# taz.de -- Debt-for-Nature Swap in Ecuador: Ohne Schuld im Paradies | |
> Die Artenvielfalt um die Galápagosinseln ist einzigartig. Ein | |
> Schuldentausch soll ihren Schutz finanzieren – eine Lösung, die nicht | |
> allen gefällt. | |
Bild: Die Meerechse ist eine endemisch auf den Galapagos-Inseln vorkommende Leg… | |
San Cristóbal taz | Vor Whitman Cox’ Haustür räkeln sich die Seelöwen | |
grunzend in der Sonne. Vergnügt springen die jüngeren Tiere vom Malecón, | |
der kleinen Uferpromenade der Isla de San Cristóbal, ins Wasser und toben | |
darin; wie Kinder, die spielen, während die Erwachsenen sich ausruhen. | |
Sofort will ihr Nachbar, der eben aus seinem Haus kommt, die Szenerie | |
festhalten und fischt sein Handy aus einem Stoffbeutel. | |
Wenige Meter weiter bleibt Whitman Cox neben einem Kaktus stehen. Zwischen | |
den stacheligen Blättern hat eine Vogelmutter ihr Nest gebaut, nun sitzen | |
darin kleine Darwinfinken und warten auf Futter. „Das ist Evolution in | |
Aktion“, sagt Cox begeistert in sein Telefon, während er die Vögel filmt. | |
Für Charles Darwin trug der nach ihm benannte Vogel wesentlich zur | |
Entwicklung seiner Evolutionstheorie bei. Für diese Vögel und ihre weltweit | |
einmalige Artenvielfalt sind die Galápagosinseln bekannt. Der Archipel aus | |
13 großen und über 100 kleineren Inseln gehört zu Ecuador. Darwinfinken, | |
Galápagos-Riesenschildkröten und Meerechsen gibt es nur hier im | |
Unesco-Weltnaturerbe. | |
Whitman Cox will diese besondere Tierwelt nicht nur dokumentieren. „Das | |
hier ist meine Heimat und ich will sie beschützen“, sagt er. Der 62-Jährige | |
ist auf der Isla de San Cristóbal geboren und aufgewachsen. Er lebt hier | |
mit seiner Frau sowie den vier Kindern und arbeitet als Naturführer im 1959 | |
gegründeten Nationalpark. Dieser schützt 97 Prozent der Landfläche. | |
Trotz des Parks und des Meeresschutzgebiets, das die Regierung 2022 erst | |
auf insgesamt 198.000 Quadratkilometer ausgeweitet hat, steht der | |
Artenschutz hier vor Problemen. Denn vor allem fehlt dem hoch verschuldeten | |
Land im Haushalt das Budget, um illegale Fischer zu verfolgen und | |
Schutzzonen für Tiere einzurichten. | |
Als Lösung ging das Land 2023 einen Debt for Nature Swap ein, Staatsschulen | |
gegen Naturschutz. Die Idee dahinter: Ecuador wird einen Teil seiner | |
Staatsschulden los, indem das Land Anleihen zurückkauft. Im Gegenzug können | |
Anleger Meeresschutzanleihen kaufen, wodurch Ecuador Geld für den | |
Naturschutz erhält – eine Win-win-Situation, könnte man meinen. Aber | |
profitieren wirklich alle – die Menschen wie Whitman Cox, die Natur, der | |
Staat und die Anleger – gleichermaßen davon? | |
## Abkommen im Geheimen | |
Als im Juni 2023 der damalige Präsident Ecuadors, Guillermo Lasso, ein | |
ehemaliger Banker, die Galápagosinseln besuchte, um über den | |
Schuldentausch zu sprechen, hätte sein Timing nicht schlechter sein können. | |
Die Stimmung war ohnehin schon gereizt und es gab Proteste. Zu dem | |
Zeitpunkt fehlten wegen eines Schiffsunglücks Grundnahrungsmittel wie Eier, | |
Reis und Kartoffeln. Die vom Festland etwa 1.000 Kilometer entfernten | |
Inseln sind auf solche Transporte angewiesen. | |
Der Schuldentausch war eine weitere Zumutung, die Bewohner:innen | |
fühlten sich hintergangen. Der Präsident habe die Insel verzockt, warfen | |
sie ihm auf der Demo vor. „Vaterlandsverräter“, riefen sie. Einen Monat | |
zuvor [1][hatte Lasso Ecauadors Debt for Nature Swap] als größten Tausch | |
von Staatsschulden gegen Naturschutz der Geschichte verkündet. | |
Staatsanleihen im Wert von 1,63 Milliarden US-Dollar kaufte das Land | |
zurück, und erhielt im Gegenzug einen neuen Kredit von 656 Millionen | |
US-Dollar für den Meeresschutz. | |
Von dem Deal erfuhr die Menschen auf den Inseln erst über soziale | |
Netzwerke, nachdem dieser im Geheimen ausgehandelt worden war. „Der | |
Präsident hat dieses Abkommen über unsere Inseln ausgeheckt, ohne uns | |
einzubeziehen oder zu informieren“, sagt Whitman Cox, auch er war bei den | |
Protesten dabei. Viele seien damals verwirrt gewesen; manche glaubten, der | |
Präsident habe die Inseln verkauft, an ein anderes Land gegeben. | |
Um zu verstehen, was der Swap nun eigentlich für sie bedeutet, schließt | |
sich Whitman Cox mit Bewohner:innen der anderen Inseln zusammen. Sie | |
suchen Informationen im Internet und finden heraus, dass eine private | |
Stiftung das Geld aus dem Tauschgeschäft verwalten soll: der Galápagos Life | |
Fund, registriert in Delaware in den USA. Sie fragen sich, was wirklich mit | |
dem Geld aus dem Swap passiert. Anfang 2024 erhalten sie den Anruf einer | |
Anwältin, die ihnen helfen will. | |
Kommerziellen Swaps, bei denen Dritte – wie etwa eine NGO oder eine Bank – | |
die Deals um die Staatsanleihen arrangieren, gab es bereits auf den | |
Seychellen, in Belize und auf Barbados. Die Idee, dass verschuldete Länder | |
des globalen Südens ihre Auslandsschulden abbauen und im Gegenzug in | |
Naturschutzprojekte investieren, existiert bereits seit den 1980er-Jahren. | |
Neu ist aber, dass die Vereinten Nationen, die Weltbank, die Europäische | |
Union und diverse internationale Naturschutzorganisationen den | |
Schuldentausch als Lösung für die Finanzierungslücke im Artenschutz | |
präsentieren. Insbesondere als Weg, um das 30/30-Ziel zu erfüllen, das im | |
sogenannten Weltnaturvertrag 2022 ausgehandelt wurde: Bis 2030 sollen 30 | |
Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. | |
Das Geld, das Ecuador nun zur Verfügung steht, soll vor allem in | |
verschiedene Projekte für den Meeresschutz fließen. Dafür plant der | |
Galápagos Life Fund, 12 Millionen US-Dollar pro Jahr in den nächsten 18,5 | |
Jahren zu investieren. Die Hälfte geht an staatliche Institutionen, die | |
andere Hälfte an lokale Projekte, für die sich Organisationen und | |
Unternehmen bewerben können. | |
## Lokale Projekte statt NGOs stärken | |
Auf der Isla de San Cristóbal stapft Whitman Cox durch den matschigen Sand | |
eines schmalen Wanderwegs, der sich nach dem starken Regen in der | |
vergangenen Nacht in einen kleinen Bach verwandelt hat. „Alles ist voller | |
Wasser, ich liebe es“, sagt Cox, während er das Wasser filmt, das zwischen | |
den schwarzen Vulkansteinen in Richtung Meer plätschert. Dann merkt er an: | |
„Wir sehen es nicht, aber unter uns verläuft ein Rohr, das das Abwasser der | |
Insel direkt ins Meer leitet.“ | |
Die Insel brauche eine Kläranlage und ein Abwassersystem. „Die | |
Verschmutzung des Meeres durch das Abwasser ist auch ein Problem für den | |
Artenschutz“, sagt Cox. Eigentlich sei dafür die Stadtverwaltung zuständig, | |
doch der fehle das Geld für solche Investitionen. Cox findet, Probleme wie | |
dieses sollten ebenfalls vom Debt for Nature Swap berücksichtigt werden. | |
Bisher werden solche Infrastrukturprojekte bei der Vergabe von Geldern aber | |
nicht eingeplant. | |
Wegen des Mangels an Informationen, Transparenz und Beteiligung der lokalen | |
Gemeinden bei der Umsetzung des Schuldenaustauschs wollen Whitman Cox und | |
die Mitglieder anderer sozialer Organisationen auf den Inseln handeln. Die | |
Anwältin, die sie kontaktiert hat, informiert sie über die Beschwerdestelle | |
der Interamerikanischen Entwicklungsbank, die auch am Schuldenaustausch | |
beteiligt war. Dorthin könnten sie sich wenden, sie kümmert sich um | |
Anliegen der Zivilgesellschaft bei von der Bank finanzierten Projekten. Ein | |
Jahr nach Unterzeichnung des Swaps reicht die Gruppe aus 24 | |
Vertreter:innen [2][eine Beschwerde] ein. | |
Als einer von drei Repräsentant:innen reist Cox zu den Verhandlungen | |
in die Hauptstadt Quito, um die Anliegen der Inselbewohner:innen | |
klarzumachen. 15 Minuten Zeit hatte Cox beim ersten Treffen mit den | |
Vertreter:innen der Interamerikanischen Entwicklungsbank, des | |
Finanzministeriums und des Umweltministeriums von Ecuador, „viel zu wenig, | |
um all unsere Probleme vorzutragen“, erinnert er sich. | |
Eines ihrer Anliegen ist, dass die Gelder aus dem Debt for Nature Swap | |
nicht nur an die großen internationalen NGOs fließen sollen. „Es sind immer | |
die gleichen Organisationen, die die Millionen von Dollar an | |
Artenschutzgeldern verwalten“, sagt Cox. „Aber bei uns kommt nichts davon | |
an.“ | |
Offiziell verwaltet zwar der Staat über den Nationalpark die Natur- und | |
Meeresschutzgebiete, das Geld kommt aber größtenteils von den | |
internationalen Stiftungen, NGOs und Treuhandfonds. Und es gibt eine Art | |
Drehtür zwischen den NGOs und dem Nationalpark: Fast alle, die in leitenden | |
Positionen des Nationalparks arbeiten, waren früher Direktor:innen der | |
NGOs und umgekehrt. | |
Auch Mónica Calvopiña ging durch diese Drehtür. Sie ist die aktuelle | |
Direktorin des Galápagos Life Fund. Die Biologin aus Ecuador arbeitet seit | |
mehr als 20 Jahren im Meeresschutz, vormals auch für eine NGO. Zur Kritik | |
der Inselbewohner:innen sagt sie: „Meiner Meinung nach gibt es kein | |
Transparenzproblem, sondern ein Kommunikationsproblem.“ Das wolle die | |
Stiftung auch verbessern. | |
Das Geld, das sie verwalten, sei kein öffentliches, sondern privates Geld. | |
Auch im Stiftungsvorstand ist der ecuadorianische Staat in der Minderheit, | |
nur fünf der elf Mitglieder vertreten Ministerien, die anderen sechs den | |
Privatsektor. Folglich hätten die Bewohner:innen nicht die gleichen | |
Ansprüche wie bei öffentlichem Geld. Das hätten die Bewohner:innen, die | |
sich nun wegen mangelnder Transparenz und Teilhabe beschweren, | |
missverstanden. | |
Dem Schuldenaustausch hingegen kann sie nur Positives abgewinnen: „Ich | |
arbeite seit Jahren im Artenschutz, und das große Problem ist immer die | |
Finanzierung. Genau dafür gibt es jetzt eine Lösung.“ Während die | |
Ausschreibungen für die lokalen Projekte noch bis Jahresanfang liefen und | |
nun ausgewertet werden, hat der Vorstand Ende 2024 das erste staatliche | |
Projekt genehmigt: In den kommenden drei Jahren sollen 6 Millionen | |
US-Dollar jährlich in die Kontrolle und Überwachung der Meeresschutzgebiete | |
Galápagos und Hermandad fließen. | |
Hermandad liegt zwischen den Galápagosinseln und der zu Costa Rica | |
gehörenden Kokosinsel. Dort befindet sich eine wichtige Wanderroute für | |
Meeresschildkröten, Wale und Rochen. Es ist eines der artenreichsten | |
Gebiete der Welt und deshalb bei industriellen Fangflotten besonders | |
beliebt. | |
„Auf dem offenen Meer gibt es illegalen und irregulären Fischfang. Den | |
müssen wir kontrollieren. Und das ist teuer“, erklärt Calvopiña. Zuständig | |
für das Projekt sind die Armee, der Nationalpark und das Staatssekretariat | |
für Fischerei. Um zu verhindern, dass diese im Meeresschutzgebiet fischen, | |
sollen das Militär und der Nationalpark verstärkt im Meer patrouillieren. | |
Das Geld geht aber nicht direkt an den ecuadorianischen Staat, sondern an | |
die NGOs Re:wild und Jocotoco, die es im Auftrag des Galápagos Life Fund | |
verwalten und einsetzen, um Schiffe zu reparieren und Satellitensysteme zur | |
Meeresüberwachung zu verbessern. | |
In jedem Fall lohne sich aber die Einbindung von Gemeinden, davon ist | |
Daniel Ortega-Pacheco überzeugt. „Es ist nachgewiesen, dass die Verwaltung | |
von Naturschutzgebieten mit Einbindung der lokalen Gemeinden langfristig | |
günstiger und nachhaltiger ist.“ Ortega-Pacheco ist ehemaliger | |
Umweltminister von Ecuador und Experte für nachhaltige Finanzen und Debt | |
for Nature Swaps. Keine Belege gebe es hingegen dafür, dass „parastaatliche | |
Strukturen den Artenschutz effektiver managen würden als staatliche und | |
lokale Akteure“. | |
## Wer finanziell profitiert | |
Mit parastaatlichen Strukturen meint Ortega-Pacheco die internationalen | |
NGOs. „Sie schränken die Autonomie des Staates ein, privatisieren die | |
Verwaltung seiner Ressourcen und unterliegen keinen unabhängigen | |
Kontrollmechanismen.“ Zumal sie finanziell von ihrem Einsatz profitierten. | |
Es sei naiv zu glauben, dass die am Schuldentausch beteiligten Akteure aus | |
Philanthropie handelten. „Die Banken, die NGOs und die Investoren verdienen | |
Geld an diesen Deals“, sagt Ortega-Pacheco. | |
Beteiligt an den Deals war etwa die Credit Suisse, sie arrangierte den | |
Rückkauf der ecuadorianischen Staatsanleihen. Lange Zeit war die Bank | |
führend beim Arrangieren von Debt for Nature Swaps, bis sie 2023 nach | |
mehreren Bestechungsskandalen zusammenbrach und von einer anderen Bank | |
übernommen wurde. | |
Um den Rückkauf der Staatsanleihen zu finanzieren, wurden die attraktiveren | |
Meeresschutzanleihen, die Galápagos Marine Bonds, aufgesetzt, wofür die | |
Credit Suisse eine Zweckgesellschaft namens GPS Blue Financing gründete. | |
Sie gibt diese Bonds aus. Ebenfalls beteiligt war [3][Informationen von | |
Bloomberg zufolge] der schwedische Pensionsfonds Alecta als sogenannter | |
Ankerinvestor dieser neuen Anleihen. Alecta steht wegen riskanter | |
Fehlinvestitionen und Bestechungsvorwürfen in der Kritik. | |
Die U.S. Development Finance Corporation sicherte den Deal ab. Um das | |
Risiko für die Käufer der neuen Galápagos Marine Bonds und den Zinssatz für | |
den ecuadorianischen Staat zu senken, steuerte sie eine Versicherung für | |
die Investoren im Falle eines Zahlungsausfalls in Höhe von 656 Millionen | |
US-Dollar bei, was dem Gesamtwert der Galápagos Marine Bonds entspricht. | |
Die Finanzinvestoren profitieren also vom Swap, weil sie keine Verluste | |
riskieren und mit der Finanzierung des Meeresschutzes werben können. | |
Carola Mejía ist Ökonomin bei Latindadd, dem lateinamerikanischen Netzwerk | |
für wirtschaftliche, soziale und klimatische Gerechtigkeit. Sie fände einen | |
kompletten Schuldenerlass besser, anstatt zunehmend komplexere Swaps mit | |
immer mehr Akteuren aufzulegen. Denn die Ursachen für die Schulden seien | |
meist die Kredite mit exorbitant hohen Zinsen, die die immer gleichen | |
Investmentbanken dem globalen Süden ausstellen, die jetzt neue Kredite mit | |
Meeresschutzanleihen anbieten. | |
Im Gegenzug glaubt Daniel Ortega-Pacheco dennoch, dass Debt for Nature | |
Swaps ein sinnvolles Instrument sein können und dass aus dem Fall der | |
Galápagosinseln wichtige Lehren gezogen werden könnten. | |
## Von Galápagos für die Zukunft lernen | |
Gemeinsam mit Latindadd hat Ortega-Pacheco ein [4][Dokument] erarbeitet, | |
das [5][hohe Integritätsstandards] für künftige Schulden-Swaps vorschlägt. | |
Demnach brauche es echte Mitspracherechte. Die lokale Bevölkerung müsse, | |
anders als bei den Galápagosinseln, von Beginn an aktiv einbezogen werden, | |
sodass sie entscheiden können, für was das Geld ausgegeben werden soll. | |
Geschäftsstrukturen und Finanzflüsse sollten transparent gestaltet werden | |
und alle Beteiligten einer unabhängigen Evaluierung unterzogen werden. | |
Cox und seine Mitstreiter:innen konnten im Laufe der Zeit einige dieser | |
Punkte erkämpfen. Ihr Antrag bei der Beschwerdestelle war erfolgreich. Im | |
November unterzeichnen sie eine Vereinbarung mit der zuständigen Bank, dem | |
Umwelt- und Finanzministerium: Künftig dürfen die lokalen Gemeinden eine:n | |
unabhängige:n Beobachter:in bestimmen, der oder die an den | |
Sitzungen des Vorstandes des Galápagos Life Fund teilnimmt. Außerdem sollen | |
18 Prozent des Geldes für lokale Projekte genutzt werden, und an soziale | |
und gemeinschaftliche Organisationen und Kollektive fließen – nicht an | |
große internationale NGOs. | |
Am Strand, der Playa Punta Carola, hat Whitman Cox mit Holzstöcken und | |
Seilen eine Absperrung errichtet, damit die Tourist:innen nicht die Eier | |
der Meeresechsen zertrampeln, es ist Nistzeit. Auf den schwarzen | |
Lavasteinen sonnen sich die ausgewachsenen Tiere, sie erinnern an kleine | |
Drachen, unten tummeln sich die Jungen. Wenige Meter hinter dem Strand | |
wolle ein Unternehmer ein Hotel bauen, berichtet Cox. Er und die | |
Nachbarschaftsorganisationen wollen das verhindern und haben eine Kampagne | |
ins Leben gerufen. | |
Und Cox hat auch neue Pläne: Er will ein anthropologisches Zentrum gründen, | |
das die Geschichte der Menschen auf den Inseln erzählt. Wie die Tiere sind | |
auch sie einst als Migrant:innen hierhergekommen, haben sich den rauen | |
Bedingungen angepasst und eine Heimat gefunden. „Wir leben in einem | |
Paradies“, sagt er. Aber um es zu bewahren, müssten Menschen und Natur | |
gemeinsam geschützt und die Stimmen der lokalen Gemeinschaften ernst | |
genommen werden. | |
Die Recherche wurde gefördert und unterstützt von Netzwerk Recherche und | |
der gemeinnützigen Umwelt-Förderorganisation Olin gGmbH. | |
9 May 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Gefaehrdete-Galapagos-Inseln/!5930185 | |
[2] https://mici.iadb.org/en/cases/MICI-BID-EC-2024-0229 | |
[3] https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-05-09/ecuador-to-reap-1-billio… | |
[4] https://latindadd.org/wp-content/uploads/2024/10/proposal-for-high-integrit… | |
[5] https://news.mongabay.com/2024/11/lets-rethink-debt-for-nature-swaps-for-gr… | |
## AUTOREN | |
Sophia Boddenberg | |
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