Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Safer Internet Day 2016: Ein Tag gegen den digitalen Hass
> Hierzulande läuft der Aktionstag für sicheres Internet unter dem Motto
> „Extrem im Netz“. Er richtet sich auch gegen extrem rechte
> Hassbotschaften.
Bild: Sicherer als das Internet sind natürlich Schiefertafeln – nur leider h…
Berlin taz | An jedem Dienstag der zweiten Woche, des zweiten Monats eines
Jahres findet der „Safer Internet Day“ statt. Menschen aller Altersgruppen
sollen an diesem Tag auf mehr Sicherheit moderner Kommunikationsmittel
achten. Das [1][EU-Programm] gibt es seit 1999, es erhielt 2016 eine
Förderung von zehn Millionen Euro.
Insbesondere richtet sich das Programm an Kinder, Eltern und Lehrer. Es
gibt eine Aufklärungskampagne in Schulen sowie den heutigen internationalen
Aktionstag. In Deutschland macht insbesondere die Seite „[2][klicksafe.de]“
auf Gefahren im Internet aufmerksam. In diesem Jahr stehen dabei unter dem
Motto „extrem im Netz“ Cybermobbing, extreme Gewaltvideos, rassistische
Hassbotschaften und extrem rechte Onlineaktivitäten im Fokus.
Laut der Website „[3][netz-gegen-nazis.de]“, die die Amadeu Antonio
Stiftung betreibt, nehmen genau letztere nämlich zu: Im Blick sind dabei
zum Beispiel sich [4][online formierende Bürgerwehren]. Mehr als 100 davon
gibt es laut der Seite schon in Deutschland, ein vermehrtes Auftreten von
Bürgerwehren lässt sich nach den Schilderungen sexualisierter Gewalt in der
Sylvesternacht von Köln beobachten. Demnach gingen Behörden seitdem
zunehmend auf Distanz zu den Gruppen, die sich teilweise in einer
rechtlichen Grauzone bewegen.
NRW-Innenminister Ralf Jäger erklärte: „durch anmaßendes Auftreten und
Handlungen, die die Selbstschutzrechte überschreiten, durch Bekleidung, die
einer Uniform ähnlich ist, verunsichern Bürgerwehren die Bevölkerung. Sie
behindern die Arbeit der Polizei und helfen nicht.“ „netz-gegen-nazis“
stellt fest, dass viele selbsternannte Bürgerwehren „offensichtlich von
Neonazis gegründet und betrieben“ werden. In Internet-Gruppen etwa auf
Facebook hetze man in der für Neonazis typischen Bilder- und Symbolsprache
unverblümt gegen Nichtdeutsche.
## Taskforce gegen „Hate Speech“
Gegen zunehmende „Hate speech“ im Netz gründete Justizminister Heiko Maas
eine [5][Taskforce]. Die ging unter anderem der Frage nach: Wie geht man
mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet um? Die Taskforce, an der
neben Facebook, Google und Twitter auch klicksafe, jugendschutz.net und die
Antonio Amadeu Stiftung beteiligt waren, einigte sich unter anderem auf
anwenderfreundlichere Melde-Tools, der Durchsetzung von deutschem Recht im
Internet sowie die Löschung rechtswidriger Inhalte binnen 24 Stunden.
In der Kritik für die Verbreitung von Hassbotschaften stehen dennoch
weiterhin soziale Plattformen wie Facebook: In Deutschland hat der
Internetriese inzwischen immerhin eine europäische „[6][Initiative für
Zivilcourage Online“] ins Leben gerufen, die mit einem rund 100-köpfigen
Team aktiv gegen Hasskommentare im Netz vorgehen soll. [7][Ob das jedoch
für 27 Millionen regelmäßige Facebook-Nutzer in Deutschland reicht] und die
schnelle Verbreitung von rechtem Gedankengut effektiv verhindern kann, soll
unter anderem ein Zwischenbericht der Regierungs-Taskforce im kommenden
Sommer bilanzieren.
Einen wirksamen Weg zur Bekämpfung von Hate-Speech im Internet beschreitet
das Online-Portal „[8][hoaxmap.org]“: Die Website zielt vor allem auf das
Widerlegen von rassistischen Gerüchten, die viral verbreitet werden. Sie
vollzieht nach, wie sich rassistische Desinformationen im Internet
verbreiten und widerlegt sie systematisch. Auf einer Karte lässt sich
nachvollziehen, wo ein Gerücht in die Welt kam und was wirklich passiert
ist – in 176 Fällen nämlich nichts.
Jede Menge nützliche Tipps bietet auch der „Safer Internet Day“ auf seiner
eigens [9][für den Aktionstag eingerichteten „Extrem im Netz“-Seite]. Unter
anderem rät man dort: „Denken bevor man postet. Privates privat halten und
das Netz nicht einfach denen überlassen, die es missbrauchen: Hatern,
Datendieben, Extremisten … Es ist unser Internet.“
9 Feb 2016
## LINKS
[1] http://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/safer-internet-day/sid-2016/
[2] http://www.klicksafe.de/
[3] http://www.netz-gegen-nazis.de/
[4] http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/buergerwehren-harmlose-hilfssheriffs…
[5] http://www.bmjv.de/SharedDocs/Artikel/DE/2015/12152015_ErgebnisrundeTaskFor…
[6] /Initiative-gegen-Hasskommentare/!5269117/
[7] http://xn--Ob%20das%20jedoch%20fr%2027%20Millionen%20regelmige%20Facebook-N…
[8] http://hoaxmap.org/
[9] http://klicksafe.pageflow.io/sid2016#37840
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
Internet
Sicherheit
Rechtsextremismus
Hate Speech
Rechtsextremismus
Bürgerwehr
Lesestück Interview
Cybermobbing
Hass
Amadeu-Antonio-Stiftung
Hass
Hasskommentare
Schwerpunkt AfD
Internet
Twitter / X
Rechtsextremismus
Schwerpunkt Rassismus
Rechtsextremismus
Journalist
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Chaos Computer Club
Internet
Schwerpunkt Rassismus
Hate Speech
## ARTIKEL ZUM THEMA
Pädagoge über Sicherheit im Netz: „Das Handy ist Teil ihrer Identität“
Kinder können sich nicht mehr aussuchen, ob sie Medien nutzen, sagt der
Pädagoge Stefan Jahrling. Über Cybermobbing und das Smartphone am Esstisch.
Protokoll eines Cybermobbing-Opfers: „Er verfolgt mich auf Schritt und Tritt�…
Gehackte Mail- und Facebook-Konten, Verleumdungen bei Bekannten. Eine Frau
erzählt, wie ihr Exfreund sie tyrannisiert – online und offline.
Kommentar Hass-Postings im Netz: Ein spätes Erschrecken
Allein mit juristischen Mitteln ist der Hetze im Netz oft nicht
beizukommen. Es gilt, zivilisatorische Standards zu verteidigen.
Kontroverse um ZDF-Satirebeitrag: Mit besten Grüßen
ZDF-Reporter Achim Winter greift eine Kampagne der Amadeu Antonio Stiftung
gegen rechte Hetze an. Die sieht ihre Arbeit ins Lächerliche gezogen.
Hass gegen deutsche Politiker: „Wir werden dich rösten“
Rechte Pöbler, türkische Nationalisten und biedere Bürger überziehen
Politiker mit Morddrohungen. Vier Betroffene berichten.
Hasskommentare in Online-Netzwerken: Das Internet zurückerobern
Netzfeministinnen wie Anne Wizorek engagieren sich schon lange gegen
Online-Hasskommentare. Das hat Wirkung, wie ein EU-Beschluss zeigt.
Einschüchterung durch Rechte: Drohungen im Netz, Kleber an der Tür
Hackerangriffe und nächtliche Besuche: Rechte attackieren ihre Gegner. Die
Amadeu Antonio Stiftung will sich nun wehren.
Web-App genius.it: Das gesamte Internet vollschreiben
Mit der Web-App Genius.it werden Kommentare aus dem moderierten Bereich
geholt – und finden stattdessen mitten im Text statt. Segen oder Fluch?
Microsofts Twitterbot: Zum Nazi-Algorithmus mutiert
Geht‘s noch? Wenn ein Konversations-Bot rechtsradikalen Bullshit blubbert,
dann, weil dieser Mist den virtuellen Kosmos strukturiert.
Heiko Maas über rechte Gewalt: „Vor den Taten kommen die Worte“
Wir müssen die verbale Radikalisierung stoppen, sagt Justizminister Heiko
Maas. Das Abschneiden der AfD bezeichnet er als Bewährungsprobe für die
Demokratie.
Große Rechtsextremisten-Demo in Berlin: Neonazis im Regierungsviertel
3.000 Rechtspopulisten und Neonazis haben in Berlin für autoritäre und
rassistische Forderungen demonstriert. Die Gegendemos mobilisierten nur
1.000 Menschen.
Razzia wegen Hass-Postings im Netz: LKA durchsucht fünf Wohnungen
Beamte durchsuchen die Wohnungen von fünf Männern, die im Netz rechte
Äußerungen gepostet haben sollen. Ihnen wird Volksverhetzung vorgeworfen.
Finnischer Kampf gegen Hetze im Netz: Journalisten gegen „Lügenmedien“
Finnische Chefredakteure haben sich gemeinsam gegen Hetze im Netz
ausgesprochen. Das wäre in Deutschland kaum denkbar.
Hate Speech der Masse: Kopf ab, Rübe runter
Wie wird aus Wohlstandsbürgern ein Mob von Internet-Trollen? Der
französische Soziologe Gustave Le Bon hat das schon vor 120 Jahren
analysiert.
Initiative gegen Hasskommentare: Zivilcourage statt Zensur auf Facebook
Facebook, Think Tanks und eine Stiftung starten eine Initiative gegen
Hassrede im Internet. Es geht um starke Gegenrede statt bloßen Löschens.
CCC-Kongress in Hamburg: Gegen virtuelle Abschottung
Tausende treffen sich ab Sonntag zum Chaos Communication Congress. Dort
diskutieren sie vier Tage lang über Sicherheit und Ausgrenzung im Netz.
Maas gegen Hatespeech auf Facebook: Das war wohl nichts
Die groß angekündigte Initiative des Justizministers bringt nur dünne
Ergebnisse. Die Konzerne bestimmen weiterhin, was rechtens ist.
Hasskommentare auf Facebook: Löschen binnen 24 Stunden
Rasch raus: Wenn es nach Justizminister Heiko Maas geht, sollen
Hasskommentare in dem sozialen Netzwerk innerhalb einer Tagesfrist
verschwinden.
Facebook und Hasskommentare: Die Gesellschaft soll Nazis sehen
Um aus der Hass-Krise zu kommen, setzt Facebook auf das Prinzip
„Counterspeech“, die Gegenrede. Ob das klappen kann?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.