# taz.de -- Jüdische Kontingentflüchtlinge: Was wächst auf Beton? | |
> Die Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge galt als | |
> Erfolgsgeschichte. Heute ist die Minderheit in Vergessenheit geraten. | |
> Eine Familiengeschichte. | |
Bild: Die Autorin heute | |
Es ist der 22. Januar 2020, und ich sitze auf der Beerdigung meines Opas. | |
Draußen reihen sich Gräber aneinander, ein Friedhof, wie es ihn tausendfach | |
in Deutschland gibt, drinnen, in der Trauerhalle, kann ich meinen eigenen | |
Atem sehen, während ich auf den glänzenden Sarg blicke. Ich friere. Aus den | |
Boxen kommt Debussys „Clair de Lune“, später Chopin. Mein Opa hat | |
klassische Musik geliebt. Nachdem meine Familie vor 25 Jahren aus Moldau | |
nach Deutschland gekommen war, verkroch er sich in einem kleinen Zimmer, | |
las staatsnahe russische Nachrichten, hörte Musik, meistens Klassik Radio. | |
Geredet hat er selten. | |
Als die Musik verstummt, ist nur noch das Schluchzen meiner Oma zu hören. | |
Niemand spricht. Weil ich nicht weinen will, bohre ich meine Fingernägel | |
immer tiefer in meine Handinnenseite. Die Tränen fließen trotzdem. Ich | |
weine über den Tod meines Opas. Über sein Leben, das für ihn in der Fremde | |
endete. Über die vielen Versäumnisse unserer Familie, die sein Tod | |
offenlegte. Ich weine, weil sich endlich ein Knoten in mir löst. | |
Später, nach der Beerdigung, sitzen meine Familie und ich im Wohnzimmer | |
meiner Oma. Es ist mit Teppichen ausgelegt, russisches Klischee. Von der | |
Decke hängt ein Kronleuchter, an den Wänden hängen seit jeher drei Bilder, | |
die gratis mit den Rahmen kamen: ein Wasserfall, eine Blumenvase, eine | |
Schlucht. David, mein 16-jähriger Bruder, und mein Onkel Tolja streiten | |
sich um den Radiosender, aus der Küche dirigiert meine Oma, wo Kartoffeln, | |
geräucherter Fisch, eingelegte Tomaten und Kaviarbrötchen ihren Platz auf | |
dem Esstisch finden sollen. Wir sprechen russisch und essen russisch, so | |
wie früher in Moldau. | |
Mein Bruder und mein Onkel haben sich geeinigt, wir hören russischen Rock, | |
Sender Awtoradio, heben unsere Gläser, trinken auf meinen Opa: mein Onkel, | |
mein Vater und seine Partnerin Natascha, ihre Mutter, mein Bruder David, | |
meine Oma, meine Mutter, eine Nachbarin. Wir essen und trinken so viel Wein | |
und Wodka, bis wir uns wieder erinnern wollen. An unsere 25 Jahre | |
Deutschland. | |
Oma sagt: Gena, also mein Opa, habe es ja versucht mit dem Arbeiten. Er | |
fing als Müllmann an, den Job hatte das Arbeitsamt ihm kurz nach der | |
Einreise zugeteilt. Eines Tages saß er mit seinen deutschen Kollegen | |
zusammen, sie machten Pause und aßen, als sie ihn beschimpften: Du | |
scheißrussisches Schwein, hau ab mit deinem nach Knoblauch stinkenden | |
Essen, hätten sie gesagt. Kotlety hatte er gegessen, Frikadellen. Danach | |
ging Gena nicht mehr hin. Er wollte sich von niemandem beschimpfen lassen. | |
Ich habe viele solcher Erfahrungen in mich hineingefressen, sagt Oma. Es | |
hat lange gedauert, bis die Leute verstanden haben, dass ich auch ein | |
Mensch bin. | |
Wir haben in Deutschland sofort aufgehört, Knoblauch ins Essen zu tun, sagt | |
die Nachbarin, eine Russlanddeutsche. | |
Und Papa sagt: Vor dem Leben in Deutschland warst du Schweißer, wie Opa, | |
vielleicht Ärztin, Ingenieurin oder Jurist. Und dann kommst du hierher, | |
hops, und du bist niemand. | |
Viele haben damit ihren Frieden gefunden, ist man sich einig am Tisch. Nur | |
einer nicht, denke ich, mein Opa. Er hat alles hinter sich gelassen, um ein | |
Leben in der Fremde aufzubauen, in einem Land, das ihn, uns, unbedingt | |
wollte, und am Ende starb er, krank und enttäuscht, und es reichte nur für | |
eine billige Sozialbestattung. | |
So wie meine Familie und ich kamen zwischen 1995 und 2005 mehr als | |
[1][200.000 Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach | |
Deutschland]. Menschen, die man später als „jüdische Kontingentflüchtlinge… | |
bezeichnete. Lange galt ihre Einwanderung als Erfolgsgeschichte. Sie, wir, | |
waren die guten Migrant:innen. An unsere Ankunft war Hoffnung geknüpft: Wir | |
sollten das jüdische Leben in Deutschland wieder aufblühen lassen. Bald | |
darauf, Mitte der 1990er Jahre, wurden Migrant:innen aus dem ehemaligen | |
Ostblock als Problem wahrgenommen – und dann gar nicht mehr. Man hat diese | |
Menschen, uns, vergessen. | |
25 Jahre später frage ich mich, was eigentlich dran ist an dieser | |
Erfolgsgeschichte. Sicher, einige von uns sind heute in der deutschen | |
Mittelschicht angekommen. Aus uns ist etwas geworden: Wir sind | |
Journalist:innen, Autor:innen, Musiker:innen, Theatermacher:innen. | |
Einer ist sogar Europaabgeordneter. | |
Doch über die Kränkungen, Enttäuschungen und Anstrengungen, die diese | |
Erfolge mit sich gebracht haben, spricht niemand. Von denen, die es nicht | |
nach oben geschafft haben, weiß kaum eine:r. Wer denkt an unsere | |
Großeltern, unsere Eltern? | |
Auch in meiner Familie wurde nicht über Ängste, Hoffnungen und zerplatzte | |
Träume gesprochen. Auch nicht über Erdniedrigungen und Verletzungen. Es | |
war, als hätten wir uns 1995 mit der ersten Sekunde auf deutschem Boden zum | |
Schweigen verpflichtet. Vielleicht weil es so einfacher war, klarzukommen. | |
Vielleicht aus Scham. Und weil wir nie einen Ort, eine Sprache fanden. Denn | |
viele Erlebnisse passten nicht ins Bild, das man für uns vorgesehen hatte. | |
Das der Bilderbuchjuden, deren Lebensinhalt darin bestehen sollte, | |
irgendwie jüdisch zu sein und Deutschland damit einen Dienst zu erweisen. | |
Am Abend der Beerdigung meines Opas ruft meine Oma mich zu sich. Sie hält | |
seine alte Kamera in der Hand. In den ersten Jahren in Deutschland hatte er | |
noch viel fotografiert, irgendwann ließ er es bleiben. Ob ich die Kamera | |
nicht haben möchte, fragt meine Oma, ich fotografiere ja gerne. Zurück in | |
Berlin, wo ich wohne, finde ich einen alten Film in der Kamera, | |
wahrscheinlich von Anfang der 2000er. Auf den entwickelten Fotos sind meine | |
Großeltern zu sehen, mein Vater und Onkel. Es sind Fotos von einem | |
Geburtstag. Mittagessen in der Küche, mein Bruder beim Spielen. | |
Ich beginne Fragen zu stellen: Wie war das mit unserer Ausreise? Ich selbst | |
war zwei Jahre alt und kann mich nicht erinnern. Was ist schiefgelaufen bei | |
unserer Einwanderung, unserer Integration? Was wollten wir von Deutschland | |
– und was wollte dieses Land von uns? Ich lese die wenigen | |
wissenschaftlichen Texte, die es über russisch-jüdische Einwanderung gibt, | |
lese Politiker:inneninterviews, alte Reportagen. | |
Der Umbau der Sowjetunion, die Perestroika ab Ende der 1980er Jahre, war | |
eine Zeit, die von großer Unsicherheit geprägt war. Der damalige | |
Generalsekretär und spätere Präsident Michail Gorbatschow hatte es sich zur | |
Aufgabe gemacht, das Land wirtschaftlich und politisch umzukrempeln. Das | |
Ergebnis waren leere Regale in den Geschäften und Kriminalität im Land. Die | |
Menschen waren verängstigt und hatten die Schuldigen schnell gefunden: die | |
Juden. Die nationalistischen Bewegungen wurden immer lauter, Gerüchte über | |
anstehende Pogrome verbreiteten sich, es kam zu Übergriffen. Viele jüdische | |
Familien packten damals ihre Sachen und brachen auf nach Israel und in die | |
USA. | |
Andere wollten nach Ostberlin. Im Juli 1990 bekannte sich die erste und | |
letzte frei gewählte DDR-Regierung dazu, bedrohte jüdische | |
Zuwander:innen aufzunehmen. In der Sowjetunion verbreitete sich die | |
Nachricht schnell. Allein 2.000 russische Jüdinnen und Juden kamen im | |
Sommer 1990 in die DDR. | |
Ungefähr zur selben Zeit flüsterte ein Freund meines Opas ihm etwas von | |
Kanada ins Ohr. Der Freund erzählte, einige Familien hätten sich | |
entschieden, dorthin auszureisen. Ob wir nicht mitkommen wollten? Mein Opa | |
war unsicher. In ein fremdes Land reisen, ohne Zusage, dort bleiben zu | |
können? Er winkte ab. Es brauchte einen Krieg, bis mein Opa den Mut fand, | |
zu gehen. | |
1991 schaute die Welt auf Deutschland, Wiedervereinigung, endlich wieder | |
ein Land. Die Ministerpräsidentenkonferenz beschloss am 9. Januar 1991 die | |
Aufnahme jüdischer Migrant:innen. Parallel: Freidrehende Nazis, täglich | |
rechte Übergriffe, Brandanschläge auf Asylbewerberheime. Da kam es ganz | |
gelegen, Jüdinnen und Juden aufzunehmen und zu zeigen: Von diesem neuen | |
Deutschland geht keine Bedrohung aus. | |
Doch ein Einwanderungsland wollte man nicht sein. Und auch der israelische | |
Botschafter betonte, dass Jüdinnen und Juden kein Asyl in Deutschland | |
bräuchten, da sie ja in Israel willkommen seien. Also beschloss man, eine | |
besondere politische Grundlage zu schaffen: Die russisch-jüdischen | |
Einwander:innen wurden zu Kontingentflüchtlingen. Dies gab ihnen die | |
Möglichkeit, nach dem damals geltenden Aufenthaltsrecht in die | |
Bundesrepublik einzureisen, ohne eine Verfolgung nachweisen zu müssen. | |
Ein halbes Jahrhundert nach der Schoah inszenierte das wiedervereinigte | |
Deutschland die Aufnahme russischer Jüdinnen und Juden als Akt der | |
Versöhnung. Wir wurden zu Wiedergutmachungsjuden. Kommen durfte, wer Jude | |
war – bis 2005 jedenfalls. Dann trat eine neue Regelung in Kraft, die | |
praktisch zum Zuwanderungsstopp führte. Zuvor reichte der Nachweis im | |
sowjetischen Pass, der sogenannte pjatyi punkt, Punkt fünf, der die | |
„jüdische Nationalität“ festhielt. So umging die Bundesregierung es, | |
Nachweise einer jüdischen Abstammung einzufordern. | |
Wie hätte das auch ausgesehen: Deutsche, die von Juden verlangen, ihr | |
Jüdischsein zu belegen? Man bestimmte die Zugehörigkeit zum Judentum also | |
nicht nach der Halacha, dem Religionsgesetz, sondern folgte dem | |
sowjetischen, säkularen Verständnis. Nach diesem vererbt sich die | |
Zugehörigkeit von Jüdinnen und Juden zu einer Nationalität oder Ethnie über | |
den Vater. In den 1990er Jahren reisten also viele sogenannte Vaterjuden | |
und -jüdinnen ein, wie auch wir welche waren, die aber keinen Platz in den | |
jüdischen Gemeinden fanden. Denn dort gelten größtenteils nur diejenigen | |
als Juden, deren Mutter Jüdin ist. | |
Als ich 1993 geboren wurde, war die Sowjetunion bereits zusammengebrochen. | |
Meine Familie lebte nun in Transnistrien, einem neu ausgerufenen Staat, der | |
in einem Unabhängigkeitskrieg erkämpft worden war. Und wieder hieß es: Wer | |
Jude sei, könne nach Deutschland gehen. Dieses Mal waren wir mutig, wir | |
wollten nur noch weg. Meine Familie fand eine Frau, die Deutsch sprach, und | |
ließ sie für uns in der deutschen Botschaft in Moskau anrufen. In unserem | |
Land herrscht Krieg, es ist zerstört, können Sie uns so schnell wie möglich | |
aufnehmen?, fragten wir. So einfach ist das nicht, sagte man uns. Wir | |
sollten unsere Papiere einreichen, abwarten. | |
Zwei lange Jahre dauerte es, bis unsere Unterlagen zur Einreise als | |
sogenannte jüdische Kontingentflüchtlinge bewilligt wurden. In diesen zwei | |
Jahren setzten sich mein Vater und mein Opa immer wieder in den Zug | |
Richtung Moskau, in der Hand die Papiere, die uns eine neue Zukunft bringen | |
sollten. In diesen zwei Jahren erzählten wir kaum jemandem, dass wir | |
ausreisen wollten. Zu groß war die Angst, sagt meine Oma am Telefon. Im | |
Hintergrund höre ich laute Stimmen, irgendeine russische Talkshow. | |
Mittlerweile sind einige Monate vergangen, seit wir meinen Opa beerdigt | |
haben. Ich rufe jetzt noch öfter bei meiner Oma an. Sitze dann da, mit | |
Stift und Block. Will festhalten, woran sich meine Oma erinnert. | |
Man traute nur der eigenen Familie, sagt sie. Transnistrien litt unter den | |
Auswirkungen des Krieges, für Essen brauchte man Lebensmittelmarken, es gab | |
Überfälle und kriminelle Banden, die es auf diejenigen abgesehen hatten, | |
die ausreisen wollten – denn man vermutete, sie hätten Geld. | |
1995 dann der Anruf. Unsere Ausreise wurde bewilligt. In nur wenigen Wochen | |
verstauten wir unser Leben in ein paar Koffern und Plastiktaschen. | |
Bettwäsche, das gute Geschirr, Kleidung, ein paar Fotos. Es gab keine | |
Abschiedsfeier, kein großes „Auf Wiedersehen“. Wir gingen still und in der | |
Morgendämmerung. Meine Oma zog die Wohnungstür hinter sich zu, drehte den | |
Schlüssel im Schloss um, fast so, als würde sie nur kurz einkaufen gehen. | |
Als würde sie bald zurückkehren. | |
Meine Großeltern, mein Onkel, meine Eltern und ich setzten sich in einen | |
Minibus, eine sogenannte Marschrutka, die uns wegbringen sollte. Weg aus | |
dem Krieg, weg aus der Dunkelheit, sagt Oma. Wir fuhren zwei Tage lang, | |
übernachteten einmal kurz vor der polnischen Grenze, bis wir in Deutschland | |
ankamen. Im Vergleich zu der heutiger Flüchtlinge war unsere Ausreise | |
privilegiert. Unsere Emigration war legal, sie war gewollt, und das von | |
beiden Seiten: Wir wollten gehen, denn es gab wenig, was uns hielt, und in | |
Deutschland erwartete man uns, weil wir, die jüdischen Flüchtlinge, so | |
dringend gebraucht wurden. Dass wir vor allem dazu da waren, das | |
beschädigte deutsche Selbstbild wiederherzustellen, wussten wir damals noch | |
nicht. | |
Wir landeten in einem Aufnahmelager in Nürnberg. Dort steckte man uns in | |
ein Zimmer mit Stockbetten und drückte uns in Plastik verpacktes Essen in | |
die Hand. Achtung, Achtung, hallte es aus den Lautsprechern durch die | |
Gänge, meine Oma zuckte jedes Mal zusammen. „Achtung, Achtung“ verstand sie | |
schon. Oma dachte, es bedeute Gefahr, es erinnerte sie an den Krieg zu | |
Hause. | |
Auch für meine Mutter war die Ankunft in Deutschland ein Schock. Einige | |
Tage nach der Beerdigung meines Opas sitzen wir zusammen. Zum ersten Mal | |
habe ich den Mut, Fragen zu stellen. Selbst die Luft, sagt meine Mutter, | |
habe anders geschmeckt. An vieles aus den ersten Wochen und Monaten kann | |
sie sich heute nicht mehr erinnern. Vielleicht ist das so, sagt sie. Man | |
erinnert sich nicht gern an Schmerzhaftes. | |
Die Politik und die Medien freuten sich damals, dass wir kamen. Man hoffe | |
auf eine Rückkehr der Heines und Einsteins, schrieb die Autorin Lena | |
Gorelik einmal. Ich schaue mir Fotos von unserer Ankunft an: Wir tragen | |
Jogginghosen, ausgebeulte Pullover, Kleider mit komischen Aufdrucken. Ob | |
die Deutschen enttäuscht waren, als sie uns sahen? Wie Heines und Einsteins | |
wirkten wir sicher nicht. | |
An unserem zweiten Tag im Lager fragte man uns: Wohin wollt ihr? Wir saßen | |
einem Beamten gegenüber, er zählte bayerische Städtenamen auf. Meine Eltern | |
sagten: Irgendwohin, wo es eine Universität gibt. Würzburg vielleicht?, | |
fragte der Beamte. Wir hatten keine Ahnung, nickten. | |
Über ein Jahr lebten wir in einem Asylheim in Würzburg. Unsere | |
Nachbar:innen waren jüdische Kontingentflüchtlinge, wie wir, und | |
Russlanddeutsche. Die Medien schrieben gerne Reportagen über uns, aus genau | |
diesen Heimen. Wir wurden als hochgebildet, kulturell interessiert | |
dargestellt. Typ: urbaner Künstlerjude. Ich verbrachte die Zeit im Heim | |
damit, durch die Flure zu rennen und mit anderen Kindern fangen zu spielen. | |
Manchmal saß ich stundenlang in fremden Zimmern und beobachtete die | |
Erwachsenen. Kulturelle Momente, die ich mitbekam: Karten spielen und | |
rauchen. | |
Meine Großeltern waren die Ersten, die den Absprung in eine eigene Wohnung | |
schafften. Wo sie nun lebten, ragten Plattenbauten aus dem Boden. Deutsche | |
nannten diesen Teil der Stadt damals abfällig Russengetto oder manchmal, | |
etwas liebevoller, Klein-Moskau. Bald darauf zogen auch meine Eltern und | |
ich in eine eigene Wohnung. Sie war ein dunkles, unrenoviertes Loch. | |
Unverputzte Wände, alte, bräunliche Fließen und voll mit Möbeln, die | |
aussahen, als hätten sie früher einem sehr alten bayerischen Ehepaar | |
gehört. | |
In der Sowjetunion hatte mein Opa als Schweißer gearbeitet, meine Oma einen | |
Kindergarten geleitet, beides angesehene Stellungen. Jetzt schmierte sie | |
Brötchen bei Nordsee in einem dunklen Keller. Ihre Kolleginnen waren | |
Russlanddeutsche und jüdische Kontingentflüchtlinge wie sie. Manchmal, nach | |
der Schule, besuchte ich Oma, sie schlich dann die Kellerstufen hoch und | |
steckte mir heimlich ein Backfischbrötchen zu. | |
Meine Eltern hatten studiert, mein Vater Jura, meine Mutter Medizin. In | |
Deutschland zählte das alles nicht mehr. Weil Diplome und | |
Berufsausbildungen von Zuwander:innen aus der ehemaligen Sowjetunion | |
kaum anerkannt wurden, mussten meine Eltern von vorne beginnen. Für meine | |
Mutter bedeutete das eine Ausbildung zur Krankenschwester, mein Vater wurde | |
Versicherungskaufmann. | |
Es gibt zwei Möglichkeiten für dich als Migrant:in in Deutschland, das | |
merkten wir schnell: Pass dich an oder verkriech dich unter deinesgleichen. | |
Als ich vier Jahre alt war, ließen sich meine Eltern scheiden. Von da an | |
lebte ich in zwei Welten: Meine Mutter wählte die Anpassung, mein Vater das | |
Vertraute. | |
In der Welt meiner Mutter erinnerte nichts mehr an unsere Herkunft. Sie | |
suchte sich deutsche Freund:innen, bald darauf einen deutschen Partner. Sie | |
sprach kein Russisch mehr mit mir. Meine Mutter suchte Stabilität und | |
Sicherheit, indem sie ihre Vergangenheit verleugnete. Und sie entschied für | |
mich mit: Wir werden deutsch. Ich will eine bessere Deutsche sein als die | |
Deutschen selbst, sagte meine Mutter oft. In ihrer neuen Rolle als Deutsche | |
war sie großartig. | |
In der Welt meines Vaters wurden wir als Russen beschimpft. Wir spuckten | |
zurück: dumme Deutsche. Mein Vater wurde unsichtbar in Deutschland, | |
schweigsam. Sicherheit fand er dort, wo es einen russischen Supermarkt gab. | |
Je nach Laune entschied mein Vater, wer er sein wollte. Einmal standen wir | |
im Kino an, die Schlange war unendlich lang, mein Vater drängelte sich | |
unbemerkt vor und kaufte uns Tickets. Als er zurückkam, fragte ich: Wie | |
hast du das gemacht? Mit einem Grinsen sagte er: Ich bin doch Russe, Erica. | |
In anderen Momenten war Papa Jude, er wollte sich nicht auf eine bestimmte | |
Identität festlegen lassen. | |
Die erste Euphorie über uns neue Juden hatte mittlerweile nachgelassen. In | |
den Medien las man jetzt öfter von der angeblichen Russenmafia, der wir | |
angehören sollten. Unter den jüdischen Kontingentflüchtlingen waren | |
Fälscher:innen, hieß es, also gar keine echten Juden. | |
In der Schule saßen wir morgens immer im Sitzkreis zusammen. Wir sollten | |
vom Wochenende erzählen. Was hast du erlebt, Erica?, fragte die Lehrerin. | |
Ich wollte sein wie die anderen, ich durfte nicht auffallen. Ich erzählte: | |
Wir haben uns Pferde angeschaut, weil mein Papa mir ein Pferd kauft. Ich | |
erfand Geschichten über ein Leben, das wir nicht führten. Während meine | |
Mitschüler:innen ihre Wochenenden auf dem Reiterhof verbrachten, gingen | |
meine Mutter und ich ins Möbelhaus und schauten uns die Wasserfontänenshow | |
an, der Eintritt war frei. Wenn noch Zeit blieb, schlenderten wir an den | |
eingerichteten Zimmern vorbei, spielten ein Leben nach, das wir uns nicht | |
leisten konnten. | |
Das Schlimmste aber war die Scham. Wenn ich in der Straßenbahn von meiner | |
Familie angerufen wurde, hob ich nicht ab. Ich wartete, bis ich aussteigen | |
konnte, und versteckte mich im nächsten Hauseingang. Erst dann rief ich | |
zurück. привет папа ты звонил, sagte ich dann. Hallo Papa, d… | |
angerufen? Erst wenn ich allein war, konnte ich frei russisch sprechen. | |
Noch schlimmer war die Scham für das gebrochene Deutsch meines Vaters und | |
meiner Großeltern. Wenn meine Mutter einen Satz falsch konstruierte oder | |
russische Sprichwörter einfach ins Deutsche übersetzte, lachte ich sie aus. | |
Es war, als wollte ich mir selbst beweisen, was für eine tolle Deutsche ich | |
doch war. Heute bin ich wütend auf dieses Kind von damals. Ich sah doch, | |
wie hart meine Familie arbeitete, wie sie versuchte, ein neues Leben | |
aufzubauen. Besonders für mich, damit ich es mal besser hätte. Und mir fiel | |
nicht mehr ein, als sie zu verleugnen und mich über sie zu stellen. Heute | |
ist da wieder Scham. Für mein eigenes Verhalten. | |
Das Russengetto, in dem mein Vater und meine Großeltern wohnten, war ein | |
einziger Betonhaufen. Als Kind war es für mich das Paradies. In der Welt | |
meiner Mutter war ich vorsichtig, bedacht, und versuchte ständig, unsere | |
Herkunft zu verstecken, aber hier bei meinem Vater musste ich das nicht, | |
hier waren alle so wie ich. Im Betonparadies wurde russisch gesprochen, | |
russisch gegessen und russisch erzogen. | |
Während meine Freundinnen und ich uns aus Langeweile auf Spielplätzen | |
prügelten oder unsere Eltern beklauten, verzweifelten viele andere am neuen | |
System, manche begingen Suizid. Irgendwann sprang eine junge Frau aus der | |
Platte und beendete ihr Leben. An der Unfallstelle standen später Kerzen, | |
Blumen und ein Foto von ihr. Wir schauten weg, wenn wir daran vorbeiliefen. | |
Wir ahnten, wie fragil unser Betonparadies war. | |
Meine Oma und mein Vater leben noch immer in diesem Teil der Stadt. Noch | |
heute werden mir von dort schlechte Nachrichten überbracht: Jemand, mit dem | |
ich damals rumhing, ist jetzt in der Psychiatrie. Ein anderer kommt vom | |
Alkohol nicht los, wieder einer ist tot, wegen Drogen. | |
Deutschland feiert seit unserer Ankunft das blühende jüdische Leben. Wir | |
hätten es zurückgebracht, heißt es. Bei uns blühte anfangs aber wenig. Was | |
wächst auch auf Beton? | |
Der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière bezeichnete jüdische | |
Kontingentflüchtlinge 2009 als „Geschenk an Deutschland“. Ungefähr zur | |
selben Zeit hatte meine Oma einen Bandscheibenvorfall. Ich musste ihr die | |
deutsche Übersetzung für „Schmerz“, „Rücken“ und „Langes Sitzen tu… | |
laut und deutlich vorsprechen, sie schrieb alles auf, um es später dem Arzt | |
vorzulesen. | |
Heute ist meine Oma in Frührente, sie erhält 200 Euro monatlich, ihre | |
[2][Arbeitsjahre aus der Sowjetunion] wurden ihr nicht angerechnet. Anders | |
als bei Spätaussiedler:innen, für die andere Gesetze gelten. Für uns | |
gibt es [3][keine Sozialversicherungsabkommen] mit Russland oder den | |
meisten anderen Nachfolgestaaten. [4][Die Rentenberechnung der jüdischen | |
Kontingentflüchtlinge] beginnt erst mit der Einwanderung. Weil 200 Euro | |
nicht zum Überleben reichen, geht meine Oma putzen – wie all die Jahre | |
davor. | |
Wir, die jüdischen Kontingentflüchtlinge, waren lange eine gern erzählte | |
deutsche Erfolgsgeschichte. Und die Betonung liegt auf „deutsch“, denn um | |
uns ging es dabei nicht. Als man Anfang der 1990er Jahre Jüdinnen und Juden | |
die Einreise ermöglichte, hoffte man nicht nur, die deutsche Gesellschaft | |
von ihrer Geschichte zu entlasten, sondern auch, die jüdischen Gemeinden | |
wiederzubeleben. 1990 verzeichneten sie nur noch 29.089 Mitglieder, durch | |
den Zuzug aus dem Osten wuchs deren Zahl innerhalb weniger Jahre auf | |
100.000 an. Mission erfüllt. | |
In den Medien wurden damals oft Kämpfe in den Gemeinden zwischen | |
„alteingesessenen“ Juden und „neuen“ Juden heraufbeschworen. Es war die | |
Rede von „Integrationsproblemen“, von Zuwanderern, die die Gemeinden mit | |
einem „Dienstleistungsunternehmen“ verwechseln würden, wie es in einer | |
taz-Reportage von 1995 heißt. Und das größte Übel: Die neuen Juden hatten | |
keinen blassen Schimmer von Religion – auch wir nicht. | |
[5][„Wir haben Juden erwartet, aber es kamen Russen“], zitierte der Spiegel | |
2004 den Funktionär einer jüdischen Jugendorganisation. Kein Wunder, in der | |
Sowjetunion war Religion offiziell ja auch für tot erklärt worden. Die | |
meisten russischen Jüdinnen und Juden lebten säkular, hatten wenig Bezug | |
zum Judentum. Auch in meiner Familie ist das so. Ob uns das weniger jüdisch | |
machte? | |
Ich muss heute immer häufiger darüber nachdenken. Was macht mich jüdisch? | |
Ein jüdischer Vater, zu wissen, wie man Chanukka feiert, | |
Antisemitismuserfahrungen oder einfach ein Gefühl? Man ist eben anders | |
jüdisch in Russland, in der Ukraine oder in Moldau, denke ich. In | |
Deutschland wurde das zum Problem. | |
Vor einigen Jahren kam ich zurück von einer Studienreise aus Bosnien. Ich | |
erzählte meinem Vater von den Menschen, die ich dort kennengelernt hatte. | |
Menschen, die den Krieg erlebt hatten, die ihre Traumata als | |
Künstler:innen verarbeiteten oder Aktivist:innen geworden sind. Ich | |
erzählte von historischen Orten, die ich besucht hatte, beschrieb eine | |
Synagoge in Sarajevo. | |
Mein Vater hörte mir aufmerksam zu, dann verschwand er und kam kurze Zeit | |
später mit einer Schatulle zurück. Darin eine Kette mit einem Davidstern. | |
Diesen Anhänger hat mir meine Oma zu deiner Geburt geschenkt, sagte er. | |
Meine Uroma also, die Ende der 1970er Jahre von der Sowjetunion nach Israel | |
emigriert war. Schenk ihr diese Kette, sobald der richtige Moment da ist, | |
soll sie gesagt haben. | |
All die Jahre hatte mein Vater diese Kette also in einer Schublade liegen | |
lassen, wartend, auf den richtigen Moment. Wieso war dieser Moment nun | |
gekommen? Was hatte ihn bis dahin davon abgehalten, mit mir über unsere | |
jüdische Identität zu sprechen? | |
Wir müssen Deutschland ganz schön enttäuscht haben, denke ich manchmal. | |
Statt Heines und Einsteins, die auch noch Ahnung von jüdischen Feiertagen | |
haben, kamen Georgis, Dimas und Swetlanas. Zuwander:innen mit ganz | |
normalen Zuwanderungsproblemen, mit Sprachschwierigkeiten, Unsicherheiten, | |
Ängsten. Uns wurde aber auch zu viel aufgebürdet, denke ich. Wir sollten | |
ideologische Arbeit für Deutschland leisten, uns in den Synagogen | |
integrieren und dabei trotzdem kosmopolitisch daherkommen. Welcher Mensch | |
kann so etwas leisten? | |
Unsere Migration wurde von dem Wunsch nach einem besseren Leben getragen. | |
Wir dachten, da eröffnet sich eine Möglichkeit, eine Chance. Heute | |
bezweifle ich, dass wir tatsächlich so privilegiert waren, wie uns das | |
gerne verkauft wird. Für meine Großeltern und Eltern ist vieles verloren | |
gegangen in Deutschland. | |
Die Erfahrung der Emigration prägt bis heute mein Verhältnis zu | |
Deutschland. Ich weiß nicht, ob einige Dinge anders gelaufen wären, wenn | |
meine Familie früher ihr Schweigen gebrochen hätte. [6][Würde ich mich | |
wohler fühlen in Deutschland?] Wäre ich weniger wütend? | |
Für meinen Opa kommen meine Zweifel zu spät. Und auch meine Oma und viele | |
andere werden mit dem Gefühl alt, entwertet worden zu sein. Aber: Wir, die | |
Kinder und Enkelkinder, bleiben. Und Deutschland muss sich mit uns | |
auseinandersetzen. | |
Wenn der Tod meines Opas etwas Gutes hatte, dann dies, dass meine Familie | |
endlich über ihre Vergangenheit spricht, auch wenn das unangenehme | |
Erinnerungen wachruft und Debatten auslöst. Und es ist höchste Zeit, dass | |
innerhalb der Gesellschaft darüber diskutiert wird, was damals von | |
politischer Seite versäumt wurde – und was bis heute nachwirkt. | |
Als ich zum letzten Mal mit meiner Oma über diesen Text spreche, sagt sie: | |
Es ist ein Wunder, wie ich diese ersten Jahre überlebt habe. Es war so | |
schwer, aber irgendwie haben wir es geschafft. Ja, irgendwie, denke ich. | |
Aber genau über dieses Irgendwie müssen wir sprechen. | |
22 Nov 2020 | |
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[5] https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30748396.html | |
[6] /Sechs-Monate-nach-Hanau/!5703415 | |
## AUTOREN | |
Erica Zingher | |
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Blick in die Geschichte zeigt: Wer Jude war, hat sich oft verändert. | |
Überfall auf die Sowjetunion 1941: Unfassbare Wirklichkeiten | |
Unser Autor lebte Anfang der 90er in St. Petersburg – der Stadt, die durch | |
die Blockade der deutschen Wehrmacht besonders litt. | |
WDR-Sendung „Freitagnacht Jews“: Echte Juden im Fernsehen | |
Was bedeutet es heutzutage jüdisch zu sein in Deutschland? Dieser Frage | |
geht Daniel Donskoy in der wöchentlichen WDR-Sendung mit seinen Gästen | |
nach. | |
Alltagsbewältigung in der Diaspora: Verschiedene Socken bringen Pech | |
Unser Autor wurde in einem kasachischen Dorf geboren. Als die Familie nach | |
Deutschland kam, nahm sie den Aberglauben von dort einfach mit. | |
Antislawischer Rassismus in Deutschland: Täter, Opfer, Twitterer | |
Auch weiße Menschen werden hierzulande Opfer von Rassismus – die aus | |
Osteuropa. Doch gibt es Platz für sie im aktuellen antirassistischen | |
Diskurs? | |
По еврейской линии: Что вырастет на бетоне? | |
Иммиграция еврейских контингентных беженц… | |
успеха. Сегодня об этом меньшинстве уже и н�… | |
Wissenschaftler zu postsowjetischer Migration: „Es wurde viel projiziert“ | |
Über 2,7 Millionen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion leben in | |
Deutschland. Der Forscher Jannis Panagiotidis erklärt, wieso sie kaum | |
Beachtung finden. | |
Kulturelle Identität: Die Sache mit dem Haken | |
Das kroatische Häkchen, das zum Namen Matuško gehört, hatte der Vater | |
unseres Autors abgestreift. Nun fragt sich unser Autor: Gehört der Haken zu | |
mir? | |
Regisseur Leo Khasin über Antisemitismus: „Als wäre ‚Jude‘ ein Schimpfw… | |
Die Leute tänzeln um das Wort „jüdisch“ herum, sagt Regisseur und Autor L… | |
Khasin. Im Film „Das Unwort“ zeigt er die Hilflosigkeit der Gesellschaft. | |
Jüdisches Museum Frankfurt neu eröffnet: Selbstbewusstsein der Verfolgten | |
Nach fünf Jahren Umbau präsentiert das Jüdische Museum Frankfurt eine neue | |
Dauerausstellung. Sie richtet den Blick nicht nur auf Vergangenes. | |
Jüdisches Leben nach Anschlag von Halle: Zerstörtes Vertrauen | |
Ihre Warnungen vor Antisemitismus verhallten ungehört. Zu Besuch in | |
jüdischen Gemeinden in Leipzig, Berlin und München. | |
Jüdische Kontingentflüchtlinge: Die Würde der alten Genrietta | |
Genrietta Liakhovitskaia ist eine russische Jüdin, Rentnerin und lebt von | |
zwei Euro am Tag in Berlin. Die deutsche Bürokratie lässt sie verarmen. |