| # taz.de -- Ein Jahr nach den Maidan-Protesten: Der Tod der himmlischen Hundert | |
| > Mehr als einhundert Menschen wurden Anfang 2014 bei Demonstrationen auf | |
| > dem Maidan erschossen. Doch in Kiew fehlt der Wille zur Aufklärung. | |
| Bild: Erinnerung an die Toten des Maidan in Kiew. | |
| KIEW taz | Ein grauhaariger Rentner steht auf der früheren Institutsstraße | |
| und vertieft sich in ein Bild eines Helden der „himmlischen Hundert“. „Der | |
| Maidan ist unsere Seele, die hundert Toten des Maidan sind unsere Helden. | |
| Die Organisatoren des Maidan lenken heute die Geschicke unseres Landes. Und | |
| trotzdem schaffen wir es nicht, Ermittlungen gegen die zu führen, die den | |
| Tod unserer Helden zu verantworten haben“, empört er sich. | |
| Der Abschnitt der Institutsstraße am Maidan, auf dem sich ein Großteil der | |
| Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr abspielte, ist inzwischen zur | |
| „Straße der himmlischen Hundert“ umbenannt. Denn mehr als hundert Menschen | |
| waren im Januar und Februar 2014 auf dem Kiewer Maidan erschossen worden, | |
| als sie gegen das korrupte System von Präsident Wiktor Janukowitsch | |
| demonstrierten. Der Rentner kann es nicht fassen, dass man es nach einem | |
| Jahr Ermittlungen gerade einmal geschafft hat, zwei unbedeutende | |
| untergeordnete Befehlsempfänger vor Gericht zu stellen. Er ist damit nicht | |
| allein. Der Unmut der ukrainischen Gesellschaft ist groß. | |
| In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar 2014 waren 13 Personen auf dem | |
| Maidan erschossen worden, am 20. Februar hatte die Gewalt mit 49 Toten | |
| einen Höhepunkt erreicht. Zwei Tage später wurde der aus dem Gebiet Donezk | |
| stammende Wiktor Janukowitsch aus dem Amt gejagt. Doch angesichts der über | |
| hundert Toten war nach dem Sturz von Janukowitsch niemandem nach Triumph | |
| zumute. Trauer und Nachdenklichkeit prägten die Stimmung in den Wochen nach | |
| dem 20. Februar 2014 auf dem Maidan. | |
| Inzwischen ist ein Jahr vergangen, und es hat zunächst den Anschein, dass | |
| die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden nicht untätig geblieben sind. | |
| 4.000 Zeugen seien befragt worden, fast 2.000 Gutachten erstellt und 70 | |
| Hausdurchsuchungen durchgeführt worden, berichtet der ehemalige | |
| Generalstaatsanwalt Vitalij Jarema gegenüber der ukrainischen Wochenzeitung | |
| Serkalo Nedeli. Ein Jahr nach den Maidan-Morden, am 23. Januar 2015, wurde | |
| das Gerichtsverfahren gegen zwei Angehörige der gefürchteten Sondereinheit | |
| „Berkut“ eröffnet. Die Beschuldigten sind zwei Polizisten, der 25-jährige | |
| Pawel Abroskin und der 27-jährige Sergej Sinchenko. Sie werden für den Mord | |
| an 39 Maidan-Aktivisten verantwortlich gemacht. | |
| Der Prozess sorgte für ein großes Medienecho. Zahlreiche Medienvertreter, | |
| Maidan-Akvisten und Angehörige von getöteten Demonstranten waren zum | |
| Prozessauftakt im Gerichtsgebäude erschienen. Die Polizisten fühlen sich | |
| unschuldig. „Sie wissen doch, die Leute auf dem Maidan sind von Snipern | |
| erschossen worden. Wir sind aber keine Scharfschützen“, verteidigte sich | |
| Sergej Sinchenko zu Prozessbeginn. Bei einer Verurteilung droht beiden eine | |
| lebenslange Haftstrafe. | |
| ## Schleppender Ermittlungsverlauf | |
| Die ukrainische Menschenrechtlerin Tetjana Pechonchik vom | |
| „Menschenrechtsinformationszentrum“ beklagt sich über den schleppenden | |
| Verlauf der Ermittlungen: „Unsere neuen Machthaber sind genauso wenig an | |
| der Aufklärung der Maidan-Morde interessiert wie ihre Vorgänger.“ Die | |
| langsame Aufklärung der Maidan-Morde zeige, dass sich auch nach | |
| Janukowitsch in der ukrainischen Rechtssprechung, bei der Polizei und der | |
| Staatsanwaltschaft wenig geändert habe. „Es reicht nicht, einfach nur die | |
| Spitze auszuwechseln, aber ansonsten alles zu belassen“, sagt Pechonchik | |
| zur taz. Ganz offensichtlich fehle der politische Wille zur Aufklärung. | |
| Neben den Berkut-Polizisten Abroskin und Sinchenko ist auch ihr | |
| Vorgesetzter, Dmitrij Sadovnik, des Mordes an 39 Maidan-Demonstranten | |
| angeklagt. Doch der hatte sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht. Sadovnik | |
| war am 19. September 2014 von der Richterin Swetlana Wolkowa aus der | |
| Untersuchungshaft entlassen worden, obwohl diese bis zum 28. September | |
| festgesetzt gewesen war. Prozessbeobachtern ist es ein Rätsel, warum die | |
| Richterin dies getan hatte. Am 26. September wartete das Bezirksgericht | |
| vergeblich auf Sadovnik. Der hatte die kurze Freiheit genutzt, um nach | |
| Russland zu fliehen. | |
| Die Menschenrechtlerin Pechonchik ist pessimistisch. „Ich glaube nicht, | |
| dass eine objektive Aufklärung dieser Morde in der Ukraine möglich sein | |
| wird. Mittlerweile ist nach diesen Morden ein Jahr vergangen und fast | |
| nichts ist passiert“, so Pechonchik. Generalstaatsanwalt Witalij Jarema | |
| habe bei seinem Amtsantritt Reformen versprochen, doch nichts sei | |
| geschehen, sagt sie. Am 9. Februar ist Generalstaatsanwalt Jarema | |
| zurückgetreten. „Nun wird sein Nachfolger wieder einige Wochen brauchen, um | |
| sich einzuarbeiten“, beklagt sich Maidan-Aktivist Dmitrij „und wieder haben | |
| sie einen Vorwand, um die vielen Verzögerungen in der Aufklärung begründen | |
| zu können“ meint er resigniert. | |
| Auch der Anwalt Pawel Dykan, der Familien von getöteten | |
| Maidan-Demonstranten verteidigt, kritisiert die schleppende Aufklärung. | |
| „Die Rechtssprechung funktioniert nicht in der erforderlichen Weise“, so | |
| Dykan. Nach wie vor seien diejenigen, die für die Repressionen des alten | |
| Regimes verantwortlich seien, im Dienst, so der Anwalt. Er wisse, dass es | |
| bei der Staatsanwaltschaft Mitarbeiter gebe, die wirklich an einer | |
| zeitnahen Aufklärung der Maidan-Morde interessiert seien. Doch diesen seien | |
| die Hände gebunden, so Dykan. Gleichzeitig arbeite die Rechtssprechung | |
| ineffektiv. Die Ermittler hätten sich in den vergangenen Jahren mehr um | |
| ihre eigene Bereicherung als eine wirklich effektive Aufklärung gekümmert. | |
| Folglich habe die Professionalität eines ganzen Berufsstandes Schaden | |
| genommen. | |
| ## Großteil der Beweise vernichtet | |
| Bei der Polizei, so beklagen sich Maidan-Aktivisten, herrsche ein | |
| Korpsgeist, der es einzelnen Polizisten verbiete, gegen Kollegen | |
| auszusagen. Bei einem Verfahren gegen den Polizisten Sadovnik, der wegen | |
| der Maidan-Morde angeklagt ist, skandierten im September 2014 plötzlich | |
| Kollegen während des Prozesses „Ruhm der Berkut!“. | |
| Viele Polizisten kooperieren nicht mit den Ermittlungsbehörden, die sie zu | |
| den Vorfällen auf dem Maidan befragen, so das Internetportal „Transitions | |
| online“. Andere erscheinen nicht zu einem Verhör, weil sie angeblich krank, | |
| plötzlich im Urlaub oder an die Front in der Ostukraine versetzt worden | |
| seien. 90 Prozent der Beweise, so das Portal, seien unwiederbringlich | |
| zerstört. Es sei eine Sache des fehlenden politischen Willens, konstatiert | |
| der Anwalt Dykan. „Auch wenn die Staatsanwaltschaft zig Mal sagt, dass sie | |
| schwach sei, hätte sie doch gerade angesichts der öffentlichen | |
| Unterstützung die Berkut-Offiziere festnehmen und verhören können“. | |
| Dass das Janukowitsch-Regime in seinen letzten Tagen zahlreiche Beweise | |
| vernichtet hatte, verwundert niemanden. Doch warum sich die neuen Chefs | |
| auch nach dem Sturz von Janukowitsch nicht vorrangig an die Aufklärung der | |
| Verbrechen auf dem Maidan machten, ist vielen nur schwer verständlich. | |
| „Spaziergänger haben in den Tagen nach dem 22. Februar zahlreiche | |
| Patronenhülsen und andere Souvenirs vom Maidan mitgenommen“, berichtet | |
| Tetjana Pechonchik. „Das waren natürlich alles wichtige Beweismaterialien, | |
| die jetzt fehlen“. | |
| Erschwerend kommt hinzu, dass viele Verdächtige nach Russland geflohen | |
| sind. Dort brauchen sie sich vor einer Auslieferung an die Ukraine nicht | |
| fürchten. Am 17. Januar berichtete die ukrainische Tageszeitung Fakty von | |
| einer Demonstration der russischen Opposition in Moskau. Auf einem Foto, | |
| das die Auflösung der Demonstration durch russische Sonderpolizei zeigt, | |
| findet sich auch ein gewisser Petr Fedtschuk. Fedtschuk ist ukrainischer | |
| Polizist und wurde vom ukrainischen Geheimdienst wegen dessen brutalen | |
| Vorgehens gegen Euromaidan-Demonstranten im November 2013 zur Fahndung | |
| ausgeschrieben. Und auch in Moskau trägt er Polizeiuniform. Auch in Moskau, | |
| schreibt die Fakty sarkastisch, könne der Polizist seiner gewohnten | |
| Tätigkeit nachgehen. | |
| ## Wer steht hinter den Morden? | |
| Ukrainische Quellen bewerten den Stand der Ermittlungen zu den Toten des | |
| Maidan unterschiedlich. Alle legen jedoch den Schluss nahe, dass die | |
| Verantwortung für die Morde auf dem Maidan im System Janukowitsch zu suchen | |
| ist. Dass es heute immer noch keine Aufklärung gebe, so legen die | |
| ukrainischen Quellen nahe, liege daran, dass das System Janukowitsch trotz | |
| Maidan noch nicht überwunden sei. Lediglich die obersten Köpfe seien | |
| ausgetauscht worden, alles weitere bestehe weiter fort. Die | |
| De-facto-Nichtermittlung liege daran, dass der Machtapparat in der Hand von | |
| Janukowitsch-Leuten sei. Solange man dieses System nicht von Grund auf | |
| ändere, seien auch keine Fortschritte in den Maidan-Ermittlungen zu | |
| erwarten, so die Kritiker. | |
| Die Ukrainska Prawda, gegründet von dem 2000 ermordeten Journalisten | |
| Georgij Gongadse und Sprachrohr der Maidan-Bewegung, berichtet von | |
| russischer Beteiligung bei dem Versuch, den Maidan-Protest gewaltsam zu | |
| zerschlagen. So seien Gas-, Rauch- und Brandgranaten sichergestellt worden, | |
| die Russland mit einem humanitären Hilfstransport in die Ukraine gebracht | |
| habe. Bei den Maidan-Protesten, so die Ukrainska Prawda, seien auch | |
| FSB-Beamte vor Ort gewesen. | |
| „Ich bin mir sicher, dass die Schüsse am 20. Februar von Scharfschützen aus | |
| Russland, die ihre Befehle aus Russland erhalten haben, stammen“, zitiert | |
| die BBC den früheren Kommandanten des Maidan, Andrej Parubij. „Ihre Aufgabe | |
| war es, ein Blutbad auf dem Maidan zu organisieren.“ | |
| Gabriel Gatehouse, Ukraine-Korrespondent der BBC, zitiert einen | |
| Maidan-Aktivisten, der unter Zusicherung von Anonymität gesteht, dass er am | |
| 20. Februar 2014 mit einem Saiga-Gewehr auf Polizisten geschossen hatte. | |
| Der von der BBC zitierte Zeuge ist sich sicher, dass seine Schüsse auf die | |
| Polizisten die Spezialeinheiten zum Rückzug gezwungen hätten. Am 19. | |
| Februar, berichtet „Sergej“, sei er nach einem einmonatigen Aufenthalt auf | |
| dem Maidan von einem Mann angesprochen worden, ob er mit einem Jagdgewehr | |
| schießen könne. | |
| ## Angeblich auf die Beine gezielt | |
| Am 20. Februar 2014, so Sergej gegenüber der BBC, sei er frühmorgens, | |
| nachdem die ersten Schüsse gefallen seien, in das Gebäude des | |
| Konservatoriums gebracht worden. Von dort habe er 20 Minuten lang gefeuert. | |
| „Ich habe versucht, auf die Beine zu zielen“, beteuert „Sergej“. Er habe | |
| nicht die Absicht gehabt, die Polizisten zu töten. Neben ihm habe noch ein | |
| weiterer Scharfschütze gestanden, der auch geschossen hatte. | |
| Der damalige Maidan-Kommandeur Andrej Parubij berichtet gegenüber BBC, er | |
| habe sofort das Konservatorium durchsuchen lassen, als er erfahren hatte, | |
| dass von dort geschossen werde. Doch seine Leute hätten dort keine | |
| Scharfschützen vorgefunden. BBC-Reporter Gabriel Gatehouse hält dem | |
| entgegen, ein Fotokorrespondent habe an diesem Tag um 8 Uhr morgens in | |
| diesem Gebäude drei Personen mit Feuerwaffen in der Hand gesehen. | |
| Allerdings habe er nicht erkennen können, ob sie die Waffen auch | |
| einsetzten. | |
| Zu diesem Zeitpunkt, berichtet „Sergej“ gegenüber BBC, sei er aufgefordert | |
| worden, das Schießen einzustellen. „Sergej“ geht davon aus, dass die | |
| Personen, die ihn aufgefordert hatten, das Schießen einzustellen, Parubijs | |
| Leute waren. Ihre Gesichter, räumt er ein, habe er allerdings nicht | |
| erkannt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Polizisten getötet worden. | |
| In der Folge kam es zu massenhafter Gewaltanwendung gegen die | |
| Demonstranten. | |
| Es wird schwer sein, die Wahrheit über die Auftraggeber der Schüsse auf dem | |
| Maidan herauszufinden. Anwälte von Opfern des Maidan berichteten der BBC, | |
| dass es nicht einfach sei, von der Staatsanwaltschaft Informationen zu | |
| erhalten, wenn es um Tote ginge, die nicht die Sicherheitskräfte zu | |
| verantworten haben. Menschenrechtler, wie Tetjana Pechonchik, überlegen, | |
| was grundsätzlich geändert werden muss, um Derartiges, was viele Anfang | |
| letzten Jahres auf dem Maidan erlebt hatten, in Zukunft zu verhindern. | |
| „Ich glaube, man muss das System von Grund auf ändern“, analysiert | |
| Pechonchik. „Solange man nur die Spitzen auswechselt, aber ansonsten alles | |
| beim Alten belässt, wird sich kaum etwas ändern. Mörder müssen bestraft | |
| werden, ihre Auftraggeber auch. Es darf doch nicht sein, dass die, die an | |
| der Macht sind, davon ausgehen können, dass sie im Falle eines Falles eine | |
| Strafe nicht zu befürchten haben.“ | |
| ## Kein Vertrauen in die Rechtsprechung | |
| Pechonchik und ihre Kollegen, die Maidan-Aktivisten medizinisch, juristisch | |
| und psychologisch unterstützt hatten, haben der ukrainischen Rechtsprechung | |
| von Anfang an misstraut. Minutiös sammelten sie ihre eigenen Beweise und | |
| übermittelten Daten von 114 Toten, darunter auch 17 Milizionären, an den | |
| Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Das Land hätte mehr | |
| Rechtsstaatlichkeit, wenn es dem Internationalen Strafgerichtshof in Den | |
| Haag beitreten würde, so die Menschenrechtlerin. | |
| Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, verhandelte das Kiewer | |
| Bezirksgericht Petschersk am 6. Februar dieses Jahres die Berufungsklage | |
| von Alexej Pukatsch. Der 2009 verhaftete ehemalige General des | |
| Innenministeriums war im Januar 2013 wegen seiner Mitwirkung am Mord des | |
| Journalisten Georgi Gongadse im Jahr 2000 zu lebenslanger Haft verurteilt | |
| worden. | |
| Das Pikante an dem Fall, der hinter verschlossenen Türen verhandelt wird: | |
| Pukatsch beschuldigt Expräsident Kutschma, für die Ermordung des | |
| ukrainischen Journalisten Georgi Gongadse mit verantwortlich gewesen zu | |
| sein. Auch in diesem Prozess legen die Behörden keine Eile an den Tag. Die | |
| nächste Sitzung der Berufungsverhandlung ist für den 17. März angesetzt. | |
| Expräsident Kutschma ist nach wie vor eine einflussreiche Person, der sich | |
| mit dem Journalisten Mustafa Najem von der Ukrainska Prawda im | |
| schweizerischen Davos trifft, für die Ukraine Friedensverhandlungen in | |
| Minsk führt und einen sehr guten Draht zu Präsident Poroschenko hat. Auch | |
| dieser Prozess gegen Pukatsch hinter verschlossenen Türen führt zu einem | |
| Vertrauensverlust bei all denen, die 2004 und 2014 gegen das herrschende | |
| System auf den Maidan gegangen sind. | |
| ## Chronik der Ereignisse | |
| 21. November 2013: Präsident Wiktor Janukowitsch kippt ein | |
| EU-Assoziierungsabkommen. Dagegen regt sich Protest. | |
| Januar/Februar 2014: Die Proteste um den Maidan in Kiew werden immer | |
| intensiver. Mehr als 100 Menschen sterben. | |
| 21. Februar: Janukowitsch einigt sich mit westlichen Politikern auf | |
| Reformen, die dann aber von der Opposition abgelehnt werden. Am selben | |
| Abend flieht er aus Kiew, eine Übergangsregierung ergreift die Macht. | |
| 23. Februar: Prorussische Separatisten beginnen, mit Hilfe russischer | |
| Bewaffneter Gebäude auf der Krim zu besetzen. | |
| 16. März: Die Krim stimmt in einem international nicht anerkannten | |
| Referendum für einen Beitritt zu Russland. | |
| 14. April: Nachdem bewaffnete prorussische Separatisten auch in Städten der | |
| Ostukraine (Donbass) Gebäude besetzen, beginnt die Übergangsregierung in | |
| Kiew eine „Anti-Terror-Operation“. | |
| 2. Mai: Mindestens 48 Menschen sterben beim Brand eines Gewerkschaftshauses | |
| in Odessa. | |
| 11. Mai: Die Separatisten führen in den von ihnen kontrollierten Teilen der | |
| Regionen Donezk und Lugansk ein Referendum durch. Fast alle Wähler stimmen | |
| für Autonomie. Daraufhin sagen sich diese Gebiete als „Volksrepubliken“ von | |
| Kiew los. | |
| 25. Mai: Der prowestliche Milliardär Petro Poroschenko gewinnt | |
| Präsidentschaftswahlen. | |
| 17. Juli: Die Passagiermaschine des Flugs MH17 wird über dem | |
| Separatistengebiet von einer Rakete getroffen. Es gibt 298 Tote. | |
| 5. September: Nachdem erst die Regierungstruppen Geländegewinne erzielen | |
| und dann die Separatisten sich neu aufstellen, vereinbaren die | |
| Konfliktparteien im weißrussischen Minsk eine Waffenruhe. | |
| 26. Oktober: Die Ukraine wählt ein neues Parlament. Proeuropäische Parteien | |
| siegen. Die Separatisten halten eigene Wahlen ab, die Kiew nicht anerkennt. | |
| 24. Januar 2015: Ein Raketenbeschuss der von der Regierung gehaltenen | |
| Hafenstadt Mariupol fordert viele Tote, der Konflikt eskaliert erneut, die | |
| Separatisten rücken wieder vor. | |
| 12. Februar: In Minsk wird ein zweites Friedensabkommen vereinbart. mit dpa | |
| 21 Feb 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernhard Clasen | |
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