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# taz.de -- Militärintervention in Mali: Afisma heißt die Rettung
> Die letzte Hürde auf dem Weg zu einer Militärintervention in Mali ist
> genommen, aber schnell wird es nicht gehen. Mit Taten ist nicht vor
> Herbst 2013 zu rechnen.
Bild: Werden sich noch gedulden müssen: Demo in Mali für eine Intervention
BERLIN taz | Die letzte diplomatische Hürde auf dem Weg zu einer
internationalen Militärintervention in Mali ist genommen. Der
UN-Sicherheitsrat billigte in der Nacht zum Freitag mit der einstimmig
angenommenen Resolution 2085 die Stationierung einer „Afrikanisch geführten
Internationalen Unterstützungsmission in Mali“ (Afisma) für die Dauer eines
Jahres.
Die Truppe mit 3.300 Mann wird voraussichtlich von der Regionalorganisation
Ecowas (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) gestellt. Gemeinsam mit
der EU soll sie Malis Sicherheitskräfte neu aufbauen. Die sind seit dem
Verlust der Hälfte ihres Landes an Tuareg-Rebellen und Islamisten in einem
desaströsen Zustand. Schließlich soll Afimsa „die malischen Behörden darin
unterstützen, die Gebiete im Norden ihres Territoriums unter Kontrolle
terroristischer, extremistischer und bewaffneter Gruppen wiederzuerlangen“.
Zudem verlangt die Resolution die volle Umsetzung der geltenden
Demokratisierungspläne für Mali. Die waren unter Ecowas-Vermittlung nach
der kurzzeitigen Machtergreifung durch das Militär im März 2012
ausgehandelt worden. Es sollen demnach „bis April 2013 oder sobald
technisch möglich“ Wahlen stattfinden. Weiter sollen die Rebellen in
Nordmali „alle Verbindungen zu terroristischen Gruppen kappen“. Wenn sie
das tun und die Einheit Malis anerkennen, solle die Regierung mit ihnen
Verhandlungen aufnehmen.
Die Forderung nach einem eigenen Tuareg-Staat im Norden Malis, die am
Ursprung der dortigen Rebellion stand, wird damit endgültig zurückgewiesen.
Eine Tür für die Rebellen bleibt jedoch offen, falls sie nicht mehr mit
Al-Qaida im Islamischen Maghreb (AQMI) kooperieren.
Ein schnelles Eingreifen wird es nicht geben. Die Resolution betont, dass
„vor Beginn der offensiven Operation die Militärplanung weiter
vorangetrieben werden muss“. Der UN-Generalsekretär müsse „vorab die
Zufriedenheit des Rats mit der geplanten Militäroperation bestätigen“. Mit
Taten wird nicht vor September 2013 gerechnet. Ob dafür eine zweite
UN-Resolution nötig ist, bleibt ebenso offen wie die Frage, ob bei einem
Erfolg der Wahlen und Gespräche noch ein Eingreifen nötig sein wird.
22 Dec 2012
## AUTOREN
Dominic Johnson
Dominic Johnson
## TAGS
Mali
UN
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Ansar Dine
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