# taz.de -- Raubtier-Demokratie in Brandenburg: Wenn Wölfe Wahlkampf machen | |
> Rund um Lehnin erstreckt sich Wald – und darin leben Wölfe. Die Tiere | |
> sorgen für diffuse Ängste. Die Politik sieht sich zum Einschreiten | |
> veranlasst. | |
Bild: Zum heulen: Wölfe sind selbst bedroht, jetzt werden sie zur Bedrohung st… | |
LEHNIN taz | Also, Geschichten gibt es, da steigt ein Jäger vom Hochsitz, | |
rückwärts die Leiter runter und merkt am Boden, dass da irgendwas an seinem | |
Hosenbein knibbelt, erzählt Frank Niewar und schlägt die Fingerspitzen auf | |
den Daumen seiner rechten Hand, als wenn Zähne aufeinanderschlagen. Als der | |
Jäger sich umdreht, sieht er, dass drei Wolfswelpen an seinem Hosenbein | |
zerren und in der Ferne noch zwei große Wölfe stehen und gucken. Niewar | |
lehnt sich vor, schaut einem in die Augen und wartet auf eine Reaktion. | |
Frank Niewar sitzt für die SPD im Ortsrat der Gemeinde Kloster Lehnin im | |
Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Ehrenamtlich. Am 26. Mai tritt | |
er wieder bei den Kommunalwahlen an, der Wahlkampf hat noch nicht begonnen. | |
Die Parteien sind gerade dabei, die Kandidaten und wenige Kandidatinnen für | |
die Landtagswahl im September aufzustellen. | |
„Och, Wahlkampf“, winkt Niewar ab, die Leute wüssten, was er und seine | |
Ortsratskollegen machen würden. Zum Beispiel eine „wolfsfreie Zone Lehnin“ | |
fordern und damit denen in der Regierung mal zeigen, was die Menschen auf | |
dem Land bewegt, nein ärgert, richtig auf die Kiefer bringt. | |
Auch in Niewars Café Der Laden sitzt Harry Grunert, seit 2002 für die CDU | |
im Ortsrat. Er leitet den Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus und sorgt | |
sich, dass Touristen wegbleiben. Schließlich habe die Gemeinde viel Geld | |
für Wanderwege rund um die Seen im Lehniner Wald ausgegeben. Was sollen sie | |
den Leuten aus Berlin sagen, wenn die anfragen, ob die „Wege wolfsfrei“ | |
seien? Neben ihm sitzt in Steppjacke sein Duzfreund Karl-Heinz Hohmann, | |
Vorsitzender des Jagdverbands Brandenburg. Er sagt, „die Wölfe haben total | |
die Scheu vor dem Menschen verloren“. | |
## Der Kampf für die „wolfsfreie Zone“ | |
„Wir müssen die Ängste ernst nehmen der Leute, die hier wohnen“, sagt Udo | |
Wernitz, der auch auf der Biergartenbank bei Frank Niewar im Laden sitzt | |
und der SPD-Fraktionschef im Ortsrat Lehnin ist. Er will im September für | |
die SPD in den Landtag einziehen, als Direktkandidat im Wahlbezirk 16. | |
Eigentlich beschäftigt er sich mit Arbeit- und Sozialpolitik. Nun kämpft er | |
für eine „wolfsfreie Zone“. | |
„Wir müssen als Abgeordnete darauf reagieren, was die Bürger aufregt“, sa… | |
Grunert, Agraringenieur im Ruhestand. [1][Und Wölfe würden aufregen.] Noch | |
ruht der Wahlkampf, es ist Karnevalszeit in Brandenburg. Niewar bereitet | |
die Feier des Lehniner Carnevalsvereins von 1970 vor, der am Wochenende im | |
Saal hinter seinem Café feiert. | |
## Von Raubtieren und Flüchtlingen | |
Lehnin liegt am Rand des Naturparks Hoher Fläming, 70 Kilometer südwestlich | |
von Berlin. „Das Empfinden der Menschen ist wie in der Flüchtlingskrise“, | |
fasst Niewar zusammen, mit sonorer Stimme, jedes Wort bedächtig | |
hervorgebracht mit Brandenburger Einschlag, den Zugereiste für Berlinerisch | |
halten könnten. Er kennt die Befindlichkeiten der Menschen in Prützke und | |
Rädel und Dahmsdorf und den anderen elf Ortsteilen der Gemeinde Kloster | |
Lehnin. „Wo am wenigsten Flüchtlinge sind, ist die Angst am größten.“ Als | |
Grunert, Wernitz und Hohmann hörbar still sind, schiebt Niewar hinterher: | |
„Wobei: Wir haben ja Wölfe.“ | |
Der Wolf [2][beschäftigt viele Menschen in Brandenburg]. Manche haben | |
Angst, manche haben wirtschaftliche Gründe, gegen den Wolf zu wettern, | |
manche hassen ihn. Das zumindest zeigt ein Teil der tot aufgefundenen Wölfe | |
entlang der Straßen, die überfahren wurden und auch Geschossteile im Körper | |
haben. Auf den Fotos der Wildkameras in den Wolfsrevieren sehen die | |
Wolfsbeauftragten auch regelmäßig, dass Wölfe hinken. Sie vermuten, dass | |
die Tiere angeschossen wurden. | |
Von der „Spitze des Eisbergs“ spricht Torsten Fritz, Förster in der Unteren | |
Jagdbehörde im Landkreis Potsdam-Mittelmark und ehrenamtlicher | |
Wolfsbeauftragter. Er und seine KollegInnen wissen, dass Wölfe | |
verschwinden. Schießen – schaufeln – schweigen lautet die Devise unter | |
einem Teil der Jäger. Der ein oder andere posiert mit totem Wolf auf den | |
Knien im Brandenburger Sand, das Gesicht auf dem Foto geschwärzt oder mit | |
Tarnmaske verdeckt. | |
Schon zweimal haben Jäger bei einer Drückjagd im Naturpark Hoher Fläming | |
einen Wolf erschossen. Im Jahr 2017 kam der Schütze aus Dänemark, im Januar | |
2019 war der Jäger aus den Niederlanden angereist. Auf einer Drückjagd bei | |
Rädicke, im Wald gleich neben dem Naturparkhaus, erschoss er einen Wolf, | |
angeblich um Hunde zu schützen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt. | |
## Gerissene Schafe: Mehr als nur ein Ärgernis | |
Ärger in der Gegend um Lehnin bereiten die wenigen Wölfe, die Schafe und | |
Ziegen reißen, die in ein Gatter mit Damhirschen einbrechen oder ein Kalb | |
von auf der Weide lebenden Rindern holen. „Ärger“ ist natürlich ein | |
unpassendes Wort für das Entsetzen, das ein Nebenerwerbslandwirt empfindet, | |
wenn am Morgen acht blutende Schafskadaver auf der Weide liegen. Ärger gibt | |
auch das Gefühl nicht wider, das eine Hobbytierhalterin hat, wenn sie ihre | |
Kamerunschafe mit durchbissener Kehle findet. | |
Vielleicht trifft es das Wort Frust. Und das Gefühl, allein zu sein mit | |
einem Problem. | |
Faktisch stimmt das nicht. Bei keiner anderen Tierart bemüht sich die | |
Landesregierung derart um Akzeptanz in der Bevölkerung wie beim Wolf. Doch | |
Tatsachen reichen nicht, um Ängste zu besänftigen. Das Land Brandenburg | |
zahlt Tierhaltern die Zäune, mal 90 Zentimeter aus flexiblem Kunststoff, | |
mal 140 Zentimeter Festzaun, um Tierherden zu schützen. Egal, ob die Leute | |
von der Tierzucht leben oder Alpakas im Garten halten. Das Land finanziert | |
auch Elektroanlagen, die 2.500 Volt durch die Litzen am Zaun jagen und | |
den Wolf vertreiben, wenn er sich unter dem Zaun hindurchgraben will. | |
SchäferInnen bekommen Geld für die Anschaffung von Herdenschutzhunden. | |
Und alle Tierhalter, ob im Haupterwerb oder Hobby, werden zu 100 Prozent | |
entschädigt, wenn ein Wolf in die geschützten Herden einbricht und Tiere | |
reißt. Rissgutachter prüfen, ob tatsächlich Wölfe die Täter waren. Oder | |
Hunde. Oder die Schafe und Kälber schon tot waren und Füchse, Wölfe, Dachse | |
am Aas gefressen haben. 58 Prozent der Nutztierrisse zwischen 2007 bis 2018 | |
werden dem Wolf in Brandenburg zugeordnet. | |
## Die Wolfsberaterin empfiehlt Zäume | |
„Schäfer müssen penibler und sauberer arbeiten, um den Wolf rauszuhalten“, | |
sagt Valeska de Pellegrini, Wolfsbeauftragte des Landes Brandenburg. Die | |
Landwirte und Hobbytierhalter müssen Zäune aufstellen, kontrollieren, | |
pflegen. Erfahrungen aus Sachsen haben gezeigt, dass Zäune wirken. Obwohl | |
dort mehr Rudel leben, sind die Übergriffe auf Schafe und andere Nutztiere | |
gesunken. „Es gibt so viele technische Lösungen und gutes Zaunmaterial, um | |
Tiere zu schützen“, sagt Pellegrini, die mit einem Kollegen die Tierhalter | |
berät. Jede Menge Nebenerwerbslandwirte, Schäfer, professionelle | |
Rinderzüchter hätten noch keine Zäune, doch ihr Terminkalender sei voll mit | |
Anfragen. | |
„Der Wolf ist sehr lernfähig“, sagt Pellegrini, also meidet er | |
Elektroschläge am Zaun. Oder er merkt, dass er daran nicht stirbt, so wie | |
der Wolfsrüde GW924m, der im Januar in Schleswig-Holstein mehrere Schafe | |
hinter Elektrozäunen gerissen hat. Das Umweltministerium hat ihn daher als | |
Problemwolf zum Abschuss freigegeben. Das Artenschutzrecht sieht die | |
„Entnahme“ von auffälligen Wölfen vor. Niedersachsen, Brandenburg und | |
Sachsen haben für insgesamt vier Wölfe diese Ausnahmeregelung genutzt. | |
„Wann immer sie ungeschützten Schafen begegnen, greifen sie wahrscheinlich | |
zu“, sagt Pellegrini. Sie ist studierte Forstwirtin und hat Wölfe im Norden | |
Portugals und ihr Verhalten beim Bau von Windkraftanlagen erforscht. „Der | |
Wolf ist sehr anpassungsfähig“, hat sie beobachtet. In ihrer Arbeit mit | |
Wölfen und Menschen hat sie festgestellt, dass die Aufregung abflacht, je | |
länger die Wölfe in einer Region sind. „Wo neue Rudel auftauchen, ist die | |
Panik am größten.“ | |
## Die Politik soll den Naturschutz einschränken | |
„Die Forderung nach wolfsfreien Zonen ist das Signal aus Teilen der | |
ländlichen Bevölkerung ‚Nehmt unsere Themen ernst‘“, sagt der Sprecher … | |
Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD). Vogelsänger will mit einer | |
Bundesratsinitiative klären lassen, wann Wölfe entnommen werden können und | |
der Bestand gemindert werden kann. Bundesumweltministerin Svenja Schulze | |
(SPD) und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sollten bis Mai | |
einen Vorschlag unterbreiten, wann und wie viele Wölfe in Deutschland | |
getötet werden dürfen. | |
Nicht ein einziger, sagt die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Es | |
sei denn, er macht Probleme. Die Richtlinie regelt, wann ein „guter | |
Erhaltungszustand“ einer geschützten Art wie Wolf, Biber oder Luchs | |
erreicht ist. Die 73 Wolfsrudel in Deutschland zeigen, dass Deutschland den | |
Status noch lange nicht erreicht hat. Klöckners Ministerium will dennoch | |
wolfsfreie Zonen schaffen, wie aus dem Ministerium zu hören ist. Und | |
Klöckner will auch Wölfe ohne Auffälligkeiten „entnehmen“. Eine Obergren… | |
erfüllen. | |
Ärger hat sich in der Brandenburger Landbevölkerung aufgestaut, und manchen | |
kommt der Wolf gerade recht. „Die Menschen sind verunsichert“, hat | |
Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke festgestellt. | |
Kohleausstieg in der Lausitz, die Verhandlungen über die Agrarsubventionen, | |
schlechte Straßen, keine Busse, miese Infrastruktur. Ein Drittel des | |
Brandenburger Lands hat kein Internet. Die Menschen sorgen sich, dass es | |
keine Ärzte auf dem Land gibt, keine Schulen und Ausbildungsplätze, dass | |
die Jungen in die Städte ziehen. Nach der Landtagswahl im September möchte | |
Woidke weiterregieren, doch die SPD ist seit der letzten Wahl vor fünf | |
Jahren um 10 auf 21 Prozent eingebrochen, glaubt man den jüngsten Umfragen. | |
„Die gefühlte Gefahr“ nennt SPD-Landtagskandidat Udo Wernitz die | |
Befindlichkeit im Hohen Fläming. Er meint den Wolf. Und sorgt sich um die | |
AfD. Bei der Bundestagswahl hat die AfD dort 24 Prozent geholt. Obwohl sie | |
sich nie um die Belange der Menschen gekümmert habe, erzählt Wernitz. | |
„Wir wollen den Wolf nicht wegnehmen, aber politischen Druck aufbauen“, | |
sagt Frank Niewar. Sie wüssten, dass Wölfe eine streng geschützte Tierart | |
seien. Er und Harry Grunert sprechen von einem „Signal“ mit ihrem Antrag | |
zur „wolfsfreien Zone“, erzählen im selben Satz, dass die Menschen sich | |
darüber ärgern für den Ausbau der sandigen Dorfstraße 15.000 Euro pro | |
angrenzendes Grundstück zahlen zu müssen. Oder dass sie mit ihrem | |
Dieselauto nicht mehr in die Stadt fahren dürfen. Das hat alles mit dem | |
Wolf nichts zu tun und dennoch fordern sie, dass Landes- und | |
Bundesregierung sich für eine Lockerung des Artenschutzes einsetzen. Dass | |
der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird, es Abschussquoten gibt, | |
Schutzjagden und „an Viehweiden den betroffenen Tierhaltern und örtlichen | |
Jägern das Recht zugebilligt wird, angreifende Wölfe zur Gefahrenabwehr zu | |
töten“. | |
## Das Thema Wolf zieht an – auch die FDP | |
Wahllos Wölfe zu schießen bringt allerdings nichts. Im schlimmsten Fall | |
sterben die Elterntiere, sodass der Abschuss die Rudelstrukturen zerstört | |
und die Welpen wie schlecht erzogene Jugendliche Radau machen. Hat sich ein | |
Rudel in einer Region niedergelassen, bleibt die Anzahl der Wölfe dort | |
konstant. Die ansässigen Wölfe sorgen dafür, dass sich keine fremden Tiere | |
niederlassen. Wenige Wölfe leben auf großer Fläche. In Brandenburg sind das | |
wie in anderen Teilen Europas rund 250 Quadratkilometer pro Rudel. | |
Der SPD-Antrag der Lehniner Ortsräte folgt der Initiative Wolfsfreie Zone | |
des Bauernbunds, der von CDU, FDP und einem Teil der Jäger unterstützt | |
wird. 43 Gemeinden in Brandenburg machen schon mit. Auch die FDP will | |
politischen Profit aus der verbalen Jagd auf den Wolf ziehen. Wolfgang | |
Kubicki, FDP-Bundestagsabgeordneter und Strafrechtsanwalt in Kiel, hat in | |
einem Gutachten für den Bauernbund untersucht, ob Wölfe straffrei | |
geschossen werden dürfen. Kubicki meint ja. | |
Gegen den Wolf zu stänkern, kann der FDP Wähler unter den Jägern bringen. | |
Einige Jäger unter Grundbesitzern und in Jagdgenossenschaften kreiden den | |
Wölfen an, ihr Geschäft zu versauen. Sie finanzieren ihre Jagd teilweise | |
damit, dass Jäger aus ganz Deutschland und Europa Tausende Euro für den | |
Abschuss eines Rothirschs zahlen. Blöd also, wenn Wölfe den Hirsch schon | |
verspeist haben. Oder wenn die Treiber das Tier nicht finden und die Prämie | |
für die Trophäe – das Geweih – nicht fließt. Rehe, Wildschweine und Hirs… | |
verhalten sich anders in Gegenden mit Wölfen. Jäger müssen bessere Taktiken | |
draufhaben als nur im Hochstand zu sitzen. „Die Jagd hat sich dramatisch | |
verändert“, sagt Jagdfunktionär Karl-Heinz Hohmann, die weißen Haare | |
schulterlang, den Bart gestutzt. „Rehe kommen in stockfinsterer Nacht, | |
nicht mehr so wie wir es kannten.“ | |
## Angst und Faszination beim Thema Raubtier | |
Natürlich sehen auch Menschen Wölfe. Die spontan befragten Menschen | |
reagieren auf Wölfe so unterschiedlich, wie die Gefühlslage des Menschen | |
eben sein kann. Eine Frau im Cabrio vor dem Supermarkt fürchtet um ihre | |
14-jährige Tochter, wenn die in den Wald ginge. Eine Reiterin erzählt, dass | |
sie vom Pferd aus einen Wolf gesehen habe. Das Pferd sei stehengeblieben, | |
ruhig und habe den Wolf beobachtet. Als der im Wald verschwand, sei das | |
Pferd weitergegangen. Sie fand das toll. | |
Ein Jogger sagt, dass ihm manchmal mulmig auf seiner acht Kilometer langen | |
Strecke durch den Wald sei. Er fragt sich, was er machen würde, wenn ihm | |
ein Wolf begegnen würde. Dabei würde er „wahnsinnig gern“ mal einen sehen, | |
hat schon mal einen „Wolfsspaziergang mit dem Förster“ gemacht. Das Rudel | |
lebt in seiner Nachbarschaft, die Nummer 3 auf der Karte der | |
„Wolfsnachweise in Brandenburg“ vom Landesamt für Umwelt. | |
Im Januar 2019 leben 38 Rudel Wölfe in Brandenburg, das sind 38 | |
Familienverbände mit Elterntieren, Welpen und meistens Nachkommen aus dem | |
Vorjahr. Drei Kilometer von Lehnin entfernt hat sich vor Jahren ein Rudel | |
auf dem Truppenübungsplatz angesiedelt. Die Wölfe streifen dort durch die | |
Kiefern und über sandige Brachen, ziehen ihre Jungen auf, jagen Rehe, | |
Wildschweine, Damhirsche. Sie schnüren über einen Acker, auch jenseits des | |
militärischen Sperrbezirks, und markieren ihre Reviergrenzen, um | |
durchziehenden jungen Wölfen auf der Suche nach einem Territorium | |
mitzuteilen, dass sie dort nichts zu suchen haben. | |
Jungwölfe verlassen im Alter zwischen 10 und 22 Monaten ihre Familie und | |
suchen sich ein Revier. Sie laufen ins Unbekannte und lernen unterwegs, mit | |
der Umwelt zu leben. Im dicht besiedelten Deutschland kommen sie durch | |
Dörfer und Gewerbegebiete, laufen nachts in einen Waldkindergarten und über | |
den Penny-Parkplatz am Ortsrand, stehen am Feldrand und beobachten | |
Menschen, Hunde und Schafe. | |
24 Feb 2019 | |
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## AUTOREN | |
Ulrike Fokken | |
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