| # taz.de -- Prozess gegen Franco A.: Ist er ein Terrorist? | |
| > Der Offizier Franco A. soll Anschläge geplant haben und steht vor | |
| > Gericht. Bald fällt das Urteil im größten Rechtsextremismus-Fall der | |
| > Bundeswehr. | |
| Frankfurt am Main taz | Ein deutscher Student, der an einer französischen | |
| Elite-Militärakademie eine rassistische und antisemitische Masterarbeit | |
| schreibt – und bei der Bundeswehr eine zweite Chance bekommt. Ein exzellent | |
| ausgebildeter Oberleutnant der Jägertruppe, der illegal Waffen und Munition | |
| hortet – und nur durch Zufall auffliegt. Ein junger Mann aus Offenbach, der | |
| sich als syrischer Flüchtling ausgibt – und mehr als ein Jahr ein | |
| unbemerktes Doppelleben führt. Ein Prepper, der sich mit anderen Soldaten | |
| und Polizisten auf einen „Tag X“ vorbereitet – und Terroranschläge gepla… | |
| haben soll. | |
| Jeder Aspekt für sich allein wäre ein Skandal. Doch hier handelt es sich um | |
| ein und dieselbe Person: Franco A., heute 33 Jahre alt. Vor fünf Jahren hat | |
| sein Fall die Bundeswehr, Politik und Gesellschaft erschüttert. Die | |
| juristische Aufarbeitung des Ganzen ist langwierig. Dass sich ein | |
| Bundeswehroffizier wegen Rechtsterror vor Gericht verantworten muss, gab es | |
| vorher noch nie. | |
| Der Staatsschutzsenat am Oberlandesgericht Frankfurt am Main, der die | |
| Terroranklage der Bundesanwaltschaft zunächst gar nicht verhandeln wollte, | |
| hat sich mehr als ein Jahr und fast 40 Sitzungstage Zeit genommen. Am | |
| kommenden Freitag soll der Prozess zu Ende gehen. Die Bundesanwaltschaft | |
| fordert 6 Jahre und 3 Monate Haft für Franco A. Die Verteidigung beschreibt | |
| den Angeklagten als unschuldig Verfolgten. | |
| Noch ist Franco A. Offizier der Bundeswehr, wenn auch suspendiert, er darf | |
| keine Uniform mehr tragen, und sein Sold wurde um die Hälfte gekürzt. Erst | |
| wenn er zu mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt wird – dafür | |
| reichen schon die Waffendelikte – muss er die Bundeswehr verlassen. | |
| ## Die Waffen | |
| Da ist die Pistole des französischen Herstellers M. A. P. F., Kaliber 7,65 | |
| Millimeter Browning, Baujahr zwischen 1928 und 1944. Schussbereit, geladen | |
| mit sechs Kugeln im Magazin und einer im Lauf. So hat sie Franco A. im | |
| Wiener Flughafen Anfang 2017 in einem Putzschacht einer Behindertentoilette | |
| deponiert. Sie wurde zufällig entdeckt, im Anschluss überwachte die Polizei | |
| die Toilette. [1][Als Franco A. die Pistole holen wollte, wurde er | |
| festgenommen.] Seine Erklärung: Er sei angetrunken gewesen, habe die Waffe | |
| beim Pinkeln gefunden, eingesteckt und vor dem Abflug schnell loswerden | |
| müssen. | |
| An dieser Räuberpistole hat im Prozess nicht einmal Franco A. ernsthaft | |
| festgehalten. Er hat aber auch keine andere Erklärung präsentiert, warum er | |
| mit einer geladenen illegalen Pistole durch Wien spaziert ist. Fakten haben | |
| Zeug:innen geliefert: Eine Molekularbiologin hat ausgesagt, [2][dass er | |
| die Pistole mehrfach in der Hand gehabt und das Magazin ausgebaut haben | |
| muss, weil auch daran DNA-Spuren von ihm gefunden wurden.] | |
| Und die Bundesanwaltschaft präsentierte eine Indizienkette, die zum Schluss | |
| kommt, dass Franco A. die Waffe bereits ein halbes Jahr zuvor in Paris | |
| gekauft hatte. Unter anderem stand in seinem Kalender die Abkürzung „Rr“, | |
| der Modellname. Es wurde für diese Abkürzung keine andere Erklärung | |
| geliefert. Franco A. hat zudem offenbar ausgerechnet einem [3][Bekannten | |
| aus seiner Prepper-Chatgruppe] mitgeteilt, dass er nach Paris reist. Der | |
| Bekannte ist ein Waffenhändler, bei dem Franco A. mit seinem | |
| Schnellfeuergewehr G 3 geschossen hat. Bei Treffen der Preppergruppe hatte | |
| A. mehrfach gefragt: Wie komme ich an Waffen? | |
| Auch Sophia T. wird zur Pistole gefragt. Sie ist Franco A.s Verlobte und | |
| Mutter seiner drei kleinen Kinder, das jüngste hat sie Anfang Mai in den | |
| Gerichtssaal mitgebracht. Sie ist die Schwester eines Bundeswehrkameraden | |
| von Franco A., [4][der anfangs als mutmaßlicher Mittäter in U-Haft saß, | |
| gegen den die Ermittlungen dann aber eingestellt wurden.] Sophia T. war | |
| damals in Wien dabei, will aber vom angeblichen Pistolenfund – wie von | |
| allen anderen relevanten Dingen – erst im Nachhinein erfahren haben. | |
| Sophia T. bestätigt indirekt, dass Franco A. ihr mal eine andere Geschichte | |
| erzählt hat, wie er an die Pistole kam. Mehr will sie nicht sagen, sie | |
| macht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. „Können Sie sagen, ob | |
| andere Personen von der wahren Geschichte wissen?“, fragt der Vorsitzende | |
| Richter. „Das wäre Spekulation“, sagt Sophia T. | |
| Ein zentrales Ergebnis des Prozesses ist, [5][dass Franco A. neben der | |
| Pistole aus Wien definitiv mindestens das G 3 und zwei weitere illegale | |
| Waffen besaß.] Das hat er vor Gericht zugegeben. Für den Tatvorwurf spielen | |
| sie eine wichtige Rolle: ohne Bewaffnung kein Terror. Er hat diese Waffen | |
| mal in Offenbach im Keller gelagert, mal in Straßburg unter seinem Bett, wo | |
| er in der Nähe in einem deutsch-französischen Bataillon stationiert war. | |
| Dazu mehr als 1.000 Schuss Munition und Sprengkörper. Die Waffen wurden nie | |
| gefunden. Sie seien im Ausland geblieben, sagt seine Verlobte im Prozess | |
| aus. „Die Waffen existieren nicht mehr“, sie seien entsorgt worden. Das | |
| habe ihr Franco A. so erzählt. Belege für diese Behauptung gibt es keine. | |
| ## Der Terrorverdacht | |
| Hat Franco A. einen oder mehrere Anschläge geplant? Das ist die zentrale | |
| Frage des Prozesses. Dass der Angeklagte rechtsextrem ist, hat er mit | |
| seinen eigenen Aufzeichnungen, Sprachmemos und Gesprächen belegt. So hat er | |
| etwa eine angebliche Rassenvermischung als Bedrohung für das deutsche Volk | |
| bezeichnet und einen „Autogenozid“ beklagt. Er wollte einen völkisch | |
| geprägten „Zentralrat der Deutschen gründen“. A. selbst bestreitet, ein | |
| Rechtsextremist zu sein. | |
| Auch im Gerichtssaal äußert sich Franco A. antisemitisch. Der Vorsitzende | |
| Richter entzieht ihm einmal das Wort, weil A. kurz davor ist, | |
| Volksverhetzung zu begehen. Das wäre strafbar, seine Gesinnung allein ist | |
| es nicht. Sie spielt aber eine Rolle, wenn Namenslisten, Waffen und | |
| Ausspähungen dazukommen. Laut Bundesanwaltschaft war Franco A.s Gesinnung | |
| „Triebfeder seines geplanten Anschlags“. Juristisch ergibt sich so der | |
| Vorwurf der „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. | |
| Dazu müssen Ort, Zeit und Opfer nicht genau feststehen. Es reicht, wenn der | |
| Beschuldigte „fest zur Tat entschlossen war“. Den Paragrafen 89a des | |
| Strafgesetzbuches gibt es noch nicht lange. Er wurde in erster Linie | |
| eingeführt, um islamistische Attentäter zu verfolgen. Juristisch ist ein | |
| Terrorvorwurf leichter zu belegen, wenn zu beschafften Waffen oder | |
| Sprengstoff ein Treueschwur auf den IS oder eine andere als | |
| Terrororganisation eingestufte Gruppe hinzukommt. Bei Rechtsextremen ist | |
| das schwieriger, zumal wenn sie sich außerhalb der klassischen | |
| Neonazi-Szene bewegen. Eine Verurteilung von Franco A. könnte auch | |
| Auswirkungen darauf haben, wie künftig auf ähnlich gelagerte Fälle geschaut | |
| wird. | |
| Dass sich Franco A. illegal Waffen und Munition beschaffte, ist unstrittig. | |
| Ob er nach Opfern suchte, ist komplizierter nachzuweisen. Zur damaligen | |
| grünen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags und heutigen | |
| Kulturministerin hat sich A. zum Beispiel notiert: „Claudia Roth | |
| lokalisieren“. [6][Auch der damalige Justizminister Heiko Maas und Anetta | |
| Kahane, die damalige Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung, tauchen in | |
| seinen Aufzeichnungen auf.] | |
| Es sind Personen, die bei Rechtsextremen als Feindbilder gelten und die | |
| Franco A. offenbar als Vertreter eines von ihm verhassten Systems wahrnahm. | |
| Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt davon, dass er sie umbringen wollte | |
| und damit ein „politisch wirksames Zeichen setzen gegen das Konstrukt des | |
| Staates, dessen Gesetze null und nichtig“ seien. Dass er das in seiner | |
| [7][Tarnidentität als syrischer Flüchtling] machen wollte, sei | |
| naheliegend, aber nicht zwingend, [8][sagte die Anklage-Vertreterin in | |
| ihrem Plädoyer.] | |
| Auffällig ist eine Verkettung von Ereignissen im Sommer 2016: Am 22. Juli | |
| fährt Franco A. zur Amadeu-Antonio-Stiftung in Berlin, trifft deren Chefin | |
| Anetta Kahane nicht an und fotografiert in der Tiefgarage die | |
| Nummernschilder der Autos. Vier Tage später übt er auf einem Schießplatz in | |
| der Oberpfalz mit seinem G 3-Gewehr. Am 28. Juli fährt er nach Paris, wo er | |
| wohl die Pistole kauft, die er später im Wiener Flughafen versteckt. | |
| Franco A. begeht dann kein Attentat. Die Bundesanwaltschaft sagt, dafür | |
| könne es viele Gründe geben. Womöglich habe er sich nach einer Operation | |
| nicht fit genug gefühlt. Oder er sah die Zeit noch nicht gekommen. Es sei | |
| ihm aber nicht mehr um das Ob gegangen, sondern nur noch um das Wie. | |
| ## Die Verteidigung | |
| Franco A. hätte gerne vor Gericht sein Abibuch verlesen lassen. Darin gibt | |
| er unter anderem als Lieblingsinterpreten an: Tracy Chapman und die Ärzte. | |
| Verteidiger Moritz Schmitt-Fricke argumentiert, dass sein Mandant einen | |
| breiten Musikgeschmack habe und kein NS-Liedgut höre. Der Beweisantrag wird | |
| zurückgewiesen. Von einem „breiten Musikgeschmack“ könne nicht auf die | |
| Gesinnung des Angeklagten geschlossen werden. Zumal könne das Beweismittel | |
| gar nicht belegen, was der Angeklagte nicht gehört habe. | |
| Es ist nur ein Beispiel für eine Reihe von teils hanebüchenen Versuchen der | |
| Verteidigung, Franco A. als einen freundlichen jungen Mann darzustellen, | |
| der neugierig durch die Welt spaziert. Diese Strategie hat im Laufe des | |
| Prozesses immer weniger funktioniert. Sie ist auch nicht so recht zu Ende | |
| gedacht. In dem erwähnten Abibuch antwortet Franco A. auf die Frage, welche | |
| Berufe ihn am meisten abschrecken, mit antisemitischen Klischees: | |
| „Finanzbanker, Devisenhändler, Spekulant“. | |
| Zu Beginn hat sich Franco A. [9][als Opfer einer politischen Verschwörung | |
| der Bundesregierung inszeniert, die ihn vor Gericht habe bringen lassen, | |
| weil er Lücken im Asylsystem aufgedeckt habe.] Aus Franco A.s | |
| selbstbewusstem Auftreten ist eine mitunter verzweifelte Form der | |
| Selbstverteidigung geworden, bei der selbst die Richter:innen sich | |
| manchmal das Lachen kaum verkneifen können. Sein zweiter Verteidiger | |
| Johannes Hock wollte – erfolglos – sein Mandat zurückgeben, da er „ein | |
| grundlegend anderes Verständnis von der Rolle als Pflichtverteidiger“ habe | |
| als der Angeklagte. | |
| Franco A. hatte viel Zeit, sich zu überlegen, wie er seinen illegalen | |
| Waffenbesitz rechtfertigt. Er sagt: Es handele sich um ein „berechtigtes | |
| Schutzinteresse“. Er habe fest mit dem Eintreten von Krisensituationen | |
| gerechnet, Angriffen von Islamisten oder einem Dritten Weltkrieg. Er habe | |
| Angst um seine Angehörigen gehabt. | |
| Dieses Argument führt er auch an, als es um Macheten geht, die im Haus | |
| seiner Familie gefunden wurden. Der Vorsitzende Richter fragt: „Nur dass | |
| man es versteht: Wenn die Russen kommen, geben Sie dann eine Machete Ihrer | |
| Mutter und eine Ihrer Verlobten?“ Da widerspricht Franco A. seiner | |
| Darstellung und sagt, dass die Macheten eher für einen Bürgerkrieg gedacht | |
| seien, „wenn die Horden reinkommen“. | |
| Auffällig ist, dass der Angeklagte bei Argumentationslücken und | |
| Widersprüchen im Prozess schweigt oder den Saal mit | |
| pseudowissenschaftlichen Ausführungen zutextet, [10][sodass die eigentliche | |
| Frage mitunter in einem einzigen Redebrei verschwimmt.] Kurz vor Ende der | |
| Beweisaufnahme geht es mal wieder um eine von Franco A.s Notizen: | |
| Deutschland und die Welt sollten „von ihrem Joch“ gerettet werden. Und zwar | |
| bis 2019. Der Zeitrahmen für einen Anschlag? | |
| Das sei ein Gebetszettel, sagt Franco A. „Wir retten Deutschland bis 2019“ | |
| habe er geändert in „Deutschland und die Welt“, die vom Joch befreit werden | |
| soll. „Das ist keine Tatsache, die national zu sehen ist.“ Es gehe immer um | |
| Liebe, nie um Hass. „Mag ja alles sein“, sagt der Vorsitzende Richter. | |
| „Aber die Frage ist, von welchem Joch sie die Welt befreien wollen.“ Der | |
| Angeklagte spricht von einer sozialen Matrix, Cancel Culture und der | |
| „Unfähigkeit, auf weibliche Mitbürger zuzugehen“. | |
| ## Die Verschwörungstheorien | |
| Verschwörungserzählungen in unterschiedlichen Graden der Absurdität haben | |
| sich durch den gesamten Prozess gezogen. Franco A. hat solche Erzählungen | |
| in seiner Masterarbeit ausgebreitet, er erwähnt und erzählt sie aber auch | |
| im Alltag. Das reicht bis hin zu Kaugummis mit Nervengift und Baumattrappen | |
| als Abhörstationen. Franco A. sagte im Prozess, dass er nicht unbedingt an | |
| all diese Theorien glaube. Aber: „Ich lehne keine Theorie grundsätzlich | |
| ab.“ | |
| Die Verschwörungserzählungen stehen für Franco A. mindestens | |
| gleichberechtigt neben anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Auch | |
| rechtsesoterische Schriften wie die des Briten David Icke sind für ihn ganz | |
| normale Quellen. Franco A. erwähnt diesen Autor immer wieder von sich aus. | |
| Er bezeichnet ihn sogar als seinen Lehrmeister. | |
| Er versuchte mehrfach, ihn unangekündigt auf der Isle of Wight zu besuchen. | |
| Franco A. scheint nicht zu bemerken, dass er auch durch solche Aussagen die | |
| Sicht der Anklage stützt. Ickes Schriften triefen vor Antisemitismus. | |
| Ein anderer Mann, den Franco A. als Lehrmeister bezeichnet, wird im Gericht | |
| als Zeuge befragt. Es ist der skurrilste Auftritt im Prozess. Der Mann ist | |
| 74 Jahre alt, er trägt einen weißen Pferdeschwanz. Er wohnt im Schwarzwald | |
| und war für das Gericht schwer zu erreichen, aber die Verteidigung wollte | |
| ihn unbedingt. 2017 hat Franco A. ihn besucht, um bei ihm eine | |
| Dunkeltherapie zu machen. | |
| Der Zeuge erinnert sich daran, dass ihm Franco A. von seiner | |
| Offiziersausbildung in Frankreich erzählt habe, Ausbildung im Häuserkampf, | |
| solche Dinge. Er habe sich mehr Förderung gewünscht. „Er wollte einen | |
| geistigen Prozess durchlaufen“, sagt der Zeuge, „eine höhere Erkenntnis | |
| seiner selbst, seinen wahren Wesenskern erkennen“. | |
| Der Vorsitzende Richter stellt eine Frage, die ihm fast schon ein bisschen | |
| peinlich zu sein scheint: „Haben Sie irgendetwas zu tun mit der | |
| [11][Theorie der Reptiloiden]?“ Er bezieht sich damit auf eine | |
| Verschwörungstheorie, laut der Echsenmenschen die Welt beherrschen. Der | |
| Zeuge sagt: „Darüber habe ich elf Bücher geschrieben.“ Der Richter fragt: | |
| „Haben Sie sich darüber unterhalten?“ Zeuge: „Er hat jedenfalls kein Buch | |
| von mir gelesen.“ | |
| Dann befragt Franco A. den Zeugen selbst, die Strafprozessordnung erlaubt | |
| ihm das und er macht das oft und gerne. Ihm ist wichtig, herauszuarbeiten, | |
| dass er mögliche Gesprächspartner:innen oft unangekündigt besucht, | |
| egal wo sie sich politisch verorten. Das ist ihm deshalb ein Anliegen, weil | |
| sich die Anklage bei ihrem Terrorvorwurf unter anderem auf sein | |
| unangemeldetes Auftauchen bei der Amadeu-Antonio-Stiftung in Berlin 2016 | |
| bezieht. | |
| Franco A. verweist mehrfach auf den Krieg in der Ukraine und erwähnt einmal | |
| mehr den bayerischen Hellseher Alois Irlmaier, gestorben 1959. Der habe | |
| schon damals einen von Russland begonnenen Krieg vorausgesehen. Deshalb | |
| habe Franco A. sich vorbereitet und mit Waffen und Munition eingedeckt. | |
| ## Die offenen Fragen | |
| Wo sind die verschwundenen Waffen? Wollte Franco A. sie in Frankreich | |
| holen, bevor er im Februar wieder in Untersuchungshaft kam? | |
| Woher hatte Franco A. die Pistole in Wien? Was wollte er mit der Waffe? Wer | |
| wusste davon, dass er sie versteckt hatte? Wer aus seinem Umfeld wusste von | |
| einem möglichen Tatplan? Ist seine Verlobte so unwissend, wie sie tut? | |
| Wo hatte Franco A. seine anderen Waffen her? Wo und wie genau ist er an die | |
| Bundeswehr-Munition und die Sprengkörper gekommen, die er in seinem Keller | |
| gelagert hat? Hat das jemand in der Bundeswehr mitbekommen, dass er | |
| Munition geklaut oder unterschlagen oder von anderen bekommen hat? Haben | |
| die Bundeswehr und die Ermittler:innen tatsächlich umfassend | |
| untersucht, wie das passieren konnte? | |
| In welcher Intensität hat Franco A. nach wie vor Kontakt zu anderen | |
| rechtsextremen Bundeswehrsoldaten? Was wussten seine Kameraden, gegen die | |
| die Ermittlungen eingestellt wurden, von seinen Plänen? Warum haben | |
| Bundeswehrsoldaten ein so schlechtes Gedächtnis, wenn sie als Zeugen | |
| aussagen müssen? Was haben Vorgesetzte wirklich mitbekommen? | |
| Mit wem hat sich Franco A. alles vernetzt? Mit welchen rechten und | |
| rechtsextremen Organisationen hatte Franco A. alles Kontakt? Wie eng war | |
| der Austausch mit dem KSK-Soldaten André S. alias „Hannibal“ und den | |
| anderen Preppern der Chatgruppe „Süd“? Wie tief war er in die Strukturen | |
| des Vereins Uniter eingebunden, der inzwischen vom Verfassungsschutz | |
| beobachtet wird? | |
| Wie hat das Publikum Ende 2016 beim „Preußenabend“ in München auf Franco | |
| A.s Vortrag reagiert, bei dem er laut Redemanuskript einen Kampf gegen das | |
| bestehende System beschwor? Über was hat er beim Treffen des konspirativen | |
| „Jagsthausener Kreises“ gesprochen? Wo hat er noch überall solche Reden | |
| gehalten oder geplant? | |
| Haben die Sicherheitsbehörden wirklich gelernt, sich rechtsextreme | |
| Netzwerke besser anzuschauen? Würden die Nachrichtendienste und | |
| Ermittler:innen heute einen solchen Fall schneller erkennen und | |
| aufklären können? | |
| Welche Folgen gab es für die Personen auf Franco A.s Feindesliste, die | |
| allesamt im Prozess nicht befragt wurden? Hatte sich Franco A. mit anderen | |
| über potenzielle Opfer ausgetauscht? | |
| Was hatte Franco A. konkret vor? Wie gefährlich ist er, wenn er wieder aus | |
| dem Gefängnis kommt? | |
| 2 Jul 2022 | |
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