Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ampelkoalition zerbricht: Scholz will Vertrauensfrage stellen
> Kanzler Scholz schmeißt Lindner aus dem Finanzministerium. Außerdem will
> Scholz die Vertrauensfrage stellen, darüber soll der Bundestag im Januar
> 2025 abstimmen.
Bild: Scholz nach seiner Presseerklärung zum Rauswurf Christian Lindners am 6.…
0.01 Uhr: Göring-Eckhardt „Schritt nicht nötig gewesen“
Eine Stunde nach der SPD kommen auch die Grünen Abgeordneten aus ihrer
Sitzung. Wesentlich bedröppelter als die SPD. Auch Katrin Göring-Eckhardt
meint: „Dieser Schritt wäre nicht nötig gewesen.“ Sie bezieht sich damit
auf Lindners Entlassung. SPD-Urgestein Axel Schäfer steht vorm Lift und ist
konsterniert: meine grünen Freunde grüßen mich nicht mal mehr. Jetzt hat
der Wahlkampf begonnen. (ale)
23.56 Uhr: Mützenich: „Notwendige Entscheidung“
Rolf Mützenich spricht von einer schweren, aber notwendigen Eintscheidung.
Lindner wollte Schulz Neuwahlen abverlangen und hat das sofort öffentlich
gemacht. Der Bundeskanzler habe keine andere Wahl gehabt, als ihn zu
entlassen.
Er sieht die Regierung aber dennoch handlungsfähig. Wir werden jetzt
zeigen, was möglich gewesen wäre, wenn der andere Koalitionspartner
mitgemacht hätte. Nennt als Beispiel die Mietpreisbremse, für die man jetzt
Mehrheiten im Bundestag suchen wolle. (ale)
23.19 Uhr: FDP zieht Minister ab
Die FDP zieht all ihre Minister aus der Bundesregierung zurück. Das
kündigte Fraktionschef Christian Dürr in Berlin an. Damit beendet die FDP
das Dreierbündnis der Ampel-Koalition. (dpa)
22.45 Uhr: Scholz reist wie geplant zum EU-Gipfel
Nachdem er die nervigen Mitbewohner rausgeschmissen hat, macht Olaf Scholz
als Regierungschef erst mal weiter wie gewohnt. Wie geplant reist er am
Donnerstag zum Treffen der Europäischen Gemeinschaft und zum informellen
Ratsgipfel nach Budapest. Allerdings nicht wie vorgesehen am Vormittag,
sondern erst am späten Nachmittag. Die taz ist dabei und wird berichten.
(ale)
## 22.45 Uhr: Überraschendes Lob
Was ihr denn hier los? Vor dem Fraktionssaal der Grünen lobt Anton
Hofreiter (sic!) den Bundeskanzler: „Das ist eine seiner besten Reden
gewesen, die er bislang gehalten hat.“ (tas)
22.15 Uhr: CSU: „Regierungsvakuum keine Option“
Die CSU im Bundestag fordert angesichts des Scheiterns der Ampel-Koalition
schnelle Klarheit für eine vorgezogene Bundestagswahl. „Es braucht die
Vertrauensfrage so schnell wie möglich“, sagte CSU-Landesgruppenchef
Alexander Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu:
„Regierungsvakuum ist keine Option für Deutschland. Wir sind bereit für
schnelle Neuwahlen.“ (dpa)
## 22.14 Uhr: Ifo-Chef begrüßt Ampel-Auflösung
Der Chef des Münchner Ifo Wirtschaftsforschungsinstituts, Clemens Fuest,
begrüßt die Entscheidung für eine Auflösung der Ampel. „Das ist nicht
schön, aber es ist der richtige Weg“, sagte er „n-tv“. Es sei klar gewes…
dass die FDP einer Aufhebung der Schuldenbremse nicht habe zustimmen
können. „Eine Regierung, die sich nicht zusammenrauft, die sich nicht
einigen kann, geht lieber auseinander“, sagte Fuest. Deutschland brauche
eine handlungsfähige Regierung. (rtr)
22.07 Uhr: Grüne: „Folgerichtig wie unnötig“
Zu sechst treten die Grünen am Kanzleramt vor die Kameras: Die
Fraktionschef*innen, die scheidenden Parteivorsitzenden, Robert Habeck und
Annalena Baerbock – das halbe Dutzend, das für die Partei am
Koalitionsausschuss teilgenommen hat. „So folgerichtig wie unnötig“ sei die
Entscheidung von Bundeskanzler Scholz gewesen, sagt Habeck, sichtbar
erschüttert, über das Koalitionsaus.
Wie der Kanzler sieht auch er die Schuld bei Christian Lindner. Am Ende
eröffnet der Habeck den Grünen-Wahlkampf und deutet schon mal an, mit
welchem Sound er als Kanzlerkandidat wohl punkten möchte: Deutschland könne
es besser als die USA, ohne Hass und Hetze. Vor der Zukunft müsse man keine
Angst haben – wenn man sie denn gestaltet. Und, an die Bevölkerung
gerichtet: „Wir können das gemeinsam tun.“ Yes, we can? Mal sehen, wie der
grüne Zweckoptimismus aufgehen wird. Nach diesem Abend, an dem der Kanzler
Handlungsfähigkeit gezeigt hat, könnte im Kampf um Wähler der linken Mitte
erst mal die SPD vorne liegen. (tas)
## 22.06 Uhr: „Lindner: Scholz hat Zusammenarbeit aufgekündigt“
„Kalt kalkulierter Bruch der Koalition von Scholz“ sagt Christian Lindner �…
der Mann, der in einem 18-seitigen Papier lang und breit erklärt hat, was
seine Koalitionspartner alles falsch gemacht haben. (taz)
22.05 Uhr: Lindner: „Scholz hat Koalition gebrochen“
Lindner sagte an Abend in einem kurzem Statement, dass Scholz die
wirtschaftlichen Sorgen der Bürgerinnen und Bürger lange verharmlost habe.
Sie sollten wieder stolz auf Deutschland sein. Scholz habe nach Ansicht des
Ex-Finanzministers aber nicht die Kraft für einen neuen Aufbruch.
Scholz habe am Nachmittag ultimativ von Lindner verlangt, die
Schuldenbremse aufzuheben. Dem habe er nicht zustimmen können, ohne seinen
Amtseid zu brechen. Es sei ein kalt kalkulierter Bruch der Koalition von
Scholz.
„Unser Land steht vor einer neuen Richtungsentscheidung“, sagte Lindner.
Die FDP sei dazu bereit. „Wir werden dafür kämpfen, dies in einer anderen
Regierung nächstes Jahr zu tun.“ (ga)
## 22.02 Uhr: Die Grünen sind für Neuwahlen
Die Grünen bleiben in Koalition und befürworten Neuwahlen im Frühjahr.
(afp)
## 21.57 Uhr: Verstärkung internationaler Unsicherheit
Obwohl die USA noch mehr als genug mit ihrem eigenen Umbruch zu tun haben,
schafft die deutsche Regierungskrise es auf die [1][Startseite der
Washington Post:] „Die deutsche Regierung steuert auf einen Kollaps zu und
sorgt für zusätzlichen Aufruhr in einer unsicheren Zeit“, schreibt das
US-Medium: „Die Nachrichten aus Europas größter Volkswirtschaft sorgten an
einem Tag, an dem sich ein Großteil der Weltöffentlichkeit auf den Ausgang
der US-Wahlen konzentrierte, für einen gewaltigen Ruck der Unsicherheit.“
(taz)
## 21.51 Uhr: Die Stimmung im Regierungsviertel
Illustre Runde an der Ausfahrt des Kanzleramts, wo Robert Habeck und
Annalena Baerbock gleich ein Statement abgeben: Kameraleute, Journalisten –
und dazwischen Berlin-Touristen mit Bierchen. Die werden daheim was zu
erzählen haben. (ts)
21.38 Uhr: Olaf Scholz will mit Friedrich Merz sprechen
Bundeskanzler Olaf Scholz bietet der CDU Gespräche über eine Zusammenarbeit
an. „Ich werde nun sehr schnell auch das Gespräch mit Oppositionsführer
Friedrich Merz suchen“, sagt er. Er wolle in zwei entscheidenden Fragen
konstruktiv mit der Opposition zusammenarbeiten – „bei der schnellen
Stärkung unserer Wirtschaft und unserer Verteidigung“. Die Wirtschaft könne
nicht warten, bis Neuwahlen stattgefunden hätten, und es brauche Klarheit
über die solide Finanzierung der Sicherheit und Verteidigung. (rtr)
## 21.36 Uhr: Scholz warnt vor Zerrissenheit wie in den USA
„Die Fähigkeit für Kompromisse darf uns nicht abhandenkommen“, sagt der
Bundeskanzler. Er verweist auf die Zerrissenheit in den USA, die sich im
Wahlergebnis von gestern Abend widerspiegelt. Das dürfe in Deutschland
nicht passieren, so der Bundeskanzler. (kla)
## 21.35 Uhr: Wenige Worte für die Grünen
Die Grünen und Vizekanzler Robert Habeck werden vom Bundeskanzler nur in
einem Satz genannt. Der Wahlkampf hat begonnen und Scholz setzt auf das
Horse Race Union/SPD. (ts)
21.33 Uhr: Vertrauensfrage wird gestellt
Bundeskanzler Olaf Scholz will die Vertrauensfrage stellen. Der Bundestag
solle darüber am 15. Januar abstimmen, sagte der SPD-Politiker in Berlin.
Sollte es nötig werden, könnte es im Marz 2025 Neuwahlen geben.
Er sei sich mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) einig, dass Deutschland
schnell Klarheit über den weiteren politischen Kurs brauche, sagte er am
Abend in Berlin. In den Sitzungswochen des Bundestags bis Weihnachten wolle
er alle Gesetze zur Abstimmung stellen, die keinen Aufschub duldeten. Dazu
gehören nach seinen Worten die Stabilisierung der Rente sowie
Sofortmaßnahmen für die Industrie. (dpa/kla)
## 21.30 Uhr „Unterstützung der Ukraine bleibt wichtig“
„Beides muss sein: Sicherheit und Zusammenhalt“, sagt Scholz. „Der
russische Angriffskrieg ist eine Notsituation, handeln ist Pflicht.“ (kla)
## 21.27 Uhr: Harte Kritik gegen Lindner
Scholz nennt die Unterstützung der Ukraine sowie Kosten der Modernisierung
der Wirtschaft als Punkte, mit denen er sich mit der FDP und Christian
Lindner uneins war. „Unsere Unternehmen brauchen Unterstützung, jetzt“,
sagt der Bundeskanzler.Christian Lindner sei nicht kompromissbereit
gewesen, so Scholz. Das sei dem Land nicht mehr zuzumuten.Der
Finanzminister hätte „öffentlich inszenierten Streit“ provoziert. „Zu o…
hat er mein Vertrauen gebrochen“, führt Scholz fort.Er sagt, Lindner gehe
es um das kurzfristige Wohlergehen seiner Partei. (kla)
## 21.20 Uhr: Olaf Scholz nimmt Stellung
[2][Hier geht es zum Livestream] der Bundesregierung.
20.52 Uhr: Kanzler Scholz entlässt Finanzminister Lindner
Die Koalitionskrise spitzt sich dramatisch zu. Nun ist die Ampel-Koalition
ist gescheitert. [3][Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entlässt
Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner], wie Regierungssprecher
Steffen Hebestreit der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Um 21.15 wird
Scholz im Kanzleramt dazu vor der Presse Stellung nehmen.
Lindner schlug zuvor vor, dass die Ampelparteien, wie 2005 gemeinschaftlich
schnellstmöglich Neuwahlen für Anfang 2025 anstreben sollten, um „geordnet
und in Würde“ eine neue Regierung für Deutschland zu ermöglichen. Die FDP
wäre bereit, noch den Nachtragshaushalt 2024 gemeinsam zu beschließen und
einer geschäftsführenden Bundesregierung anzugehören.
Zuvor hatten die Spitzen von SPD, Grünen und FDP zweieinhalb Stunden
beraten, um Wege aus der Ampel-Krise zu finden. Im Kern ging es darum, wie
das Milliardenloch im Haushalt 2025 gestopft und die schwer angeschlagene
deutsche Wirtschaft wieder auf Trab gebracht werden kann. (dpa/rtr)
18.47 Uhr: Lindner schlägt Neuwahlen vor
[4][FDP-Chef Christian Lindner] hat nach Informationen der Bild-Zeitung
beim Treffen des Koalitionsausschusses [5][Neuwahlen] vorgeschlagen. Das
Treffen stehe kurz vor dem Abbruch, berichtete die Zeitung am Mittwochabend
unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Demnach haben aus Lindners Sicht die
Gespräche der vergangenen Tage gezeigt, dass keine ausreichende
Gemeinsamkeit für eine Wende in der Wirtschafts- und Finanzpolitik
herzustellen sei.
Nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA sei eine Wirtschaftswende noch
dringlicher geworden, habe der Finanzminister betont. Lindner schlug
demnach vor, dass die Ampel-Parteien gemeinschaftlich schnellstmöglich
Neuwahlen für Anfang 2025 anstreben sollten. Ziel müsse sein, „geordnet und
in Würde“ eine neue Regierung für Deutschland zu ermöglichen.
Wie Bild weiter schreibt, ist Lindner in diesem Fall bereit, den
Nachtragshaushalt 2024 zu beschließen und eine geschäftsführende
Bundesregierung zu tragen, bis eine neue Bundesregierung im Amt ist.
(afp/rtr)
## 18.47 Uhr: Ausgang US-Wahl ließ den Druck steigen
Nach mehreren Treffen zur Beilegung ihrer weitreichenden Differenzen im
kleinen Kreis berieten Top-Vertreter der Ampel-Koalition seit 18 Uhr als
Koalitionsausschuss. Gastgeber der Gespräche im Kanzleramt war Olaf Scholz
(SPD). Die Stimmung sei „ernst und durchaus angespannt“, hieß es von einem
der Koalitionspartner.
Dem Koalitionsausschuss gehören neben dem Kanzler, Vizekanzler Robert
Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) weitere Minister
sowie die Spitzen der Ampel-Fraktionen und -Parteien an.
Die Ampel-Koalition ist zutiefst zerstritten in der Wirtschafts- und
Finanzpolitik. Für das kommende Jahr ist noch eine Milliardenlücke zu
schließen. Unter dem Eindruck der erneuten Wahl von Donald Trump zum
US-Präsidenten stieg der Druck, eine Lösung zu finden. (dpa)
6 Nov 2024
## LINKS
[1] https://www.washingtonpost.com/world/2024/11/06/german-government-collapse-…
[2] https://www.bundeskanzler.de/bk-de/mediathek/live-aus-dem-kanzleramt/statem…
[3] /Regierungskrise-der-Ampel/!6044009
[4] /Experten-kritisieren-Christian-Lindner/!6044066
[5] /Pro-und-Contra-zum-Ampel-Streit/!6044117
## AUTOREN
Klaudia Lagozinski
Tobias Schulze
Gereon Asmuth
Anna Lehmann
## TAGS
Ampel-Koalition
Christian Lindner
Olaf Scholz
SPD
FDP
Bündnis 90/Die Grünen
GNS
Regierung
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Ampel-Koalition
Ampel-Koalition
Ampel-Koalition
Donald Trump
US-Wahl 2024
Pro und Contra
## ARTIKEL ZUM THEMA
Scholz stellt Vertrauensfrage: Traut mir nicht
Der Bundeskanzler bittet am Montag um das Vertrauen des Bundestags, hofft
aber, es zu verlieren. So wären Neuwahlen möglich. Dafür muss allerdings
auch die AfD mitspielen.
Vorgezogene Bundestagswahl: Ist Scholz noch der richtige Kandidat?
Am 23. Februar 2025 wird in Deutschland gewählt – mit Olaf Scholz als
Kanzlerkandidat für die SPD? Ein Pro und Contra.
Das Ampel-Aus und die Folgen für Hamburg: Olaf Scholz steht am 2. März nicht …
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher pocht darauf, die Bundestags- von der
Bürgerschaftswahl zu trennen. Schwer zu sagen, wer vom Ampel-Aus
profitiert.
Scheitern der Ampelkoalition: Ampel aus die Maus
Die Bundesregierung ist Geschichte. An einem Tag, an dem sich die
Ereignisse überschlagen, kündigt Scholz Neuwahlen im März an und feuert den
Finanzminister.
Ampelkoalition gescheitert: Endlich!
Olaf Scholz entlässt den Finanzminister. Auch wenn der Zeitpunkt schwierig
ist: Neuwahlen sind richtig.
Ampelkoalition nach Trump-Sieg: Plötzlich einig bei Verteidigung
Gerade in der Verteidigungspolitik kommen auf die Bundesregierung unsichere
Zeiten zu. Die Ampel betont trotz ihres Streits ihre Handlungsfähigkeit.
EU nach US-Wahl: Trumps Sieg kommt Orbán wie gerufen
Ungarns Premier Orbán will beim EU-Gipfel in Budapest die Mitgliedstaaten
auf den Kurs des neuen US-Präsidenten Trump bringen – auch in puncto
Ukraine.
Pro und Contra zum Ampel-Streit: Sollen wir jetzt auch wählen?
In den USA wird noch ausgezählt, in Deutschland stehen Neuwahlen im Raum.
Ist die Ampel am Ende und sollte es Neuwahlen geben? Ein Pro und Contra
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.