| # taz.de -- Das Ende des Frauenministeriums: Frauen nicht mehr mitgedacht | |
| > Merz legt das Bildungsministerium mit dem Ministerium für Familie, | |
| > Senioren, Frauen und Jugend zusammen. Für die Frauenrechte verheißt das | |
| > nichts Gutes. | |
| Bild: Zukünftiger Kanzler mit zukünftiger Ministerin: Friedrich Merz und Kari… | |
| Stillschweigend und wie nebenbei schuf die neue schwarz-rote Koalition | |
| Fakten. Ganz hinten im Koalitionsvertrag unter der Überschrift | |
| „Ressortverteilung“ wurden vor wenigen Wochen das Ministerium für Bildung | |
| und das für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht mehr getrennt | |
| aufgelistet, sondern in einem Atemzug genannt – fusioniert, auf Drängen des | |
| künftigen Kanzlers Friedrich Merz. | |
| Öffentlich debattiert wurde das nicht – im Gegensatz etwa zur Frage, ob das | |
| [1][Entwicklungsministerium abgeschafft werden sollte]. Konsequenzen hat | |
| die Fusion aber in jedem Fall. Dabei mag sie mit Blick auf Kitas und | |
| Schulen, die künftig in einem Haus stattfinden, sinnvoll erscheinen. | |
| Besorgniserregend hingegen ist die Zusammenlegung der Häuser in Bezug auf | |
| den Stellenwert von Frauen. Seit 1986 sind Frauen überhaupt erst namentlich | |
| im Ministerium vertreten – zuvor ging es schlicht um Familie, weil Frauen | |
| ohne Familie wohl undenkbar waren. Nun zeichnet sich ab, dass beide künftig | |
| höchstens noch mitgemeint sind: Im „Bildungsministerium“, wie zur | |
| Vorstellung der UnionsministerInnen Medien von Tagesschau bis Bild | |
| schrieben, müssen Frauen schauen, wo sie bleiben. | |
| Wenig ist bisher bekannt über das Verhältnis der designierten Ministerin | |
| Karin Prien zur Geschlechterpolitik. Die Unionsquote hat sie mitverhandelt, | |
| [2][Gendern an Schulen] verboten. [3][Was sie mitbringt, ist | |
| Bildungsexpertise] – und wenn sie vorstellt, was sie sonst vorhat im neuen | |
| großen Haus, klingt das so: Es solle ein „Gesellschaftsministerium“ sein, | |
| „in dem alle Themen rund um gesellschaftlichen Zusammenhalt, | |
| Generationengerechtigkeit und Demokratiebildung angesiedelt sind.“ | |
| Ambitionen in Bezug auf Frauen lassen sich daraus nicht herauslesen – | |
| ebenso wenig im Koalitionsvertrag, den Prien für Bildung mitverhandelte. | |
| Zeitgemäß wäre ohnehin, wenn Geschlechterpolitik Querschnittsaufgabe aller | |
| Ressorts wäre. Darauf zu hoffen, ist derzeit aber noch utopischer, als zu | |
| erwarten, dass Prien die Frauen berücksichtigt. | |
| 29 Apr 2025 | |
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| Patricia Hecht | |
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