| # taz.de -- Regierungsbildung: Das sind die Minister und Ministerinnen der Union | |
| > Das Kabinett von CDU und CSU steht – mit einigen Überraschungen. Die CDU | |
| > stellt sieben der siebzehn Minister und Ministerinnen, die CSU drei. | |
| Bild: Merz Kabinettstisch im Bundeskanzleramt füllt sich langsam | |
| Berlin dpa | rtr | Die Kabinettsliste der CDU für die künftige schwarz-rote | |
| Bundesregierung steht. Neben dem voraussichtlichen Kanzler Friedrich Merz | |
| (CDU) schicken die Christdemokraten vier Minister und drei Ministerinnen | |
| ins Kabinett, wie die CDU in Berlin mitteilte. Merz stellte die Namen | |
| während einer Präsidiumssitzung vor. | |
| ## Quereinsteiger aus der Wirtschaft | |
| Digitalminister soll demnach der Manager Karsten Wildberger werden. Der | |
| Chef von Ceconomy, des Mutterkonzerns der Elektronikmarktketten Media Markt | |
| und Saturn, soll das neu geschaffene Ressort für Digitalisierung und | |
| Staatsmodernisierung übernehmen. | |
| Wirtschaftsministerin soll die Energiemanagerin und frühere | |
| CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche werden – als erste Chefin des | |
| Ressorts, die aus Ostdeutschland stammt. Das Außenministerium, das nach | |
| fast 60 Jahren wieder an die CDU geht, soll der Außen- und | |
| Sicherheitsexperte Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein leiten. | |
| ## Merz-Vertrauter als Kanzleramtschef | |
| Als Kanzleramtsminister holt Merz einen Vertrauten in die | |
| Regierungszentrale, den bisherigen Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei | |
| (CDU) aus Baden-Württemberg. Das Verkehrsressort soll der | |
| CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder aus Rheinland-Pfalz übernehmen. | |
| Gesundheitsministerin soll die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken aus | |
| Baden-Württemberg werden. Als Ressortchefin für Bildung und Familie ist die | |
| schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien vorgesehen. | |
| Kulturstaatsminister im Kanzleramt soll der Publizist Wolfram Weimer | |
| werden. | |
| ## Schenderlein wird Sportministerin | |
| Die CDU-Politikerin Christiane Schenderlein soll in der künftigen | |
| Bundesregierung Staatsministerin für den Sport und das Ehrenamt werden. Das | |
| teilte die CDU in Berlin mit. Die sächsische Bundestagsabgeordnete trat im | |
| Jahr 1998 in die CDU ein und ist seit 2021 Mitglied des Deutschen | |
| Bundestages. Derzeit ist die 43-Jährige kulturpolitische Sprecherin der | |
| CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gehört dem Ausschuss für Kultur und Medien | |
| an. | |
| Die deutschen Sportspitzen hatten sich vor der Bundestagswahl vehement für | |
| die Schaffung des Postens eines Sport-Staatsministers im Bundeskanzleramt | |
| eingesetzt. Der Deutsche Olympische Sportbund erhofft sich damit „einen | |
| Anwalt innerhalb der Bundesregierung“. Auch der Deutsche Fußball-Bund | |
| forderte „eine Stimme für den Sport“, um die verschiedenen Bereiche der | |
| Sportpolitik zu bündeln. Bislang war der Sport formell beim | |
| Bundesinnenministerium angesiedelt. | |
| ## Sport hofft auf viel Geld und Olympia | |
| Schenderlein leitete bei den jüngsten Koalitionsverhandlungen neben Volker | |
| Ullrich (CSU) und Carsten Brosda (SPD) die Arbeitsgruppe für Kultur und | |
| Medien. Seit 2020 ist Schenderlein Mitglied im ZDF-Fernsehrat. | |
| Für den Sport geht es unter der neuen Bundesregierung um wichtige | |
| Weichenstellungen wie die Zukunft der Spitzensportförderung und eine | |
| Bewerbung um Olympische Spiele. Ein von der Ampel-Koalition auf den Weg | |
| gebrachtes Sportfördergesetz liegt derzeit auf Eis. Sein Kernstück ist die | |
| Gründung einer unabhängigen Sportagentur zur Verteilung der | |
| Fördermillionen. | |
| Die künftigen Kabinettsmitglieder der CDU sollen am Nachmittag auch auf | |
| einem kleinen Parteitag in Berlin vorgestellt werden. Der sogenannte | |
| Bundesausschuss soll zuvor dem schwarz-roten Koalitionsvertrag zustimmen. | |
| Eine Zustimmung der Delegierten gilt als sicher. | |
| ## CSU nominiert Dobrindt, Bär und Rainer für Ministerposten | |
| Der bisherige CSU-Landesgruppen-Chef Alexander Dobrindt soll | |
| Bundesinnenminister werden. Der Parteivorstand nominierte den 55-Jährigen | |
| am Montag für den Posten. „Das ist das Spitzenministerium für die CSU“, | |
| sagte Parteichef Markus Söder in München. Dobrindt war unter | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel von 2013 bis 2017 Verkehrsminister. | |
| Neue Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt wird | |
| Dorothee Bär. Die 46-Jährige war von 2018 bis 2021 | |
| Digitalisierungsbeauftragte der Bundesregierung. | |
| Überraschend wird der niederbayerische Bundestagsabgeordnete und gelernte | |
| Metzgermeister Alois Rainer Bundeslandwirtschaftsminister. „Jetzt gibt es | |
| wieder Leberkäs statt Tofu-Tümelei“, sagte Söder. Der 60-Jährige sitzt se… | |
| 2013 im Bundestag. Für den Posten war auch die bayerische | |
| Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gehandelt worden. Der | |
| ursprüngliche Kandidat der CSU für den Posten, der Agrarfunktionär Günther | |
| Felßner, hatte zuvor nach Angriffen von Aktivisten auf seinen Bauernhof | |
| verzichtet. | |
| ## SPD-Nominierungen stehen noch aus | |
| Die SPD will ihre Kabinettsmitglieder erst nach der Bekanntgabe des | |
| Mitgliederentscheids und vor dem 5. Mai bekanntgeben. Am 6. Mai soll Merz | |
| dann vom Bundestag zum Kanzler gewählt werden. | |
| 28 Apr 2025 | |
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