| # taz.de -- Aufwachsen in Regenbogenfamilien: „Wir sind kein Experiment“ | |
| > Es gibt immer mehr Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern. Wie lebt es | |
| > sich als Regenbogenfamilie? Drei Kinder und ihre Eltern erzählen. | |
| Bild: Friderike Körner (l.) hat zwei Mütter: Constanze Körner (r.) und deren… | |
| Gesellschaftlicher Fortschritt äußert sich manchmal im Schweigen. Dass | |
| einer seiner Klassenkameraden zwei Mamas hat? Findet ein Neunjähriger aus | |
| Berlin nicht der Rede wert. Erst auf Nachfrage erzählt er davon. Kinder aus | |
| Regenbogenfamilien gehören – gerade in den großen Städten – in vielen Ki… | |
| und Schulen inzwischen zum Alltag. Manche werden auch berühmt, wie etwa | |
| Judith Holofernes, die Sängerin von Wir sind Helden. Oder Sanna Marin, | |
| Ministerpräsidentin in Finnland. Beide sind mit lesbischen Müttern | |
| aufgewachsen. | |
| Familien mit homosexuellen Eltern gab es wahrscheinlich schon immer. Aber | |
| erst seit zwei Jahrzehnten werden Regenbogenfamilien gesellschaftlich | |
| sichtbarer. Sie treten offen auf, als ein Familienmodell neben anderen. | |
| Und sie werden mehr: 2005 gab es laut Mikrozensus des Statistischen | |
| Bundesamts hochgerechnet rund 3.000 Familien mit gleichgeschlechtlichen | |
| Eltern in Deutschland, im [1][vergangenen Jahr] waren es 15.000, also | |
| fünfmal so viele. Homosexuelle Alleinerziehende mit Kindern sind da noch | |
| nicht mal mitgerechnet. | |
| Eine Entwicklung, die mit einem Bewusstseinswandel einherging. Früher war | |
| für viele Lesben und Schwule klar: Kinder sind keine Option. Mit der | |
| Liberalisierung der Gesellschaft habe sich das geändert, sagt [2][Pia | |
| Bergold], die am [3][Staatsinstitut] für Familienforschung in Bamberg zu | |
| Regenbogenfamilien forscht. „Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt: | |
| Homosexualität und Elternschaft müssen sich nicht ausschließen.“ Auch | |
| Neuerungen in der Reproduktionsmedizin machten es Lesben und Schwulen | |
| leichter, eine Familie zu gründen. Vor allem gab es seit den nuller Jahren | |
| rechtliche Änderungen, die homosexuelle Paare zwar nicht vollständig mit | |
| Heteropaaren gleichstellten, ihnen aber mehr Sicherheit boten. | |
| Regenbogenfamilien werden selbstverständlicher. Und doch begegnet ihnen | |
| immer noch die alte Denke: Ein Kind braucht Mutter und Vater. Zahlreiche | |
| Studien widerlegen das. Kinder aus Regenbogenfamilien zeigen demnach sogar | |
| weniger Verhaltensauffälligkeiten und emotionale Probleme als Gleichaltrige | |
| mit heterosexuellen Eltern. Pia Bergold begründet das mit der Situation der | |
| Eltern: Lesben und Schwule müssten – anders als Heteros – für eine Familie | |
| biologische und rechtliche Hürden überwinden. „Wer das schafft, will | |
| wirklich ein Kind.“ | |
| Eltern aus Regenbogenfamilien seien zudem häufiger AkademikerInnen, sie | |
| verdienten besser als der Durchschnitt. Bergold sagt: „Ob es den Kindern | |
| gut geht, hängt letztlich vor allem von der Qualität der familiären | |
| Beziehungen ab.“ | |
| Deutschlandweit leben inzwischen rund 22.000 Kinder bei | |
| gleichgeschlechtlichen Eltern. Kinder, die in den Neunziger oder Anfang | |
| der nuller Jahre zur Welt kamen, sind heute erwachsen. | |
| Wir haben drei von ihnen und ihre Eltern gefragt: Was heißt es, in einer | |
| Regenbogenfamilie aufzuwachsen? Wie sind sie selbst damit umgegangen, wie | |
| haben andere Menschen reagiert? | |
| Sie waren schnell bereit, von sich zu erzählen. Sie wollen ja, dass ihre | |
| Normalität für alle normal wird, nicht nur für neunjährige Jungen aus | |
| Berlin. | |
| Friderike Körner und Constanze Körner | |
| Friderike Körner, 22, studiert in Berlin-Marzahn das Fach Erziehung und | |
| Bildung in der Kindheit. Beim Treffen im Café erzählt sie freundlich, aber | |
| bestimmt. Von den umherschwirrenden Wespen lässt sie sich nicht irritieren. | |
| „Ich weiß nicht mehr, wann mir überhaupt aufgefallen ist, dass unsere | |
| Familie anders ist als andere. Eine Freundin hat mir neulich erzählt, dass | |
| ich und mein Zwillingsbruder uns in der Grundschule mal vor die Klasse | |
| gestellt und unsere Konstellation erklärt haben. Daran kann ich mich gar | |
| nicht erinnern. | |
| Ich bin groß geworden mit Mama und Claudi und mit meinem Zwillingsbruder. | |
| Claudi ist die Frau von Mama. Mama war früher mit meinem Vater verheiratet, | |
| aber als wir ganz klein waren, hat sie sich in Claudi verliebt und hat sich | |
| von ihm getrennt. Später kamen dann noch meine zwei kleinen Geschwister | |
| dazu, die hat Claudi auf die Welt gebracht. Wir haben zusammen in einer | |
| Wohnung mit Garten im Südosten von Berlin gelebt. Inzwischen wohne ich in | |
| einer WG mit meinem Bruder. | |
| Ich habe auch eine große Schwester, sie ist bei meinem Vater in Cottbus | |
| aufgewachsen, wir haben sie dort besucht. Außenstehenden erscheint das | |
| alles vielleicht verwirrend, für mich war es immer normal. | |
| Meine kleinen Geschwister sagen „Mama“ und „Mami“ zu unseren Eltern, me… | |
| Zwillingsbruder und ich nicht. Nach der Trennung von meinem Vater gab es am | |
| Anfang viel Stress um das Sorgerecht. Claudi wollte sich in die | |
| Konstellation nicht noch mehr einmischen, wir sollten sie deshalb besser | |
| nicht Mami nennen. | |
| Wie wir sie rufen, ist am Ende nicht wichtig, Mama und Claudi sind meine | |
| engsten Bezugspersonen. Bei meinem Vater waren wir vielleicht jedes zweite | |
| Wochenende. Ich finde schade, dass nur zwei Eltern das Sorgerecht haben | |
| können. Wenn ich eine Unterschrift für irgendetwas brauchte, konnte Claudi | |
| das nie machen, es musste immer Mama unterschreiben, Papa war ja nicht da. | |
| Warum können Kinder nicht auch rechtlich zwei, drei oder vier Eltern haben? | |
| Uns hätte das den Alltag erleichtert. | |
| In der Grundschule war unsere Familie eigentlich kein Thema. Später war es | |
| schwieriger, da wurde jeder mal gemobbt, „schwul“ war da ein gängiger | |
| Ausdruck. Auch mein Bruder wurde gehänselt: Er sei verweichlicht, weil er | |
| nur mit Frauen zusammenwohne. Manchmal habe ich mich eingemischt. | |
| Als ich vielleicht 12 war, hat ein älterer Junge einen Schwulenwitz | |
| erzählt. Ich habe gefragt: „Was soll das? Weißt du überhaupt, was das | |
| bedeutet?“ Danach waren alle still. Ich habe mich mit dem Jungen getroffen, | |
| bei einem Spaziergang wollte er ganz genau wissen, wie das ist mit meinen | |
| Eltern, ob ich lesbisch bin, weil meine Mütter lesbisch sind und solche | |
| Sachen. Ich habe ihm erklärt, dass das nicht miteinander zusammenhängt. | |
| Ich merke, dass die klassischen Familienbilder aus der Werbung Einfluss auf | |
| mich haben, auch wenn ich es zu Hause anders erlebe. Ich versuche, mich | |
| dagegen zu wehren, vor allem gegen dieses Bild, Frauen seien schwach und | |
| müssten gerettet werden. | |
| Einmal sagte unsere Lehrerin in der Schule: „Ich brauche drei starke Männer | |
| zum Tischetragen.“ Ich habe gefragt: „Warum Männer? Ich habe auch Muskeln.… | |
| Irgendwann durfte ich dann auch Tische tragen. | |
| Nach dem Abi war ich für ein freiwilliges soziales Jahr in Paraguay. Ich | |
| habe mit Jungs von der Straße gearbeitet, die nicht lesen und schreiben | |
| konnten. Ein Mitarbeiter dort sagte, sie würden Schwule oder Lesben sofort | |
| verprügeln. Denen habe ich lieber nicht von meinen zwei Müttern erzählt. | |
| Vor einigen Jahren wurde ich in einem Zeitungsinterview gefragt, wer von | |
| meinen beiden Müttern die Vater- und wer die Mutterrolle übernehme. Ich | |
| habe überlegt: Mama arbeitet mehr, aber Claudi kennt sich mit Handwerken | |
| besser aus … Irgendwann wurde mir klar: Diese Zuordnung ist totaler Müll, | |
| jeder ist, wie er ist. Kinder brauchen ja vor allem feste Bezugspersonen, | |
| das können zwei Mütter, aber auch eine Oma oder eine Tante sein. Es geht um | |
| die Qualität der Beziehungen, und die ist bei mir super.“ | |
| Constanze Körner, 47, leitet den Verein „[4][LesLeFam] – Lesben Leben | |
| Familie“ in Berlin-Lichtenberg und ist die Mutter von Friderike. Als sie | |
| von der Idee der Protokolle hört, ist sie sofort zu einem Gespräch bereit | |
| und vermittelt auch Kontakte zu weiteren Familien. | |
| „Als ich mich von Friderikes Vater getrennt habe, war ich 25 und hatte | |
| schon drei Kinder. Ich hatte große Ängste, aber war mir sicher: Ich muss | |
| das jetzt machen. Ich war sehr verliebt in meine heutige Frau Claudia, das | |
| hat mir Kraft gegeben. Ich dachte, die Kinder bleiben bei mir, der Vater | |
| war wegen der Arbeit eh kaum da. Aber er hat gekämpft. Das gab ein | |
| Riesendrama über Jahre, die große Tochter kam schließlich zu ihm, damit | |
| hatte ich nicht gerechnet. | |
| Die Anwältin meines Ex-Mannes hat vor Gericht sogar infrage gestellt, ob | |
| Lesben erziehungsfähig sind. Das ging gar nicht. Aber Anfang der nuller | |
| Jahre, da gab es noch dieses alte konservative Denken. In der | |
| Bundesrepublik war [5][Sorgerechtsentzug] bei lesbischen Müttern ja gang | |
| und gäbe, und auch in der DDR war es schwierig. Heute würde ich gegen | |
| solche Argumente vorgehen, aber damals hatte ich keine Ahnung, keinen | |
| Rechtsbeistand und einfach nur Angst, alle Kinder zu verlieren. | |
| Claudia und ich, wir haben damals lange diskutiert, wie uns die Zwillinge | |
| nennen sollen, die haben da gerade erst sprechen gelernt. Zwei Mamas, diese | |
| Provokation wollten wir nicht bringen. Unsere Familien waren sehr | |
| skeptisch. Meine Mutter meinte: „Claudia ist nicht die Mutter, du bist die | |
| Mutter.“ Es hat uns keiner geglaubt, dass wir zusammenbleiben. Auch für uns | |
| selbst gab es keine Vorbilder. Dass sich zwei Mütter „Mama“ und „Mami“ | |
| nennen können, wie das heute üblich ist, das kannten wir nicht. | |
| Es war eine schöne, aber auch harte Zeit. Wir hatten keinerlei Netzwerke. | |
| Ich komme aus einer Pfarrersfamilie, bin sehr heteronormativ groß | |
| geworden. Wir haben damals gedacht: Wir können doch nicht das einzige | |
| Frauenpaar mit Kindern in Berlin sein? | |
| Wir haben eine Annonce aufgegeben für Freizeitaktivitäten mit anderen | |
| lesbischen Müttern mit Kindern, das hat gut geklappt. Mit diesen Familien | |
| sind wir heute noch befreundet. Mich hat die Situation politisiert. Ich | |
| habe die Beratung von lesbischen und schwulen Eltern zu meinem Job gemacht | |
| und 2013 das erste deutsche Regenbogenfamilienzentrum in Berlin mit | |
| gegründet. | |
| Friderike ist quasi mit der Regenbogenfahne in der Hand groß geworden. Was | |
| wir uns erst erkämpfen mussten, war für sie selbstverständlich. In der | |
| S-Bahn hat sie sich als kleines Kind mal gewundert, dass sich ein Mann und | |
| eine Frau küssen. Das kannte sie ja nicht. | |
| Sie findet Ungerechtigkeiten ganz furchtbar und sagt dann auch was. Ihr | |
| Bruder bleibt lieber im Hintergrund. Sie hat ihn teilweise in der Schule in | |
| Schutz genommen, wenn er als schwul abgestempelt wurde, weil er zwei Mütter | |
| hat. | |
| Mein Coming-out müssen die Kinder mittragen, ihr Leben lang. Sie müssen | |
| sich dafür rechtfertigen. Deshalb war mein Motto von Anfang an, mich | |
| einzumischen, in der Kita, der Schule. Meine Kinder sollten sich diesen Weg | |
| nicht selbst bahnen müssen, ich wollte mit breiten Schultern vorangehen. In | |
| den nuller Jahren haben Eltern aus Regenbogenfamilien noch erzählt, dass | |
| ihre Kinder auf dem Schulhof verkloppt wurden. So etwas höre ich zum Glück | |
| gar nicht mehr. | |
| Die Zeit hat viel zurecht geruckelt. Nach unserem Coming-out gab es viel | |
| Unverständnis in unseren Familien. Heute haben wir wieder häufig Kontakt | |
| und nette Treffen. Sie haben mit den Jahren akzeptiert, dass wir als | |
| Frauenpaar keine Aliens sind und dass wir eine ernsthafte Beziehung führen. | |
| Wir sind verheiratet, haben ein Haus, einen Garten, sind beruflich auf die | |
| Beine gekommen. Wir sind kein Experiment.“ | |
| Simon F. und Frank Bruno Riebesell | |
| Simon F., 18, geht in die 10. Klasse eines Oberstufenzentrums mit | |
| Schwerpunkt Medien in Berlin. Von sich aus redet Simon nicht viel, man muss | |
| schon fragen. Dann aber erzählt er. | |
| „Ich bin 2003 zu meinen Eltern gekommen, da war ich anderthalb. Meine | |
| leibliche Mutter hatte psychische Probleme. Sie ist weg, irgendwo auf der | |
| Welt, keiner weiß wo. Ich kann mich nicht an sie erinnern. Mein leiblicher | |
| Vater war schon vor der Geburt weg. Ich musste als Baby zu verschiedenen | |
| Pflegefamilien, dann wurde ich von meinen Vätern aufgenommen. Für mich gab | |
| es immer nur meine Eltern, bei denen ich jetzt lebe. Mein Bruder ist zwei | |
| Jahre älter. Er ist vor mir in die Familie gekommen und hat andere | |
| leibliche Eltern. | |
| 2008 wurde ich eingeschult, da gab es noch nicht so viele | |
| Regenbogenfamilien, manche fanden das komisch. Ich wurde öfters gefragt, | |
| wie das geht, zwei Väter zu haben, weil mich die ja nicht auf die Welt | |
| bringen konnten. Ich habe dann erklärt, dass ich auch eine Mutter habe, die | |
| aber nicht da ist. | |
| Manchmal wurde ich in der Klasse mit meinen Eltern aufgezogen. Das habe ich | |
| meistens einfach ignoriert. Sie dachten, meine Familie wäre mein wunder | |
| Punkt, aber das war es nicht. Für mich war das nie ein Problem. | |
| Vor zwei Jahren hatte ich Probleme mit der Schule, ich bin einfach nicht | |
| hingegangen. Ich habe da nichts verstanden. Stattdessen hing ich zu Hause | |
| ab. Das haben meine Eltern natürlich mitgekriegt. Sie haben mich in ein | |
| Internat in Schleswig-Holstein geschickt. Da habe ich dann einen Abschluss | |
| gemacht. | |
| Im Internat haben sie ganz interessiert reagiert auf meine Familie. Manche | |
| haben gefragt, ob es nicht komisch wäre, meine Eltern beim Sex zu | |
| erwischen. Ich habe gesagt, bei normalen Eltern wäre das ja auch komisch. | |
| Einen habe ich im Internat getroffen, der hat auch zwei schwule Väter. | |
| Ich selbst interessiere mich ganz klar für Frauen. Ich hatte mal eine | |
| Freundin, aber nur kurz. Mir ist es egal, ob die Leute schwul, lesbisch | |
| oder heterosexuell sind. Gute Eltern sind für mich die, die ihr Kind | |
| erziehen können. Sie sollten nicht mit der Situation überfordert sein und | |
| total versagen, sondern es bei Problemen auch schaffen, das Kind zu | |
| beruhigen, für es da zu sein. Meine Mutter hat das nicht hingekriegt. Die | |
| konnte es, glaube ich, auch gar nicht hinkriegen. | |
| Mein leiblicher Großvater war schwulenfeindlich, auch ein bisschen | |
| rassistisch. Er fand es nicht gut, dass meine Mutter was mit einem | |
| Schwarzen hatte. Er hat gesagt, er würde sich nicht mit mir treffen wollen, | |
| wegen meiner schwulen Eltern. Das finde ich schon krass. | |
| Seit einiger Zeit habe ich Kontakt zur Familie meiner Mutter. Ich habe | |
| sieben leibliche Geschwister. Mein Großvater ist vor einem Jahr gestorben. | |
| Meine Großmutter wollte mich danach unbedingt kennenlernen. | |
| Letztes Jahr gab es kurz vor Weihnachten ein Familientreffen bei meiner | |
| Cousine, sie haben mich eingeladen, das hat mich gefreut. Da hat meine | |
| Großmutter ganz viel gefragt, wie mein Leben war, wie meine schwulen Eltern | |
| sind, wie es mir da geht. | |
| Ich kenne keine anderen Familien mit schwulen Eltern in Berlin. Aber ich | |
| fühle mich nicht als Außenseiter. Dieses Gefühl hat man glaube ich nur, | |
| wenn man es haben will. | |
| Alle wissen ja, dass es schwule Familien gibt. Wenn mein Vater über seinen | |
| Mann redet, zum Beispiel an der Kasse im Supermarkt, dann fragt auch nie | |
| jemand nach. Mein Vater zeigt sich, dem ist vieles nicht so peinlich. | |
| Seit den Sommerferien bin ich wieder in Berlin. In drei Jahren will ich | |
| mein Fachabi machen. Ich mag Filme, vor allem Superheldenfilme. Mein Traum | |
| ist es, Regisseur zu werden.“ | |
| Frank Bruno Riebesell, 55, leitet eine Grundschule in Berlin-Wedding und | |
| ist der Vater von Simon. Am Tag des Gesprächs ist er sehr in Eile, lässt es | |
| sich aber nicht nehmen, im Café ein Stück Marzipantorte zu bestellen. | |
| „Mein Partner und ich, wir haben vor 20 Jahren beschlossen, Pflegeeltern zu | |
| werden. Ich komme aus einer großen Familie, für mich war klar, dass ich | |
| gern Kinder haben möchte. Dieser Wunsch geriet zwischenzeitlich etwas | |
| durcheinander mit der Erkenntnis, dass ich schwul bin. Damals war | |
| Familienplanung bei Schwulen nicht selbstverständlich. Ich dachte: Das wird | |
| dann wohl nichts. | |
| Bis wir über Pflegekinder nachgedacht haben. 2002 haben wir uns erkundigt | |
| und waren überrascht, wie offen der Bezirk Berlin-Mitte auf unsere Anfrage | |
| reagierte. Es gab Gespräche, ein Bewerbungs- und Prüfverfahren. Dem | |
| Jugendamt ging es vor allem darum festzustellen, ob wir das nachhaltig | |
| wollen. [6][Pflegekinder] sind schon etwas Besonderes. | |
| Man muss bereit sein, die Biografie des Kindes anzunehmen, es hat ja einen | |
| Grund, warum es aus der Herkunftsfamilie herausgenommen wurde. Wir waren | |
| bereit, das zu schultern, auch eine andere Hautfarbe war für uns kein | |
| Problem. So bekamen wir zwei schwarze Kinder mit psychisch kranken Eltern, | |
| erst Raphael, zwei Jahre später den Simon. | |
| Raphael ging in eine Kindergruppe bei uns um die Ecke, wir haben die | |
| gesamte Nachbarschaft kennengelernt. Egal ob Mann, Frau, Hetero oder nicht: | |
| In dem Moment, in dem man Kinder hat, geht es vor allem darum, sie gut | |
| großzuziehen. | |
| Für uns bedeutete die Elternschaft einen fast vollständigen Wechsel unseres | |
| Freundeskreises. Vorher waren wir viel mit Schwulen zusammen, die haben | |
| sich sehr für uns gefreut, aber die Lebensentwürfe waren zu | |
| unterschiedlich. Für uns war halt erst mal nicht mehr CSD und Party | |
| angesagt, sondern Familie. | |
| Im Kindergarten waren sie wohl ganz aufgeregt, weil zwei schwule Väter | |
| kamen. Die Erzieherin hat uns später erzählt, sie hatte von der Kitaleitung | |
| den Auftrag erhalten, ganz viel Fachliteratur zu lesen, um ja alles richtig | |
| zu machen. Sie haben dann bald gemerkt, dass wir auch ganz normale Leute | |
| sind. | |
| Es gab in der Öffentlichkeit schon mal diskriminierende Sprüche, aber da | |
| ging es um die Hautfarbe der Jungen. Ich habe ein paar Mal Leute in der | |
| Bahn gemaßregelt deshalb. Raphael und Simon fanden peinlich, dass ich mich | |
| so aufrege. Für die Jungs ist das nicht schön. Aber ich denke, es gehört | |
| als Demokrat dazu, Leute in die Schranken zu weisen, die andere rassistisch | |
| beleidigen. | |
| Simon ist unser Ruhiger. Er tut sich mit sozialen Kontakten manchmal | |
| schwer. Das liegt auch an seiner Geschichte. Seine Mutter war früher | |
| Lehrerin, wurde psychisch krank, sie verließ ihre Familie und zog durch | |
| Europa. Irgendwann landete sie in Spanien, da hat sie Simon bekommen. | |
| Nach der Geburt strandete sie in Berlin, in einem Frauenhaus. Simon hatte | |
| sie immer an der Brust, unter vielen Mänteln. Man hatte Angst, dass er | |
| erstickt. Wegen der psychischen Krankheit wurden Mutter und Kind getrennt. | |
| Simon war damals stark unterversorgt. Er hatte kaum Muskeln, lief ganz | |
| schräg. Er leidet bis heute unter dem, was passiert ist. | |
| Wir hatten vor einigen Jahren eine schwierige Zeit mit Simon, er wollte | |
| nicht zur Schule gehen, hat sich allem verweigert. Wir mussten ihn in ein | |
| Internat schicken. Ich glaube, das hat mit der Situation als | |
| Regenbogenfamilie nichts zu tun, eher mit seiner Geschichte als | |
| traumatisiertes Pflegekind. | |
| Lange Zeit wollte Simon nicht über seine leibliche Familie sprechen. Das | |
| Jugendamt legt aber Wert auf Biografiearbeit. Ich habe dann gegoogelt – und | |
| Simons Oma ausfindig gemacht. Seine Großeltern hatten vier Kinder, alle | |
| wurden getrieben, Leistung zu bringen. Auch Simons Mutter, die das schwarze | |
| Schaf wurde, weil sie nicht so funktioniert hat, wie sie sollte. | |
| Das Jugendamt hat den Großeltern geschrieben, dass es Simon gibt, das achte | |
| Kind der Tochter. Sie schrieben einen harten Brief zurück, wie das | |
| Jugendamt es verantworten könne, solchen Menschen wie uns das Kind zu | |
| geben, der deutsche Staat würde sich versündigen. Ich hätte es Simon | |
| trotzdem gewünscht, dass er die Großeltern kennenlernen kann, doch das | |
| Jugendamt wollte das unter diesen Umständen nicht. | |
| Aber es hat ja ein gutes Ende genommen. Zwei seiner Schwestern haben sich | |
| gemeldet, die sind total herzlich. Dadurch hat Simon Zugang zum Rest der | |
| Familie bekommen. Nach dem Tod des Großvaters war das möglich. | |
| Mein Mann und ich, wir haben Anfang Oktober geheiratet. Jetzt können wir | |
| Raphael und Simon auch adoptieren. Für uns ist das ein wichtiges Recht. Das | |
| müssen wir mit den Jungs demnächst mal besprechen.“ | |
| Malte Czarnetzki und Heike Czarnetzki | |
| Malte Czarnetzki, 26, studiert Medizin in Witten. Er tritt im Gespräch per | |
| Videochat sehr eloquent auf. Man merkt, er hat sich schon viel mit dem | |
| Thema beschäftigt. | |
| „Seit ich mich erinnern kann, ist mir klar, dass meine Mütter nicht meine | |
| beiden biologischen Eltern sind und dass es einen Samenspender gibt. Das | |
| habe ich als kleines Kind gefragt und eine Antwort darauf bekommen. Unsere | |
| Familie, das sind zwei Mütter und drei Kinder. Für mich ist das eine totale | |
| Selbstverständlichkeit. | |
| Meinen Vater kenne ich nicht. Meine Eltern waren überzeugt: Sie sind zwei | |
| vollwertige Elternteile, mehr braucht es nicht. Ich kann dem nur | |
| zustimmen. Klar, es gibt eine gewisse Neugierde, aber mehr auch nicht. Ich | |
| für meinen Teil bin happy, dass es mich gibt und ich zwei liebende Eltern | |
| habe. | |
| Sie haben uns sehr früh an das Thema herangeführt. Ich kann nur allen | |
| empfehlen, die mit einer Samenspende Kinder kriegen: Seid knallhart ehrlich | |
| zu ihnen. Wenn man Kindern so elementare Punkte wie die Herkunft | |
| verheimlicht, fühlen sie sich später betrogen. | |
| Es gibt immer wieder diesen Aha-Moment, wenn man neue Leute kennenlernt und | |
| davon erzählt. Gerade in der Schulzeit. Viele fanden das interessant, ein | |
| paar wenige doof. Das Standardding waren Jungs, die dann so eine | |
| sexualisierte Lesbenfantasie hatten. | |
| Manche Kinder aus Regenbogenfamilien erleben sicherlich Diskriminierung bis | |
| hin zu Mobbing. Ich selber hatte das zum Glück fast gar nicht. Einmal in | |
| der Grundschulzeit hat einer aus der Nachbarschule einen doofen Kommentar | |
| zu meinen Müttern abgegeben. Das war sauunangenehm: Ein Fremder erdreistet | |
| sich, abfällig über mein Leben zu sprechen. | |
| Wenn man so ein Thema hat im Lebenslauf, entwickelt man ein Gespür dafür, | |
| wann man wie damit umgeht. Über die Jahre bin ich entschlossener geworden, | |
| Situationen im Alltag zu kommentieren, die nicht in Ordnung sind. Ich rede | |
| gern auch öffentlich über unsere Familie. Aber es gibt auch Momente, wo ich | |
| von Eltern spreche statt von Müttern. | |
| Klar, ich will Kritik an homosexuellen Familien richtigstellen. Aber Leute, | |
| die so denken, sind oft dogmatisch. Wenn ich abends ein Bier in der Kneipe | |
| trinke, muss ich mich nicht zwei Stunden mit Manfred an die Bar setzen, um | |
| gegen sein Weltbild anzurennen. Ich formuliere dann manchmal eine | |
| Gegenposition. So was wie: „Das denken auch nicht alle.“ Das muss im | |
| Vorbeigehen auch mal reichen. | |
| Ich bin zwar in einer Regenbogenfamilie aufgewachsen, meine | |
| Rollenvorstellungen sind trotzdem heteronormativ. Für mich war immer klar, | |
| ich bin heterosexuell. Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber für einen | |
| jungen Mann ist ein lesbisches Paar bei der sexuellen Ausrichtung kein | |
| Rollenvorbild. Was soll ich für mich daraus ableiten? Das kann ich ja nicht | |
| sein. Ich habe eine Freundin. Ich hatte bisher auch nur Freundinnen, nix | |
| mit einem Mann, nur mal aus Quatsch rumgeknutscht mit einem Freund. | |
| Als Familie sind wir meistens offen aufgetreten. Die Leute nehmen nur eben | |
| gern an, dass meine Mütter zwei befreundete Frauen sind, die Kinder haben. | |
| Wenn wir im Restaurant bezahlen, müssen wir oft klarstellen, dass wir | |
| zusammengehören. Im Schwimmbad mussten wir diskutieren, ob wir eine | |
| Familienkarte bekommen. Das ist jetzt keine Katastrophe, aber man kann | |
| schon wütend werden, wenn sich solche Erlebnisse über die Jahre ansammeln. | |
| Ich dachte früher, die Vorurteile seien ein Generationending. Doch auch | |
| manche junge Leute denken so. Dabei wissen wir heute definitiv, dass es | |
| überhaupt nichts mit der sexuellen Orientierung der Eltern zu tun hat, ob | |
| ein Kind glücklich ist oder gut erzogen.“ | |
| Heike Czarnetzki, 56, ist Biologin aus der Nähe von Stuttgart und eine der | |
| Mütter von Malte. Während des Gesprächs per Videochat sitzt sie im | |
| Wohnmobil, sie machen gerade Urlaub in Bayern. Czarnetzki erzählt mit | |
| schwäbischem Akzent. | |
| „Ich habe meine heutige Frau im Studium kennengelernt. Nach einigen Jahren | |
| als Paar haben wir entschieden, eine Familie zu gründen. Anfang der | |
| Neunziger war das ungewöhnlich, aber das war uns egal. Wir wollten einfach | |
| Kinder. | |
| Wir haben kurz darüber nachgedacht, einen privaten Spender zu suchen. Aber | |
| der hätte sich auch später noch überlegen können, ob er nicht doch eine | |
| Vaterrolle will, er hätte sich einklagen können. Familie wurde und wird | |
| immer vom Mann her gedacht, nicht von der Frau. | |
| Die andere Möglichkeit war eine anonyme Samenspende aus einer Samenbank. | |
| Die Ärztekammern in Deutschland haben Medizinern allerdings vorgegeben, nur | |
| Frauen mit Ehemann zu behandeln. Wir haben zum Glück einen Arzt gefunden, | |
| der jeder Frau das Recht auf Familiengründung zugestand. | |
| 1994 haben wir die Zwillinge bekommen – Malte und seinen Bruder –, 1997 | |
| unser drittes Kind. Die Familie fand es toll, für unsere Eltern waren es | |
| die ersten Enkelkinder. | |
| Wir haben die Kinder in der evangelischen Kirche taufen lassen und haben | |
| die jeweils andere zur Taufpatin gemacht. Das bisschen, was wir tun | |
| konnten, um uns und die Kinder abzusichern, das wollten wir machen. Die | |
| Taufe war auch das erste Mal, dass alle zusammenkamen, um unsere Familie | |
| zu feiern. Das hat sich ganz toll angefühlt. Eine große Hochzeit wie bei | |
| unseren Geschwistern, wo sich alle für sie freuten, gab es bei uns ja | |
| damals nicht. | |
| Schon vor der Geburt war für uns klar: Wenn wir Kinder haben, müssen wir | |
| offen über unsere Konstellation reden. Wir haben immer schnell ein | |
| Elterngespräch bei den Lehrerinnen und Erzieherinnen ausgemacht. | |
| Und erklärt: „Wir sind ein Paar, wir betrachten Malte und seine Geschwister | |
| als unsere gemeinsamen Kinder.“ Das Modell war damals sehr unbekannt. Schon | |
| für den ersten Elternabend im Kindergarten mussten die Zwillinge ihre | |
| Familie malen, es war gut, dass wir vorher mit den Erzieherinnen geredet | |
| hatten. | |
| Die Zwillinge waren zwei oder drei, als sie sagten, sie werden später auch | |
| Mama. Da haben wir erklärt: „Nein, ihr werdet nicht Mama, aber Papa.“ Stü… | |
| für Stück haben wir ihnen unsere Familiengeschichte erzählt. „Natürlich | |
| habt ihr auch einen Vater, das war ein Mann, der so nett war, sein Sperma | |
| zu spenden.“ So ging das voran. | |
| Wir haben uns 2002 verpartnert, das haben wir gefeiert. Vorher hatten wir | |
| einen kleinen Ordner mit Vollmachten für die Partnerin, für den Kinderarzt, | |
| für den Kindergarten, die Schule. Mit der Lebenspartnerschaft kam das | |
| kleine Sorgerecht für diese alltäglichen Dinge. | |
| 2005 wurde die Stiefkindadoption eingeführt. Wir konnten nun unsere Kinder | |
| gegenseitig adoptieren. Am ersten Werktag des Jahres 2005 habe ich mit dem | |
| Jugendamt und dem Familiengericht telefoniert und habe uns einen Notar | |
| gesucht. Im März waren unsere Kinder gegenseitig adoptiert. | |
| Das war toll: Endlich hatten sie ein zweites Elternteil, falls einer von | |
| uns etwas passiert wäre. Erbrecht, Sorgerecht, Familienzuschläge, | |
| Kindergeld – es war das erste Mal, dass wir rechtlich fast als Familie | |
| gedacht wurden. Nur nicht im Steuer- und im Abstammungsrecht. | |
| Wir waren seit den Neunzigern vernetzt mit anderen lesbischen Familien aus | |
| ganz Süddeutschland, das waren noch nicht so viele. In dieser Gruppe haben | |
| wir jede Stiefkindadoption gefeiert. Wir haben schön gekocht, haben | |
| angestoßen, es gab ein kleines Geschenk fürs Kind. | |
| Was uns die ganze Zeit begleitet hat, ist die politische Diskussion. Wir | |
| konnten da nicht unpolitisch bleiben. Ich bin Biologin, aber rechne der | |
| biologischen Abstammung nicht so viel Bedeutung zu wie der sozialen | |
| Bindung. Alle Beteiligten müssten sich vor der Zeugung durch eine | |
| Elternschaftsvereinbarung absichern können, wer die zweite Elternstelle | |
| einnimmt. | |
| 2018 haben wir dann noch mal Hochzeit gefeiert. In Esslingen durften | |
| gleichgeschlechtliche Paare 2002 nur in einem kleinen Büro oder im Foyer | |
| des Landratsamts heiraten, das war eine gezielte Diskriminierung. 2018 | |
| konnten wir endlich ins Standesamt.“ | |
| 11 Oct 2020 | |
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| Antje Lang-Lendorff | |
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