# taz.de -- VW eröffnet Werk in Kigali: Ruandische Wertarbeit | |
> Afrika boomt, auch bei Mobilität und Verkehr. Ruanda will ganz vorne mit | |
> dabei sein und hat jetzt den VW-Konzern ins Land geholt. | |
Bild: Letzter Schliff, bevor der Präsident kommt: Das neue VW-Werk in Ruanda | |
Kigali taz | Ein Mann wischt mit dem Taschentuch noch einmal den Staub vom | |
Logo, wenige Minuten bevor Ruandas Präsident Paul Kagame eintrifft. Der | |
deutsche Automobilhersteller Volkswagen eröffnete am vergangenen Mittwoch | |
sein Werk in Ruanda, mitten in Afrika. | |
Das Fabrikgelände im Industriepark nahe des Flughafens der ruandischen | |
Hauptstadt Kigali ist kurz vor knapp fertig geworden. Mehrfach musste die | |
Eröffnung in diesem Jahr verschoben werden. In den Nächten zuvor | |
beleuchteten Strahler das Werk, um im Dunkeln noch an der Fassade zu | |
arbeiten. Die Glasscheiben mussten geputzt, das Festzelt auf dem Parkplatz | |
geschmückt werden. | |
Der erste in Ruanda zusammengebaute VW-Polo war erst wenige Tage vorher im | |
Container angeliefert und zusammen geschraubt worden. Als am Morgen die | |
deutsche VW-Delegation, ruandische Minister und internationale Journalisten | |
eintreffen, steht immer noch die Leiter an der Hauswand. Ein Arbeiter auf | |
der obersten Stufe poliert die blau-weißen Buchstaben „VW“. | |
Als „neues Kapitel in der wirtschaftlichen Transformation des Landes“ | |
bezeichnet Präsident Kagame die 16 Millionen Euro Investition des weltweit | |
führenden Automobilherstellers in dem kleinen Land. Ruanda will langfristig | |
von der Landwirtschaft wegkommen und den Dienstleistungssektor ausbauen. | |
## Der autoaffine Präsident | |
Seine Eröffnungsrede beginnt der Präsident mit einer Anekdote aus seiner | |
Kindheit. Als 4-Jähriger sei er zum ersten Mal in einem Auto gesessen: ein | |
VW-Käfer. „Der Motor war dort, wo man normalerweise seinen Koffer | |
reinpackt“, erzählt er. Das Publikum lacht. | |
Nach einer Tour durch das Werk steht der Präsident gemeinsam mit | |
VW-Afrika-Chef Thomas Schäfer neben einem auf Hochglanz polierten, weißen | |
VW-Polo. Während dem Blitzlichtgewitter gucken beide steif in die Kamera. | |
Dann dreht Kagame eine Runde auf dem Parkplatz. Er ist berühmt dafür, seine | |
gepanzerten Staatskarossen selbst zu fahren und gilt als autoaffin. | |
Doch Volkswagen will nicht wie einst mit dem Käfer Autos an Afrikas | |
Präsidenten verkaufen. Was VW hier in Ruanda versucht, ist auf den ersten | |
Blick schwer zu verstehen. Denn bei Afrika kommt sofort die Frage auf: Wie | |
vermarktet man Neuwagen in der Preisklasse zwischen 20.000 und 30.000 Euro | |
an eine Bevölkerung, die sich das gar nicht leisten kann? Und warum kommt | |
VW nach Ruanda? | |
Es ist ein winzig kleines Land, mit gerade einmal elf Millionen Einwohnern | |
– zwar mit einer stetig wachsenden, dennoch aber sehr kleinen | |
Mittelschicht, zumindest im Vergleich zu bevölkerungsreichen Ländern wie | |
Nigeria, Kenia oder Südafrika. | |
## Stoßstange an Stoßstange | |
Noch dazu ist ausgerechnet Ruanda das Land auf dem Kontinent, in welchem | |
die Regierung sich das Ziel gesetzt hat, die Zahl der Privatfahrzeuge auf | |
den Straßen zu verringern. Der öffentliche Nahverkehr wird in Kigali gerade | |
ausgebaut. Entlang der Bürgersteige werden Fahrradwege angelegt, um die | |
Leute aus den Autos heraus zu locken. | |
Einmal pro Monat herrscht in Ruanda „autofreier Sonntag“, da wird jeder | |
gefahrene Meter mit hohen Strafen belegt. Wie soll dies ein Markt sein für | |
den Autokonzern, dessen ursprüngliches Konzept es einmal war, Fahrzeuge für | |
Jedermann herzustellen? | |
In Kigalis geschäftigem Stadtviertel Nyabugogo gibt es mal wieder kein | |
Durchkommen. Autos, Busse, Lastwagen und Taxis stehen Stoßstange an | |
Stoßstange. Es geht nur in Schrittgeschwindigkeit vorwärts, so wie immer | |
zur rush hour, morgens und abends. | |
In Nyabugogo, wo die zwei wichtigsten Überlandstraßen aus der Stadt hinaus | |
führen, liegt der zentrale Bus- und Taxipark. Reisebusse aus Uganda, Kenia | |
und Tansania halten hier, Überlandbusse in die Provinzstädte fahren los. | |
Taxis warten dicht geparkt auf Kunden. Sämtliche Pendler müssen hier | |
umsteigen. Das Verkehrsaufkommen ist gigantisch, der Stau auch. | |
## Urbanisierung in Hochgeschwindigkeit | |
Und gerade jetzt ist es besonders schlimm. Denn die Hauptstraße ins | |
Stadtzentrum wird von Baggern auf einer Spur aufgerissen, um die Fahrbahn | |
zu verbreitern. Am Straßenrand liegen die Trümmer alter Häuser, die weichen | |
mussten. Es ist staubig und stinkt nach Abgasen. | |
Taxifahrer Spiritto Mukiibi wartet auf Kundschaft. Stau sei für ihn Alltag, | |
erzählt er: „Ich kann manchmal mitten auf der Straße den Motor fast eine | |
Stunde lang abstellen“, sagt er. Spiritto ist Ugander, arbeitet als | |
Transportunternehmer aber in Ruanda. „Hier sind die Straßen besser und der | |
Stau nicht ganz so schlimm wie zu Hause“, lacht er. „Das ist besser fürs | |
Geschäft“. | |
Stau ist Alltag in Afrikas Städten. Auch Kigali ist davor nicht gefeit. Die | |
einst so beschauliche Kleinstadt, gelegen auf ein paar Hügeln im Herzen des | |
Landes, zählt zu einer der am schnellsten wachsenden Hauptstädte des | |
Kontinents. Alle paar Monate werden hier neue Hügel erschlossen, | |
Reihenhäuser und Hochhäuser gebaut – Afrikas Urbanisierung im | |
Hochgeschwindigkeitsmodus. | |
Ruandas Regierung hat 2013 einen „Masterplan“ ausbaldowert, um den totalen | |
Verkehrskollaps zu vermeiden. „Wir sorgen uns sehr darum, wie viel Zeit | |
unsere Bevölkerung im Stau verbringt“, sagt Claire Akamanzi, Direktorin von | |
Ruandas Entwicklungs-Board (RDB). „Jede Stunde im Stau hat einen negativen | |
Effekt für die Produktivität der Arbeitskräfte“, mahnt sie. | |
## Ein ehrgeiziger „Masterplan“ | |
Das wirkt sich in Nachbarländern wie Uganda bereits aus, so eine | |
Weltbankstudie. Staatsbedienstete und Firmenangestellte sind da | |
durchschnittlich zwei Stunden pro Tag weniger am Schreibtisch, weil sie im | |
Verkehr stecken bleiben. „Das ist schlecht für die Wirtschaft“, weiß | |
Akamanzi. Deswegen der Masterplan einer sogenannten Smart City, die bis | |
2040 verwirklicht werden soll. | |
Im Internet kann man sich diese Vision bereits als animiertes Video | |
angucken. Im Ausstellungsraum des Rathauses in Kigali wird gerade ein | |
Miniatur-Modell aufgebaut: Gigantische, 10-stöckige Einkaufszentren mit | |
unterirdischen Busbahnhöfen, bepflanzte Fußgängerzonen, Naherholungsgebiete | |
mit Wasserspielen, solarbetriebene Ampeln und Straßenlaternen, die per | |
Bewegungsmelder angehen. | |
Ein ausgefeiltes Netz an Fahrradwegen, Tiefgaragen, in welchen Busse und | |
Taxis ihre Kunden absetzen und aufgabeln – und dazwischen vier bis | |
sechsspurig ausgebaute Highways mit akkurat bepflanztem Mittelstreifen. | |
„Wir wollen die Lebensqualität unserer Stadtbevölkerung verbessern“, so | |
Akamanzi. | |
Kigali soll weltweit Investoren, Besucher für Kongresse sowie Touristen | |
anlocken – so die Idee. Und damit der Masterplan auch umgesetzt wird, hat | |
die Stadtverwaltung bereits Finanzierungspläne für die nächsten Jahre auf | |
der Homepage. Derzeit liegt ein neues Steuer-Gesetz dem Parlament vor, um | |
das alles auch bezahlen zu können. | |
## Weniger Autos, mehr ÖPNV | |
Wie schnell Ideen umgesetzt werden, hat sich 2015 gezeigt. Damals beschloss | |
Präsident Kagame Hals über Kopf, die einst so dicht befahrene Straße im | |
Finanzdistrikt – zwischen den Hochhäusern der Banken und der belgischen | |
Schule – zur Fußgängerzone zu erklären. | |
Verkündet hat er seine Idee wie so oft via Twitter, die Stadtverwaltung | |
setzte sie sofort um. Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants erhofften sich | |
davon mehr Laufkundschaft – Fehlanzeige. Was einst eine belebte und | |
geschäftige Ecke der Stadt war – ist heute quasi Ruhezone. Jede Woche muss | |
hier ein anderes Festival anberaumt werden, vom Kinder- bis zum | |
Tourismusfest, damit Leute vorbeikommen. | |
Das Problem: Es gibt kaum Parkplätze rund herum, kein Bus fährt hierher. | |
Versicherungsmakler Emmanuel Ntakirutimana freut das. Er schlendert in | |
seiner Mittagspause zwischen den Palmen entlang: „Es ist so leer hier, das | |
ist gut, denn es entspannt mich, manchmal komme ich sogar zum Joggen | |
hierher“, erzählt der junge Mann im feinen Anzug. Für viele Geschäfte war | |
es jedoch das Aus. | |
Was im Kleinen nicht recht funktioniert hat, versucht Kigali jetzt also im | |
großen Stil: mehr autofreie Zonen, weniger Autos auf den Straßen – dafür | |
aber ein ausgefeiltes Nahverkehrsnetzwerk, das nicht nur arme Pendler vom | |
Land nutzen, sondern womit Kinder der Mittelklassefamilien zur Schule | |
fahren, Mütter zum Einkaufen, Väter ins Büro pendeln. | |
## Fahrdienste, Car-Sharing und Fahrzeugflotten | |
Seit 2015 fahren Busse von einem modernen Busterminal in alle Stadtbezirke. | |
Bezahlt wird per Smartcard, 4G-Internet-Wifi inklusive. Das soll den | |
öffentlichen Nahverkehr auch für diejenigen attraktiv machen, die sich | |
theoretisch ein Auto leisten können aber damit oft im Stau stehen. Für die | |
Mittelklasse ist der Nahverkehr bislang jedoch keine Option: An den | |
Bushaltestellen gibt es lange Warteschlangen, die Busse sind zu Stoßzeiten | |
überfüllt und fahren nur unregelmäßig. | |
Und genau da kommt jetzt VW ins Spiel. „Wir wollen in erster Linie | |
Mobilität verkaufen“, erklärt VW-Afrika-Chef Thomas Schäfer im Interview | |
mit der taz. Das bedeutet: Eine Firma, eine Botschaft oder ein Ministerium | |
bekommt eine Flotte Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Daneben will VW | |
Fahrdienstleister werden: Der Kunde bestellt per Smartphone-App ein Taxi, | |
wird abgeholt und irgendwo abgesetzt, „so ähnlich wie Uber“, sagt Schäfer. | |
150 VW-Taxen sollen so bald durch Kigali fahren. Und 250 Autos stellt VW | |
zum Car-Sharing bereit, ähnlich wie in Europa. So kann man sich per App ein | |
Auto um die Ecke suchen, bezahlt wird auch hier bargeldlos, je nach | |
gefahrenem Kilometer oder benutzter Stunde. Volkswagen ist in Ruanda also | |
kein klassischer Autohersteller, sondern ein Transportunternehmen – mit | |
eigener Flotte. | |
Das lässt sich VW Einiges kosten. Denn zunächst werden die Autos um die | |
Welt geschifft: Die rund 10.000 Einzelteile eines Passats werden aus | |
Deutschland ins Werk nach Südafrika geliefert, dort zusammen gebaut und | |
dann aber wieder zerlegt: Motor, Auspuff, Kupplung herausgenommen und neben | |
der fertigen Karosserie als gesonderte Pakete in einem Container verpackt. | |
## Es geht um den Marktzugang | |
Dieser wird dann per Schiff an den tansanischen Hafen Daressalam und von | |
dort über tausend Kilometer auf einem Lastwagen nach Ruanda transportiert, | |
wo die Teile dann wieder zusammen gesetzt werden. „Das ist total verrückt“, | |
gibt Schäfer zu. Doch so spart sich VW die hohen Importzölle, die bei der | |
Einfuhr von fertigen Neuwagen nach Ruanda anfallen würden. So habe VW auch | |
einmal in China und Russland angefangen. | |
Bis Ende des Jahres plant VW also 500 bis 600 Fahrzeuge in Kigali | |
abzusetzen. In Zukunft sollen dann auch Firmen- und Privatkunden bedient | |
werden, 5.000 bis 10.000 sind pro Jahr geplant. Das ist nicht viel. Doch | |
Schäfer sagt dazu ganz offen: „Es geht nicht darum, Geld zu verdienen – es | |
geht uns darum, in den Markt hineinzukommen“. | |
Der weltweit führende Automobilhersteller aus Deutschland hat sich mit dem | |
Dieselskandal in den USA quasi sein eigenes Grab geschaufelt, zumindest für | |
seine Dieselfahrzeuge. Die internationalen Absatzzahlen krachten ein. Da | |
musste sich der Konzern nach neuen Märkten umsehen, denn, so Schäfer: „Der | |
Rest der Welt wartet nicht auf uns“. | |
Afrika gilt auch im Automobilsektor als Boom-Kontinent. In Südafrika hat VW | |
die Erfahrung gemacht, dass Privatkunden von billigen Gebrauchtfahrzeugen | |
auf Neuwagen umgestiegen sind. Das will VW nun auch in anderen Ländern | |
erreichen. | |
## Monopolstellung für VW | |
Ruanda hat Volkswagen ein lukratives Angebot gemacht. Die Regierung will in | |
den kommenden Jahren nicht nur den Import von Second-Hand-Klamotten | |
verbieten, sondern auch von Gebrauchtfahrzeugen. | |
In seiner Rede erklärt Präsident Kagame: „Afrika darf keine Resterampe für | |
Gebrauchtwagen aus aller Welt sein“. Langfristig zahle man ohnehin einen | |
hohen Preis, so der Präsident: „Warum dann nicht einen hohen Preis für | |
einen Neuwagen?“ | |
Fragt man Schäfer, ob dies eine Abmachung mit dem Präsidenten war, betont | |
er: „Wir haben ihn nicht dazu gedrängt“. Doch klar ist: Die Regierung hat | |
VW quasi eine Monopolstellung eingeräumt – auch mit den | |
Mobilitätskonzepten. In den vergangenen Jahren drängten Fahrdienstleister | |
wie Uber auf den afrikanischen Markt. Es gibt viel Konkurrenz. In Ruanda | |
wurden diese Unternehmen nicht zugelassen. Hier darf VW jetzt ganz alleine | |
seine neuen Konzepte testen. | |
In einem kleinen Büro im Untergeschoss des Innovationslabors in Kigali | |
drängen sich sechs junge Programmierer um einen großen Tisch, jeder auf | |
seinen Laptop fokussiert. Wenige Tage vor der VW-Eröffnung knistert die | |
Atmosphäre. Das 2016 gegründete Start-Up-Unternehmen Awesomity hat für VW | |
die App programmiert, mit der die Ruander künftig VW-Taxis und Autos buchen | |
können. | |
## Kleines Start-Up meets Weltmarktgigant | |
Firmengründer Lionel Mpfizi ist 21 Jahre alt und noch nicht einmal mit | |
seinem IT-Studium fertig. „Das war eine wirkliche Herausforderung für uns, | |
mit einem solch gigantischen Unternehmen zusammen zu arbeiten“. | |
Awesomity war gerade einmal ein Jahr alt als VW 2017 in Ruanda nach einer | |
lokalen Softwarefirma suchte. Mfpizi bewarb sich auf die Ausschreibung. | |
Sein Team hatte zuvor eine Car-Sharing-App für Nigeria programmiert. Die | |
funktionierte gut. VW zeigte sich interessiert. „Wir mussten so viel | |
lernen“, gibt Mpfizi zu. | |
Hilfe bekam er auch da aus Deutschland: Der deutsche Firmenberater Olaf | |
Seidel war bereit, als Mentor einzuspringen. Seine erste Reaktion, als er | |
per Telefon aus Ruanda vom VW-Angebot hörte: „Ach du meine Güte!“. Er | |
buchte sofort einen Flug. | |
Seidel musste das Awesomity-Team fit machen für Vertragsverhandlungen, | |
Anwälte einschalten. Drei Monate später hatte das Jungunternehmen des | |
Vertrag in der Tasche und schmiss eine große Party, so Mpfizi: „Wir haben | |
es geschafft“, lacht er stolz. | |
## Umweltfreundlichkeit | |
Auch die ruandische VW-Chefin Michaela Rugwizangoga kommt aus dem | |
Start-Up-Bereich. Die 31-Jährige hat sechs Jahre lang in Kaiserslautern | |
Ingenieurswissenschaften studiert, spricht fließend Deutsch. | |
Danach hat sie ein Programm für junge Start-Ups geleitet. Rugwizangoga | |
gehört zu jener Generation junger Frauen, die im Patronagesystem des | |
Präsidenten rasch die Karriereleiter hochsteigen. Jetzt ist sie VW-Chefin | |
in Ruanda und fährt einen Passat. | |
Die Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen wie Awesomity war ihr wichtig: | |
„Weil wir diese junge Tech-Branche fördern wollen“, sagt sie. Rugwizangoga | |
denkt langfristig – und sieht auch da Vorteile für VW. Ruandas Regierung | |
setzt nicht nur beim Verbot von Plastiktüten auf Umweltfreundlichkeit, | |
sondern auch im Transportsektor. | |
Ruanda ist eines der wenigen Länder Afrikas, in welchen jeder Wagen einmal | |
pro Jahr durch den TÜV muss. Da werden Abgaswerte gemessen. Stinkende | |
Fahrzeuge werden direkt verschrottet. „Kigali soll eine umweltfreundliche | |
und grüne Stadt werden“, so Rugwizangoga. „Wir wollen langfristig auf | |
Elektroautos umsatteln“. | |
## Rohstoffe für E-Autos liegen hier direkt unter der Erde | |
Diesen Markt hatte VW bislang komplett verschlafen. Erst Ende 2017 kündigte | |
VW-Chef Matthias Müller an, dass der Konzern in den nächsten fünf Jahren 34 | |
Milliarden Euro in die E-Mobilität stecken werde und so bis 2025 „zur | |
weltweiten Nummer eins in der Elektromobilität“ werden will. | |
Der Standort Ruanda sei auch dafür strategisch gut, so Schäfer. Denn jeder | |
Tropfen Benzin oder Diesel muss per LKW tausende Kilometer in den Kontinent | |
hinein transportiert werden. Das ist teuer. | |
Rohstoffe wie Lithium für Autobatterien liegen in Ruanda dagegen direkt | |
unter der Erde. Pünktlich zum VW-Start überlegt nun auch der deutsche | |
Zulieferer Bosch seinen Einstieg in Ruanda. Zufall? | |
30 Jun 2018 | |
## AUTOREN | |
Simone Schlindwein | |
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