfD-Wähler würden einen „Veggie-Burger“ mit einem | |
| Fleisch-„Burger“ verwechseln. Schließlich steht bei dem pflanzlichen | |
| Produkt klar „Veggie“, „vegan“ oder „pflanzlich“ dabei. Der Begriff | |
| „Veggie-Burger“ hat sich auch etabliert. Würde man ihn verbieten, gliche | |
| das einer Schikane der Verbraucher und der Hersteller. | |
| Die vertrauten Bezeichnungen für Fleischalternativen sind nötig, damit die | |
| Verbraucher Geschmack, Textur und Zubereitung einschätzen können. Vegane | |
| Burger und ebensolche Rostbratwürstchen etwa sollen ja in gewisser Weise | |
| den herkömmlichen Produkten aus Fleisch ähneln. Und das tun sie auch. | |
| Deshalb bieten Begriffe wie „Burger“ den Verbrauchern Orientierung – | |
| solange die Zusammensetzung der Produkte klar gekennzeichnet ist. Das | |
| entspricht der aktuellen Rechtslage. | |
| Sollte sich der Vorschlag der Rechten in der EU durchsetzen, müssten die | |
| vertrauten Bezeichnungen ersetzt werden durch alltagsferne Kunstbegriffe. | |
| Das würde die Verbraucher nun wirklich verwirren. | |
| 29 Sep 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2024_2029/plmrep/COMMITTEES/AGRI/AM… | |
| [2] https://afdbundestag.de/traditionelle-lebensmittel-bewahren-bezeichnungssch… | |
| [3] /Gender-Verbot-an-Unis-und-Behoerden/!5999469 | |
| ## AUTOREN | |
| Jost Maurin | |
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