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# taz.de -- Abstimmung im EU-Parlament: Wirtschaft gegen Namensverbot von Veggi…
> Die Gastro-Gewerkschaft sowie etwa Aldi, Lidl und Burger King sind
> dagegen, die Benennung von Fleischersatz nach dem tierischen Vorbild zu
> verbieten.
Bild: Könnten fleischhungrige Verbraucher*innen in diesem Produkt trotz des gr…
Berlin afp | Soja-Fladen statt Veggie-Burger auf der Speisekarte? Die
Gastro-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist gegen ein
EU-Verbot von Bezeichnungen wie Wurst und Burger für [1][vegane und
vegetarische Ersatzprodukte].
Im EU-Parlament in Straßburg wird in dieser Woche über einen Antrag
abgestimmt, der vorsieht, dass Burger, Schnitzel und Würste nur so heißen
dürfen, wenn Fleisch enthalten ist. Die Vorschläge sind ein Zusatz zu einer
Gesetzesreform, mit der die EU die Stellung der Bauern in der Lieferkette
verbessern will. Das Argument: Fleischkäufer*innen könnten durch die
ähnliche Benennung verwirrt sein und versehentlich ein pflanzliches Produkt
erwerben. [2][Der Agrarausschuss des Parlaments hat sich bereits für das
Begriffsverbot ausgesprochen].
Die Gastro-Gewerkschaft sieht das anders. „Fleisch ist einzigartig. Ebenso
einzigartig sind Produkte, die aus Fleisch hergestellt werden“, sagte
Susanne Uhl, Leiterin des NGG-Hauptstadtbüros, den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Dienstag). Statt eines „Begriffsverbotes“ brauche es aber
„eine klare, transparente und verbraucherfreundliche Kennzeichnung als
‚vegan‘ und ‚vegetarisch‘“.
Auch Unternehmen teilen die Kritik an den EU-Plänen. „Der Antrag läuft
darauf hinaus, die informierte Entscheidungsfindung von Verbraucherinnen
und Verbrauchern zu erschweren“, heißt es etwa in einem an die Abgeordneten
des EU-Parlaments adressierten Schreiben einer Gruppe von Unternehmen, zu
denen neben Spezialisten für Veggie-Produkte wie Beyond Meat oder die
Rügenwalder Mühle auch etwa die Discounter Aldi und Lidl und die
Fastfood-Kette Burger King zählen.
## Pflanzenmilch muss schon lange als „Drink“ verkauft werden
Der Deutsche Bauernverband begrüßte auch das geplante Bezeichnungsverbot
für Veggie-Produkte. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) signalisierten ebenfalls
Zustimmung.
Die fragliche [3][EU-Verordnung] sorgte 2013 schon mal für Aufregung. In
ihr ist seitdem nämlich unter anderem geregelt, dass pflanzliche
Milchalternativen nicht mehr als Hafer-, Soja- oder Mandelmilch verkauft
werden dürfen, da sie nicht in „Eutersekretion durch Melken“ gewonnen
wurden.
Stattdessen ist seitdem die Deklarierung als „Drink“ üblich. Konsistent
sind die Regelungen allerdings nicht, sie sehen Ausnahmen für
„traditionelle Bezeichnungen“ vor. Deshalb darf es auf dem Markt weiter
Produkte wie Kokos- und Scheuermilch geben.
7 Oct 2025
## LINKS
[1] /Fleischersatz/!t5018629
[2] /EU-Ausschuss-will-schaerfere-Regeln/!6113891
[3] https://freirecht.de/g/EU2013VO1308:a7
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EU-Parlament
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