# taz.de -- Bilanz zum Hannibal-Netzwerk: Warten auf „Tag X“ | |
> Die rechtsextreme Gruppe Nordkreuz und das Hannibal-Netzwerk – eine | |
> Bilanz nach sechs Jahren Recherche. | |
Bild: Der Kopf des Hannibal-Netzwerks war damals Soldat beim Kommando Spezialkr… | |
Dieser Text erschien zuerst im Sammelband [1][„Staatsgewalt. Wie | |
rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern“], | |
herausgegeben von Heike Kleffner & Matthias Meisner, Herder Verlag. | |
Das Ende einer der größten Rechtsextremismusaffären im deutschen | |
Sicherheitsapparat könnte ein vierseitiger Strafbefehl sein. Ausgestellt | |
hat ihn das Amtsgericht Ludwigslust im Frühjahr 2023, der Empfänger war ein | |
Mann, der zusammen mit anderen Feindeslisten angelegt, Leichensäcke besorgt | |
und Zehntausende Schuss Munition gehortet haben soll. | |
Dieser Mann muss, so schreibt ihm das Amtsgericht, 50 Tagessätze zu je 100 | |
Euro zahlen – eine Geldstrafe, die so niedrig ist, dass er sogar weiterhin | |
Waffen besitzen dürfte. | |
Der Mann heißt Haik J. Als die Ermittlungsbehörden auf ihn aufmerksam | |
werden, ist er Kriminalpolizist in Mecklenburg-Vorpommern und in der AfD | |
aktiv. Das war im Jahr 2017. In jenem Sommer, am 28. August 2017, | |
durchkämmen Beamt:innen des Bundeskriminalamts in der Morgendämmerung | |
seine Wohnung und sein Auto in einer Kleinstadt in Westmecklenburg. | |
Sie suchen nach Hinweisen darauf, warum er, ein Polizist, sich auf einen | |
„Tag X“ vorbereitete – mithin auf einen Zusammenbruch der öffentlichen | |
Ordnung. Und was hat es mit der Sammlung von Daten, Adressen aus dem | |
politisch linken Lager auf sich, die der ehemalige Elitepolizist gemeinsam | |
mit einem Anwalt aus Rostock angelegt haben soll? | |
Die Bundesanwaltschaft verdächtigt Haik J. und den Anwalt damals, einen | |
Terrorakt vorbereitet zu haben. In einer Pressemitteilung schreiben die | |
Karlsruher Strafverfolger: „Darüber hinaus sollen die Beschuldigten den von | |
ihnen befürchteten Krisenfall als Chance gesehen haben, Vertreter des | |
politisch linken Spektrums festzusetzen und mit ihren Waffen zu töten.“ | |
## Die Polizei findet 3000 Schuss Munition | |
Haik J. ist ein hagerer, großer Mann. Als wir ihn wenige Wochen nach der | |
Razzia im Sommer 2017 bei ihm zu Hause antreffen, trägt er eine Jacke der | |
Nationalen Volksarmee und sagt: „Ich kenne keine gefährlichen Leute.“ Dann | |
schließt er nach einem kurzen Wortwechsel die Tür. | |
Damals war er Mitglied einer Gruppe, die sich monatelang auf den „Tag X“ | |
vorbereitete. Gemeinsam trainierten Polizisten, Bundeswehrreservisten, | |
Männer mit Jagdscheinen, AfD-Mitglieder, Behördenmitarbeiter, wie man | |
Wasser filtert oder kommuniziert, wenn Telefon und Internet nicht mehr | |
funktionieren. Sie legten Vorräte an und beschlossen, sich im Fall der | |
Fälle in einer verlassenen DDR-Ferienhaussiedlung zu verschanzen. | |
Durch die Razzia im August 2017 fliegt die Gruppe auf. Sie wird als | |
„Nordkreuz“ bekannt. Erst viel später wird klar, dass es überall in | |
Deutschland solche Gruppen gibt, in denen Männer und Frauen an den nahenden | |
Zusammenbruch des demokratischen Rechtsstaats glauben – oder ihn womöglich | |
mit Gewalt selbst herbeiführen wollen – und dafür auch mit Waffen | |
trainieren. | |
Die Ermittler:innen des Bundeskriminalamts finden damals im Auto von | |
Haik J., in seinem Wohnzimmer und auf seinem Dachboden 3000 Schuss Munition | |
und eine Waffenlampe, eine Art Scheinwerfer für Pistolen, die | |
Privatpersonen nicht besitzen dürfen. | |
Um es vorwegzunehmen: Das Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft gegen | |
Haik J. und einen Mitbeschuldigten wegen des Verdachts der Vorbereitung | |
einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat nach Paragraf 89a | |
Strafgesetzbuch wurde im Winter 2021 eingestellt. In dem Strafbefehl für | |
Haik J. vom Frühjahr 2023 werden Feindeslisten und der „Tag X“ nicht | |
erwähnt, stattdessen geht es nur um die Munition und den Waffenaufsatz. | |
## Ist die Aufklärung also gescheitert? | |
Haik J. stammt aus Mecklenburg-Vorpommern. In den 1990ern studierte er nach | |
seinem Wehrdienst in Rostock ein paar Jahre Jura und ging dann zur Polizei. | |
Er wird Kriminalkommissar, erst in Hamburg, später in Ludwigslust. Dort | |
soll er seinen Dienstcomputer benutzt haben, [2][um in internen | |
Polizeisystemen sensible Daten von kommunalpolitisch Engagierten, | |
Asylrechtsanwälten und Flüchtlingsvereinen abzufragen]. | |
Verblüffend ist, wie offen Haik J. seine politische Gesinnung zeigt, auch | |
dann noch, als die Vorwürfe gegen ihn schon bekannt sind: Haik J. | |
engagierte sich für die AfD im Landesfachausschuss für „Innere Sicherheit, | |
Justiz und Datenschutz“. Er ist nicht das einzige Nordkreuz-Mitglied mit | |
AfD-Nähe. | |
Als Komplize galt ein Rechtsanwalt aus Rostock. Als die Vorwürfe gegen ihn | |
kurz nach den Durchsuchungen im Sommer 2017 bekannt werden, distanziert er | |
sich von Gewalt und Extremismus. Er behauptet, eine Feindesliste habe es | |
nie gegeben. Er habe lediglich einige Namen wegen seiner ehrenamtlichen | |
Arbeit notiert. | |
In den Monaten, in denen sich die Gruppe um Haik J. formierte, hieß es oft, | |
man müsse die Ängste der Menschen ernst nehmen, ihnen zuhören, auch wenn | |
sie mit Rechtsextremen auf die Straße gingen. Es war die Zeit der | |
Verwaltungskrise bei der Aufnahme von Geflüchteten, in der sich die AfD als | |
Partei etablierte, Pegida mobilisierte und Hetzportale wie PI News die | |
Narrative vom „großen Bevölkerungsaustausch“ und von der | |
„Messereinwanderung“ etablierten, ohne dass Verfassungsschutzämter sie für | |
rechtsextrem hielten. | |
Mit den politischen Debatten ab 2015 fanden Männer und Frauen, die diesen | |
Ideen anhingen, ein neues Feindbild. Und eine neue Form, um ihre völkische | |
Ideologie auszuleben: als Prepper:innen. Immer wieder erzählten uns | |
Nordkreuz-Mitglieder davon: von ihrer vermeintlichen Sorge vor | |
islamistischen Schläfern unter Geflüchteten. Davor, dass die | |
Bundesregierung die Sache nicht im Griff habe und sie nun eben selbst | |
Vorsorge betreiben müssten. | |
## Es gibt überall in Deutschland solche Gruppen | |
Herbst 2017. Wir, ein Rechercheteam, sind in Westmecklenburg unterwegs auf | |
der Suche nach Menschen, die uns erklären können, was mit dem „Tag X“ | |
gemeint sein soll, [3][was der Begriff „Prepper“ bedeutet], der in | |
deutschen Diskursen damals noch fast unbekannt ist. Wir tauchen | |
unangekündigt im Büro eines Mannes auf, der Nordkreuz-Mitglied ist. Wir | |
möchten mit ihm darüber reden. Der Mann nicht mit uns. Eigentlich. | |
Die Lage ist damals unübersichtlich. Strafrechtlich ging es vor sechs | |
Jahren nur um Haik J. und seinen Mitbeschuldigten. Aber wir interessieren | |
uns für die gesamte Gruppe: Haben sich hier in Mecklenburg-Vorpommern | |
Rechtsextremist:innen zusammengefunden, um Anschläge zu planen? | |
Der Mann wiegelt ab. Vielleicht um sich zu verteidigen, vielleicht um von | |
sich abzulenken, sagt er diesen Satz, der unsere Recherche über Jahre | |
begleitet: Chatgruppen wie Nordkreuz gebe es ja nicht nur hier im Norden, | |
in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch im Osten, Westen und Süden | |
Deutschlands, sagt dieser Mann. Er erzählt uns von einem Administrator, der | |
das Netzwerk der Gruppen zusammenhält, und nennt dessen Decknamen: | |
„Hannibal“. | |
Belege dafür liefert uns der Mann nicht. Wir tragen sie in kleinteiliger | |
Recherchearbeit zusammen, manchmal helfen uns engagierte | |
Parlamentarier:innen, manches tragen lokale Recherchegruppen bei, uns | |
helfen aber auch immer wieder Männer, die erstaunlich offen über ihre | |
eigenen Umtriebe oder die ihrer Waffenbrüder sprechen, bis sich ein | |
Gesamtbild erkennen lässt: Das Netzwerk, in dem sich Männer und einige | |
wenige Frauen bewaffnen und auf den „Tag X“ vorbereiten, reicht von | |
Bundeswehr über Polizei bis zu Geheimdiensten und anderen Behörden. | |
Es wurde von André S. alias „Hannibal“ initiiert, damals ein Soldat beim | |
Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr, einer Eliteeinheit. | |
[4][Deshalb sprechen wir vom Hannibal-Netzwerk]. | |
## Nur harmlose Prepper? | |
Mit diesem Namen verbindet sich eine wichtige Frage: Wie groß ist die | |
Gefahr, wenn Rechtsextremist:innen in der Bundeswehr, in der Polizei | |
und in anderen staatlichen Institutionen einen „Tag X“ herbeisehnen? | |
Das Nordkreuz-Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft ist inzwischen | |
Geschichte. Dennoch bleibt der Komplex zentral, nicht nur weil damit | |
weitere juristische Verfahren zusammenhängen, von denen eines | |
Rechtsgeschichte geschrieben hat: die inzwischen rechtskräftige | |
Verurteilung des Bundeswehroffiziers Franco A. als Rechtsterrorist. Sondern | |
auch, weil die Aufarbeitung des Komplexes gezeigt hat, wo die | |
Schwachstellen in deutschen Sicherheitsbehörden zu finden sind. | |
Winter 2019. Am Landgericht Schwerin kommt es tatsächlich zu einer Art | |
Nordkreuz-Prozess. Beschuldigt ist Marko G., ein früherer Beamter des | |
Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei Mecklenburg-Vorpommern. Er hatte | |
nach dem Auffliegen von Nordkreuz in einem ARD-Interview behauptet, sie | |
seien doch nur harmlose Prepper. Später hat sich herausgestellt, dass Marko | |
G. Zehntausende Schuss Munition bei sich zu Hause hortete – vieles davon | |
aus Polizeibeständen abgezweigt – und illegale Waffen, unter anderem eine | |
Uzi-Maschinenpistole, die bei der Bundeswehr verschwunden war. | |
Marko G. war als Administrator von Nordkreuz eine der führenden Personen. | |
[5][Das Landgericht Schwerin verurteilte ihn lediglich zu einer | |
Bewährungsstrafe von 21 Monaten, unter anderem wegen des Verstoßes gegen | |
das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz]. | |
Überall in Deutschland führt die Justiz Ermittlungsverfahren mit direktem | |
oder indirektem Zusammenhang zum Nordkreuz-Netzwerk. Wir haben nachgezählt | |
und kommen bundesweit auf mehr als drei Dutzend Beschuldigte und sind uns | |
sicher, längst nicht alle Verfahren gefunden zu haben. | |
## Polizisten sollen Munition entwendet haben | |
Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden oder werden seit der Razzia im | |
August 2017 Verfahren gegen mehr als 20 Personen, die Teil des | |
Nordkreuz-Komplexes sind, geführt. Die Tatvorwürfe: Betrug. Vorteilsnahme. | |
Unterschlagung. Amtsanmaßung. Untreue. Verstoß gegen das Waffengesetz. | |
Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Unter den Beschuldigten sind | |
ein Waffenhändler, ein Schießtrainer, ein früherer AfD-Kommunalpolitiker, | |
der Mitarbeiter einer Waffenbehörde. | |
Das Amtsgericht Güstrow erließ Ende 2021 sogar gegen den langjährigen | |
CDU-Innenminister des Landes, Lorenz Caffier, [6][einen Strafbefehl wegen | |
Vorteilsannahme über 45 Tagessätze (13 500 Euro)], weil er sich von einem | |
Waffenhändler aus dem Umfeld von Nordkreuz eine halbautomatische Pistole | |
der Marke Glock schenken ließ. | |
Da sind die drei SEK-Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern, die Munition | |
aus Polizeibeständen gestohlen und an Marko G. weitergegeben haben sollen. | |
Hinzu kommen Ermittlungen gegen Polizisten anderer Bundesländer – etwa | |
gegen 17 Mitglieder eines Mobilen Einsatzkommandos (MEK) aus Sachsen, | |
[7][die Munition entwendet haben und einem Schießtrainer und | |
Ex-Nordkreuz-Mitglied im Tausch gegen ein Training übergeben haben sollen]. | |
Auf den ersten Blick sieht die Bilanz der Ermittlungsbehörden nach einem | |
Erfolg aus: so viele Personen, die sich erklären und verantworten müssen. | |
Zahlreiche Gerichtsverfahren bieten die Chance, das Netzwerk besser | |
auszuleuchten und Erklärungen zu liefern, warum und wie so ein gefährliches | |
Netzwerk entstehen konnte. Und um beurteilen zu können, wie groß die davon | |
ausgehende Gefahr wirklich ist. | |
Doch viele der Beschuldigten gelten dann vor Gericht plötzlich als | |
Einzeltäter. Eine Patrone hier, ein Naziwitz da. Als gäbe es den ganzen | |
Kontext, die ganzen Verbindungen nicht. | |
## Rassistische Chatgruppen mit Hakenkreuz-Fotos | |
Herbst 2020. In Köln findet eine besondere Zusammenkunft statt. Vertreter | |
der Bundesanwaltschaft und der Nachrichtendienste besprechen sich mit dem | |
Landeskriminalamt aus Mecklenburg-Vorpommern und Beamten aus | |
Kommunalverwaltungen, die darüber entscheiden, wer legal eine Waffe | |
besitzen darf. | |
Die gemeinsame Verabredung: Nordkreuz soll entwaffnet werden. Drei Jahre | |
nach dem Auffliegen der Gruppe. Ob es ähnliche Absprachen auch für die | |
Entwaffnung der anderen Gruppen im Osten, Westen oder Süden des Landes | |
gegeben hat, wissen wir nicht. | |
In manchen Gegenden Mecklenburg-Vorpommerns sind die Mitarbeiter:innen | |
der Waffenbehörden dann tatsächlich losgefahren und haben die Bescheide zum | |
Entzug der Waffenerlaubnisse in Begleitung von Polizist:innen | |
zugestellt. Manche Nordkreuz-Mitglieder sind dagegen vor | |
Verwaltungsgerichte gezogen. | |
Der Inhalt der Bescheide und der nachfolgenden gerichtlichen Entscheidungen | |
ist erschreckend. Denn darin legen die Waffenbehörden dar, warum sie es für | |
keine gute Idee halten, wenn Nordkreuz-Leute Pistolen oder Gewehre | |
besitzen. Das liest sich dann beispielsweise so: | |
Ein Schießtrainer verschickt laut Verwaltungsgericht Schwerin im Jahr 2015 | |
in einem Messenger das Bild einer Torte mit Hakenkreuz, dazu den Text | |
„Unserem Führer zum Geburtstag“, ein anderes Mal versendet er ein Foto | |
eines Schwibbogens mit Reichsadler und Hakenkreuz. Er schreibt rassistische | |
und antisemitische Kommentare, über Jahre hinweg, die er später gegenüber | |
Ermittler:innen als „nicht wirklich geschmackvoll“ bezeichnet. Vom | |
Inhalt distanziert er sich jedoch laut Gericht nicht. | |
Das Gericht urteilt: „Die Nachrichten lassen darüber hinaus auch eine | |
Bereitschaft zur physischen Gewalt bzw. deren Gutheißung erkennen.“ Der | |
Schießtrainer bekommt seine Waffen nicht zurück. | |
## Auch ein Grundschullehrer war bei Nordkreuz | |
Ähnliche Aussagen finden die Gerichte auch auf dem Telefon eines Beamten | |
des Landeskriminalamts, er hat deswegen seinen Job verloren und ist vor dem | |
Verwaltungsgericht Greifswald dagegen vorgegangen: 2016 schreibt der | |
Polizeiobermeister, der in den Nordkreuz-Chatgruppen war, eine Nachricht an | |
Administrator Marko G.: „Sag mal, kannst du mir mal 'schöne Lieder‚ auf nen | |
Stick ziehen? ich hab gerade ein bisschen gefallen an soldatenmusik … wenn | |
du verstehst was ich meine.“ Marko G. antwortet: „Germanisches Kulturgut | |
tut gut, besonders in beschissenen Zeiten.“ Er empfiehlt einen | |
rechtsextremen Liedermacher. | |
Einmal schickt ein anderes Nordkreuz-Mitglied dem Polizeiobermeister einen | |
Link zu einem Verein, der sich für Geflüchtete einsetzt, und schreibt dazu: | |
„kannst du dir merken“. Der antwortet: „du meinst für mein 9×19“ – … | |
Gericht hält das für einen Verweis auf das Kaliber seiner Waffe, 9×19 | |
Millimeter, und entscheidet, die Entlassung des Beamten aus dem | |
Polizeidienst des Landes Mecklenburg-Vorpommern sei rechtmäßig. | |
Und da ist der Grundschullehrer, der Kampfsport trainiert und für Nordkreuz | |
Schießtrainings organisiert haben soll. Das Landesarbeitsgericht | |
Mecklenburg-Vorpommern hält im Jahr 2022 fest: „Es gibt keinerlei Anzeichen | |
für eine Abkehr von seinen antisemitischen und demokratiefeindlichen | |
Überzeugungen.“ Auch seine Entlassung aus dem Landesdienst bestätigt das | |
Gericht. | |
Ein Forstmitarbeiter, der mit mehreren Nordkreuz-Leuten in engem Kontakt | |
steht, schreibt 2017 auf WhatsApp mit Nordkreuz-Administrator Marko G. Sie | |
sprechen darüber, im Revier des Forstmitarbeiters auf “Distanz„ schießen … | |
wollen – über 600 Meter. Es klingt, als ginge es um illegale Schießübungen | |
im Wald. Als sich der Forstmitarbeiter 2017 in Hamburg zum G20-Gipfel als | |
Reservist einsetzen lässt, schickt er Marko G. ein Foto und schreibt: “Hier | |
kommt keine Zecke durch …„ Ihm werden die Waffen entzogen. | |
Und das ist nur Mecklenburg-Vorpommern. | |
## Franco A. ist heute das prominenteste Mitglied der Gruppe | |
Frühjahr 2021. Der Prozess gegen den Soldaten Franco A. beginnt vor dem | |
Oberlandesgericht Frankfurt. Franco A. trägt eine helle Hose, eine braune | |
Weste über einem karierten Hemd und einen grauen Mantel, die Haare sind zum | |
Zopf gebunden. Er ist allein angeklagt. | |
Franco A. ist heute das prominenteste Mitglied des Hannibal-Netzwerkes. Er | |
war in der regionalen Gruppe Süd aktiv und soll dort versucht haben, sich | |
mit illegalen Waffen zu versorgen. | |
Die Bundesanwaltschaft wirft ihm die Vorbereitung einer schweren | |
staatsgefährdenden Gewalttat nach Paragraf 89a Strafgesetzbuch vor, er soll | |
sich zeitweise als syrischer Flüchtig ausgegeben haben, auch bei ihm wurden | |
Listen mit Daten von politischen Gegner:innen und Fotos und Skizzen | |
unter anderem der Tiefgarage unterhalb des Büros der Amadeu Antonio | |
Stiftung gefunden. | |
In der Bundeswehr war Franco A. der Offizier mit den ordentlichen | |
Beurteilungen, stationiert in der renommierten deutsch-französischen | |
Brigade nahe Straßburg. Vor Gericht bestätigt ein Offizier, dass Franco A.s | |
Gesinnung bei der Truppe hinlänglich bekannt gewesen sei. | |
Franco A. nutzt den Prozess als Bühne: In seinen Aussagen inszeniert er | |
sich als besorgter Bürger, der sich vor Gefahren schützen will. Er erwähnt | |
Hannibals Chatgruppe Süd von sich aus. Die habe er „interessant“ gefunden. | |
Er erzählt, was er in seinem Keller gelagert hat: einen Stromgenerator, | |
Kanister mit Diesel und Benzin, Alkohol, stangenweise Zigaretten, | |
militärische Essensrationen, Wasserkanister, einen Weltempfänger. Munition | |
und Sprengkörper aus Bundeswehrbeständen hatte er zwischenzeitlich bei | |
Freunden versteckt, die deshalb in abgetrennten Verfahren vor Gericht | |
standen – als Einzeltäter. | |
## Antisemitische und rassistische Stereotype | |
Er habe einen Dritten Weltkrieg zwischen Russland und dem Westen | |
befürchtet, behauptet Franco A. Immer wieder spricht der Anfang 30-Jährige | |
von Wahrsagungen und einem drohenden Bürgerkrieg, fast schon obsessiv | |
wiederholt er antisemitische Stereotype – von der jüdischen | |
Weltverschwörung, die die USA kontrollieren und eine „Vermischung der | |
Völker“ vorantreiben würde. | |
Auch die angeblichen islamistischen Schläfer, die sich überall in Europa | |
versteckt hielten, erwähnt er. Ein Jahr lang beschäftigte sich das | |
Oberlandesgericht in der Beweisaufnahme ausführlich mit der Frage, ob sich | |
der Bundeswehroffizier Franco A. wirklich auf den Zusammenbruch | |
vorbereitete – oder was er eigentlich vorhatte. | |
Im Prozess gab Franco A. zu, dass er sich mehrere Waffen illegal besorgt | |
hatte – darunter ein Schnellfeuergewehr G3. Das Gericht hält es für belegt, | |
dass er eine Tiefgarage in Berlin ausspähte, in dem das Auto von Anetta | |
Kahane geparkt war, der langjährigen Vorsitzenden der Amadeu Antonio | |
Stiftung. | |
[8][Im Juli 2022 schließlich befindet das Oberlandesgericht Frankfurt | |
Franco A. unter anderem der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden | |
Straftat für schuldig]. Das Strafmaß: fünfeinhalb Jahre Haft. Das Gericht | |
sieht es als erwiesen an, dass Franco A. aus seiner rechtsextremen | |
Gesinnung heraus einen Anschlag geplant hat, der „bestimmt und geeignet“ | |
ist, die Sicherheit Deutschlands zu beeinträchtigen. | |
Einen konkreten Tatplan stellte das Gericht nicht fest. Für eine | |
Verurteilung nach Paragraf 89a Strafgesetzbuch braucht es das auch nicht. | |
Es reichen Franco A.s seit Jahren gefestigte rechtsextreme, völkische und | |
rassistische Gesinnung, die Waffen und Munition, die Auswahl von | |
Zielpersonen. Und die feste Entschlossenheit, so das Gericht, zur Tat zu | |
schreiten. | |
## Bedrohung durch rechtsextreme Netzwerke | |
Es ist ein historisches Urteil. Zum ersten Mal wird ein Bundeswehrsoldat | |
wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat nach | |
Paragraf 89a Strafgesetzbuch verurteilt. Für einige kam die Verurteilung | |
überraschend – zumindest, wenn man sich den gesamten Verfahrensgang | |
anschaut. Derselbe Staatsschutzsenat, der Franco A. im Juli 2022 | |
verurteilte, wollte ursprünglich die Anklage und den Terrorismusvorwurf gar | |
nicht verhandeln. Mittlerweile ist das Urteil rechtskräftig. | |
Franco A.s Einbindung in das Hannibal-Netzwerk wurde zumindest am Rande in | |
der mündlichen Urteilsverkündung erwähnt. Aber eine Frage war da kein | |
Thema: Wie genau Franco A. an die Munition aus Bundeswehrbeständen | |
gelangte. Ebenso wenig ist klar, wo sich Franco A.s Waffen heute befinden. | |
Er hatte im Prozess behauptet, er habe sie entsorgt. | |
Frühjahr 2022. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren veröffentlichen | |
das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Verfassungsschutz einen | |
Lagebericht über Rechtsextremist:innen und Reichsbürger:innen in | |
Sicherheitsbehörden, also über Polizist:innen und Soldat:innen, die | |
über besondere Befugnisse, Wissen und Zugänge und Waffenerlaubnisse | |
verfügen. | |
Dem Hannibal-Netzwerk widmet das Ministerium darin eine ganze Seite – und | |
nennt es sogar explizit: Es verdeutliche „das besondere Bedrohungspotenzial | |
rechtsextremer Netzwerkstrukturen“, wenn ausgerechnet diese Spezialkräfte | |
ihre Fähigkeiten „für Selbstermächtigungsfantasien und gegen die | |
Rechtsordnung zu nutzen“ versuchten. Als konkretes Beispiel nennt das | |
Ministerium einen Schießplatz in Mecklenburg-Vorpommern, über den die | |
Nordkreuz-Leute nicht nur den Zugang zu Behördenmunition erhielten, sondern | |
auch zu Insiderwissen von Spezialeinheiten der Polizei. | |
## Hannibal-Mitglieder gelten als ausgezeichnete Soldaten | |
Gerade einmal dreieinhalb Jahre zuvor, im November 2018, hatte der damalige | |
Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) noch behauptet, | |
politisch motivierte Gewaltbereitschaft spiele in der Bundeswehr keine | |
Rolle – just zu dem Zeitpunkt, als Focus und taz unabhängig voneinander zum | |
ersten Mal über das Hannibal-Netzwerk berichteten. „Insbesondere haben wir | |
bisher keine extremistischen Netzwerke entdeckt“, so der inzwischen | |
abgelöste Christof Gramm. | |
Der tatsächlichen Lage, die damals nicht anders war als heute, näherte sich | |
der Bundeswehrgeheimdienst erst über die Jahre an. Im Herbst 2019 | |
antwortete MAD-Chef Gramm mit „Jein“ auf die Frage nach rechtsextremen | |
Netzwerken und im Juni 2020 bejahend, wenn auch vage: Man finde sehr wohl | |
problematische „Netzwerke und Strukturen“. | |
Man kann nur dort etwas sehen, wo man richtig hinschaut. Auch Jahre später | |
arbeiten noch Männer bei der Bundeswehr, die Hannibals Chatgruppen – das | |
Fundament des Netzwerks also – mitgegründet haben. Sie gelten als | |
ausgezeichnete Soldaten. | |
Das Hannibal-Netzwerk hat eine weitere Sicherheitslücke offenbart: | |
Rechtsextremisten, die sich als Reservisten Zugang zur Bundeswehr | |
verschaffen können. Bei Nordkreuz gab es mehrere Männer, die sich über den | |
Reservistenverband militärisch fortbilden ließen und in Bundeswehrkasernen | |
ein und aus gingen. Sie bewegten sich in einer Zuständigkeitslücke der | |
Geheimdienste. Je nachdem, ob sie gerade Zivilisten oder als Soldaten tätig | |
waren, war mal der Verfassungsschutz und mal der MAD für sie zuständig – | |
und im Zweifel schaute niemand hin. Das hat sich erst 2017 geändert. In | |
einer “AG Reservisten„ tauschen sich die verschiedenen Geheimdienste nun | |
über die Problemfälle aus, informieren sich gegenseitig. Zuletzt, im Jahr | |
2022, bearbeiteten sie dort 621 Fälle, bei den meisten ging es um | |
Rechtsextremismus. | |
## Waffengesetz soll verschärft werden | |
Herbst 2023. Einiges hat sich also seit Beginn unserer Recherche vor sechs | |
Jahren verändert. Neben den ganz konkreten Maßnahmen – zu denen mit | |
Paragraf 126a Strafgesetzbuch ein neues Gesetz gehört, mit dem der | |
Gesetzgeber das Erstellen von sogenannten Feindeslisten unter Strafe stellt | |
– scheint es zumindest ein Stück weit mehr Sensibilität zu geben: Es gilt | |
nun nicht mehr als undenkbar, dass es Staatsfeinde in Uniform gibt. | |
Auch bei uns hat sich viel getan. Wir waren damals ein kleines Team bei der | |
taz, inzwischen arbeiten die meisten von uns bei anderen Medien. Bis heute | |
erreichen uns Hinweise. Und vor einiger Zeit hat uns jemand einen ganzen | |
Karton voll mit Devotionalien aus dem Hannibal-Netzwerk geschickt: | |
Krawatten, Orden, Ehrenurkunden [9][eines Vereins namens Uniter e.V.], in | |
dem sich Männer aus den Chatgruppen organisierten – und der inzwischen vom | |
Verfassungsschutz beobachtet wird. | |
Wir haben ein Netzwerk aufgedeckt, das viele zunächst nicht für gefährlich | |
hielten. Heute ist es eine Referenz, wenn es um die Frage geht: Wie groß | |
ist die Gefahr durch Rechtsextremist:innen in deutschen | |
Sicherheitsbehörden? | |
Die Arbeit geht weiter. Der zweite NSU-Untersuchungsausschuss in | |
Mecklenburg-Vorpommern wird sich mit Nordkreuz beschäftigen. Das | |
Disziplinarrecht für Bundesbeamt:innen soll reformiert werden, so | |
sollen beispielsweise strafrechtliche Verurteilungen etwa bei | |
Volksverhetzung schneller dazu führen, dass Beamt:innen ihren Job | |
verlieren. | |
Auch das Waffengesetz soll noch einmal verschärft werden. Zuletzt wurde mit | |
einer Reform im Jahr 2020 beispielsweise den zuständigen Behörden die | |
Aufgabe zugewiesen, dass Waffenbesitzer:innen alle fünf Jahre | |
überprüft werden müssen und die Behörden dafür mit Verfassungsschutzämtern | |
zusammenarbeiten sollen. Künftig könnte es zudem die Möglichkeit geben, | |
Waffen vorübergehend zu entziehen, wenn der Verdacht auf eine Gefährdung | |
durch Waffenbesitzer:innen besteht. | |
## Heute fällt das Stichwort „Tag X“ häufig | |
Anfang Juni 2023 schicken wir eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft | |
Rostock. Was ist eigentlich aus den Ermittlungen zu den Datenabfragen | |
geworden, die Haik J. und der zweite Beschuldigte für ihre Feindeslisten | |
gemacht haben sollen? Haben sie ihren Zugang zum Polizeisystem ausgenutzt, | |
um politische Gegner:innen auszuspionieren? Wurde so die detaillierte | |
Sammlung zu knapp 30 Personen angelegt, in der sich neben öffentlich | |
zugänglichen Informationen auch sensible persönliche Daten befanden, die | |
handschriftlich hinzugefügt wurden? | |
Die Antwort der Staatsanwaltschaft Rostock: Das Verfahren wurde | |
eingestellt, der Tatnachweis habe nicht geführt werden können. Die | |
Begründung: „Im Zuge der Ermittlungen konnten Sinn und Zweck von | |
Abruf/Auflistung/Beschaffung der Daten nicht geklärt werden.“ | |
Der Tenor erinnert an eine Aussage des Innenministeriums | |
Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2019, wonach das Sammeln von | |
Informationen über Privatpersonen „im Bereich der politischen | |
Auseinandersetzung, insbesondere im rechts- und linksextremistischen | |
Bereich“, nicht unüblich und in der Regel auch für niemanden gefährlich | |
sei. | |
Hört man genauer hin, wenn militante Rechte Pläne schmieden, fällt das | |
Stichwort „Tag X“ inzwischen häufig: Es geht dabei nicht um | |
Naturkatastrophen oder einen Stromausfall, sondern um den Tag, an dem die | |
verfassungsgemäße Ordnung zerfällt. Man kann das als rechtsextremen | |
Akzelerationismus beschreiben. Der Begriff leitet sich von „acceleration“, | |
englisch für Beschleunigung, ab. | |
Rechtsterroristische Gruppen aus den USA haben die Theorie der | |
Gewaltspirale international salonfähig gemacht; sie gehen davon aus, dass | |
die westlichen Staaten kollabieren werden, weil sie korrupt und nicht mehr | |
zu retten sind. Dieser erwartete Untergang soll beschleunigt werden. Es | |
geht darum, Unruhe zu stiften, für Chaos zu sorgen, einen Bürgerkrieg aktiv | |
herbeizuführen. | |
Was dann kommen soll, ist unspezifisch. Klar ist nur: Es wird | |
nationalistisch sein und nur für Weiße. Und klar ist auch: Eine Gruppe wie | |
Nordkreuz kann sich jederzeit wieder im Süden, Osten, Westen zusammenfinden | |
– vielleicht sogar mit denselben Leuten. Sie heißt dann wohl nur anders. | |
Sebastian Erb ist Redakteur im Ressort Investigative Recherche der | |
Süddeutschen Zeitung. | |
Martin Kaul arbeitet als Reporter für das Investigativ-Ressort des WDR. | |
Alexander Nabert ist als investigativer Reporter für BR Recherche/BR Data | |
tätig. | |
Christina Schmidt ist Redakteurin im Ressort Investigative Recherche und | |
Daten von Zeit und Zeit Online. | |
Daniel Schulz ist taz-Redakteur im Ressort Reportage & Recherche. | |
17 Dec 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://www.herder.de/geschichte-politik/shop/p4/82179-staatsgewalt-klappen… | |
[2] /Rechter-Terror-in-Deutschland/!5608261 | |
[3] /Kommission-zur-rechten-Prepperszene/!5636747 | |
[4] /Schwerpunkt-Hannibals-Schattennetzwerk/!t5549502 | |
[5] /Rechter-Nordkreuz-Prepper-Marko-G/!5679557 | |
[6] /Rechtsextreme-Preppergruppe-Nordkreuz/!5842500 | |
[7] /Rechte-Prepper-Gruppe-Nordkreuz/!5674282 | |
[8] /Prozess-gegen-Franco-A/!5865056 | |
[9] /Interne-Dokumente-des-Vereins-Uniter/!5664632 | |
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## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Rechtsextreme in der Bundeswehr: Soldaten, Hakenkreuze und NS-Lieder | |
62 Soldat:innen wurden 2023 auf Grund rechtsextremistischer Bestrebungen | |
entlassen. Das ergab eine Anfrage der Linken. | |
Festgenommene AfD-Terrorverdächtige: Diese Partei ist eine Gefahr | |
Die Festnahmen zeigen, wie gefährlich die AfD ist. Und wie berechtigt es | |
ist, die Verfassungswidrigkeit ihrer Ziele und ein Verbot genau zu prüfen. | |
AfD schickt Prepper in Kreistag: Staatsgefährder wird Abgeordneter | |
Haik Jäger plante mit der Preppergruppe „Nordkreuz“ rechtsextreme | |
Massentötungen. Nun zieht er für die AfD in den Kreistag | |
Nordwestmecklenburg ein. | |
Früherer KSK-Kommandeur: Amnestie-Verfahren eingestellt | |
Ein ehemaliger KSK-Kommandeur soll Straftaten von Soldaten nicht gemeldet | |
habe. Das Verfahren gegen ihn wurde nun gegen eine Geldauflage eingestellt. | |
Prozess um Munitionsaffäre beim KSK: Operation Frühjahrsputz geht schief | |
Brigadegeneral Markus Kreitmayr hatte verfügt, dass gestohlene Munition | |
straffrei zurückgegeben werden konnte. Nun steht er vor Gericht. | |
Ausländer:innen in der Bundeswehr: Die Gefahr wäre das Machtgefälle | |
Gegen die Idee, Ausländer:innen in die Bundeswehr zu holen, lässt sich | |
viel einwenden – nicht aber die Angst vor mangelndem Bekenntnis zum | |
Grundgesetz. | |
Große taz-Recherchen 2023: Was danach geschah | |
Journalismus deckt Missstände auf. Und dann? Ein Blick zurück auf einige | |
taz-Recherchen des zu Ende gehenden Jahres – und auf ihre Folgen. | |
taz-Recherche zu Tod nach Polizeieinsatz: Als wollte man es einfach vergessen | |
Bei einem Polizeieinsatz in Königs Wusterhausen starb ein Mann, eine | |
Recherche der taz deckte Widersprüche auf. War es ein Fall von | |
Polizeigewalt? | |
Mordversuch an muslimischen Nachbarn: Aus rechtsextremer Gesinnung | |
Das Landgericht Hamburg verurteilt Ulf M. wegen versuchten Mordes. Er hatte | |
mit einem Gewehr durch die Wohnungstür seiner Nachbarn geschossen. | |
Größtes Terrorverfahren aller Zeiten: Anklage gegen Putsch-Reichsbürger | |
Vor einem Jahr ließ die Bundesanwaltschaft 27 Reichsbürger festnehmen. Nun | |
erhebt sie Anklage. Die Gruppe habe Tote einkalkuliert. | |
Fünf Monate AfD-Landrat in Thüringen: Rechter Nebel in Sonneberg | |
Etwas mehr als fünf Monate ist Robert Sesselmann im Amt. Die einen begrüßen | |
den ersten AfD-Landrat bundesweit, andere organisieren Widerstand. | |
Rechtsterroristische „Gruppe S.“: Großgermanen bekommen Haftstrafen | |
Die rechtsextreme „Gruppe S.“ sinnierte über Anschläge und wollte einen | |
Bürgerkrieg. Nur Gerede, sagen die Verteidiger. Das Gericht sieht es | |
anders. |