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# taz.de -- Kolumne Nullen und Einsen: Sad Cactus und Bizarrocons
> Welcher Quatsch kommt nach Cat Bearding, Vadering und Harlem Shake? Unser
> Onlinetrend-Powerteleskop offenbart einen Blick auf die Supertrends 2014.
Bild: Schnell zugreifen: Noch gibt es billiges Land in Second Life. Zahlen Sie …
Hach, 2013, was hast du sie doch bei Laune gehalten, die armen Teufel, die
einst als Internetfachredakteure eingestellt wurden und die nun jede
verdammte Woche neue lustige „Netztrends“ benötigen, um ihre Rubriken mit
Namen wie „Aus dem Netz gefischt“ vollzuschreiben. Trends, die gern aus
Asien oder den USA zu uns „rüberschwappen“, um fortan „in Blogs und
sozialen Netzwerken“, „auf dem beliebten Kurznachrichtendienst Twitter“,
„bei den neuen Fotoblogginganbietern Instagram und Tumblr“ oder gleich im
ganzen „Web“ zu „kursieren“.
Und was für ein Jahr: Musikvideos mit schreienden Ziegen, ein Hund namens
Doge, Hallway Swimming, Desk Safari, Cat Bearding, Batmanning, Vadering,
Mamming, Hadokening, Harlem Shake, Prancercise und 17 Millionen Sorten
Selfies. Irre!
Doch wie geht es jetzt weiter, wie soll man das noch toppen, was hält diese
verrückte Netzcommunity als Nächstes für uns bereit? Knifflig, denn zwar
lassen sich für praktisch alle Bereiche des Lebens ohne Probleme die
„Trends 2014“ ergoogeln – für Mode: Midi-Röcke, Gelb, Pastell, Bauchfre…
Durchblick, Pflanzen-Prints, Shorts ([1][Cosmopolitan]), für Wohnen: New
York Elegance, Venetian Dream, Berlin Independence, Global Rhythm
([2][Schöner Wohnen]), für Autos: Mehr Sicherheit, Kältemittelstarre, Gramm
zählen, SUV, Bedeutungsverlust ([3][Die Welt]), ja gar für Haarfarben:
Karamell, Rosa, Strähnchen färben, multitonale Effekte, Walnuss,
Platinblond usw. ([4][Jolie]) – nur fürs Internet gibt es so gut wie keine
konkreten Ergebnisse.
Allenfalls Subkategorien wie „Social Media Trends 2014“ [5][werfen Listen
aus] und darin stehen dann so Sachen wie „Investment in Social Media Will
Become a Necessity, Not a Luxury“ oder „Image-Centric Networks Will See
Huge Success“ (danke, Forbes, uns interessieren aber die Trends von 2014
nach christlicher, nicht nach jüdischer Zeitrechnung).
Doch zum Glück gibt es ja den Onlinetrend-Powermotor „Nullen und Einsen“.
Flugs einen Blick durch unser Trendteleskop geworfen, schon offenbaren sich
folgende Supertrends am Trendhorizont 2014: Der Sad Cactus wird die neue
Grumpy Cat. Emoticons bekommen Ohren. Second Life erlebt seine erste
Retrowelle durch die In-Game-App „Third Life“, anschließend gibt es einen
Riesenstreit, ob das nun „Postretro“ heißen muss oder ob Space Invaders ab
sofort von „Retro“ zu „Klassik“ befördert werden.
Mozilla veröffentlicht 15 neue Firefox-Versionen. Auf Wearables und
Driveables folgen Eatables. Es wird ein neuer Buchstabe eingeführt, der die
Frage beendet, ob man „geliket“ oder „geliked“ schreiben sollte. Snapch…
landet mit seinem sozialen Netzwerk „Vegas“ einen Riesenerfolg: Es ist
komplett vom Rest des Netzes abgeschnitten und niemand kann irgendwas rein-
oder raussharen („What happens in Vegas, stays in Vegas“). Der Headless-
und der Turnaround-Selfie beerdigen den Selfie-Hype.
Dazu kommen noch ein paar selbsterklärende Trends, die hier nicht weiter
ausgeführt werden müssen: Schnecking, Overunderism, Fragmented Chats, Boo
Birds, Bizarrocons. Und natürlich der Übertrend 2014: das Wittgensteining.
3 Jan 2014
## LINKS
[1] http://www.cosmopolitan.de/bildergalerie/b-26792/modetrends-2014-von-der-be…
[2] http://www.guj.de/presse/pressemitteilungen/schoener-wohnen-kollektion-prae…
[3] http://www.welt.de/motor/article123028922/Die-wichtigsten-Trends-des-Auto-J…
[4] http://www.jolie.de/bildergalerien/haarfarben-2012-trends-1876518.html
[5] http://www.forbes.com/fdc/welcome_mjx.shtml
## AUTOREN
Michael Brake
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