Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Konflikt in Mali: Islamisten erobern wichtige Stadt
> Die Stadt Menaka fällt wieder an Dschihadisten. Sie sollte gemeinsamer
> Stützpunkt für Tuareg und westafrikanische Eingreiftruppen sein.
Bild: Kämpfer der „Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika“ im Se…
BAMAKO/BRÜSSEL afp/taz | Angesichts der sich abzeichnenden
westafrikanischen Militärintervention im Norden Malis gegen die dort
herrschenden Islamisten festigen die islamistischen Milizen dort ihre
Macht.
Kämpfer der „Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika“ (Mujao)
übernahmen am Montag die Kontrolle über die Stadt Menaka und verjagten die
dort stationierten Einheiten der Tuareg-Rebellenbewegung MNLA (Nationale
Befreiungsbewegung Azawad), berichteten Augenzeugen gegenüber AFP.
„Wir kontrollieren alles“, sagte Mujao-Sprecher Abu Walid Sahraoui aus
Menaka. „Wir haben Gefangene gemacht und es gibt viele Tote auf Seiten der
MNLA.“ Die Mujao, ein Sammelbecken für islamistische Kämpfer aus
verschiedenen Ländern, habe Unterstützung von der algerisch geführten
al-Qaida im Islamischen Maghreb (AQMI) erhalten. „Wir werden die MNLA jetzt
überall jagen“, so der Sprecher.
Menaka war eine der ersten Hochburgen der Tuareg-Rebellenbewegung MNLA
gewesen, als diese im Januar ihren Kampf für einen eigenen Tuareg-Staat
Azawad im Norden Malis aufnahm. Als im März die gesamte Region unter
Kontrolle von MNLA und Islamisten fiel, verlor die Tuareg-Armee die
alleinige Herrschaft und wurde schließlich vertrieben. Ende Oktober waren
die Tuareg-Kämpfer allerdings nach Menaka zurückgekehrt.
Sie hatten in Aussicht gestellt, den nordostmalischen Ort zum Ausgangspunkt
einer Rückeroberung Nordmalis gemeinsam mit westafrikanischen
Eingreiftruppen zu machen. Diese Intervention ist von der
Regionalorganisation Ecowas (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft)
sowie der Afrikanischen Union beschlossen worden und soll in Kürze vom
UN-Sicherheitsrat gebilligt und mit einem UN-Mandat versehen werden.
Eine EU-Unterstützungsmission für diese Militärintervention in Mali stand
am Montag auch auf der Agenda der EU-Außenminister. EU-Außenbeauftragte
Catherine Ashton sollte den Ministern beim Mittagessen ein „Krisenkonzept
zur Reorganisation und Ausbildung der malischen Armee“ unterbreiten.
Angedacht ist eine EU-Ausbildungsmission von 250 Mann, mit Frankreich und
Spanien als wichtigsten Teilnehmern, um ab Januar 2013 an der malischen
Offiziersakademie Koulikoro vier Bataillone von insgesamt 2.600 Soldaten zu
trainieren. Sollte die Mission auch eine Komponente der Eigensicherung
enthalten, müsste sie auf 400 Mann vergrößert werden.
19 Nov 2012
## AUTOREN
Dominic Johnson
Dominic Johnson
## TAGS
Tuareg
Mali
Dschihadisten
Islamismus
Mail
Mali
Mali
Tuareg
Bürgerkrieg
Tuareg
Mali
Mali
Niger
Mali
Mali
Ansar Dine
Tuareg
Sahel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Warnschüsse im Norden Malis: Islamisten rücken weiter vor
Die Regierungstruppen geben Warnschüsse in der Region Mopti an der
Demarkationslinie ab. Für Donnerstag sind in Burkina Faso Friedensgespräche
mit Ansar Dine geplant.
Militärintervention in Mali: Afisma heißt die Rettung
Die letzte Hürde auf dem Weg zu einer Militärintervention in Mali ist
genommen, aber schnell wird es nicht gehen. Mit Taten ist nicht vor Herbst
2013 zu rechnen.
UN billigt Militäreinsatz in Mali: Warten auf die Rettung
Die UN hat grundsätzlich einen Militäreinsatz in Mali gebilligt. Ein
Großteil der Bevölkerung ist dafür und will zurück zur Demokratie. Aber ist
das überhaupt möglich?
UN-Sicherheitsrat für Militäreinsatz: Friedensmission für Mali
Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats haben sich einstimmig für eine
Militärmission im Mali ausgesprochen. Die Finanzierung ist noch ungeklärt.
Flüchtlinge in Mali: Jede ist mal an der Reihe
Die Stadt Mopti ist ein Anlaufpunkt für viele Flüchtlinge aus dem Norden
Malis. Die einen warten ab, die anderen wollen kämpfen.
Krise in Mali: Regierung weg, Land weg, Geduld weg
Nach der Verhaftung des Premierministers tritt die Regierung ab, Mali wird
immer führungsloser. In der Hauptstadt blickt niemand mehr durch.
EU schickt Militärausbilder nach Mali: Kampf gegen radikale Islamisten
400 EU-Soldaten werden nach Mali abkommandiert. Das sieht ein Beschluss der
EU-Außenminister vor. Sie sollen Malis Armee für die Rückeroberung des
Nordens trainieren.
Malis Regierungschef: Rücktritt nach Festnahme
Der malische Ministerpräsident Cheick Modibo Diarra ist am Dienstagmorgen
zurückgetreten. Er war vorher von Soldaten im Auftrag von Hauptmann Sanogo
festgenommen worden.
Tuareg im Niger: Der Bart deines Nachbarn
Die desolate Lage macht junge Tuareg im Niger anfällig für Angebote von
Islamisten. Viele fürchten ein zweites Mali. Nun wirbt die Armee um ihr
Vertrauen.
Konflikt in Mali: Entführung in der Wüste
An der Grenze zu Mauretanien ist ein Franzose entführt worden. Die Skepsis
gegenüber der geplanten Intervention gegen Islamisten in Mali wächst.
Militärintervention im Norden von Mali: Westafrika zum Einmarsch bereit
Die Staaten Westafrikas haben die Militärintervention gegen Islamisten im
Norden Malis beschlossen. Die lokale Anti-Tuareg-Miliz ist kriegsbereit.
Krise in Mali: Politische Lösung in Sicht
Die bewaffnete islamistische „Ansar Dine“ in Mali stimmt einem
Gewaltverzicht zu. Und die westafrikanischen Stabschefs einigen sich auf
einen Einsatzplan.
EU-Militärhilfe für die Sahelzone: Europas Operation Wüstensand
In Mali will die EU mit Militärausbildern helfen, Islamisten zu besiegen.
In Niger sind sie bereits vor Ort. Ein Besuch bei „EUCAP Sahel“.
Europäische Militärberater für den Sahel: Rückkehr zur Demokratie
Alles soll in Mali gleichzeitig passieren: Verhandlungen mit gemäßigten
Kräften im Norden, Gewalt gegen Islamisten, Vorbereitung von Wahlen.
Kommentar Mali: Mali ist nicht Somalia
Das geplante europäische Eingreifen in Mali ist prinzipiell richtig. Im
Land selbst müssen erst die politischen Voraussetzungen dafür geschaffen
werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.