# taz.de -- Björn Thümler über Vorwurf der Intrige: „Unsäglicher Umgang m… | |
> Der CDU-Fraktionschef Björn Thümler weist den Vorwurf zurück, seine | |
> Fraktion habe der Überläuferin Elke Twesten Angebote gemacht. | |
Bild: Findet klare Worte: Björn Thümler | |
taz: Herr Thümler, haben Sie mit Elke Twesten schon in der Zeit zwischen | |
Mai und Juni über einen Wechsel gesprochen? | |
Björn Thümler: Elke Twesten und ich sind seit vielen Jahren Kollegen und | |
haben stets einen freundlichen Umgang miteinander gepflegt. Im Frühsommer | |
dieses Jahres hat sie sich mir gegenüber erstmalig über ihre zunehmende | |
Unzufriedenheit in der Grünen-Fraktion und den unsäglichen Umgang mit ihr | |
geäußert. | |
Der Grüne Helge Limburg berichtet, dass Frau Twesten im Juni im Landtag von | |
einem „unmoralischen Angebot der CDU“ gesprochen hat. Wie hat sich das | |
erste Gespräch abgespielt? | |
Es hat zu keinem Zeitpunkt, weder von mir noch von der CDU, in irgendeiner | |
Form Angebote an Frau Twesten gegeben. Sie hat die Grünen aus freien | |
Stücken verlassen. Frau Twesten ist auf mich zugekommen – ich habe ihr | |
zugehört. Anders als SPD und Grüne, an die sie ebenfalls Signale | |
ausgesendet hat, die aber ganz offensichtlich nicht wahrgenommen wurden. | |
Hat die CDU-Fraktion Frau Twesten irgendetwas versprochen? | |
Das Gerede der SPD von Intrigen, Angeboten oder gar Korruption ist der | |
Versuch einer Legendenbildung und obendrein heuchlerisch. Dass sich | |
beispielsweise in Thüringen Rot-Rot-Grün seine Ein-Stimmen-Mehrheit durch | |
einen zur SPD über getretenen AfD-Mann sichert, ist aus Sicht der | |
Sozialdemokraten offenbar ein völlig normaler Vorgang – und in | |
Niedersachsen soll der Wechsel einer Grünen-Abgeordneten ein Skandal sein. | |
Nochmal: Es hat seitens der CDU keine Angebote an Frau Twesten gegeben, | |
außer dem, dass sie sich gern politisch bei uns einbringen kann. | |
Inwiefern haben Sie Sorge, dass die CDU durch diese Affäre bei den Wählern | |
an Glaubwürdigkeit verliert? | |
Wir haben in den vergangenen vier Jahren mit gewissenhafter, inhaltlich | |
orientierter Oppositionsarbeit bewiesen, dass eine CDU-geführte Regierung | |
besser für Niedersachsen ist. Nicht erst seit der Vergabeaffäre in | |
Staatskanzlei und Wirtschaftsministerium ist klar: Ministerpräsident Weil | |
ist mit der Regierungsarbeit hoffnungslos überfordert. | |
Warum fordern Sie den Rücktritt von Ministerpräsident Weil? | |
Der Rücktritt Weils ist unumgänglich, das dürfte ihm selber nicht erst seit | |
Freitag klar sein. In der Schulpolitik und bei der inneren Sicherheit | |
herrschen Chaos, in der Staatskanzlei geht es drunter und drüber. Als | |
Regierungschef ist Weil kläglich damit gescheitert, seine | |
Ein-Stimmen-Mehrheit zusammen zuhalten. Als VW-Aufsichtsrat hat er sich | |
während der größten Unternehmenskrise dort vor den Karren spannen lassen | |
und sogar seine Regierungserklärung vom VW-Konzern aufhübschen lassen, | |
anstatt die Missstände schonungslos im Interesse der Verbraucher und | |
VW-Mitarbeiter aufzuklären. Das ist ein einmaliger Vorgang, der nicht | |
folgenlos bleiben kann. | |
8 Aug 2017 | |
## AUTOREN | |
Andrea Scharpen | |
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