# taz.de -- Strategien gegen Fake-News: Das Dilemma der freien Rede | |
> Fake News und Hetze machen unser Zusammenleben kaputt. Wie können | |
> demokratische Gesellschaften dagegen vorgehen – ohne sich selbst in | |
> Verruf zu bringen? | |
Bild: „Enough is Enough“-Ausschreitungen nach Fake News, London 2024 | |
Mai 2024, Sarajevo. Das Holiday Hotel ist ein nobler Kasten im Westen der | |
Stadt. „Journalismus am Wendepunkt“ heißt die Konferenz, die heute hier | |
stattfindet, „Desinformation aufdecken, Wahrhaftigkeit erhalten“ das | |
Abschlusspodium. Vielleicht müssen die Namen so hochtrabend sein, damit die | |
Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt nicht lieber beim Mokka auf der | |
Terrasse sitzen bleiben und auf die Hügel der Stadt schauen, wer weiß. | |
Ich sitze auf dem Podium mit Carlos Hernández-Echevarría, einem | |
freundlichen Mittdreißiger aus Spanien. Er ist der Chef des europäischen | |
Faktenprüfer-Netzwerks EFCSN. Echevarría spricht über Telegram. Die | |
Schrankenlosigkeit des Messengerdienstes schaffe „immense Möglichkeiten, | |
ganz realen Schaden anzurichten“, sagt er. Jeder könne dort ungehindert | |
alles verbreiten. Telegram stelle sich so „über das Recht“ und lasse zu, | |
dass öffentliche Äußerungen „immer wieder als Waffe genutzt“ würden. | |
Dass Hetze und Fake News diese Kraft haben – das sehen heute viele so. | |
Durch gezielte Diskreditierung geht liberalen Demokratien die Akzeptanz | |
verloren. Kaum etwas zeigt das gerade so klar wie die manipulative Kampagne | |
von X-Eigner Elon Musk für die Wiederwahl von Donald Trump. | |
## Es ist kompliziert | |
Wie weit müssen Gesellschaften gegen die Desinformation im Netz vorgehen? | |
Es geht dabei nicht nur um Verbotenes wie Aufrufe zur Gewalt. Äußerungen | |
müssen nicht illegal sein, um demokratiezersetzend zu sein – und da wird es | |
kompliziert. | |
Der Sender Auf1 etwa warnt, wenn jetzt keine „Corona-Tribunale“ die „Lüg… | |
endlich öffentlich zum Einsturz bringen“, dann drohe „die nächste | |
Plandemie“. Die „nächsten Anschläge auf uns“ seien „in Vorbereitung�… | |
Compact-Magazin von Jürgen Elsässer werden die Menschen in der | |
„BRD-Diktatur […] immer unfreier“ und zu „Vasallen Brüssels“. Laut d… | |
Krawallportal Niusvon Ex-Bild-Chef Julian Reichelt wollen die „Grünen die | |
Freiheit vernichten“ und die Berliner CDU „verwandelt die Hauptstadt in ein | |
Aufmarschgebiet des islamistischen Terrorismus“. | |
Die Reichweite allein dieser drei rechten und rechtsextremen Medien | |
überschreitet zusammen locker die Millionengrenze. Und das Netz ist voll | |
von derlei. Was kann verhindern, dass solche Hetze weiter massenhaft ihren | |
Weg in die Köpfe findet? Und wie sehr untergraben Demokratien ihre | |
Legitimität, wenn sie gegen Äußerungen vorgehen, die sie selbst nicht | |
verboten haben? | |
Diese Fragen sind gerade allgegenwärtig. Je näher man sich mit ihnen | |
beschäftigt, desto schwieriger erscheint eine Antwort. Doch lässt man die | |
Dinge einfach laufen, wenden sich absehbar immer mehr Menschen vom | |
liberal-demokratischen Konsens ab. Was also tun? | |
## Mehrere Ansätze | |
Ein Ansatz führt über Inhalte. Was falsch oder irreführend ist, wird nicht | |
gelöscht, aber markiert. Das ist der Vorschlag von Faktenprüfer:innen | |
wie Carlos Hernández-Echevarría. Sein Verband hat dazu einen Kodex | |
entwickelt, der Transparenz, Fairness und Unabhängigkeit bei der | |
Überprüfung von Inhalten fordert. | |
Fact-Checking könne so ein „kraftvolles Instrument“ gegen Desinformation | |
sein, verspricht Echevarría. Was dafür benötigt werde, seien genügend | |
bezahlte Stellen – je mehr, desto besser. Zu diesem Zweck solle die Politik | |
die Tech-Plattformen verpflichten, mehr Geld für eine verbindliche | |
Moderation von Inhalten bereitzustellen. Ich finde, das klingt vernünftig. | |
Doch den Faktenprüfer:innen sprechen heute viele genau das ab, worauf | |
ihre Arbeit beruht: Objektivität. Als „Fake“ markiert werde von ihnen, was | |
nicht dem „grün-woken Zeitgeist“ entspreche, heißt es. Fact-Checking sei | |
nur ein trojanisches Pferd gegen die Meinungsfreiheit. Das glauben heute | |
viele – und bedrohen Faktenprüfer:innen deshalb sogar. | |
## Normalität ist anders | |
Neben Echeverría sitzt auf dem Podium in Sarajevo Ana Brakus. Sie ist die | |
Chefin von Faktograf in Zagreb, einem Medium, der unter anderem für Meta | |
von Usern gemeldete Facebook-Inhalte auf Desinformation überprüft. Seit | |
zwei Jahren arbeiten wir in der taz bei Recherchen mit ihr zusammen. Man | |
dürfe „die ständige Gewalt und die Belästigungen, mit denen wir | |
konfrontiert sind, nicht als Normalität akzeptieren“, sagt Brakus in | |
Sarajevo. | |
Ihre Kolleg:innen erhalten Morddrohungen, weil Menschen deren Arbeit als | |
Zensur begreifen. Bevor ich Brakus kennenlernte, hätte ich mir so etwas | |
nicht vorstellen können. | |
Staatliche Stellen wollen hingegen die Plattformen regulieren, um gegen | |
Desinformation vorzugehen. Die Inhalte selbst wollen sie dabei nicht in den | |
Blick nehmen, denn sie fürchten den Vorwurf der Zensur. Man wolle „kein | |
Wahrheitsministerium sein“ – diesen Satz sagen staatliche | |
Anti-Fake-News-Kämpfer länderübergreifend so oft, als hätten sie sich dazu | |
abgesprochen. Stattdessen reden sie lieber über Botnetze, verschleierte | |
Quellen und feindliche Regierungen wie Russland, die heute offensiv | |
Desinformationen verbreiten. | |
Es gebe „ein Recht zu lügen, aber kein Recht, das Land zu destabilisieren“ | |
– auf diese Formel bringt es eine Vertreterin der staatlichen Agentur für | |
psychologische Verteidigung aus Schweden. | |
Die deutsche Regierung setzt bei ihren Regulierungsversuchen unter anderem | |
auf die „staatsferne“ Medienaufsicht. Damit soll auch der Verdacht | |
entkräftet werden, sie selbst gehe gegen Kritiker:innen im Netz vor. | |
Die EU hat mit ihrem Digital Services Act (DSA) – einem im Februar in Kraft | |
getretenen Regelwerk – „systemische Risiken“, die von Desinformationen | |
ausgehen, definiert. | |
Es sind Bereiche, in denen ein unkontrollierter Informationsfluss der | |
Gesellschaft schaden kann: Grundrechte, Privatsphäre, Kinderrechte, | |
Diskriminierung, öffentliche Gesundheit, Wahlen und die öffentliche | |
Sicherheit. Die großen Onlineplattformen müssen gegenüber der EU-Kommission | |
darlegen, was sie selbst gegen diese Risiken unternehmen. Tun sie es nicht, | |
drohen Bußgelder. | |
Doch egal, wie Staaten die Regulierung angehen – der Zensurvorwurf ist | |
immer da, genauso wie beim Fact-Checking. Populist:innen attackieren | |
den langsam Fahrt aufnehmenden Kampf gegen die Desinformation als Versuche | |
einer rot-grünen Gesinnungsdiktatur, unterhalb der Strafbarkeitsgrenze die | |
Meinungsfreiheit zu beschneiden. Die sozialen Medien seien der einzige Ort, | |
wo echte Kritik am Staat noch möglich sei – und deshalb sollen sie nun | |
unter Kontrolle gebracht werden, behaupten sie. | |
In Deutschland etwa gipfelte das jüngst in einer Kampagne gegen die | |
sogenannten Trusted Flagger. Auf Grundlage des DSA sollen diese | |
Meldestellen künftig Desinformation bei Plattformbetreibern wie Facebook | |
melden können. Um die [1][Trusted Flagger] in Verruf zu bringen, wurden | |
über sie massenhaft Fake News in die Welt gesetzt. „Deutschlands oberster | |
Zensor“ hieß es über sie etwa bei Nius. | |
## Meinungsfreiheit wird instrumentalisiert | |
„Meinungsfreiheit“ war, solange ich zurückdenken kann, ein positiv | |
besetzter Begriff. Nun wird er immer stärker instrumentalisiert, um | |
ungestört hasserfüllte Propaganda oder irreführenden Unsinn verbreiten zu | |
dürfen. Das ist der Haken aller Strategien gegen die Desinformation: Jeder | |
Versuch, gegen Hetze und Fakes vorzugehen, bestätigt in den Augen vieler | |
Menschen erst recht den Vorwurf, dass mit autoritären Mitteln die | |
Grundrechte beschnitten würden. Ein Dilemma ersten Ranges. | |
Auf dem Podium in Sarajevo stelle ich ein Modell aus Deutschland vor, das | |
mir als sinnvoller Kompromiss erscheint zwischen der Wahrung der | |
Meinungsfreiheit und der Notwendigkeit, gefährliche Pseudonews einzudämmen. | |
Ende 2020 haben die deutschen Landesmedienanstalten eine neue Befugnis | |
bekommen. „Telemedien“, so heißt es im Medienstaatsvertrag von 2020, haben | |
„anerkannten journalistischen Grundsätzen zu entsprechen“. | |
Was wenig aufregend klingt, verschaffte der Medienaufsicht eine völlig neue | |
Handhabe. Das Zauberwort heißt „journalistische Sorgfaltspflicht“. Wer im | |
Netz publiziert, muss unter anderem darauf achten, dass „durch Weglassen | |
von Informationen kein verzerrtes Bild“ entsteht. Wer gegen die | |
Sorgfaltspflicht verstößt, dem kann der Staat den Youtube-Kanal oder die | |
Webseite dichtmachen. | |
Auf dieser Grundlage ging 2021 die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg | |
(MABB) gegen KenFM vor, dem reichweitenstarken Kanal von Ken Jebsen, einem | |
der berühmtesten Verschwörungsrauner Deutschlands. Jebsen hatte einen Text | |
veröffentlicht, in dem die Covid-Impfstoffe ein „weiterer Versuch, einen | |
Homozid zu versuchen“ genannt wurden. „Homozid“ meint die Auslöschung der | |
Menschheit. | |
Das Ganze sei eine „Operation am offenen Herzen der Meinungsfreiheit“, | |
sagte mir damals der MABB-Justiziar Marco Holtz. Man sei sich bewusst, dass | |
das Vorgehen heikel ist, und gehe entsprechend behutsam vor. Seine Behörde | |
sei „keine Wahrheitspolizei“. Moniert werde nur, wenn Inhalte aus dem | |
Zusammenhang gerissen, Quellen nicht genannt oder Zitate verfälscht würden. | |
Ob etwas richtig oder falsch sei, spiele keine Rolle. | |
## Reaktionen sind überraschend | |
Als das Podium in Sarajevo vorbei ist, kommen Zuhörer:innen auf mich | |
zu. Ihre Reaktion hätte ich nicht erwartet. Das sei ja entsetzlich, was ich | |
da aus Deutschland erzählt habe, sagen sie. Der Staat dürfe prüfen, ob | |
Journalist:innen ihre Arbeit gut machen – und wenn nicht, ihre Kanäle | |
abstellen? Das sei das Tor zur Hölle. „Was glaubt ihr, was die AfD damit | |
macht, wenn sie an die Regierung kommt?“, fragen sie. | |
Dass es eine Handhabe gegen Desinformation braucht, damit nicht immer mehr | |
Menschen die liberale Demokratie als ihren Feind sehen – das scheint für | |
sie in diesem Moment keine Rolle zu spielen. Warum nicht? Ich bekomme | |
Zweifel. Müssen wir Journalist:innen jeden Versuch staatlicher | |
Einflussnahme strikt ablehnen? Was aber, wenn Untätigkeit zur Folge hätte, | |
dass die Pressefreiheit womöglich bald Geschichte ist? Schon ein Blick nach | |
Ungarn zeigt: Viktor Orbán hat die Menschen mit Propaganda auf seine Seite | |
gebracht – und danach praktisch alle freien Medien erdrückt. | |
Einer von denen, die nach dem Podium auf mich zukommen, ist Oliver | |
Money-Kyrle. Der Brite ist beim International Press Institute (IPI), einem | |
weltweiten Medienverband, und dort für das Thema Pressefreiheit in Europa | |
zuständig. Das IPI hat die Konferenz in Sarajevo organisiert. | |
„Das sind Befugnisse, die von künftigen Regierungen missbraucht werden | |
können“, sagt Money-Kyrle einige Wochen später bei Zoom. Es gebe große | |
Probleme, wenn der Staat definiere, was richtiger Journalismus sei. | |
„Niemand tut das lieber [2][als populistische Politiker], die all ihre | |
journalistischen Kritiker verleumden.“ Ich denke an Donald Trumps Tiraden | |
gegen die angeblichen „Fake News Media“. Mir erscheint plausibel, was | |
Money-Kyrle sagt. | |
## Anruf bei Landesmedienanstalt | |
Wie äußern sich die deutschen Medienanstalten selbst dazu? Seit fast vier | |
Jahren dürfen sie nun Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht | |
ahnden. Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Ein Anruf bei Christian | |
Krebs, dem Direktor der Landesmedienanstalt in Niedersachsen. | |
„Staatsfern“ sei die Medienaufsicht, sie agiere unabhängig, das wolle er | |
vorab sagen, sagt Krebs. Aber wie „staatsfern“ erscheint eine Behörde | |
denen, die glauben, der Staat wolle ihnen den Mund verbieten? Und wie | |
stellt sie fest, ob der „nach den Umständen gebotenen Sorgfalt“ genügt | |
wurde? | |
Krebs betont, dass die Anstalten sehr bedacht mit dem Sanktionsmechanismus | |
umgingen. Wenn etwas im Internet veröffentlicht werde, müsse eine | |
Kommission aller 14 Landesmedienanstalten den Verstoß feststellen. Es gehe | |
dabei weder um die Kontrolle von Meinungen noch von Wahrheit, sagt Krebs. | |
Zu sagen, dass man meint, das Gras sei blau, ist kein Verstoß. Meinungen | |
seien geschützt, unabhängig davon, ob sie „richtig“ sind. Und jeder | |
Inhalteanbieter sei frei zu entscheiden, wen er interviewe. Das lasse | |
„Spielräume“. Es gebe „keine Schwarz-Weiß-Vorschrift, vieles ist | |
Auslegungssache“. | |
Das ist gut, solange die Anstalt zurückhaltend vorgehen will. Aber was | |
bedeutet es, wenn sie einst womöglich politisch in Stellung gebracht werden | |
soll? | |
Das Instrument sei ein „sinnvoller Schritt, aber nicht der Weisheit letzter | |
Schluss“, sagt Krebs. Etwa zehn Verfahren hätten die Medienanstalten im | |
Jahr 2023 zur „journalistischen Sorgfaltspflicht“ bundesweit abgeschlossen. | |
Man konzentriere sich auf „Player mit gewisser Relevanz“. | |
Im September etwa entschied die MABB, dass Nius 5.000 Euro wegen eines | |
reißerischen Beitrags über Geflüchtete, die eine Zahnbehandlung bekommen | |
hatten, zahlen soll. „Danke Deutschland!“ lautete der Titel, das Foto | |
zeigte die drei mit breitem Lächeln und gehobenem Daumen. Der Vorwurf der | |
MABB: Sie seien nicht ordnungsgemäß aufgeklärt worden, wer sie interviewte | |
und wozu ihre Aussagen verwendet würden. Nius klagt dagegen. | |
Würde Oliver Money-Kyrle beruhigen, was der Justiziar Krebs sagt? | |
Vermutlich kaum. Dem Staat solche Instrumente zu geben, bleibt mit Blick | |
auf die Pressefreiheit ein Problem. Wie aber sonst soll die Fake-News-Flut | |
sonst eingedämmt werden? | |
Mitte September werden im Berliner Innenministerium die Ergebnisse des | |
Forums gegen Fakes vorgestellt. Bei dem Forum handelt es sich um einen | |
Bürgerrat, den die Bertelsmann-Stiftung einberufen hatte. | |
Marktforschungsunternehmen hatten dafür 120 „diverse“ Bewerber:innen | |
aus dem ganzen Land ausgewählt. Neun Tage lang, zwischen März und Mai 2024, | |
diskutierten sie, was gegen „Fakes und Manipulation von Informationen“ zu | |
tun sei. Das Innenministerium wollte die Ergebnisse wenn möglich | |
aufgreifen. | |
Im Juni lese ich auf X zum ersten Mal von dem Projekt. Die Kommentare sind | |
kritisch. Von „sozialem und politischem Sprengstoff“ ist die Rede – die | |
Meinungsfreiheit sei bedroht, heißt es. Der Bürgerrat definiere | |
Desinformation über eine „gezielte Täuschungsabsicht“. Das sei „beliebig | |
dehnbar“. | |
## Anruf bei Bürgerrat-Organisatorin | |
Ich rufe die Organisatorin des Projekts an. Es ist Angela Jain, eine | |
Expertin für Bürgerbeteiligung. Sie wirkt angeregt, geradezu beschwingt. | |
Bei den Treffen sei „sehr kontrovers“ diskutiert worden, „oft blieb es bei | |
unterschiedlichen Meinungen. Aber es wurde immer ein Kompromiss gefunden“, | |
sagt sie. Es sei nicht so gewesen, dass da gar kein Dialog möglich gewesen | |
sei, so Jain. | |
„Respektvoll, konstruktiv, lösungsorientiert“ – so seien die Treffen der | |
Bürger:innen gelaufen. Das sei „ein sehr gutes Zeichen für die Zeiten, | |
in denen wir gerade leben“. Denn vielleicht, so sagt Jain, zeige dies, dass | |
die aggressive Stimmung, die in vielen Social-Media-Kanälen herrsche, „gar | |
nicht so repräsentativ ist“. | |
Die Vorschläge des Rates werden, unter anderem über das Portal T-Online im | |
Netz zur Diskussion gestellt. Es gibt über 420.000 Rückmeldungen, die in | |
das finale Dokument einfließen. Ein Vorschlag lautet, dass eine unabhängige | |
Stelle ein „Gütesiegel für qualitativen Journalismus“ vergeben soll. Mir | |
erscheint das sinnvoll. | |
Warum sollte eine Institution wie der Presserat so etwas nicht vergeben | |
können? Der Bürgerrat fordert zudem verbindliche Angebote zu | |
Medienkompetenz in Schule und Erwachsenenbildung. Ist es nicht erstaunlich, | |
dass Jugendliche, deren wesentlicher Weltzugang heute oft Tiktok ist, dazu | |
praktisch nichts in der Schule erfahren? | |
Den Tech-Plattformen will der Bürgerrat 1 Prozent ihres Jahresumsatzes für | |
den Kampf gegen Fake News abknöpfen lassen. Der Rat schlägt eine Prüfung | |
von Social-Media-Posts durch künstliche Intelligenz vor. Beiträge, die | |
„bedenklich“ erscheinen, sollen zurückgehalten werden, bis | |
Plattform-Mitarbeiter:innen sie „final prüfen“. | |
## Faeser sieht ein Gütesiegel skeptisch | |
Die Vorschläge werden in einem holzgetäfelten Saal im | |
Bundesinnenministerium vorgestellt. Etwa 200 Menschen sind gekommen, | |
Kameras sind aufgebaut, ein Buffet. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) | |
kommt etwas später, sie hat sich verletzt, läuft auf Krücken. Dann sitzt | |
sie mit einigen der Bürger:innen auf dem Podium. | |
Der Kampf gegen Desinformation sei „Schutz unserer Demokratie“, sagt | |
Faeser. „Fremde Staaten, insbesondere Russland, versuchen mittels | |
Desinformation und Propaganda das Vertrauen der Bevölkerung in unser | |
demokratisches System und seine Institutionen zu untergraben.“ Deshalb | |
begrüße sie die Arbeit des Rates. Skeptisch sehe sie aber das | |
vorgeschlagene Gütesiegel. Die Pressefreiheit sei ein hohes Gut. „Da würde | |
ich mich als Staat nie einmischen“, sagt Faeser. | |
Das Ministerium, das den Bürgerrat unterstützte, will regulieren. Viele der | |
Vorschläge des Rates decken sich mit Überlegungen der Ampel. Doch in | |
Faesers Haus ist allen klar, wie heikel das Thema ist. Und zu sehr steckt | |
dem Ministerium noch in den Knochen, dass das im Juli verhängte Verbot des | |
Compact-Verlags vom Bundesverwaltungsgericht vorläufig wieder ausgesetzt | |
wurde. | |
Nach der Veranstaltung dauert es nur wenige Stunden und das Thema | |
explodiert regelrecht. Medien berichten über die Veranstaltung im | |
Ministerium und „Bürgerrat“ wird zum „Top-Trend“ auf X. Tausende schre… | |
Kommentare, der Tenor ist weitgehend derselbe. Die Welt spricht von | |
„Bürgerverrat“, andere reden gleich von „DDR 2.0“, „Gesinnungsdiktat… | |
„betreutem Denken“. „Mit Hilfe eines Bürgerrates planen die Grünen die | |
totale Zensur“, giftet Nius. „Desinformation ist alles, was die Mächtigen | |
nicht hören wollen, was ihre Macht und das ungestörte Regieren der | |
links-grünen Eliten gefährden könnte.“ | |
Der Bürgerrat steht nun als Versuch der Ampel da, ihrem Kampf gegen die | |
Fake News ein demokratisches Mäntelchen umzuhängen. Es ist ein Lehrstück | |
über die Wucht von Desinformationskampagnen. Wer in den zorntriefenden | |
Social-Media-Timelines über den Bürgerrat liest, muss diesen unweigerlich | |
für einen infamen Versuch halten, den Leuten den Mund zu verbieten. Der | |
Unterschied zu dem nüchternen Ton des Gutachtens, in dem bedenkenswerte | |
Vorschläge für ein offenkundiges Problem gemacht werden, könnte größer kaum | |
sein. | |
Welche Chance haben solche Beteiligungsmodelle, wenn sie so rasend schnell | |
in Misskredit gebracht werden können? Als Menschen sich noch vorwiegend aus | |
den TV-Nachrichten und einer Regionalzeitung informiert haben, wären solche | |
Kampagnen unmöglich gewesen. Die „Amplifikation“, also die Möglichkeit zur | |
Verstärkung durch soziale Medien, macht die demokratische Aushandlung immer | |
schwieriger. Wie soll so Klima- oder Migrationspolitik noch rational | |
diskutierbar sein? | |
## Desinformationsexpert:innen treffen sich | |
Zwei Wochen später. Die Bertelsmann-Stiftung hat | |
Desinformationsexpert:innen aus der ganzen Welt zu einer Konferenz | |
in ihre Repräsentanz an der Straße Unter den Linden in Berlin eingeladen. | |
Ich treffe dort Angela Jain, die Organisatorin des Bürgerrats, wieder. Sie | |
sei zum Glück die letzten Tage in Vancouver gewesen, sagt sie. Es soll ein | |
Scherz sein. Dann wird sie ernst. Man müsse die Kritik aushalten, sie „mal | |
so stehen lassen“. Das Ganze sei „eben nicht nur ein Wohlfühlthema“. Das | |
Forum habe offensichtlich „vieles hochgebracht, was so da war, unter der | |
Oberfläche“. | |
Am Ende spricht Daniela Schwarzer, die Vorständin der Stiftung. Sie benutzt | |
eine interessante Formulierung. Der Kampf gegen Fake News diene einer | |
„gesunden“ Öffentlichkeit. Ist das eine sinnvolle Beschreibung des Problems | |
– eine Pathologisierung gesellschaftlicher Kommunikation? Ist sie also | |
etwas, das geheilt werden muss? Und wenn ja – wer sind die Kranken, wer die | |
Gesunden? Und was wäre die Therapie? „Desinformation tötet“, auch dieser | |
Satz fällt an diesem Tag. | |
## „Trusted Flagger“ im Visier | |
In den folgenden Tagen kocht das Thema weiter hoch. Die Trusted Flagger | |
machen nun Schlagzeilen. Die Bundesnetzagentur hat begonnen, den eingangs | |
erwähnten Digital Services Act umzusetzen. Der sieht unter anderem vor, | |
dass die Medienbehörden Trusted Flagger ernennen können. Es handelt sich um | |
zertifizierte Stellen, die unzulässige Inhalte an die Plattformen melden | |
können. Diese Meldungen müssen unverzüglich geprüft, Inhalte gegebenenfalls | |
gelöscht werden. Sonst werden die Plattformen bestraft. | |
Die „Bundesregierung, mal wieder angeführt von der Grünen Partei, hat der | |
Meinungsfreiheit den totalen Krieg erklärt“, heißt es dazu jetzt etwa bei | |
Nius. „Missliebige Meinungen“ würden beim Kampf gegen Fake News nur als | |
Folge von Verführung begriffen, und nicht als „Unzufriedenheit oder | |
überlegter Wille“. Die „unkontrollierte Migration und die neue Zensur in | |
unserem Land scheinen sich zu bedingen. Je mehr Menschen nach weniger | |
Migration rufen, desto mehr Politiker rufen nach weniger Meinungsfreiheit“, | |
so Nius – als ob die Rufe nach „weniger Migration“ von der Politik | |
übergangen würden. | |
Wer Trusted Flagger sein will, kann sich bei der Bundesnetzagentur um | |
diesen Status bewerben. Anfang Oktober erhält Respect!, eine | |
zivilgesellschaftliche Anlaufstelle gegen Hass im Netz aus | |
Baden-Württemberg, als erste diesen Status. Den Leiter, Ahmed Gaafar, | |
beschimpft Nius als „Deutschlands obersten Zensor“ – und rückt ihn in die | |
Nähe des Islamismus. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht eine | |
Pressemitteilung – und ändert sie gleich wieder. Es habe sie „berechtigte | |
Kritik erreicht“, schreibt sie. Die Trusted Flagger sollten „illegale | |
Inhalte, illegalen Hass und illegale Fake News“ melden. In der | |
ursprünglichen Fassung ihrer Mitteilung fehlte das Wort „illegal“. „Wir | |
haben den Text präzisiert“, schreibt die Agentur. | |
Genau das aber glauben ihr viele nicht. Die Liste der Inhalte, die die | |
Trusted Flagger melden können, kursiert im Netz. Bei allen 15 Kategorien – | |
etwa „negative Auswirkungen auf den zivilen Diskurs“ – steht neben | |
konkreten Beispielen auch „anderes“. Die Liste sei bodenlos und keineswegs | |
auf illegale Inhalte beschränkt, heißt es. Sie ermögliche auch zu melden, | |
was etwa vage als „diskriminierend“ gelte – der woken „Zensur“ würde… | |
Türen geöffnet. Und wer gegen die Löschung seiner Inhalte vorgehen wolle, | |
müsse ein langwieriges Verfahren auf sich nehmen. | |
## Bundesnetzagentur weist Anwürfe zurück | |
Ich frage die Bundesnetzagentur. Sie weist die Anwürfe zurück. Die | |
Meldungen müssten sich auf „mutmaßlich rechtswidrige Inhalte beziehen“, | |
antwortet sie. Aber warum tauchen dann so unbestimmte Formulierungen wie | |
„negative Auswirkungen auf den zivilen Diskurs“ auf? Das könnten etwa | |
„Gewalt- oder Mordandrohungen“ gegen Politiker sein, wenn diese sich | |
deshalb aus dem öffentlichen Diskurs im Netz zurückziehen, so die Agentur. | |
Besonderen Anstoß nehmen viele daran, dass auch „Hassrede“ gemeldet und | |
gelöscht werden kann. Denn Hassrede an sich ist nicht im Strafgesetzbuch | |
definiert. Die Agentur sagt, Hassrede sei „nicht zwangsläufig strafbar“, | |
könne dies aber etwa als Beleidigung, üble Nachrede oder Volksverhetzung | |
sein. Doch in einer Übersicht der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung etwa, auf | |
die das bayrische Familienministerium verweist, werden selbst „unsachliche | |
und aufbrausende Diskussionsbeiträge“ als „Hassrede“ eingestuft. | |
Die Grenze zwischen Meinungen, die man auszuhalten hat, und Hetze, gegen | |
die eine Demokratie sich besser heute wehrt, um morgen noch zu existieren, | |
ist kaum scharf zu ziehen. All das, so fürchten nun manche, könnte dazu | |
führen, dass die Plattformen großzügig löschen, was gemeldet wird, und | |
Nutzer:innen im Zweifel klagen müssen. | |
Diese Sorge rührt auch daher, dass der Verfassungsschutz 2021 einen | |
unscharfen neuen Phänomenbereich namens „Delegitimierung des Staates“ | |
eingeführt hat. Merkmal dafür ist die „systematische Verunglimpfung und | |
Verächtlichmachung“. Im einzelnen kritikwürdige Zustände würden „bewusst | |
entstellt“, die Einrichtungen des Staates diffamiert, sodass der Eindruck | |
entstehe, „Ursache der Missstände sei letztlich die untaugliche | |
Grundordnung selbst“. | |
## Text bei Russia Today Deutsch | |
Den ersten größeren Text, den ich dazu lese, hat eine deutsche Journalistin | |
ausgerechnet bei Russia Today Deutsch geschrieben – dem in der EU | |
verbotenen Staatsmedium Russlands. Das zeigt die Vertracktheit: Der Westen | |
wird als autoritär hingestellt, wenn er versucht, sich gegen jene zu | |
wehren, die mit einer klar autoritären Agenda den liberalen Westen | |
zerstören wollen. | |
Die Verfassungsschutzdefinition ist eine vollkommen zutreffende | |
Beschreibung dessen, was Rechtsextreme und Populist:innen heute tun, um | |
den „Mainstream“ in Misskredit zu bringen. Aber so droht unter staatliche | |
Sanktionierung zu fallen, was bisher von der Redefreiheit gedeckt war. Und | |
ausgerechnet der Inlandsgeheimdienst nimmt sich des Themas an. Als | |
„Delegitimierer“ lassen sich, dazu braucht es nicht viel Fantasie, | |
Kritiker:innen je nach politischer Präferenz leicht ins Visier nehmen. | |
Nachdem Regierungen lange wenig gegen Desinformation getan und allenfalls | |
auf Selbstverpflichtungen gesetzt haben, verschärft sich nun die Gangart. | |
Im September kommt in Frankreich der Telegram-Gründer Pawel Durow | |
vorübergehend in Haft. In Brasilien [3][wird X gesperrt.] Wer sich heute | |
in Deutschland neu auf X registriert, kriegt per Voreinstellung Tweets von | |
Rechtsextremen zu sehen. Auf einen Beschwerdebrief des damaligen | |
EU-Digitalkommissars Thierry Breton an Elon Musk antwortete der im | |
September nur: „Fuck You in the face.“ | |
In Großbritannien will die Regierung ihren Online Safety Act verschärfen, | |
wie eine Sprecherin des Technologieministeriums mir sagt. In den USA | |
kündigte die Demokratische Partei an, die Verfassung ändern zu wollen, um | |
gegen Desinformation vorzugehen. Elon Musk verbreitete die Behauptung, dies | |
diene dazu, Wahlen abzuschaffen und eine Diktatur zu errichten. | |
Andere Plattformen sind eher bereit, gegen Fake News vorzugehen. „Wir | |
definieren einen außerdemokratischen Raum“, sagt Lutz Mache von Google. Und | |
wer sich darin bewege, wird nicht mehr ohne Weiteres über die Suchmaschine | |
zu finden sein. Meta etwa hat die Agentur AFP, Correctiv und auch Faktograf | |
beauftragt, Desinformation zu markieren. Doch Faktenchecker müssen sich | |
gegen den Vorwurf wehren, „Propagandaorgane“ (Tichys Einblick) oder | |
Instrumente zur „Reproduktion eines bestimmten Weltbildes“ (Welt) zu sein. | |
## Faktenchecker:innen auf Todeslisten | |
Im Januar reise ich mit zwei Kolleg:innen aus der taz nach Wien. Mit dem | |
International Press Institute (IPI) und Faktograf planen wir eine | |
gemeinsame Recherche zu Desinformation während des Wahljahres 2024. Mit | |
dabei ist auch Ana Brakus. Wir sitzen in einem Raum des IPI, mit Blick auf | |
den Stephansdom, und Brakus erzählt, wie ihre Kolleg:innen auf der | |
Todesliste eines rechten Terroristen landen oder Lokalpolitiker vor der | |
Redaktion aufmarschieren. Faktenprüfer:innen wie Brakus halten sich an | |
transparente Kriterien, die etwa Meta aufgestellt hat. Und dennoch ist ihr | |
Job gefährlich. | |
Von einer „wehrhaften Demokratie“ im Digitalen ist nun öfter die Rede, | |
davon, dass der Digital Services Act „robust“ angewandt werden soll. Oder | |
von „milliardärssicherer Kommunikation“ – dass also Superreiche nicht me… | |
einfach Plattformen kontrollieren können. Die Widerstände dagegen werden | |
enorm sein. Und für die Gesellschaft kann es riskant sein, Desinformation | |
über staatliche Regulierung einzudämmen. | |
Was die Akzeptanz der Demokratie bewahren soll, kann sie weiter | |
untergraben. Wer heute juristisch gegen Fakes und Hetze aufrüstet, macht es | |
möglichen autoritären Regierungen der Zukunft leicht, gegen | |
„Delegitimierer“ oder vermeintliche „Radikale“ vorzugehen. Aber ohne | |
Regulierung und Wehrhaftigkeit wird es nicht gehen. Die extreme Rechte hat | |
ihre Strategie offen benannt: „Flood the zone with shit“, immer wieder, bis | |
niemand mehr dem „Mainstream“ irgendwas glaubt. Die Technik macht es | |
leicht, den Shit im Abo an Hunderte Millionen Köpfe zu schicken. Es wird | |
ein Kombi-Präparat dagegen brauchen, das ohne Nebenwirkungen nicht zu haben | |
sein wird. | |
Dieser Bericht ist Teil des Rechercheprojekts „[4][Decoding the | |
disinformation playbook of populism in Europe]“, das vom International | |
Press Institute in Wien geleitet und in Zusammenarbeit mit Faktograf und | |
taz durchgeführt wird. Das Projekt wird von dem European Media and | |
Information Fund finanziell unterstützt, der von der | |
Calouste-Gulbenkian-Stiftung verwaltet wird. | |
3 Nov 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Welt-diffamiert-Behoerde/!6042017 | |
[2] /Autor-ueber-slowakische-Regierung/!6044964 | |
[3] /Schaerfere-Schritte-gegen-Big-Tech/!6030997 | |
[4] https://ipi.media/decoding-disinformation-playbook/ | |
## AUTOREN | |
Christian Jakob | |
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## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Berichterstattung mit Qualität: Gegen rechte Pseudojournalisten | |
Die spanische Regierungspartei ergreift Maßnahmen gegen rechte Störer. Die | |
haben Pressekonferenzen des Parlaments genutzt, um Fake News zu verbreiten. | |
Urteil wegen Verleumdung: Frau Faeser und die Fotomontagen | |
Der AfD-nahe Journalist Daniel Bendels verbreitete ein gefaktes Meme mit | |
der Innenministerin und wurde zu sieben Monaten Bewährungsstrafe | |
verurteilt. | |
Rechtsextremer Treffpunkt auf dem Dorf: Umsturzpläne im Erbkrug | |
Der Gasthof „Zum Alten Erbkrug“ in einem niedersächsischen Dorf ist ein | |
Treffpunkt einer rechten Szene. Nach Ken Jebsen tritt dort Thilo Sarrazin | |
auf. | |
Fake News auf Social Media: Rette sich selbst, wer kann | |
Die Boomer versagen im Kampf gegen Fake News. Doch junge Menschen sollten | |
es eigentlich besser können. Zeit, dass wir uns selbst ermächtigen. | |
Trump verklagt CBS: Der Payback-Präsident | |
Donald Trump beschwert sich über unfaire Berichterstattung der | |
„unehrlichen“ Medien im Wahlkampf. In seiner zweiten Amtszeit sucht er | |
Vergeltung. | |
Fake News im Boulevarblatt „Exxpress“: Klicks mit Corona-Lügen | |
Der „Exxpress“ berichtete über eine Studie zu Todesfällen nach | |
Covid-Impfungen. Das Problem: Der Bericht ist nicht nur reißerisch, er ist | |
falsch. | |
AfD gegen freie Berichterstattung: Ihr Kampf | |
Bei einem Parteitag in Bayern hat die AfD Journalist*innen von Security | |
bewachen lassen. Die Rechtsradikalen rüsten gegen die Pressefreiheit auf. | |
Studie zu Social Media im Wahlkampf: AfD doch Amateure | |
Der AfD-Erfolg bei jungen Menschen wurde oft mit TikTok erklärt. Doch ging | |
die AfD auf Social Media wirklich strategisch vor? Eine Studie stellt das | |
infrage. | |
Rechtsextreme Le Pen in Paris angeklagt: Muss Sie ins Gefängnis? | |
Im Prozess um die Veruntreuung von EU-Geldern fordern Staatsanwälte eine | |
Gefängnisstrafe. Auch Marine Le Pens Präsidentschaftskandidatur steht auf | |
dem Spiel. | |
Wettbewerbsrecht gebrochen: EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Meta | |
Der Facebook-Konzern Meta hat laut EU-Kommission das Wettbewerbsrecht | |
gebrochen. Er soll knapp 800 Millionen zahlen. Meta will dagegen vorgehen. | |
Koranverbrennung in Schweden: Aussicht auf schwedische Gardinen für Islamfeind | |
Der dänisch-schwedische Rechtsextreme Rasmus Paludan hat öffentlich Korane | |
verbrannt. Ein Gericht in Malmö verurteilte ihn nun zu einer Haftstrafe. | |
Prozess zum Messerangriff in England: Schauriger Triumph für Rechte | |
Die britische Justiz klagt den Mörder von Southport nun unter | |
Terrorvorwürfen mit Islamismusbezug an. Ein Schlag ins Gesicht all jener, | |
die sich der Hetze entgegenstellten. | |
Roadtrip durch die US-Südstaaten: Wahlkampf? Welcher Wahlkampf? | |
Unser Autor hat drei Wochen Roadtrip durch die USA gemacht. Statt | |
aufgeheizter Stimmung trifft er auf freundliche Menschen, die sich vor Ort | |
sehr einig sind. | |
Politikwissenschaftlerin über AfD-Umgang: „Als eigennützig enttarnen“ | |
Ignorieren, angreifen, enttarnen – Heike Klüver hat untersucht, welche | |
Botschaften gegen die rechtsextreme AfD funktionieren. Und welche nicht. |