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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Von Waffenruhe keine Spur
> Auch wenn die Intensität nachgelassen hat, es gibt weiterhin
> Kampfhandlungen in der Ostukraine. USA und Großbritannien beraten über
> Sanktionen gegen Russland.
Bild: Ein Panzer der regulären Armee in der Ostukraine.
KIEW ap | Die Waffenruhe in der Ukraine wird auch eine Woche nach Abschluss
des Minsker Abkommens nicht eingehalten. Beide Seiten warfen sich am
Samstag gegenseitig Verstöße vor. Allerdings laufen die Gefechte offenbar
nicht mehr in der Intensität ab, wie es bis zur Eroberung des
Verkehrsknotenpunkts Debalzewo Mitte der Woche durch prorussische Rebellen
der Fall gewesen war. Die USA und Großbritannien berieten über neue
Sanktionen für Russland, sollte der jüngste Waffenstillstand nicht
funktionieren.
US-Außenminister John Kerry sagte am Samstag vor einem Treffen mit seinem
britischen Amtskollegen Philip Hammond, neue Sanktionen wären ein
Druckmittel, um Russland zu zwingen, die Rebellen in der Ostukraine nicht
mehr zu unterstützen. Das ukrainische Militär meldete, vor der strategisch
wichtigen Hafenstadt Mariupol zögen die Rebellen Waffen zusammen. Über
diese Entwicklung zeigte sich Kerry besonders alarmiert. Die Kontrolle über
Mariupol würde es den Separatisten erlauben, einen Landkorridor von der
russischen Grenze bis zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu
schaffen.
„Was um Mariupol geschieht, ist inakzeptabel, deshalb sprechen wir über
zusätzliche Sanktionen", sagte Kerry. Er beschuldigte Russland, „Landraub"
zu betreiben, während es zynischerweise von Frieden spreche. „Wir sind
nicht bereit, dieses Spiel mitzuspielen", sagte Kerry weiter. Hammond
kritisierte Moskau ebenfalls dafür, den erst vor einer Woche ausgehandelten
Waffenstillstand gebrochen zu haben. Über mögliche Maßnahmen seitens seiner
Regierung äußerte er sich aber nicht.
Debalzewo war trotz der seit Sonntag geltenden Waffenruhe weiter umkämpft
gewesen und am Mittwoch in die Hände der Rebellen gefallen. Die Eroberung
erlaubt den Separatisten eine direkte Bahnverbindung zwischen ihren
Hochburgen Lugansk und Donezk.
Der ukrainische Militärsprecher Andrej Lyssenko sagte am Samstag, in den
vorangegangenen 24 Stunden sei ein Soldat bei Rebellenangriffen getötet
worden. 40 Soldaten seien verwundet worden. Die prorussischen Rebellen
warfen den ukrainischen Truppen 15 Artillerieangriffe auf mehrere Teile von
Donezk vor, der größten von ihnen kontrollierten Stadt. Lyssenko
berichtete, das Dorf Schyrokyne, das unmittelbar vor Mariupol liegt, sei
mit Mörsern beschossen worden. Rebellen bewegten zudem weiterhin
militärisches Material in Richtung der Stadt.
21 Feb 2015
## TAGS
Ostukraine
Russland
John Kerry
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Deserteur
Minsk
Maidan
Terrorismus
Wladimir Putin
Separatisten
Barack Obama
Mariupol
Wladimir Putin
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