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# taz.de -- Konflikt in Mali: Entführung in der Wüste
> An der Grenze zu Mauretanien ist ein Franzose entführt worden. Die
> Skepsis gegenüber der geplanten Intervention gegen Islamisten in Mali
> wächst.
Bild: Wüstenregion: Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQMI) hat derzeit noch mi…
BAMAKO/BERLIN afp/taz | In Mali ist ein Franzose verschleppt worden.
Bewaffnete Männer entführten den 61-Jährigen am Dienstagabend in der Region
Kayes im Westen des Landes, weit entfernt vom islamistisch kontrollierten
Norden, bestätigten Sicherheitskreise. Die amtliche mauretanische
Nachrichtenagentur AMI meldete, der Mann habe Mauretanien am Dienstagmittag
im Auto verlassen und die Grenze zu Mali beim Übergang Gogui überquert.
Vor vier Jahren war in derselben Region ein italienisch-burkinisches Paar
von Al-Qaida im islamischen Maghreb (AQMI) verschleppt und später gegen
Lösegeld wieder freigelassen worden. Die AQMI hat derzeit noch mindestens
neun weitere Europäer in ihrer Gewalt.
Die neue Entführung ereignet sich, während die Perspektiven eines raschen
militärischen Eingreifens gegen Malis Islamisten schwinden. Der
UN-Sondergesandte für die Sahelzone, Romano Prodi, schloss am Dienstag in
Marokko eine Intervention vor September 2013 aus. Erst müssten die
vorgesehenen Einheiten der malischen Armee ausgebildet und dann der viel zu
heiße Sommer abgewartet werden, so Prodi.
In Mali berichtete die Zeitung Le Combat, auch in den USA nehme angesichts
des desolaten Zustands der malischen Armee die Skepsis über das
Eingreifkonzept zu. Mauretaniens Präsident Mohammed Ould Abdelaziz warnte
in Paris vor „perversen Auswirkungen“ eines Eingreifens, weil dadurch „die
Kräfte des Bösen zusammengeschmiedet“ werden würden.
21 Nov 2012
## AUTOREN
Dominic Johnson
Dominic Johnson
## TAGS
Mali
Islamismus
Al Qaida
Tuareg
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Ansar Dine
Sahel
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