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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Gefangenaustausch bei Lugansk
> Trotz fortgesetzter Gefechte tauschen Rebellen und ukrainische Armee
> Gefangene aus. In Moskau demonstrieren Zehntausende gegen den Maidan.
Bild: Ukrainische Soldaten erholen sich auf ihrer Basis in der Nähe von Lugans…
KIEW/MOSKAU rtr/afp | Im Osten der Ukraine ist es zu dem vereinbaren
Gefangenenaustausch zwischen Regierungstruppen und prorussischen
Separatisten gekommen. Das bestätigte ein Vertreter des nationalen
Sicherheitsrats am Sonntagmorgen auf seiner Facebook-Seite. Er
veröffentlichte dort eine Liste von 139 ukrainischen Soldaten. Sie wurden
am Samstagabend in einem Dorf in Nähe der Separatisten-Hochburg Lugansk
freigelassen. Dies geschah im Austausch mit 52 Kämpfern der Aufständischen.
Die Aktion ist einer der ersten Schritte zur Umsetzung der Minsker
Friedensvereinbarung vom 12. Februar. Seit Inkrafttreten einer Waffenruhe
vor einer Woche haben sich die Gefechte in vielen Gegenden zwar
abgeschwächt. Aber die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Debalzewe
durch Separatisten am Mittwoch bedeutet eine erhebliche Gefährdung des
Abkommens. Die ukrainischen Streitkräfte befürchten derzeit einen Angriff
auf die Stadt Mariupol im äußersten Osten des Landes.
Separatisten und Regierungseinheiten in der umkämpften Ostukraine haben
sich jedoch nach Angaben eines Armeesprechers schriftlich auf den Abzug
schwerer Waffen geeinigt. In dem Dokument sei festgelegt worden, dass beide
Seiten damit noch am Sonntag beginnen, teilte Pjotr Kanonik örtlichen
Medien zufolge mit.
In Moskau sind derweil am Samstag zehntausende Menschen gegen den
Machtwechsel in der Ukraine vor einem Jahr auf die Straße gegangen. Bis zu
40.000 Unterstützer von Präsident Wladimir Putin zogen durch die russische
Hauptstadt, wie die Polizei mitteilte. Viele Demonstranten schwenkten
russische Flaggen und trugen das orange-schwarze Sankt-Georgs-Band, das
auch die Separatisten in der Ostukraine als Erkennungszeichen nutzen.
„Putinismus für immer“, stand auf einem Schild, das eine ältere Frau
hochhielt. Ein Trupp von Kosaken zeigte ein Plakat mit der Aufschrift „Der
Maidan ist eine Krankheit. Wir werden sie behandeln.“ Auf einem anderen
Spruchband stand: „Ami, geh nach Hause – und nimm den Maidan mit.“
## Demonstrationen auch in St. Petersburg
Fernsehberichten zufolge gab es ähnliche Kundgebungen auch in anderen
russischen Städten. In St. Petersburg gingen nach Polizeiangaben etwa
tausend Menschen auf die Straße.
In der Anti-Maidan-Bewegung haben sich Biker-Clubs, Kosaken, Sportler und
Veteranen der Kriege in Afghanistan und Tschetschenien zusammengeschlossen.
Ihr Anführer Nikolai Starikow warnte die prowestliche Opposition am
Samstag, auch in Russland einen Umsturz anzuzetteln. „Versucht es erst gar
nicht“, sagte er im russischen Fernsehen. „Unternehmt keinerlei Versuche,
in Russland für Ärger zu sorgen.“
22 Feb 2015
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