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# taz.de -- Diskriminierung an Berliner Schulen: „Vielleicht bin ich Optimist…
> Saraya Gomis, seit zwei Jahren Antidiskriminierungsbeauftragte der
> Schulsenatorin, fordert ein Umdenken in der Lehrerausbildung.
Bild: Ihre Stelle gibt es so nur in Berlin: Saraya Gomis, Antidiskriminierungsb…
taz: Als wir uns zu diesem Interview über Diskriminierung an Schulen
verabredet haben, sagten Sie, die Öffentlichkeit, die Ihnen zuteil wird,
sei nicht unbedingt von Vorteil. Was meinten Sie damit?
Saraya Gomis: Ich denke, dass es gut ist, wenn der Sache an sich
Aufmerksamkeit geschenkt wird, aber nicht unbedingt mir.
Warum?
Weil es das Thema auf eine Betroffenheitsperspektive verlagert, auf mich
als Privatperson: Da geht es in Interviews und Porträts oft darum, wo ich
herkomme, ob ich Kinder habe, wie alt ich bin. Diese Neugierde ist
natürlich legitim, aber das Bild, das dann vielleicht entsteht, sagt ja gar
nichts darüber aus, worüber wir uns eigentlich ein Bild machen wollen. Es
macht eher Boxen auf und verhindert, über diese Zuschreibungen
hinauszublicken.
Bei Ihnen lauten die Boxen „dunkle Hautfarbe“ und „Frau“?
Ich bin unter anderem eine Schwarze, afro-diasporische Frau. Da denken die
meisten sofort: Die hat bestimmt Diskriminierungserfahrungen gemacht: zum
Beispiel Sexismus, Rassismus, die beschäftigt sich allein aus diesem
Schmerz heraus mit Diskriminierungen. Die Expertise, die ich habe, tritt
dann sofort hinter einen Betroffenheitsaspekt zurück. Natürlich erwächst
aus der Betroffenheit wichtiges und wertvolles Erfahrungswissen. Aber die
Expertise der Antidiskriminierungsbeauftragten ist darüber hinaus noch eine
andere. Ich würde also lieber nicht über mich, sondern über
Diskriminierungen in der Gesellschaft sprechen, besonders an den Schulen.
Und was wir dagegen tun können.
Sehr gerne. Sie kümmern sich seit zwei Jahren in der Bildungsverwaltung um
Diskriminierungsvorfälle an Schulen. Wer kommt zu Ihnen ?
Es kommen vor allem SchülerInnen mit ihren Eltern, das geht ab dem
Grundschulalter los. Manche kommen auch alleine. Oder die Eltern kommen
alleine, weil sie sich Sorgen um ihre Kinder machen. Auch LehrerInnen
kommen, SozialarbeiterInnen, seltener Schulleitungen. Ich mache aber auch
viel aufsuchende Arbeit in Jugendclubs. Manch einer traut sich nicht
unbedingt in so ein Gebäude hier hinein [der Amtssitz der
Senatsbildungsverwaltung am Alexanderplatz, Anm. d. Red].
Im November sprach die Bildungsverwaltung in einer Antwort auf eine
schriftliche [1][Anfrage des Grünen-Abgeordneten Sebastian Walter] von
„erheblichen Beschwerdehemmnissen“ an den Schulen. Was heißt das?
Das ist ganz unterschiedlich. Manchen fällt es schwer, überhaupt zu sagen:
„Ich brauche Hilfe.“ Niemand ist gerne in der Opferrolle. Hinzu kommt: In
der Schule herrschen starke Abhängigkeitsverhältnisse. Für die Lehrkräfte
ist es ihre Arbeitsstelle, als SchülerIn wiederum möchte ich einen
Abschluss haben und bin auf gute Noten angewiesen. Im Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) steht zwar, dass wer sich beschwert, keine
Nachteile dadurch erfahren darf. Aber das ist ja nicht unbedingt so.
Nein?
Zum einen sind SchülerInnen [2][nicht durch das AGG geschützt], weil sie in
den Schulen keine ArbeitnehmerInnen sind – außer an Privatschulen, weil
dort ein Vertrag zwischen Träger und Eltern geschlossen wird und somit das
AGG Geltung hat. Und dann ist es in der Realität ja nicht so, dass einem
die Herzen zufliegen, wenn man einen Diskriminierungsvorwurf erhebt oder
auch nur Diskriminierungen anspricht. Und es kann auch sein, dass ich meine
Lehrerin eigentlich ganz nett finde und ihr deswegen gar nicht zu
nahetreten möchte.
Was muss passieren, bis SchülerInnen doch zu Ihnen kommen?
Die meisten haben bereits eine lange Diskriminierungsgeschichte. Häufig
haben zum Beispiel LehrerInnen immer wieder die gleichen abwertenden
Bemerkungen gemacht, über die Herkunft, die Behinderung, die Religion, den
Körper. Wenn dann noch die Notengebung hinzukommt, die diese Abwertung
unterstreicht, wenn „Murat“ eine schlechtere Note als „Max“ für sein
Referat bekommt …
Aber wie beweist man, dass die schlechte Note Diskriminierung ist?
Das ist ja gerade das Schwierige: Wie beweise ich das? Grundsätzlich gilt:
Die Betroffenen müssen beweisen, dass sie diskriminiert worden sind. Und
das ist nicht immer einfach. Manchmal steht Wort gegen Wort, oft gibt es
keine Zeugen. Eine diskriminierende Notengebung zu beweisen ist besonders
schwierig. Hinzu kommt, dass es eine Vorstellung vom perfekten Opfer gibt.
Was meinen Sie damit?
Es gab dieses Jahr eine Studie, bei der Lehramtsstudierende identische
Aufsätze benoten sollten. Wenn „Max“ den Aufsatz geschrieben hatte, wurde
eher besser benotet, als wenn „Murat“ drunter stand. Aber auch „Murat“,…
vielleicht auch noch frech ist im Unterricht, hat ein [3][Recht auf
diskriminierungsfreie Bildung].
Aus den Zahlen, die kürzlich zu der Grünen-Anfrage vorgelegt wurden, geht
auch hervor: Viele wollen nicht, dass ihre Beschwerde der Schulleitung
bekannt wird. Aber das heißt ja, dass Sie das Problem überhaupt nicht an
der Wurzel packen können!
Es geht erst mal darum, dass überhaupt die Möglichkeit entsteht, über den
Vorfall zu sprechen. Und dann muss man sehen, welche Maßnahmen gibt es, um
die Betroffenen zu empowern? Gibt es Gruppen für Menschen, die das Gleiche
erfahren haben? Brauche ich diskriminierungskritische PsychologInnen, oder
hilft nur noch ein Schulwechsel? Tatsächlich frage ich die
Beschwerdeführenden aber auch, ob sie möchten, dass ich im Nachgang die
Schule anfrage, um den Fall aufzuarbeiten.
Und, zeigen die Schulen daran Interesse?
Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Schulleitungen, die ablehnend
reagieren. Es gibt aber auch durchaus Schulen, im letzten Jahr sind das
auch mehr geworden, die aktiv auf mich zugehen.
Und dann können Sie endlich loslegen und arbeiten.
Dann erarbeite ich mit den Kollegien, in Kooperation mit externen
ExpertInnen, einen mehrjährigen Entwicklungsplan. Da geht es dann zunächst
mal darum, alle auf den gleichen Wissensstand zu bringen: Was heißt
überhaupt Diskriminierung, juristisch und menschenrechtlich gesehen? Die
völkerrechtliche Definition von Diskriminierung sagt zum Beispiel: Es ist
egal, wie etwas gemeint ist, es geht um den Effekt – also darum, ob ein
Verhalten, eine Regelung, ein Verfahren benachteiligt oder abwertet. Das
ist wichtig, weil es dann viel leichter ist, über Diskriminierung zu
sprechen.
Wieso?
Weil dann nicht mehr verhandelt wird, ob ich ein schlechter Mensch bin oder
nicht. Viele diskriminierende Äußerungen sind ja nicht bewusst intendiert,
um zu diskriminieren, oder sie sind sogar „gut gemeint“. Aber darum geht es
eben nicht. Wenn man das geklärt hat, kann man sich auf den eigentlichen
Weg machen.
Ihre Zahlen zeigen auch: Am meisten diskriminieren nicht SchülerInnen
untereinander, das größere Problem sind LehrerInnen, ErzieherInnen und
andere Erwachsene. Die Öffentlichkeit konzentriert sich aber gerne auf das
Klischee des [4][muslimischen, antisemitischen Schülers]. Warum ist das so?
Das hat zum einen damit zu tun, welche Fälle überhaupt öffentlich werden.
Zum anderen fällt es uns immer leichter, über Diskriminierung zu reden,
wenn sie durch andere passiert. Übrigens: Man kann eine sehr gute Lehrerin
sein und trotzdem diskriminieren.
Bestimmt. Aber dennoch: Müssten wir die LehrerInnen mehr in den Fokus
nehmen?
Wir bräuchten definitiv eine Professionalisierung in der Lehrerausbildung,
dass sie ab Tag eins diskriminierungskritisch ausgebildet werden: Wie
interveniere ich, wie baue ich das Thema in meinen Unterricht ein, wie gehe
ich mit Beschwerden um? Wie beachte ich den Opferschutz und arbeite
gleichzeitig mit den TäterInnen, und zwar ohne sie grundsätzlich zu
verurteilen? Und nicht zuletzt: Wie können LehrerInnen selbstreflexiv ihre
eigenen Vorurteile erkennen und abbauen?
Und das passiert alles nicht an der Uni?
Das ist unterschiedlich. Manche Unis machen Module über ein oder zwei
Semester, andere mal ein Seminar, wo man etwas über interkulturelle Bildung
lernt. Aber Diskriminierungskritik ist bislang keine durchgängige
Professionalisierungsaufgabe in der Ausbildung und später während der
Arbeit.
Eine selbstkritische Haltung im anstrengenden Alltag zu behalten ist aber
nicht einfach.
Sie haben recht, das ist ein lebenslanges Lernen. Aber auch bei einem
Chirurg möchte ich, dass er auf dem neuesten Stand ist, bevor er mich
aufschnippelt. Und ich sehe täglich KollegInnen, die selbstreflexiv
arbeiten. Aber dafür braucht es eine entsprechende Ausbildung und
Fortbildungen.
Und Zeit dafür.
Das auch. Und es muss gestützt werden von dem ganzen Drumherum. Darum
beginnt die Bildungsverwaltung 2019 mit einer diskriminierungskritischen
Qualifizierung der Führungskräfte, also zum Beispiel der Schulaufsichten
und Referatsleitungen. Und auch die Gesellschaft hat hier eine Aufgabe.
Auch draußen erfahren SchülerInnen zum Beispiel [5][Racial Profiling]. Oder
ein Café, in dem sich mit FreundInnen getroffen wird, ist mal wieder nicht
barrierefrei. LehrerInnen bekommen immer gesagt, dies müsst ihr noch tun
und jenes. Das ist richtig, gleichzeitig müssen wir aber sehen, dass das
alles in einem gesellschaftlichen Kontext passiert.
Gerade weil Schule kein abgeschlossener Raum ist: Sind Ihre Möglichkeiten,
an SchülerInnen heranzukommen, nicht sehr begrenzt, wenn diese etwa zu
Hause den Antisemitismus von den Eltern lernen?
Vielleicht bin ich eine unverbesserliche Optimistin, aber ich glaube, dass
wir in den meisten Fällen sehr gut an SchülerInnen herankommen – wenn wir
dafür ausgebildet sind und wenn SchülerInnen die Möglichkeit haben,
zunächst über ihre eigenen Diskriminierungserfahrungen zu sprechen. Nach
dem Motto: Was ich für mich in Anspruch nehme, muss ich auch tun. Meine
Erfahrung ist, dass junge Menschen offener sind, die eigene Haltung zu
bearbeiten, als Erwachsene.
Bislang bekommen diskriminierende LehrerInnen recht selten Konsequenzen zu
spüren, etwa Disziplinarverfahren. Warum?
Meine Stelle ist ja relativ neu. Und so ging es zunächst eher darum zu
gucken: Wer kommt mit welchen Problemen zu uns – und wie wird damit
umgegangen? So eine Stelle gab es bislang nirgendwo, wir konnten uns nicht
die Stadt XY zum Vorbild nehmen. Jetzt, wo sich so viele Menschen melden,
ist klar, dieses Projekt wird weitergeführt. Die Stelle hier wird auch
aufgestockt. Außerdem will die Bildungsverwaltung eine
Antidiskriminierungsstrategie erarbeiten. Da wird die Frage der
Sanktionierung sicherlich vorkommen, aber auch, wo wir im Detail ansetzen
müssen, damit wir unserem Ziel näherkommen: einer
diskriminierungskritischen, einer inklusiven Schule.
27 Dec 2018
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## AUTOREN
Anna Klöpper
Susanne Memarnia
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