| # taz.de -- Rechte Anschläge in Berlin-Neukölln: Mit Wissen der Behörden | |
| > Vor einem Jahr brannten in Neukölln die Autos zweier Linker. Die Behörden | |
| > hatten Hinweise, dass Neonazis die Taten planten. | |
| Bild: Ferat Kocaks brennendes Auto in der Nacht zum 1. Februar 2018 | |
| Sie hatten ihr nächstes Opfer schon lange im Blick. Bereits im Januar 2017 | |
| hatten sie sich am Telefon über den Lokalpolitiker aus Neukölln | |
| unterhalten: aktiv bei der Linken und in der prokurdischen türkischen | |
| Partei HDP, Mitglied in einem Bündnis gegen rechts, die Eltern Einwanderer | |
| aus der Türkei. Ein perfektes Ziel. Nur seine genaue Adresse, die wussten | |
| sie noch nicht. | |
| Also beobachten sie ihn weiter. Am Abend des 15. Januar 2018 bietet sich | |
| eine ideale Gelegenheit, um herauszufinden, wo der Lokalpolitiker Ferat | |
| Kocak wohnt. Seine Linken-Basisgruppe trifft sich in einem Café im Süden | |
| Neuköllns, von außen gut einsehbar durch die große Glasfront. Es ist | |
| dunkel, nur das Café und seine Gäste sind beleuchtet. Sebastian T. und Tilo | |
| P. müssen einfach nur abwarten. Egal welches Verkehrsmittel Kocak für den | |
| Nachhauseweg verwenden wird, sie sind vorbereitet: P. wartet in seinem | |
| Auto, er hat das Café im Blick, während T. am nächsten U-Bahnhof | |
| positioniert ist. | |
| Als Kocak das Café schließlich verlässt und zu seinem Auto geht, gibt P. T. | |
| Bescheid, dass er die Verfolgung aufnehmen wird. Er muss jetzt Ferat Kocak | |
| nur noch hinterherfahren, um herauszufinden, wo dieser sein Auto parkt. | |
| Endlich haben die beiden Neuköllner Neonazis die Information, nach der sie | |
| gesucht haben. | |
| Zweieinhalb Wochen später, in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar | |
| 2018, wird Ferat Kocak um kurz nach drei Uhr in der Nacht wach, weil es | |
| nicht mehr dunkel ist in seinem Zimmer, sondern ein flackerndes Licht den | |
| Raum erfüllt. Vom Fenster aus sieht er den Grund: Sein direkt neben dem | |
| Haus geparktes Auto brennt lichterloh. Er hat Glück gehabt, wird die | |
| Polizei später sagen: Direkt neben dem brennenden Auto verläuft die | |
| Gasleitung in der Hauswand. | |
| ## Eine Anschlagsserie | |
| In der gleichen Nacht, nur eine halbe Stunde zuvor, wird in Neukölln auch | |
| das Auto des Buchhändlers Heinz Ostermann angezündet. Es ist der dritte | |
| gegen Ostermann gerichtete Anschlag – und der vorläufige Höhepunkt einer | |
| offensichtlich rechtsmotivierten Anschlagserie, die den Bezirk bereits seit | |
| Mai 2016 erschüttert. 2011/2012 hatte es eine solche Serie von Anschlägen | |
| schon einmal gegeben. Alle richteten sich gegen Menschen, die sich in | |
| Neukölln gegen rechts engagieren, | |
| Wie T. und P. Kocak ausspioniert haben, lässt sich aus Beobachtungen des | |
| Verfassungsschutzes rekonstruieren. Dass dieser zwei Wochen vor der Tat | |
| Rechtsextreme dabei beobachtet hatte, wie sie Kocak ausspionieren, hatte im | |
| Dezember bereits die Berliner Morgenpost geschrieben. Dass es sich dabei um | |
| T. und P. handelte, hatte kurze Zeit später ein Artikel im | |
| Antifaschistischen Infoblatt in den Raum gestellt. Informationen, die der | |
| taz vorliegen, belegen nun diese Behauptung, und nicht nur das: Aus ihnen | |
| geht auch hervor, dass der Verfassungsschutz T. und P. schon viel länger im | |
| Visier hatte, mindestens seit Januar 2017. | |
| Und, noch brisanter: Nicht nur der Verfassungsschutz wusste vor den | |
| Anschlägen von den Plänen P.s und T.s. Auch die Polizei war eingeweiht: Am | |
| 30. Januar, zwei Tage vor der Tatnacht, hatte der Verfassungsschutz seine | |
| Beobachtungen an das Landeskriminalamt übermittelt. | |
| Matthias Müller von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus | |
| beschäftigt sich seit Jahren mit den Anschlägen in Neukölln. „Sollten diese | |
| Informationen zutreffen“, sagt er, „hätten bei einer angemessenen Reaktion | |
| der Polizei die Brandanschläge verhindert und die Täter gefasst werden | |
| können.“ Es ist möglich, dass damit die jahrelange Serie, von der niemand | |
| weiß, ob sie bald mit neuen Anschlägen fortgesetzt wird, hätte beendet und | |
| aufgeklärt werden können. | |
| „Sie wussten, dass ich ausspioniert wurde“, sagt Ferat Kocak heute. „Aber | |
| niemand hat mich gewarnt. Niemand hat mich informiert, niemand hat mir | |
| gesagt, ich soll mein Auto nicht am Haus parken, das Haus, in dem meine | |
| Eltern schlafen.“ | |
| ## Nach T.'s Gefängnisentlassung | |
| Dass der Verfassungsschutz T. und P. ins Visier genommen hatte, ist | |
| naheliegend: Schon 2011, als der Süden Neuköllns von einer Anschlagsserie | |
| gegen engagierte Anwohner erschüttert wurde, gingen viele im Bezirk davon | |
| aus, dass der bereits seit Mitte der nuller Jahre aktive Neonazi Sebastian | |
| T., bis Ende 2016 Kreisvorsitzender der Neuköllner NPD, hinter den | |
| Anschlägen stecken könnte. Als die aktuelle Anschlagsserie im Mai 2016 just | |
| zu dem Zeitpunkt begann, als T. nach mehreren Haftstrafen aus dem Gefängnis | |
| entlassen wurde, erhärtete sich dieser Verdacht. Auch P. ist im Bezirk kein | |
| Unbekannter, Berichte über gewalttätige Übergriffe Neuköllner Neonazis, an | |
| denen er beteiligt war, reichen zurück bis ins Jahr 2003. | |
| Am Tag nach den Taten übermittelte der Verfassungsschutz seine | |
| Beobachtungen zu P. und T. erneut an die Abteilung Staatsschutz des LKA. | |
| Doch T. und P. sind, auch fast ein Jahr nach den Anschlägen, weiter auf | |
| freiem Fuß. Die polizeilichen Ermittlungen dauerten an, heißt es offiziell, | |
| Anklage wurde bislang nicht erhoben. | |
| „Ich weiß, dass der Verfassungsschutz nicht die Aufgabe hat, mich zu | |
| warnen“, sagt Kocak. „Aber ich weiß nicht, wann die zum ersten Mal ihre | |
| Informationen an die Polizei, also an diejenigen, die mich hätten warnen | |
| können, weitergegeben haben. Und ich weiß nicht, warum die Polizei nichts | |
| getan hat: Weder hat sie mich geschützt noch hat sie die Täter gefasst, | |
| nicht auf frischer Tat und auch nicht danach.“ | |
| Die Liste der im Zuge der beiden Anschlagserien 2011/2012 und 2016-2018 | |
| begangenen Taten ist lang: Massenhaft gestohlene Stolpersteine, | |
| eingeworfene Scheiben, gesprengte Briefkästen, angezündete Autos, Läden, | |
| Cafés und Häuser. Es trifft Menschen, die sich im Bezirk gegen rechts | |
| engagieren – solche, die das exponiert tun und solche, bei denen das | |
| eigentlich kaum jemand weiß. | |
| ## Neuköllner Neonazisszene | |
| Ein merkwürdiger Widerspruch zeichnet diese offensichtlich | |
| rechtsmotivierten Anschlagserien aus: Einerseits sind sich Experten einig, | |
| dass es lokales Wissen braucht, um diese Taten zu begehen. Das grenzt den | |
| möglichen Täterkreis auf die seit Jahren im Süden Neuköllns aktive, gut | |
| verankerte, aber gleichzeitig überschaubare Neonaziszene ein. Es sind die | |
| gleichen Namen, die hier seit Jahren kursieren, T. gehört schon sehr lange | |
| dazu, seit einiger Zeit auch P., daneben noch vier, fünf andere Neonazis. | |
| Trotzdem hat die Polizei aber seit Jahren, trotz extra eingerichteter | |
| Ermittlungsgruppe, offenbar keinerlei Erfolge bei der Aufklärung dieser | |
| Straftaten. | |
| In einem Artikel der Zeit vom März 2018 werden Ermittler damit zitiert, der | |
| Grund für diese ausbleibenden Erfolge liege in der Professionalität der | |
| Täter: Sie würden sich nicht per Telefon zu ihren Taten verabreden, nicht | |
| im Internet damit prahlen oder in Szenekneipen zusammenkommen. | |
| „Entsprechend nutzlos ist die Überwachung ihrer digitalen Kommunikation, | |
| das Mitlesen ihrer Chats, das Mitschneiden ihrer Telefongespräche“, heißt | |
| es in dem Artikel in Bezug auf die Aussagen der Ermittler. | |
| Neuköllner Neonazis mit Superkräften, die Anschläge planen und begehen, | |
| ohne dabei auch nur eine Spur zu hinterlassen, und damit die | |
| Sicherheitsbehörden trotz deren gesammelter Kraft hilflos zurücklassen? | |
| Eine absonderliche, aber theoretisch natürlich mögliche Erklärung. Nur: Die | |
| Beobachtungen des Verfassungsschutzes zeichnen ein anderes Bild. Offenbar | |
| liefert die gute alte Telefonüberwachung der Verdächtigen doch sehr | |
| brauchbare Erkenntnisse. | |
| Erkenntnisse, auf deren Basis die Polizei noch am Abend des 1. Februar, | |
| also am Tag nach den Anschlägen auf Ostermann und Kocak, Haftbefehle gegen | |
| T. und P. beantragt. Auch unter Bezugnahme auf die Erkenntnisse des | |
| Verfassungsschutzes seien diese dringend tatverdächtig, die beiden | |
| Brandstiftungen der Nacht begangen zu haben, gleichzeitig mit den | |
| Haftbefehlen werden auch Durchsuchungsbeschlüsse für diverse von P. und T. | |
| genutzte Wohnungen beantragt. | |
| Die Ermittler begründen den dringenden Tatverdacht sowie die Flucht- und | |
| Wiederholungsgefahr in beiden Fällen ausführlich und beziehen sich dabei | |
| auch auf eigene umfangreiche Erkenntnisse zu P. und T. Aus der Begründung | |
| geht außerdem hervor, dass die Ermittler T. auch für zwei weitere, im Mai | |
| und Juli 2017 begangene Brandstiftungen im Visier haben. | |
| ## Haftbefehle abgelehnt | |
| Das Amtsgericht Tiergarten genehmigt die Durchsuchungsbeschlüsse am | |
| nächsten Tag. Die Haftbefehle aber werden abgelehnt. Ein Anfangsverdacht | |
| sei zwar gegeben, „eine Teilnahme der Beschuldigten an der Brandstiftung“ | |
| werde aber „darüber hinaus nicht mit der notwendigen Verdichtung | |
| begründet“, heißt es in dem Schreiben. | |
| Am Abend des 2. Februar durchsucht die Polizei vier Wohnungen, die mit T. | |
| und P. in Zusammenhang stehen. Die Durchsuchung sei erfolgreich gewesen, | |
| lässt die Staatsanwaltschaft im Anschluss verlautbaren: Umfangreiches | |
| Beweismaterial, darunter Laptops, Speicherkarten, Handys und schriftliche | |
| Unterlagen, seien sichergestellt worden. | |
| Welche Ermittlungserkenntnisse daraus folgten, ist allerdings nicht | |
| bekannt. Zunächst hieß es, die Auswertung dauere an, nun will sich die | |
| Staatsanwaltschaft mit Verweis auf die nach wie vor laufenden Ermittlungen | |
| nicht äußern. Auch der Senat bittet in der Antwort auf eine schriftliche | |
| Anfrage der Linken-Abgeordneten Anne Helm und Niklas Schrader von Oktober | |
| um Verständnis dafür, dass „aus Gründen des Daten– und | |
| Persönlichkeitsschutzes“ keine Auskunft zu den Hausdurchsuchungen vom 2. | |
| Februar 2018 erteilt werden könne. | |
| Es gibt allerdings aus gewöhnlich gut informierten Kreisen die Information, | |
| dass es sich bei den beschlagnahmten „schriftlichen Unterlagen“ unter | |
| anderem um eine handschriftlich geführte „Feindesliste“ gehandelt habe, die | |
| bei Sebastian T. gefunden worden sein soll. Dort seien Namen und Adressen | |
| in Neukölln lebender Personen notiert gewesen. Zum Teil habe es sich dabei | |
| um Daten von Personen gehandelt, die in der Vergangenheit bereits zum Opfer | |
| von Anschlägen wurden. Auch die Adressen von Menschen, deren Wohnhäuser im | |
| Februar 2017 mit rechten Drohungen beschmiert worden waren, seien darunter | |
| gewesen. | |
| ## Woher stammen die Adressen? | |
| Bisher war unklar, ob zwischen diesen Taten und den Brandanschlägen ein | |
| Zusammenhang besteht. Die Senatsinnenverwaltung bestätigt in ihrer Antwort | |
| von Oktober, dass „im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen bei einer | |
| amtsbekannten rechtsextremistischen Person“ personenbezogene Daten | |
| aufgefunden worden seien, detaillierte Angaben dazu könnten aufgrund des | |
| laufenden Ermittlungsverfahrens jedoch nicht gemacht werden. Woher die | |
| Täter eigentlich die vielen Adressen der Neuköllner Anschlagsopfer der | |
| vergangenen Jahre haben, ist eine der vielen ungeklärten Fragen im | |
| Zusammenhang mit diesen Taten. | |
| Und nicht erst seit im Dezember bekannt wurde, dass die für rechtsextreme | |
| Drohbriefe an eine türkeistämmige Frankfurter Anwältin verwendeten | |
| personenbezogenen Daten von Computern hessischer Polizeibeamten stammen, | |
| gibt es im Bezirk den Verdacht, dass auch die in Neukölln verwendeten | |
| Adressen von Polizeicomputern stammen könnten. Genauso wie es den Verdacht | |
| gibt, dass der Grund für das jahrelange Ausbleiben noch des kleinsten | |
| sichtbaren Ermittlungserfolg darin liegen könnte, dass der | |
| Verfassungsschutz hier auf eine Art involviert ist, die aus Sicht der | |
| Behörden auf keinen Fall öffentlich werden darf. | |
| „Natürlich ist für uns Betroffene der NSU ein Thema“, sagt Ferat Kocak. | |
| „Das, was in Hessen passiert ist, ist Thema. Der Beamte des Berliner LKA, | |
| Abteilung Staatsschutz, der rechtsextreme SMS verschickt hat, wie im | |
| letzten Juli bekannt wurde, ist Thema. Wir fragen uns: Warum wurde das | |
| nicht weiter aufgeklärt? Gibt es auch in der Berliner Polizei rechte | |
| Netzwerke? Was bedeutet das?“ | |
| Matthias Müller von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus sagt, auch | |
| für sie als Beratungsstelle sei es mittlerweile schwierig, die Betroffenen | |
| zu ermutigen. „Wenn man nicht möchte, dass Engagierte das Vertrauen in den | |
| Rechtsstaat verlieren, dann braucht es endlich Ermittlungserfolge.“ Anne | |
| Helm, die ehemalige Piraten- und heutige Linken-Politikerin, die sich seit | |
| Jahren mit der Anschlagsserie beschäftigt, sagt ähnliches. | |
| ## Mitglied im AfD-Kreisvorstand | |
| Dass neben T. auch P. zu den dringend Tatverdächtigen mindestens der beiden | |
| Anschläge vom vergangenen Februar gehört, ist eine besonders brisante | |
| Information. Denn P. ist nicht nur AfD-Mitglied, er gehört auch dem | |
| Neuköllner AfD-Kreisvorstand an, wie die AfD selbst im Internet | |
| veröffentlicht hat. | |
| „Mich irritiert es, dass ein Neuköllner AfD-Bezirksfunktionär | |
| möglicherweise in die rechtsextreme Angriffsserie verstrickt ist, und es | |
| keine öffentliche Diskussion darüber gibt“, sagt Matthias Müller von der | |
| Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus. Die AfD selbst will sich auch auf | |
| mehrfache taz-Nachfrage nicht zu ihrem Neuköllner Kreisvorstand äußern. | |
| Im Dezember haben sich zahlreiche Betroffene der Neuköllner Anschläge, | |
| darunter Heinz Ostermann und Ferat Kocak, noch einmal an die Öffentlichkeit | |
| gewandt. Unterstützt von Politikern wie dem Neuköllner SPD-Bürgermeister | |
| Martin Hikel forderten sie, der Generalbundesanwalt müsse die Ermittlungen | |
| zu den Anschlägen übernehmen. | |
| „Es gibt eine Bande von Nazis im Bezirk, die die breite Zivilgesellschaft | |
| terrorisiert“, sagte Hikel damals während der Veranstaltung im Neuköllner | |
| Rathaus. Auch Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Justizsenator Dirk | |
| Behrendt (Grüne) stellten sich hinter die Forderung der Betroffenen, von | |
| der sich diese erhofften, es möge endlich Bewegung in die Ermittlungen | |
| kommen. | |
| ## Generalbundesanwalt lehnt ab | |
| Kurz vor Weihnachten dann die Antwort des Generalbundesanwalts: Die | |
| Übernahme der Ermittlungen wird abgelehnt. Die Prüfung habe ergeben, dass | |
| die „gesetzlichen Voraussetzungen für ein Tätigwerden der | |
| Bundesanwaltschaft“ nicht vorlägen. Immerhin: Es werde fortlaufend weiter | |
| geprüft, ob sich daran etwas ändere. | |
| Es folgt ein Satz, der in den Ohren der Betroffenen, so schildern es | |
| mehrere von ihnen, wie Hohn klingt: „Dass die Mitarbeiterinnen und | |
| Mitarbeiter der zuständigen Stellen in Berlin weiterhin alles in ihrer | |
| Macht Stehende unternehmen werden, um die Straftaten aufzuklären, weitere | |
| Anschläge zu verhindern und auch für Sie persönlich den erforderlichen | |
| Schutz zu gewährleisten, dessen bin gewiss.“ | |
| „Natürlich fühle ich mich bedroht“, sagt Ferat Kocak. Die Täter sind noch | |
| auf freiem Fuß. Aber ehrlich gesagt: Das macht mir noch nicht mal am | |
| meisten Angst. Was sich wirklich bedrohlich anfühlt, ist: Zu wissen, dieser | |
| Staat schützt einen nicht. Die, die dich schützen sollen, die machen das | |
| nicht.“ | |
| Ferat Kocak ist weiter politisch aktiv, mehr noch als vor der Tat. Aber er | |
| wohnt heute nicht mehr in Neukölln. Er ist weggezogen nach den Anschlägen, | |
| in eine ganz andere Ecke der Stadt. Angst hat er trotzdem noch, gerade | |
| jetzt, wo sich der Jahrestag der Anschläge nähert und die Erinnerungen in | |
| seinen Kopf spült. Mit anderen Betroffenen tauscht er sich darüber aus, das | |
| helfe, sagt er. Nur was sie noch tun sollen, damit diese Anschläge endlich | |
| aufgeklärt werden, das wissen sie nicht. | |
| 20 Jan 2019 | |
| ## AUTOREN | |
| Malene Gürgen | |
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