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# taz.de -- Schleswig-Holsteins Bildungsministerin: Tauschreigen im Kieler Kabi…
> Dorit Stenke will als Bildungsministerin den Kurs ihrer Vorgängerin, die
> ins Merz-Kabinett wechselt, fortsetzen. Keine gute Idee, kritisiert die
> SPD.
Bild: Schleswig-Holsteins neue Bildungsministerin, Dorit Stenke, ganz in pink: …
Kiel taz | Es ist ein Schritt von der zweiten in die erste Reihe: Dorit
Stenke, seit 2017 Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Bildungs-,
Wissenschafts- und Kulturministerium, übernimmt die Spitze des Hauses. Sie
ersetzt damit Karin Prien (CDU), die ins [1][Kabinett des neuen
Bundeskanzler Friedrich Merz] einzieht.
Es war nicht der einzige Wechsel, den Ministerpräsident Daniel Günther
(CDU) am Mittwoch verkündete: Sein Parteifreund Tobias von der Heide,
bisher Staatssekretär im Wirtschafts- und Verkehrsministerium, übernimmt
Stenkes Platz. Wer neuer Wirtschafts-Staatssekretär wird, steht noch nicht
fest. Dafür ist klar, dass Olaf Tauras (CDU), früherer Oberbürgermeister
von Neumünster, Staatssekretär im Gesundheits- und Justizministerium wird.
Der bisherige Amtsinhaber Oliver Grundei verlässt die Regierung aus
familiären Gründen.
„Kontinuität“ lautete das Wort, das Dorit Stenke in ihrer kurzen Ansprache
am meisten gebrauchte. Sie wolle die Arbeit von Karin Prien fortsetzen,
versprach die Erziehungswissenschaftlerin. Die gebürtige Hamburgerin,
Jahrgang 1960, war nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin in
Mainz und Dresden im sächsischen Kultusministerium und an sächsischen
Bildungseinrichtungen tätig, bevor sie 2016 als Abteilungsleiterin für
berufliche Bildung ins Kieler Ministerium wechselte. Daniel Günther berief
sie bereits in der Jamaika-Koalition als Staatssekretärin: „Sie kennt das
Haus aus dem FF, hat zusammen mit Karin Prien die Bildungspolitik
gestaltet“, lobte der Ministerpräsident. Stenke war parteilos, auf
Nachfrage bei der Pressekonferenz erklärte sie, sie sei Mitglied der CDU.
## Neue Stellen für Lehrkräfte
„Bildung ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte sie. Aber auch die
anderen Themen des Ministeriums, Wissenschaft und Kultur, lägen ihr am
Herzen. Viele Programme seien bereits aufgesetzt und sollten in den
kommenden Jahren der Regierungsperiode fortgesetzt werden werden. Es werde
auch neue Stellen für Lehrkräfte geben: „Nicht, weil eine neue Ministerin
da ist, sondern weil mehr Kinder in die Schulen kommen.“ Einsetzen werde
sie sich für einen besseren Wissenstransfer aus den Hochschulen in den
Unterricht: „Wir wissen mehr, als wir umsetzen.“ Als anstehende Themen
nannte sie die Debatte über Handyverbote an Schulen und den [2][Umgang mit
Social Media].
Welche Wege die Schulen damit künftig einschlagen sollten, darüber müsse in
der schwarz-grünen Koalition, mit Fachleuten im Land und bundesweit
gesprochen werden, „aber wir werden das regeln“, versprach sie. Den „engen
Draht“ zur neuen Bundesbildungsministerin Karin Prien bezeichnete sie als
sehr wichtig und hilfreich: „Sie kennt die Perspektive der Länder und hat
schon vieles auf den Weg gebracht.“ Für die Fortsetzung des bisherigen
Kurses steht auch der neue Staatssekretär Tobias von der Heide. Er war vor
seiner Zeit im Wirtschaftsministerium bildungspolitischer Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion.
## Opposition fordert Neustart statt „Weiter so“
Die Opposition [3][sieht es dagegen kritisch], dass die neue Ministerin den
Kurs von Karin Prien fortsetzen will: „Bildungspolitik ist in den
vergangenen acht Jahren [4][zu einer Großbaustelle geworden]“, sagt Serpil
Midyatli, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion. „Schleswig-Holstein ist in
nahezu allen Bildungsrankings weit zurückgefallen. Damit startet die
Nachfolgerin von Frau Prien unter denkbar schwierigen Voraussetzungen.“
Doch der „Ministerpräsident verweigert sich dieser Realität und setzt auf
ein Weiter so“, sagte Midyatli. Aus ihrer Sicht wäre ein Neustart nötig.
Den gibt es im Gesundheits- und Justizministerium: Olaf Tauras, ehemaliger
Oberbürgermeister und heute Abteilungsleiter beim landeseigenen
IT-Dienstleister Dataport, wird Staatssekretär für den Bereich Gesundheit.
Er kenne sich gut mit den aktuellen Herausforderungen der
Krankenhaus-Politik aus, erklärte Daniel Günther. So ist Tauras
Aufsichtsratsvorsitzender im Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster. Diesen
Posten muss er räumen, wenn er nun ins Ministerium wechselt.
7 May 2025
## LINKS
[1] /Kabinett-Merz/!6085042
[2] /Altersbeschraenkung-fuer-Social-Media/!6081885
[3] /CDU-Politikerin-Karin-Prien/!6084138
[4] /Schulunterricht-in-Schleswig-Holstein/!6060369
## AUTOREN
Esther Geißlinger
## TAGS
Holstein Kiel
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Friedrich Merz
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Schleswig-Holstein
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