| # taz.de -- G 20 und Grundrechte: Demoverbot für Hamburgs Innenstadt | |
| > Die blaue Zone, innerhalb derer während des Gipfels keine Demos | |
| > stattfinden dürfen, kommt nun doch. Aber sie darf nicht so heißen. | |
| Bild: Demonstrieren ja, aber doch nicht hier! G20-Tagungsort Messehalle | |
| Hamburg taz | Die blaue Zone, in der während des G-20-Gipfels in der | |
| Hamburger Innenstadt keine Demonstrationen stattfinden dürfen, kommt | |
| offenbar doch – darf aber nicht so heißen. „Es wird keine blaue Zone | |
| geben“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. „Es kann aber Umstände | |
| geben, die dazu führen, dass gewisse Sachen zu einem bestimmten Zeitpunkt | |
| nicht stattfinden können.“ | |
| Gründe dafür könnten Protokollstrecken und Rettungswege sein, sagte er. | |
| Protokollstrecken sind die Wege, auf denen die GipfelteilnehmerInnen | |
| zwischen Flughafen, Hotels und Tagungsort pendeln. | |
| Dass das Demoverbot jetzt doch kommt, hatte eine Meldung des Gängeviertels | |
| zutage gefördert. Zwei Kundgebungen der AktivistInnen waren nicht genehmigt | |
| worden, weil sie innerhalb der blauen Zone lägen. So habe es die | |
| Versammlungsbehörde begründet. Die Zone beginne bei der U-Bahn St. Pauli | |
| und ziehe sich jeweils einen Kilometer westlich und östlich der Alster bis | |
| zum Flughafen. Das Gängeviertel will dagegen klagen. | |
| Die „gewissen Sachen“, wie sie die Polizei nennt und die dort dann nicht | |
| stattfinden können, sind Versammlungen. Das war bereits im April | |
| öffentlich, aber von der Politik dementiert worden. Bei einem | |
| Kooperationsgespräch hatte die Versammlungsbehörde dem Anmelder der | |
| Großdemonstration, die am 8. Juli stattfinden soll, eine blaue Zone | |
| aufgezeichnet. Im Gegensatz zur roten und gelben Zone darf man sich dort | |
| aufhalten – nur nicht demonstrieren. | |
| BürgerrechtlerInnen hatten Sorge geäußert, dass wegen des Gipfels | |
| grundlegende Freiheitsrechte geopfert würden. „Wir sind uns einig, es wird | |
| keine Demonstrationsverbotszone geben“, sagte Justizsenator Till Steffen | |
| (Grüne) noch im April. Innensenator Andy Grote (SPD) sprach von einem | |
| „Festival der Demokratie“, Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) lobte am | |
| Dienstag die Demonstrationsfreiheit in Hamburg. | |
| 30 May 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Katharina Schipkowski | |
| ## TAGS | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| Versammlungsrecht | |
| Grundrechte | |
| Demonstrationsverbot | |
| Polizei Berlin | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| Lohndumping | |
| Schwerpunkt G20 in Hamburg | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| G20-Gipfel | |
| Protestbewegung | |
| Protest | |
| Obdachlosigkeit | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Berliner G-20-Polizei hat ein bisschen gefeiert: Dürfen Bullen die Sau rauslas… | |
| Nach einer Party in ihrer Unterkunft sind drei Hundertschaften nach Berlin | |
| zurückbeordert worden. Von Strafen war die Rede. Ist das nicht ein bisschen | |
| überreagiert? | |
| Hamburg ist verboten: Grüne Seelenqualen | |
| Hamburgs Bürgerschaft befasst sich mit der Mega-Demoverbotszone und die | |
| Grünen wollen Schlimmeres verhindert haben. | |
| Kommentar G-20-Demoverbot: Nachhilfe in Demokratie fällt aus | |
| Hamburgs Regierung hat schamlos gelogen: Der G-20-Gipfel sollte angeblich | |
| ein Fest der Demokratie werden. Stattdessen wird das Grundgesetz außer | |
| Kraft gesetzt. | |
| Demoverbot zum G-20-Gipfel: Grundrecht großflächig außer Kraft gesetzt | |
| Hamburgs Polizei erklärt zum G-20-Gipfel 38 Quadratkilometer Stadtgebiet | |
| für zwei Tage zur Demo-freien Zone. G-20-Gegner wollen dagegen klagen. | |
| Bund als G-20-Lohndrücker: Billiglöhne sind der Gipfel | |
| Das Bundesinnenministerium wirbt Sicherheitsdienste für den Objektschutz | |
| an, die nicht tarifgebunden sind. Die Gewerkschaft Verdi ist empört. | |
| Riesen-Demoverbotszone zu G 20: Verbotene Stadt | |
| Vom Helmut-Schmidt-Flughafen bis zur Elbphilharmonie soll das Recht auf | |
| Versammlungen nicht gelten. So wünscht es sich die Hamburger Innenbehörde. | |
| Kommunikationsoffensive der Polizei vor G 20: Gipfel mit Kindergeburtstag | |
| Hamburgs Polizei startet eine Kommunikationsoffensive zum G-20-Gipfel. 300 | |
| MitarbeiterInnen sind für die Öffentlichkeitsarbeit abgestellt | |
| G20-Medienzentrum für Linke: Gegenöffentlichkeit garantiert | |
| Parallel zum offiziellen Medienzentrum des G20-Gipfels in den Messehallen | |
| finden linke Medienmacher Platz beim FC St. Pauli | |
| Vor den Protesten in Hamburg: Grenzkontrollen zum G20-Gipfel | |
| Schon an den Schengen-Binnengrenzen zu Dänemark und Italien wollen die | |
| Behörden Demonstranten aufhalten. Die Kontrollen sollen zeitlich flexibel | |
| sein. | |
| G20-Gipfelgegner schreiben Hamburgern: Von wegen Krawalltouristen | |
| Ausländische G20-GipfelgegnerInnen seien gewaltbereiter als deutsche Linke, | |
| so die Behörden. Jetzt schreiben die Angesprochenen den Hamburgern. | |
| Camps gegen G20: Gipfel der Zelte | |
| Zum G20-Gipfel werden Zehntausende Protestierende von außerhalb erwartet. | |
| AktivistInnen planen zwei große Camps. Der Senat und die Bezirke wollen | |
| lieber gar keins | |
| Innensenator warnt vor Straßenblockaden: Behörde sieht G20-Protestler in Gefa… | |
| Wenn die StaatschefInnen zum G20-Gipfel in Hamburg anreisen, wollen | |
| Protestgruppen Straßen blockieren. Das kann gefährlich für sie werden. | |
| G20-Gipfel: 1,8 qm Verweilraum | |
| In der Gefangenensammelstelle in Harburg sollen Festgenommene untergebracht | |
| werden. Die Linke kritisiert den minimalen Platz und fehlende Toiletten. | |
| Vertreibung von Wohnungslosen wegen G20: In Hamburg sagt man Tschüss | |
| Obdachlose sollen zum G20-Gipfeltreffen aus der Hamburger Innenstadt raus. | |
| Straßensozialarbeiter fürchten, dass sie zwischen die Fronten geraten | |
| könnten. |