Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
> Was ist nur mit Niedersachsen los? In den Eiern ist Fipronil, in der CDU
> eine Grüne und bei Verschleierung – da kopiert man jetzt die Bayern.
Bild: Zieht sich in dieser Woche lieber zurück – das niedersächsiche Landes…
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?
Friedrich Küppersbusch: Dampflokomotiven sollen jetzt grün gefärbten Rauch
ausspeien.
Und was wird besser in dieser?
Hartnäckige Gerüchte über Elektroloks ausländischer Anbieter.
In zwölf Bundesländern wurden mit [1][Fipronil belastete Eier gefunden].
Wie kommt eigentlich das Insektizid ins Ei?
Laut Verbraucherzentrale durch ein Reinigungsunternehmen, das belgischen
Hühnerzüchtern besonders wirksame Putzmittel für die Stallreinigung
versprochen hat: Dem Putzmittel war Fipronil illegal beigemischt. Ob die
Geflügelfarmer das billigend in Kauf nahmen, ist ungefähr so klar wie die
Frage nach Henne oder Ei.
In Niedersachsen [2][wechselt eine grüne Landtagsabgeordnete zur CDU] und
zerstört damit mitten im Wahlkampf die rot-grüne Regierungsmehrheit. Jetzt
muss sie sich Verrat, Meuterei und Korruption vorwerfen lassen. Wie
unerträglich sind die Grünen, dass man sich so etwas antut?
Twesten schafft die idealen Voraussetzungen für die Bundestagswahl. 2021
oder so. Bis dahin können die Grünen vom Wahlzettel in den
Manufactum-Katalog wechseln („Es gibt sie noch, die guten Dinge“). Mit der
Ehe für alle hat Schwarz-Grün alle Hausaufgaben erledigt, noch bevor sie
gewählt wurden; das Projekt ist leer. Zu R2G und damit einem
oppositionellen Machtvorschlag haben die Grünen sich nicht vorgewagt, sie
sind halt entsetzlich konservativ. So konservativ, dass Twesten hätte
bleiben können.
Es gab prominentere Wechsler aus gewissen Gründen; FDP-Chef Mende befreite
eher die Liberalen, als dass er seine neue Partei, die CDU, verstärkte.
Dagegen reüssierten Wende-Dissidenten wie Matthäus-Meier und Verheugen in
der SPD. Der grüne Oswalt Metzger verschwand in der CDU. Kurz: Im Twesten
nichts Neues, allein Zeitpunkt und Fadenschein der Begründung machen die
Kapriole relevant. Eine „smoking gun“, also ein Nachweis über einen
Ablösedeal etwa, ist nicht in Sicht und wird von beiden Seiten bestritten.
Ohne den geht die Nummer komplett zulasten von Rot-Grün.
Die Autoindustrie umgeht [3][drohende Fahrverbote für dreckige Diesel durch
Softwareupdates]. Fallen Ihnen noch mehr Probleme ein, die man über ein
Softwareupdate lösen könnte?
Forscher an der New York University haben die Software „magic“ entwickelt,
die Computer schneller altern lässt. Damit könnten Hersteller Altgeräte
schockvergreisen, um neue Produkte zu verkaufen. Nutzer könnten Smartphones
oder Laptops zerschießen, bevor die Garantiezeit endet. Und Militärs
könnten es als Waffe einsetzen. Na ja, oder die Forscher von der New York
University sind die Letzten, die es auch gemerkt haben.
Donald Trump macht den US-Kongress für das schlechte Verhältnis mit
Russland verantwortlich. Wie schädlich sind Parlamente?
Zwischen Erdoğan und Putin müsste Trump mit einer schmucken
„Trainee“-Pappmütze herumlaufen. Immerhin widerstehen Teile seiner eigenen
Partei noch, und einen soliden äußeren Feind, dem man notfalls den Krieg
erklären könnte, hat er auch noch nicht gefunden. „Das Sanktionsdekret ist
sehr schlecht und in Teilen verfassungswidrig“, sagte Trump und
unterschrieb es doch – das ist Diktatoren-Kreisliga.
Paris Saint-Germain kauft den Fußballer Neymar für 222 Millionen Euro. Uns
fällt dazu nichts mehr ein. Ihnen?
Vermutungen deuten darauf hin, dass die Grüne Twesten deutlich günstiger
wegging. Nein, der Tumult der Empörung über Fantasiesummen im Profisport
ist ungefähr so alt wie Fantasiesummen im Profisport. Vermutlich gab es
einen break even – einen Punkt, bis zu dem Deppen in kurzen Hosen
ausgebeutet wurden. Und ab dem sie vom Facharbeiter zum heutigen
Arbeitneymar eskalierten. Der mag in den 60er Jahren gelegen habe.
Nach Bayern will jetzt auch Niedersachsen die Vollverschleierung verbieten.
Endlich?
Äh… BMW und VW ?
Herzfehler können jetzt durch die Gen-Schere CRISPR/Cas schon bei Embryos
behoben werden. Ist „Nobody is perfect“ bald veraltet?
Die Meldungen enthalten den Nebensatz, die Testembryos seien zu diesen
Forschungszwecken erzeugt worden. Allein dies wäre gestern noch der
eigentliche ethische Skandal gewesen. Dass es nun als Detail der
Versuchsanordnung durchglitzert, kann einen ernüchtern: ethische Schwellen
halten wissenschaftlichen Ehrgeiz nicht auf.
Und was machen die Borussen?
Lassen die tapperten Bayern unverdient ein überflüssiges Spiel gewinnen.
Vergeigte Generalprobe, die Saison wird grandios.
FRAGEN: SISI, POLA
6 Aug 2017
## LINKS
[1] /Belgische-Behoerden-und-Eier-Skandal/!5438636
[2] /Gruene-wechselt-zur-CDU-in-Niedersachsen/!5438533
[3] /Kritik-nach-dem-Dieselgipfel/!5438304
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
## TAGS
Vollverschleierung
Fipronil
Niedersachsen
Donald Trump
Friedrich Küppersbusch
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Air Berlin
Donald Trump
Elke Twesten
Nutella
Friedrich Küppersbusch
Theresa May
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Emmanuel Macron
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Die Brücken der Bahn sind marode, Ungarn und die Slowakei
flüchtlingsunwillig und der Anwalt von Jan Böhmermann ist publicitywütig.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
In Chinas Biergärten reüssiert die Stasi, Macron macht einen auf Schröder
und in der AfD wird Parfüm auf braune Masse gegossen.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Schulz misst sich mit Merkel im „Loben“, die Jugend übt sich im
Merkel-Grillen und Putin ist ein wahrer Merkel-Versteher.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Trump bleibt ein ausgewildertes Unterhaltungsformat. Schafe pflegen dagegen
eine vergleichsweise humane Lebensweise.
Björn Thümler über Vorwurf der Intrige: „Unsäglicher Umgang mit ihr“
Der CDU-Fraktionschef Björn Thümler weist den Vorwurf zurück, seine
Fraktion habe der Überläuferin Elke Twesten Angebote gemacht.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Die Nutella? Das Nutella? Alles richtig. Aber Obacht: „Der Nutella kommt
seltener vor.“ Ist der, die, das Westen aber auch egal.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Sigmar Gabriel sollte in türkischen Fußballarenen auftreten und der Staat
pflegt öffentliche Naturschutzgebiete für Profite.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Die Trumps tappen in die Falle, Großbritannien leidet an
Schrumpftumsschmerzen und die „Bild“-Zeitung hat ein Vertrauensproblem.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Die Union will alles so wie gestern, Macron muss aufpassen, dass er keinen
Schüttelfrost bekommt, und Juncker macht den Lammert.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Ehe für alle auf Gauländisch, Merkel und Schulz setzen auf Erdoğan – und
Frankreich probt die „législative à la schrödeur“.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.