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# taz.de -- Wölfe töten immer mehr Nutztiere: Agrarministerin fordert Abschü…
> 2017 gab es 66 Prozent mehr Angriffe von Wölfen als im Vorjahr, so der
> offizielle Schadensbericht. Julia Klöckner sieht Handlungsbedarf.
Bild: Da hat vermutlich ein Wolf zugeschlagen: Getötete Schafe auf einer Weide…
Berlin taz/epd | Die Zahl der offiziell registrierten Wolfsangriffe auf
Nutztiere ist 2017 um rund 66 Prozent auf 472 gestiegen. Die Zahl der dabei
getöteten, verletzten oder vermissten Tiere beziffert die zuständige
Dokumentationsstelle des Bundes in einem [1][nun veröffentlichten Bericht]
auf 1.667 – 54 Prozent mehr als noch [2][2016]. Betroffen ist die
vergleichsweise tier- und naturfreundliche Viehhaltung auf der Weide.
„Der erhebliche Anstieg zeigt, dass wir jetzt Handlungsbedarf haben und
sich das Bundesumweltministerium endlich bewegen muss“, sagte
Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Ich
setze mich für eine gemäßigte Bestandsregulierung ein, die es rechtssicher
ermöglicht, einzelne Wölfe eines Rudels zu entnehmen.“
## Dokumentationsstelle plädiert für Schutzzäune
Immer wieder fallen einzelne Wölfe dadurch auf, dass sie wiederholt
Schutzzäune überwinden und Schafe oder andere Nutztiere angreifen. Die
Umweltminister in Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben deswegen
kürzlich je [3][einen Wolf zum Abschuss] freigegeben. Im Bericht der
Dokumentationsstelle heißt es allerdings, der Abschuss von Wölfen helfe,
wenn überhaupt, nur kurzfristig. Die Dokumentationsstelle hält fest: „Um
die Probleme dauerhaft möglichst gering zu halten, hilft es nur, Schafe und
Ziegen im Wolfsgebiet flächendeckend zu schützen.“
Die Art und Weise der Nutztierhaltung müsse wieder an die Anwesenheit von
Wölfen angepasst werden. Die meisten Angriffe gebe es in der Regel dort, wo
Wölfe sich neue Territorien suchten, und die Nutztierhalter noch nicht
entsprechende Schutzmaßnahmen umgesetzt hätten. „Meist gehen die Schäden in
diesen Gebieten nach ein, zwei Jahren zurück, wenn die Tierhalter
Herdenschutzmaßnahmen richtig anwenden“, schreibt die Dokumentationsstelle.
Klöckner betonte indes, dass sich die Zahl der Wölfe alle drei bis vier
Jahre verdopple: „Den Schaden hat der Landwirt, auch seine Belange sind zu
schützen. Darüber hinaus geht es auch um den Schutz der Menschen“, so die
CDU-Politikerin. Die Verunsicherung der Menschen in Wolfsregionen sei
verständlich.
17 Feb 2019
## LINKS
[1] https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und…
[2] https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und…
[3] /Nord-Flaechenlaender-lassen-schiessen/!5566947
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Landwirtschaft
Naturschutz
Wölfe
Schäfer
Lesestück Recherche und Reportage
Hirsche
Artgerechte Tierhaltung
Niedersachsen
Naturschutz
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