| # taz.de -- Barbados-Premier über Klimakrise: „Alle haben ein Recht auf Entw… | |
| > Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, fordert einen Marshall-Plan | |
| > für den Globalen Süden. Ein Gespräch über Klimadiplomatie und | |
| > Klimafinanzierung. | |
| Bild: Mia Mottley auf der COP28 in Dubai im Dezember 2023 | |
| Mitte Februar, in einer Suite im sechsten Stock des Fünf-Sterne-Hotels | |
| Bayerischer Hof. Mia Amor Mottley ist hier auf Einladung der Münchner | |
| Sicherheitskonferenz. Sie verabschiedet herzlich ihre Mitstreiterinnen, | |
| posiert noch schnell für ein Foto, dann nimmt sie sich Zeit für das | |
| Gespräch. | |
| Im Jahr 2021 trat Mottley auf der [1][Weltklimakonferenz in Glasgow] vor | |
| die Weltgemeinschaft, um den versammelten Industrienationen die Leviten zu | |
| lesen. Ein Jahr später, auf der Weltklimakonferenz in Scharm al-Scheich, | |
| rief sie zur Bridgetown-Initiative auf – benannt nach der Hauptstadt des | |
| von ihr regierten karibischen Inselstaats Barbados. Darin fordert sie für | |
| die Staaten des Globalen Südens weit mehr als die Gelder aus dem Fonds für | |
| Verluste und Schäden, mit dem durch den Klimawandel entstandene Schäden | |
| bewältigt werden sollen. Mottley will Billionensummen für den | |
| klimagerechten Aufbau des Globalen Südens – und zwar ohne die bisherigen | |
| Kreditbedingungen von Weltbank und IWF. | |
| Das „Time Magazine“ zählt Mottley zu den 100 einflussreichsten Menschen der | |
| Welt. Eine Erscheinung ist sie allemal: Mit ihrer markanten Stimme | |
| konfrontiert sie die Industrienationen mit den Folgen der kolonialen | |
| Ausbeutung. Sie stellt sich auf die Podien der Welt, mit selbstbewusster | |
| Penetranz – wie hier in München. | |
| wochentaz: Frau Mottley, mit Ihnen an der Spitze hat sich Barbados | |
| endgültig [2][von der britischen Krone losgesagt]. Jetzt wollen Sie mal | |
| eben das globale Finanzsystem umkrempeln. Sind Sie eine Rebellin? | |
| Mia Mottley: Ich bin keine Rebellin. Ich habe nur ein sehr starkes | |
| Vertrauen in unsere Identität als Volk. Es ist wichtig, dass wir unser | |
| Schicksal selbst in die Hand nehmen. Wir sind Opfer der Bestrebungen und | |
| Bewegungen anderer Menschen gewesen, und ich bin sehr entschlossen, wenn es | |
| darum geht, wie unsere Zukunft aussehen soll. In der globalen | |
| Post-Unabhängigkeits-Bewegung müssen wir für das Recht kämpfen, unsere | |
| eigene Zukunft so zu gestalten, dass sie für uns Sinn ergibt und dass sie | |
| unsere Werte, unsere Kultur und unsere Ziele widerspiegelt. | |
| Ergibt sich Ihre Entschlossenheit aus der kolonialen Geschichte? | |
| Ja, klar. Aber es geht vor allem um Werte. Wer wir heute sind, ist | |
| wichtiger als unsere Vergangenheit. Die Geschichte kann Dinge beeinflussen, | |
| aber letztlich bestimmen unsere Werte unser Handeln. | |
| Ganz offensichtlich wird die Welt aber gerade nicht von den Werten | |
| geleitet, die notwendig wären, um der Klimakrise und der Ungleichheit zu | |
| begegnen … | |
| Ich denke, die Mehrheit der Weltbevölkerung hat sehr wohl das Potenzial, | |
| das Richtige zu tun. Selbst das Management in einigen entscheidenden | |
| Finanzinstitutionen und Regierungen hat sich deutlich verändert. Die Welt | |
| bewegt sich endlich in die richtige Richtung. Aber wir sind nicht in der | |
| Lage, uns zusammenzuschließen und die Entscheidungen zum richtigen | |
| Zeitpunkt zu treffen. Das Problem sind Tempo und Größenordnung. Es liegt am | |
| politischen Willen derjenigen, die zum jetzigen Zeitpunkt die Macht haben. | |
| Diejenigen, die den Status quo verteidigen wollen, werden alle möglichen | |
| Gründe finden, um Maßnahmen zu verzögern. Und das ist unsere Sorge. | |
| Die Welt ist derzeit im Multi-Krisen-Modus. Manche dieser Krisen tragen | |
| Namen wie Wladimir Putin, Donald Trump, vielleicht auch Benjamin Netanjahu. | |
| Als „geopolitische Lage“ wird der verzweifelte [3][Kampf der Ukraine gegen | |
| einen übermächtigen Gegner] beschrieben, er bestimmt die Debatten auf der | |
| Münchner Sicherheitskonferenz. Entsprechend düster ist die Stimmung auf dem | |
| wichtigsten Treffen der globalen Sicherheits- und Verteidigungscommunity. | |
| Dennoch: Das Thema Finanzierung – nicht nur der Schäden, sondern des | |
| klimagerechten Umbaus des Globalen Südens – war nie so präsent wie gerade | |
| in München. Das liegt nicht zuletzt an Mia Mottley. Zusammen mit John | |
| Kerry, dem scheidenden Klimagesandten von US-Präsident Biden, nimmt sie den | |
| Ewald-von-Kleist-Preis der Sicherheitskonferenz entgegen. Dieser Preis wie | |
| auch das Programm der Konferenz bezeugen, dass Klimagerechtigkeit endlich | |
| nicht mehr nur Gutmenschen, Nachhaltigkeitsfans und Klimaexpert*innen | |
| bewegt, sondern im Kreis der Eliten die angemessene Bedeutung erlangt. | |
| Seit Sie die [4][Bridgetown-Initiative] ins Leben gerufen haben, hat sich | |
| einiges getan. | |
| Zweifellos. Selbst wenn man sich nur die Klauseln zu einem | |
| Schuldenmoratorium und zu Naturkatastrophen ansieht: Die britische | |
| Exportkreditagentur, die Weltbank und andere erkennen an, dass das legitime | |
| Instrumente sind, um unmittelbar nach einer Klimakrise Liquidität | |
| bereitstellen zu können. Das ist gut. Aber weil wir uns von der Welt leiten | |
| lassen, in der wir leben, einer Welt, die nicht gut mit komplexen Debatten | |
| umgehen kann und sich mehr von Schlagzeilen und sexy Schlagwörtern leiten | |
| lässt, entgehen uns einige entscheidende Dinge: Ich spreche von | |
| Klimafinanzierung, und alle anderen reden von „Loss and Damage“, von | |
| Verlusten und Schäden. | |
| In der Welt der Klimadiplomatie wird der [5][Fonds für Verluste und | |
| Schäden] aber auch kommuniziert, als sei er der heilige Gral … | |
| … aber in Wirklichkeit geht es nicht um Verluste und Schäden. Der Fonds | |
| hilft mir, mich nach einem Ereignis zu erholen. Ich will meine Kraft aber | |
| langfristig aufbauen, um Schaden vorzubeugen, und nicht, um nach einem | |
| Desaster alles wieder aufzubauen, weil ich nicht vorbereitet war. Für die | |
| Anpassung an den Klimawandel und für den klimagerechten Umbau braucht es | |
| ausreichende Finanzmittel, und dem schenken wir keine Beachtung. | |
| Wir müssen uns mit den Governance-Mechanismen, den Organisationsprinzipien | |
| und -instrumenten befassen: Eine jährliche Klimakonferenz war sinnvoll, als | |
| wir noch 15, 20 Jahre von einer Erderwärmung um 1,5 Grad entfernt waren. | |
| Aber kann man nach einem Jahr wie dem letzten, in dem die Welt erstmals | |
| durchschnittlich über 1,5 Grad lag, weiterhin sagen, dass man sich nur | |
| einmal jährlich trifft? Wenn wir so kurz vor einem Rendezvous mit dem | |
| Schicksal stehen? Sollten wir uns nicht mindestens zweimal im Jahr treffen? | |
| Dann hätten wir die Chance, einen Konsens zu finden über die Art, wie wir | |
| zu Entscheidungen kommen. Und dann endlich ins Handeln zu kommen. | |
| Der Inselstaat Barbados hat weniger Einwohner als Augsburg. Klingt | |
| unbedeutend – aber mehr und mehr Staatsoberhäupter von Ländern, die die | |
| Klimakrise bereits heute hart trifft, versammeln sich hinter Mia Mottley | |
| und ihren Forderungen. | |
| Sie haben sich für eine Umgestaltung des globalen Finanzierungssystems | |
| ausgesprochen. Da muss es Ihnen doch um mehr gehen als um ein oder zwei | |
| Klimakonferenzen mehr im Jahr. Sie bleiben abstrakt. Was genau muss | |
| passieren? | |
| Wenn die betroffenen Länder keinen Zugang zu den für die Anpassung | |
| notwendigen Finanzmitteln haben, werden sie nichts erreichen. Wir haben | |
| [6][Küstenerosion]. Wir müssen unsere Grundwasserleitungen vor dem | |
| Eindringen von Salzwasser schützen. Und noch einmal: Überschwemmungen und | |
| Wirbelstürme können enorme Schäden anrichten. Wenn wir Kredite aufnehmen | |
| müssen, um die Menschen in diesen Gebieten zu schützen und zu versorgen, | |
| bedeutet das, dass wir nicht genügend Kredite für das Bildungswesen, die | |
| Gesundheitsvorsorge oder die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie aufnehmen | |
| können, um zu überleben. | |
| Und wir tun all das nicht, weil wir etwas falsch gemacht haben – sondern | |
| weil andere Länder sich einen Entwicklungsstand finanziert haben, der uns | |
| zum Opfer gemacht hat. Das ist, als würde ich im Garten meines Nachbarn | |
| Müll abladen. Und mein Nachbar muss dann zur Bank gehen, um Geld | |
| aufzutreiben, mit dem er das beseitigen kann, was ich da hingekippt habe. | |
| Und ich bleibe unbehelligt. Oder ich zahle zehn Prozent dessen, was er zu | |
| zahlen hat. Und das, ohne anzuerkennen, dass er so kein Geld dafür zur | |
| Verfügung hat, um das zu tun, was er für seine Kinder tun wollte. Dieses | |
| Bild bringt es auf den Punkt. | |
| Im Grunde sagen Sie doch: Wir steuern auf eine eskalierende Schuldenkrise | |
| zu. | |
| Die meisten Länder des Globalen Südens sind noch immer damit beschäftigt, | |
| für ihre Bevölkerung Wohnraum, Bildung, Gesundheit und Sicherheit | |
| bereitzustellen und wettbewerbsfähige, produktive Sektoren zu entwickeln. | |
| Aber in den letzten 20, 30 Jahren haben wir, ohne uns dessen bewusst zu | |
| sein, Kredite aufgenommen, um diese Überschwemmung, jenen Wirbelsturm oder | |
| diese Dürre zu bewältigen. | |
| Erst als man anfing, alle Informationen zusammenzutragen, wurde uns klar: | |
| Unser Schuldenprofil, unsere Verschuldung im Verhältnis zum BIP ist hoch – | |
| aber nicht etwa, weil wir Kredite für unsere Entwicklung aufgenommen | |
| hätten. Sie ist hoch, weil wir in eine Situation hineingeboren wurden, in | |
| der wir Umstände korrigieren müssen, die jenseits unserer Kontrolle liegen. | |
| Und, noch schlimmer: weil wir nie langfristige oder billige Kredite | |
| aufnehmen konnten, sondern immer nur kurzfristige Kredite zu hohen Preisen | |
| – was uns in einen [7][Schuldenkreislauf] führt. | |
| Und dann kam die Pandemie. Auch um solche Ereignisse stemmen zu können, | |
| müssen arme Länder Schulden aufnehmen. | |
| Ja, und eine Hand voll Industrieländer [8][hat derweil Geld gedruckt] und | |
| konnte so Wirtschaftssektoren, Haushalte und Unternehmen am Laufen halten. | |
| Dem Rest der Welt, der Mehrheit der Welt, wurde gesagt: „Ihr könnt eine | |
| Initiative zur Aussetzung des Schuldendienstes durchführen.“ Da ging es | |
| dann um 80 Milliarden für mehr als 100 Länder! Und zeitgleich drucken | |
| sieben oder acht oder zehn Länder Billionen von Dollar, um ihre eigene | |
| Bevölkerung bei Laune zu halten! | |
| Der Ukrainekrieg … | |
| … hat die durch die Pandemie [9][zerrüttete Versorgungskette] noch weiter | |
| unterbrochen, er hat Düngemittel verteuert und eine ganze Reihe anderer | |
| Rohstoffe, und damit auch Lebensmittel. Gleichzeitig sind die Ölpreise in | |
| die Höhe geschossen. So kommt es, dass Länder wie Ghana und Kenia, denen es | |
| vorher gut ging, nun in Schwierigkeiten geraten, weil die Kosten der | |
| Verschuldung erheblich gestiegen sind. Die Maßnahmen, die sie ergreifen | |
| müssen, um ihre Länder zu stabilisieren, sind ebenfalls teurer geworden – | |
| und damit auch das Geld, das sie dafür ausgeben müssen. Und von der grünen | |
| Transformation haben wir da noch gar nicht gesprochen. | |
| So weit, so schlimm. Lassen Sie uns über Lösungen sprechen. | |
| Schauen wir mal zurück ins 20. Jahrhundert. Die britische Regierung gab | |
| 1914 und 1917 Anleihen aus, um den Ersten Weltkrieg zu führen. 1932 | |
| erkannte sie, dass sie diese Schulden nicht mehr ohne Weiteres bedienen | |
| konnte. Gleichzeitig nahm sie Kredite für den Wiederaufbau Großbritanniens | |
| auf. Diese beiden Anleihen wurden in unbefristete Anleihen umgewandelt, | |
| damit die Fähigkeit der Regierung, Kredite zur Finanzierung des | |
| Wiederaufbaus aufzunehmen, nicht beeinträchtigt würde. Letzten Endes musste | |
| Großbritannien dann noch einen Krieg führen, und dann kam der Wiederaufbau. | |
| Es ist also kein Wunder, dass diese Anleihen erst 2014 zurückgezahlt | |
| wurden. Die Briten haben 100 Jahre gebraucht, um die Schulden des Ersten | |
| Weltkriegs zu begleichen! | |
| Mia Mottley gibt sich nicht schnell zufrieden, schon gar nicht damit, dass | |
| der Globale Norden ad hoc-Pflaster für Klimaschäden verteilt. Sie denkt in | |
| historischen Kategorien. „Wir waren diejenigen, die mit ihrem Blut, ihrem | |
| Schweiß und ihren Tränen die industrielle Revolution finanziert haben“, | |
| erklärte Mottley 2022 in Scharm al-Scheich. „Sollen wir jetzt doppelt | |
| belastet werden, indem wir auch noch die Kosten für die gestiegenen | |
| Emissionen aus der industriellen Revolution tragen? Das ist zutiefst | |
| ungerecht.“ Letztlich geht es ihr um einen Marshall‑Plan fürs Klima. Das | |
| verdeutlicht sie am Beispiel Deutschland. | |
| Mia Mottley: Als der Zweite Weltkrieg beendet war, einigten sich die USA | |
| und andere Industrieländer darauf, dass Deutschland in der Lage sein | |
| sollte, seinen Schuldendienst zu begrenzen. Sie verstanden, dass | |
| Deutschland Spielraum und Zeit brauchen würde, um sich vom Zweiten | |
| Weltkrieg zu erholen. Ich bringe diese Beispiele, weil wir akzeptieren | |
| müssen, dass die Klimakrise ein großes destabilisierendes Ereignis für | |
| bestimmte Länder, bestimmte Regionen in der Welt ist. | |
| In dieser Situation müssen die gleichen Überlegungen gelten. Es braucht | |
| eine längerfristige Finanzierung, Moratorien und verschiedene innovative | |
| Wege, die den Ländern Spielraum geben. Sie müssen sich von | |
| Krisenereignissen erholen können und Anpassungen an die Klimakrise | |
| vornehmen, um resilienter zu werden. Und zwar, ohne sich zwischen Klima und | |
| Menschen entscheiden zu müssen. Alle Menschen haben das Recht auf | |
| Entwicklung! | |
| Öffentliche Gelder werden nicht ausreichen, und auch der Fonds für Verluste | |
| und Schäden, der bei der Weltbank angesiedelt ist, wird nicht ausreichen, | |
| um den Wiederaufbau, die Anpassung und die Eindämmung der Krise zu | |
| finanzieren. An wen wenden Sie sich, um die dringend notwendigen Mittel zu | |
| bekommen? Private Banken? Investmentfirmen? | |
| Im Laufe des letzten Jahrhunderts sind eine Reihe multinationaler Konzerne | |
| entstanden, denen es recht gut ergangen ist. [10][Sie haben sich auf Kosten | |
| der Gesundheit des Planeten bereichert]. Wir sagen nicht, dass sie jetzt | |
| bankrott gehen oder verschwinden sollen. Aber wir sagen, dass sie jedes | |
| Jahr fünf oder drei oder auch nur einen Cent für jeden Dollar abgeben | |
| sollten. | |
| Sie bitten das Privatkapital um einen Obulus zur Finanzierung der | |
| Klimakrise? | |
| Genau. Sehen Sie, der Wert des internationalen Warenverkehrs beträgt 7 | |
| Billionen Dollar. Wenn Sie ein Prozent des Wertes nehmen, sind das 70 | |
| Milliarden pro Jahr. Die Ölgesellschaften haben im Jahr 2022 einen Gewinn | |
| von rund 4 Billionen Dollar gemacht. Sollen sie doch 95 Prozent dieses | |
| Gewinns, ihre 3,8 Billionen, behalten – aber bitte auch 200 Milliarden auf | |
| den Tisch legen, die für Anpassungen und Verluste und Schäden verwendet | |
| werden. Man könnte sagen, dass drei Viertel des Geldes in die Anpassung | |
| fließt und ein Viertel des Geldes sofort für Verluste und Schäden | |
| verwendet wird. Damit hätten wir bereits 270 Milliarden pro Jahr. | |
| Und was ist mit der Luftfahrtindustrie? | |
| Anstatt die Unternehmen zu besteuern, sollten wir eine globale Kampagne | |
| für alle Reisenden starten und sagen: „Würden Sie 5 Dollar für | |
| Inlandsreisen zahlen? Würden Sie 10 Dollar für internationale Flüge | |
| zahlen, um den Planeten zu retten? Wenn Sie geschäftlich reisen, zahlen | |
| Sie 25 Dollar. Wenn Sie erster Klasse reisen, zahlen Sie 100 Dollar. Wenn | |
| Sie im Privatjet reisen, zahlen Sie bitte 5.000 oder 2.000 oder 1.000 | |
| Dollar.“ Damit hätte man einen Einkommensfluss aus dem internationalen | |
| Reiseverkehr, der nicht unverhältnismäßig ist und kleine Staaten, die vom | |
| Tourismus abhängig sind, nicht in Schwierigkeiten bringt. | |
| Oder globale Finanzdienstleistungen: 0,01 Prozent. Alle diese Maßnahmen | |
| treiben die Inflation nicht in die Höhe. Es sind im Grunde CO2-Steuern, | |
| aber mit einem unorthodoxen Ansatz. Und das bedeutet, dass neben den | |
| einzelnen Ländern die Weltgemeinschaft die Kosten trägt. Die dritte | |
| Finanzierungsquelle wäre die Philanthropie: Geben Sie von jedem Dollar 95 | |
| Cent für das aus, was Ihnen gefällt, und geben Sie von jedem Dollar 5 Cent | |
| für das aus, was die Welt braucht. | |
| Was wollen Sie mit Auftritten wie diesen, wie in diesem Jahr auf der | |
| Sicherheitskonferenz, erreichen? | |
| Ich bin bei diesen Fragen jetzt wie ein Papagei. Ohne die Klimafinanzierung | |
| auf den unterschiedlichen Ebenen können wir nicht in der Größenordnung und | |
| mit der Geschwindigkeit handeln, die es braucht, um die schlimmsten | |
| Klimaexzesse abzuwehren, wenn sie eintreten. Wir leben jetzt in einer | |
| [11][Zeit der Superlative]. Jeder neue Monat ist der heißeste, trockenste, | |
| feuchteste. Jedes Jahr werden neue Rekorde gebrochen. Das bedeutet, dass | |
| das Zeitfenster, in dem wir handeln können, immer kleiner und kleiner wird. | |
| Ändern Sie die Entscheidungsstrukturen! Damit wir regelmäßiger | |
| Entscheidungen treffen können als nur einmal im Jahr. Ändern Sie den | |
| Umfang, und ändern Sie die Geschwindigkeit, mit der wir uns bewegen. | |
| In der internationalen diplomatischen Gemeinschaft werden Sie hinter | |
| vorgehaltener Hand als mögliche Nachfolgerin des UN-Generalsekretärs | |
| [12][António Guterres] gehandelt. Haben Sie jemals an eine internationale | |
| Rolle für sich selbst gedacht? | |
| Nein, ich konzentriere mich voll auf Barbados und die Karibik. | |
| Und in Zukunft? | |
| (lacht) Die Karibik, voll und ganz. | |
| 4 Mar 2024 | |
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