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# taz.de -- G20-Medienzentrum für Linke: Gegenöffentlichkeit garantiert
> Parallel zum offiziellen Medienzentrum des G20-Gipfels in den Messehallen
> finden linke Medienmacher Platz beim FC St. Pauli
Bild: Beliebte Adresse für Gipfelkritiker: das Millerntorstadion
Die Kritiker des G20-Gipfels am 7. und 8. Juli wollen dafür sorgen, dass
sie auch gehört werden. Dazu richten sie im Millerntorstadion des FC St.
Pauli ein alternatives Medienzentrum, namens FC MC ein. „Das FC MC
verbindet die Aktivitäten auf der Straße mit den Diskursen dahinter“, sagt
Paul Ratzel, der Sprecher der InitiatorInnen.
Zu dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 großen
Wirtschaftsmächte werden Hunderte Journalisten aus dem In- und Ausland
erwartet. Sie können sich bei der Bundesregierung für die Berichterstattung
akkreditieren. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, wird in den Messehallen
ein Medienzentrum mit 1.000 Arbeitsplätzen eingerichtet.
Das FC MC fungiert als Alternative hierzu, die es erlaubt, sich eher auf
die kritische Öffentlichkeit statt auf die verfasste Politik zu
konzentrieren. Hier kann unterkommen, wer dem Bundespresseamt als nicht
seriös genug oder zu gefährlich erscheint, um offiziell akkreditiert zu
werden.
Außerdem ist das Medienzentrum im Ballsaal des Stadions ein politisches
Statement: „Während Innensenator Andy Grote die Camps gegen den G20-Gipfel
verhindern möchte, freuen wir uns, unweit der ‚roten Zone‘ einen weiteren
Baustein der Infrastruktur gegen G20 ankündigen zu können“, sagt Ratzel.
Der Ballsaal für das Medienzentrum und ein Teil der Tribüne für
Pressekonferenzen sind ganz regulär an die Initiatoren des FC MC vermietet
worden, wie die Vertragspartner sagen. Darüber hinaus begrüßt es der FC St.
Pauli, dass die Gegenöffentlichkeit Raum bekommt. „Wir freuen uns darüber,
wenn sich Menschen politisch und gesellschaftlich organisieren und
gewaltfrei ihren Protest zum Ausdruck bringen“, sagt Vereinssprecher
Christoph Pieper.
Bereits im April hatte der Verein seine Räume einer Aktionskonferenz gegen
G20 zur Verfügung gestellt. Anmelderin sei damals das
globalisierungskritische Netzwerk Attac gewesen, sagt Pieper. An den beiden
Gipfeltagen veranstalte die Herrenfußball-Abteilung jeweils ab 12 Uhr ein
Turnier – allerdings in eigener Regie, unabhängig vom Präsidium.
Das FC MC wird, wie Ratzel sagt, nicht von einer existierenden Organisation
auf die Beine gestellt, sondern von einer Gruppe von Leuten, die sich dafür
zusammengefunden haben. „Wir stampfen das aus dem Boden“, sagt Ratzel,
wobei jetzt so langsam klar werde, was das bedeutet. Seit Beginn der
Anmeldefrist am Freitag hätten sich 60 Leute akkreditieren lassen.
Natürlich sei auch eine Finanzierung nötig. „Wir gehen auch Klinken
putzen“, sagt Ratzel. Ein Sponsoring, bei dem sich die Spender als solche
präsentieren, werde es jedoch nicht geben.
18 May 2017
## AUTOREN
Gernot Knödler
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