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# taz.de -- Mutter werden oder nicht?: Bis das letzte Ei gesprungen ist
> Es wurde viel über Frauen gesprochen, die ihre Mutterschaft bereuen.
> Unsere Autorin wollte die meiste Zeit kein Kind. Jetzt ist sie 38 und
> fragt sich, ob das ein Fehler war.
Einer der wenigen Momente in meinem Leben, in denen ich wirklich ein Kind
wollte, war 2012 während eines Sommerurlaubs auf Korsika. Ich war 27 und
schwer verliebt in meinen damaligen Freund, mit dessen uraltem VW-Kombi wir
die Campingplätze an der Westküste der Insel abklapperten. Es war unser
erster gemeinsamer größerer Urlaub und mein erster Campingurlaub überhaupt.
Noch nie hatte ich mich der Natur so ausgeliefert gefühlt, so frei und so
lebendig, und noch nie hatte ich einen derart starken Wunsch verspürt,
schwanger zu werden.
Tatsächlich schliefen wir dann auch ohne Kondom miteinander, ein einziges
Mal. Danach diskutierten wir viel darüber und stritten ein Mal so heftig,
dass mein Freund für ein paar Stunden mit dem Auto davonfuhr. Ihm war ein
Kind nach einem Dreivierteljahr Beziehung viel zu früh. Ich konnte das vom
Kopf her zwar nachvollziehen, empfand es auf emotionaler Ebene aber als
Zurückweisung.
Seit jenem Sommer, der meinem Leben eine völlig andere Wendung hätte geben
können, sind elf Jahre vergangen. Elf Jahre, in denen ich die meiste Zeit
über erleichtert darüber war, damals nicht schwanger geworden zu sein. Denn
so konnte ich in aller Ruhe mein Studium beenden und einen Job finden, der
mir Spaß macht. Und es gab so genügend Raum, um erst mal mich selbst
kennenzulernen und mit meinen Ängsten und Unzulänglichkeiten
zurechtzukommen. Und klar, das lange Ausgehen und Ausschlafen bis weit über
30 war auch nicht schlecht.
Doch in letzter Zeit ertappe ich mich immer häufiger dabei, dass ich
wehmütig an diesen einen Moment auf Korsika zurückdenke und mir vorstelle,
wie mein Leben wohl aussähe, wenn ich damals Mutter geworden wäre. War es
wirklich richtig, das Kinderkriegen so lange vor mir herzuschieben? Während
ich damit beschäftigt war, meinen Platz im Leben zu finden, wurden meine
Eizellen von Zyklus zu Zyklus weniger. Jetzt, mit 38, sind kaum noch welche
da. Ich gebe es nur ungern zu, aber: So langsam steigt Panik in mir auf.
Allein bin ich damit nicht, wie mir meine Therapeutin bestätigt. Im
Gegenteil. Vor allem unter Akademikerinnen gebe es viele, die sich mit der
Kinderfrage lange schwertun und mit Ende dreißig plötzlich doch das Gefühl
kriegen, sie könnten etwas verpassen. Nicht jede wird sich ihren späten
Kinderwunsch noch erfüllen können.
Die Forschung hat einen Begriff für Frauen, die so lange gezögert haben,
bis die Biologie für sie entschieden hat. Sie nennt sie „postponers“, also
„Aufschieberinnen“. Anders als die „Frühentscheiderinnen“, denen schon…
schnell klar sei, dass sie kein eigenes Kind wollen, oder die
„Spätentscheiderinnen“, die sich ab 30 aufwärts gegen ein eigenes Kind
entscheiden, würden die „Aufschieberinnen“ die Entscheidung wieder und
wieder vertagen – und irgendwann hat sie sich dann erledigt.
Bin ich eine von ihnen?
Schon als kleines Mädchen kann ich mit anderen Kindern nicht besonders viel
anfangen. Ich finde es furchtbar, mit meinen jüngeren Geschwistern „in der
Schlange zu gehen“ – meine Worte – und blühe jedes Mal auf, wenn ich
alleine bei meiner Großmutter bin und wir im Wohnzimmer Tee aus feinen
Porzellantassen trinken. Die Zwillinge, die nicht mal zwei Jahre nach mir
zur Welt kommen, sind für mich nur dicke, mit Möhrenbrei verschmierte
Glatzköpfe, von denen ich aber andauernd einen auf dem Schoß habe. Laut
meiner Mutter, damit sich meine Eifersucht in Grenzen hält. Ich glaube, es
liegt auch daran, dass sie mit drei Kleinkindern, auf das bald ein viertes
folgt, und einem Mann, der von morgens bis abends bei der Arbeit ist, jede
Hilfe in Anspruch nimmt, die sie kriegen kann.
Vielleicht finde ich deshalb bis heute die meisten Kinder nicht besonders
süß oder sympathisch, sondern laut, anstrengend, überfordernd und
unberechenbar. Sie riechen komisch und fassen mit ihren kleinen,
schmuddeligen Fingern alles an, was man nicht vor ihnen in Sicherheit
bringt. Darüber hinaus weiß ich nur selten, worüber ich mit ihnen sprechen
könnte, und beim Spielen fehlt mir oft die Fantasie. Auch die Kinder meiner
Freundinnen haben mit meinem Leben nicht viel zu tun, außer, dass sie uns
bei unseren Unterhaltungen ständig ins Wort fallen.
Kinder, die bekommen immer nur andere. Ich nicht. Ich hüte mich vor ihnen,
ja, verhüte, seitdem ich 16 bin. Und wenn mal etwas schiefgeht, nehme ich
die [1][„Pille danach“]. Anders als andere Frauen habe ich lange keine
Bilder davon im Kopf, wie ich mit kugelrundem Bauch durch die Straßen laufe
oder ein Baby in den Schlaf wiege.
Ich habe auch über Jahre [2][die Pille] genommen. Im Frühjahr 2012, ein
paar Monate vor dem Urlaub auf Korsika, setze ich sie ab. Nicht ich komme
auf die Idee, sondern mein Freund, weil er es nicht gut findet, dass ich
Hormone schlucke. Ich weiß noch, wie er damals sagt: „Dann geht es später
auch leichter, wenn wir ein Kind bekommen wollen.“ Mit der Betonung auf
später.
In der Zwischenzeit streiten wir leidenschaftlich darüber, wie wir uns ein
Leben mit Kindern vorstellen. Er will unbedingt zurück aufs Land, was bei
mir die Horrorvorstellung hervorruft, dass ich irgendwo in der Pampa
hocke, während er mit seinem künstlerischen Beruf durch die Gegend tourt.
Dabei gibt es dafür keinerlei Anhaltspunkte: Im Großen und Ganzen ist er
derjenige, der besser im Kümmern ist. Er sorgt dafür, dass wir Licht und
Internet und eine warme Wohnung haben, und er ist es, der regelmäßig unsere
einzigen Schützlinge, die Pflanzen, gießt.
Ein weiteres Streitthema ist die Namenswahl. In unserem durchaus
emanzipierten Freundeskreis ist es üblich, dass das Kind den Nachnamen des
Vaters bekommt, wenn das Paar nicht verheiratet ist. Eine Freundin erklärt
mir, dass sie damit die Vater-Kind-Bindung stärken wolle. Sie erzählt aber
auch, dass sie deshalb mit ihrer Tochter nicht durch die
Sicherheitskontrolle am Flughafen gelassen wurde. Das bestärkt mich in
meiner Ansicht, dass unser zukünftiges Kind, das sich zu diesem Zeitpunkt
so anfühlt wie jedes x-beliebige Debattenthema, heißen soll wie ich.
Immerhin bin ich es ja auch, die ihren Körper mit einer Schwangerschaft
ruiniert. Zumindest vorübergehend.
Und während wir verbal unsere Kräfte messen und an unseren jeweiligen
Karrieren schrauben, vergeht die Zeit. Bis mein Freund im fünften Jahr
unserer Beziehung plötzlich ein Kind will. Erst zart und leise, dann immer
lauter und wütender, je länger ich es vor mir herschiebe. Ich sage, dass
ich erst noch mein Studium beenden möchte und meinen Roman fertig
schreiben, weil ich sonst vielleicht nie mehr dazu kommen werde, und falls
doch, charakterlich sicher eine andere wäre.
Er, der sechs Jahre älter ist, sagt, dass er kein alter Vater werden will
und wir es jetzt einfach mal probieren sollten, weil es dafür eh keinen
richtigen Zeitpunkt gibt.
Ich rege mich darüber auf, seinetwegen sechs Jahre weniger Zeit zu haben,
um persönlich und beruflich voranzukommen.
Er macht mir den Vorwurf, dass ich ihn hinhalte. Und das stimmt ja auch.
Allerdings nicht, um ihn zu ärgern, sondern weil ich nicht weiß, was ich
will.
Wenn ich daran denke, ein Kind zu bekommen, schnürt sich mein Hals zu. Für
mich erscheint ein Kind, ohne beruflich angekommen zu sein, gleichbedeutend
mit der völligen Auslöschung meines bisherigen Lebens, so wie ich es liebe.
Und das, was ich um mich herum beobachte, trägt nicht gerade dazu bei, dass
ich eine positivere Einstellung dazu bekomme. Denn egal, wen ich frage,
alle erzählen von schrecklichen Geburten, höllischen Nächten und
Brustentzündungen und dass man es sich besser zwei Mal überlegen sollte, ob
man sich so etwas antut.
Es ist die Zeit von [3][„Regretting Motherhood“], und so wohltuend dieser
Tabubruch, den die Studie der [4][israelischen Soziologin Orna Donath]
ausgelöst hat, für viele auch ist, so einschüchternd ist er für mich, der
ja schon ein einziger, kleiner Negativaspekt gereicht hätte, um das Projekt
„Kinderkriegen“ in die gleiche Kategorie einzuordnen wie „Freeclimbing“
oder „harte Drogen nehmen“ – irgendwie verlockend, aber vollkommen
wahnsinnig. Gleichzeitig bewundere ich die Frauen dafür, dass sie das
Muttersein entmystifizieren. Endlich spricht mal jemand aus, was für ein
pain in the ass Reproduktionsarbeit ist, mit allem was daraus folgt:
mangelnde Anerkennung elterlicher Tätigkeiten, fehlende Kitaplätze,
Karriereknick und Betreuungs-Gap.
Während eines Zeitungspraktikums, bei dem ich vor allem Themen zu MeToo und
Feminismus vorschlage, sagt eine ältere Redakteurin zu mir, dass mein
journalistisches Engagement für junge Frauen ja schön und gut sei, die
Probleme aber erst richtig anfingen, wenn sie Kinder kriegen. Ich verstehe
ihre Anmerkung als versteckte Warnung, zumal sie meines Wissens keine hat.
So wie viele Frauen seit der Einführung der Anti-Baby-Pille, vor allem,
wenn sie gut ausgebildet und in Führungspositionen sind.
Ich versuche, es mit dem Kopf zu lösen, und wäge stundenlang das Für und
Wider von eigenen Kindern ab.
Auf der Kontra-Seite:
– schlaffe Brüste, Schwangerschaftsstreifen, Thrombosegefahr
– für lange Zeit kein Alkohol und keine Zigaretten
– die Geburt, fuck, ja, die Geburt
– danach für lange Zeit kein Sex mehr, weil es wehtut
– oder nie wieder Sex?!
– statt Bücher, Filme, Clubs: Wickeln, Stillen, Schlafmangel
– keine Aufträge mehr
– vielleicht nie eine Festanstellung, obwohl ich so viel dafür getan habe
– die totale Abhängigkeit von einem Mann
– DIE TOTALE ABHÄNGIGKEIT VON EINEM MANN
Ich will nicht vom Vater meines Kindes betrogen und durch eine Jüngere
ausgetauscht werden, wie ich es im Bekanntenkreis meiner Eltern oft erlebt
habe. Ich will keine alleinerziehende Mutter sein, die abhängig von
Sozialleistungen und den Alimenten des Kindsvaters ist. Ich will mir meine
Freundschaften nicht danach aussuchen, mit wessen Kind mein Kind gerne
spielt. Ich will nicht, dass meine pubertierende Tochter mich peinlich
findet.
Lieber will ich mein inneres Kind noch ein bisschen hegen und pflegen. Es
ist sehr anspruchsvoll und wäre gerne Einzelkind geblieben. Mich um diesen
Persönlichkeitsanteil zu kümmern fällt mir schwer genug – wie soll ich da
zusätzlich noch die Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen?
Zumal ich kein besonders positives Bild von der Mutterrolle habe.
Wenn ich an eine typische Mutter denke, fällt mir zuallererst die heilige
Mutter Maria ein, obwohl ich nicht katholisch bin. Aufopferungsvoll, sich
selbst verleugnend. Mehr für andere da als für sich selbst. Diese Art
Mutter sehe ich regelmäßig in der Nachbarschaft und werde jedes Mal wütend,
dass wir Frauen so etwas mit uns machen lassen.
Ich habe Angst.
Ich habe Angst, eine schlechte Mutter zu sein. So schlecht, dass mein Kind
vom Jugendamt abgeholt wird, wie im Computerspiel „The Sims“. Das ist mir
beim Zocken früher oft passiert.
Ich habe Angst, eine zu gute Mutter zu sein. So gut, dass ich in allen
anderen Lebensbereichen versage, da ich mich immer nur auf eine Sache
konzentrieren kann.
Ich habe Angst, eine durchschnittliche Mutter zu sein. Und aus
Kapazitätsgründen eine ebenso durchschnittliche Autorin, eine
durchschnittliche Freundin, ein durchschnittlicher Mensch.
Und die Pros?
Wenn ich das so genau wüsste.
Vielleicht ist es die Angst, etwas zu verpassen, was zum Menschsein, zum
Frausein dazugehört. Oder wie es eine Freundin ausdrückt: „Wozu bin ich mit
einem Körper auf die Welt gekommen, der so etwas Krasses kann, wenn ich es
nicht nutze?“
Vielleicht macht es glücklich, etwas weiterzugeben.
Nicht allein zu sein.
Zu lieben und geliebt zu werden, bedingungslos.
Und ja, wenn meine Mutter sich anders entschieden hätte, wäre auch ich
nicht auf der Welt. Dabei bin ich so gerne hier.
2017 bleiben meine Tage aus. Mein Freund und ich sind kurz davor, nach
London aufzubrechen, wo wir drei Monate verbringen wollen. Als der
Frauenarzt „Herzlichen Glückwunsch“ sagt, fange ich an zu weinen. Ich rufe
meinen Freund an, der genauso geschockt ist wie ich. „Ist es von einem
anderen?“, fragt er. „Wir haben doch immer ein Kondom benutzt.“ Ich bin
verletzt und lege auf.
Später kommt meine Schwester zu Besuch und wir rauchen eine. „Eine
Zigarette mehr wird das Kind auch nicht umbringen“, beruhigt sie mich. Und
während wir da so auf dem Balkon stehen, steigt ein kleines Glücksgefühl in
mir auf. Ich werde Mutter – und vielleicht wird jetzt doch alles gut. Doch
sobald ich wieder allein bin, durchdringt ein gewaltiger Widerwille jede
Faser meines Körpers.
Ich will nicht, dass ein Mann seinen Samen in mich pflanzt.
Ich will nicht, dass da etwas in mir heranwächst und meinen Körper besetzt.
Ich will keine Hülle sein, sondern der Kern.
Ich mache einen Termin bei einer Beratungsstelle für
Schwangerschaftsabbrüche. Die Sozialarbeiterin hat Verständnis. Sie hält
ein Kind ohne festen Job und in einer Beziehung, die zu diesem Zeitpunkt
nicht besonders gut läuft, ebenfalls für keine gute Idee. Am Tag darauf
ruft der Frauenarzt an. Bei der Untersuchung sei ein Fehler passiert, ich
bin doch nicht schwanger.
Als ich mit nichts als einem Kaffee im Bauch ins Flugzeug steige, bin ich
erleichtert, und auch später noch, als ich durch Hackney laufe, am Kanal
entlang bis nach London Fields. Doch zurück in Berlin holt mich das Thema
wieder ein. Will ich wirklich keine Kinder? Oder will ich sie nur jetzt
nicht?
Eine Freundin leiht mir das Buch [5][„Motherhood“ von Sheila Heti], in dem
sich die Ich-Erzählerin letztendlich gegen ein Kind entscheidet. Sie sagt:
„Du musst keine Kinder bekommen, um glücklich zu sein.“ Ich blättere
lustlos darin herum, höre Podcasts, in denen Frauen in meinem Alter darüber
nachdenken, ob sie schwanger werden wollen oder nicht, und bin danach jedes
Mal so schlau wie zuvor. Was helfen mir all die klugen Gedanken von
anderen, wenn mein Herz gerade Nein sagt?
Mit 34, ich reibe mich gerade zwischen einem Master und mehreren
Freelance-Jobs auf, rät mir dieselbe Freundin, mich mit dem Thema „Social
Freezing“ auseinanderzusetzen, also der Möglichkeit, mir Eizellen entnehmen
und einfrieren zu lassen. Als meine Frauenärztin mir eine Grafik vorlegt,
auf der die Fruchtbarkeitskurve ab Mitte dreißig rapide bergab geht, bin
ich bestürzt. Ich wusste natürlich, dass wir Frauen nicht ewig schwanger
werden können, aber nicht, dass die Chance auf ein eigenes Kind ab diesem
Alter so stark abnimmt. Die Ärztin erzählt etwas von künstlicher
Stimulation der Eierstöcke und davon, dass die Entnahme und Lagerung der
Eizellen mehrere tausend Euro kostet. Ich höre schon nicht mehr richtig zu.
Ich mag altmodisch wirken, aber für mich hört sich das alles nach „Brave
New World“ von Aldous Huxley an. Außerdem ist es zu teuer für etwas, das
ich nicht unbedingt will.
Zwei Jahre später kommt die Pandemie, und mein Freund und ich hocken uns
auf der Pelle. Statt noch mehr zu streiten, ignorieren wir einander jetzt
meistens und entscheiden uns schließlich für eine Paartherapie. Die
Therapeutin vermutet, dass meine Bedenken bezüglich des Kinderkriegens auch
deshalb so stark sind, weil ich als Älteste von drei Geschwistern zu kurz
gekommen bin. Sie versucht, mich damit zu beruhigen, dass man ein Kind ja
auch in den Alltag integrieren kann. Eltern, bei denen sich alles nur noch
um das Kind dreht, seien das eine Extrem, sagt sie, bei anderen laufe es
einfach mit. Ein Kind bedeute nicht das Ende der eigenen Identität.
Mag sein, denke ich, aber sie dringt nicht richtig zu mir durch. Auch, weil
mein Freund und ich nach nicht mal drei Sitzungen merken, dass unsere
Beziehung nicht mehr zu retten ist.
Mit 37 bin ich 2021 also wieder Single und wohne in einer WG in
Berlin-Moabit. Ich fühle mich so jung und frei wie seit Jahren nicht mehr.
Bei meinem Lieblingsvietnamesen lausche ich eines Abends dem Gespräch
zweier Frauen in meinem Alter, von denen die eine gerade von ihrem Freund
verlassen wurde. Sie sitzt am Nachbartisch, und doch habe ich das Gefühl,
dass wir Lichtjahre voneinander entfernt sind. Sie will unter allen
Umständen ein Kind und ihren Wunsch mithilfe einer Samenspende in die Tat
umsetzen. „Sobald ich schwanger bin, kündige ich meinen Job und ziehe
wieder bei meinen Eltern ein“, sagt sie, und mir fallen vor Schreck fast
die Stäbchen aus der Hand.
Dann lerne ich einen neuen Mann kennen. Er sagt von Anfang an, dass er
keine Kinder will. Doch was mich eigentlich beruhigen müsste, löst das
genaue Gegenteil in mir aus. Ich frage mich: Waren die Fronten zwischen
meinem Ex-Freund und mir zum Schluss so verhärtet, dass ich gar nicht
anders konnte, als kein Kind zu wollen? Heißt das, ich will eigentlich
doch?
Ein paar Wochen später bekomme ich einen Anruf von meiner Gynäkologin. „Es
tut mir leid, aber ich habe schlechte Nachrichten“, höre ich sie sagen.
„Laut Ihrer Hormonwerte könnten Sie in den vorzeitigen Wechseljahren sein.“
Bitte, was?
Ich kralle mich an der Fensterbank fest. Ja, mein letzter Zyklus hat mehr
als 60 Tage gedauert, aber ich bin doch erst 37. Ich dachte immer, die
Wechseljahre gehen frühestens mit Mitte vierzig los.
Die Ärztin klärt mich auf: Mein Anti-Müller-Hormon, das die Anzahl der noch
vorhandenen Eizellen anzeigt, sei viel zu niedrig, und – viel
entscheidender – mein follikelstimulierendes Hormon FSH sei viel zu hoch.
Später lese ich, dass eine von 100 Frauen vor dem 40. Lebensjahr ihre
letzte Periode hat, wobei manche Spezialist:innen von einer viermal so
hohen Zahl ausgehen. So weit ist es bei mir allerdings noch nicht. Wenn
meine Ärztin recht hat, befinde ich mich in der Zeit davor, der Zeit des
Wechsels, die auch Perimenopause genannt wird.
In meinem Kopf dreht sich alles. Was bedeutet das für meine Gesundheit?
Werde ich schneller alt? Und kann ich überhaupt noch schwanger werden?
Am Abend fahre ich zu meinem neuen Freund. „Findest du mich noch
attraktiv?“, frage ich, während wir auf dem Boden sitzen, Bier trinken und
Thai-Curry aus kleinen Pappschalen essen. „Klar!“, sagt er und nimmt mich
in den Arm. Ich fühle mich trotzdem hässlich, irgendwie grau. Insgeheim
unterstelle ich ihm, erleichtert zu sein, dass es mit dem Kinderkriegen bei
mir höchstwahrscheinlich nicht klappt.
Ich putze mir die Nase und denke daran, was ohne Kind alles besser geht:
ein Buch schreiben, die Welt bereisen, Lesen, Nachdenken. In mir breitet
sich ein Gefühl der Ruhe aus. Ich glaube, das kommt daher, dass meine
Melancholie endlich einen Ort gefunden hat. Oder es liegt am Bier.
In den Wochen darauf sauge ich alle Informationen über die vorzeitigen
Wechseljahre auf, die ich finden kann. Ich lese von einem erhöhten Risiko,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und Demenz zu bekommen. Mit einem
Schlag fühle ich mich alt und habe all die misogynen Begriffe im Kopf, mit
denen ältere Frauen beschimpft werden: ausgemergelte Ziege, alte Schachtel,
Hexe. Ich schäme mich dafür, weil ich ältere Frauen eigentlich super finde.
Meine Großmutter, die ein richtiger Ladyboss war, meine Mutter, die immer
mehr zu einem wird, die Sängerinnen Françoise Cactus und Peaches, das
feministische Performance-Kollektiv She She Pop, die Schriftstellerin Siri
Hustvedt. Wenn ich an mich in 20 Jahren denke, will ich genauso cool sein
wie sie. Aber eben erst in 20 Jahren!
Und dann bin ich auch noch kinderlos, womöglich für immer. Mehr Stigma geht
kaum als Frau. Im alten Christentum predigten Männer, dass Fortpflanzung
die einzige Existenzberechtigung der Frau sei. Und im Mittelalter wurden
adelige Frauen zuweilen verstoßen, wenn sie keine Kinder kriegen konnten.
Diese drastischen Zeiten sind zwar vorbei, aber auch heute noch ist
Kinderkriegen die Norm, Ausnahmen werden kritisch beäugt. Wie das einzige
kinderlose Paar im Freundeskreis meiner Eltern, das von allen bemitleidet
wurde, weil ihnen angeblich etwas Entscheidendes zu ihrem Glück fehlte.
Dass ihnen ihr riesiges Haus mit Pool und die zahlreichen Fernreisen
reichten, konnte sich niemand so richtig vorstellen.
Dabei hat der britische Verhaltensforscher Paul Dolan erst kürzlich
herausgefunden, dass unverheiratete kinderlose Frauen meist glücklicher
sind und länger leben als Frauen, die sich für eine Familie entschieden
haben. Männer hingegen profitieren von einer Heirat, weil sie so endlich
„zur Ruhe“ kommen – womit der Forscher auch gleich beantwortet hat, warum
es andersherum nicht so ist. Und auch Instagram-Accounts wie „We are
childfree“ oder der New-York-Times-Bestseller „Selfish Shallow and
Self-Absorbed – Sixteen Writers on the Decision Not to Have Kids“ zeigen,
dass man ein wunderbares, ja vielleicht sogar erfüllteres Leben ohne Kinder
haben kann.
Jedenfalls theoretisch.
„Dann hast du halt ein paar Hormone weniger, na und?“, sagt meine
Schwester, als ich ihr bei einem Spaziergang von der Vermutung der Ärztin
erzähle. „Bei Männern spricht man doch auch nicht von Wechseljahren, wenn
ihre Spermienqualität nachlässt.“ Stimmt eigentlich, denke ich. Wie absurd,
dass die alternde Frau pathologisiert wird, während der alternde Mann so
tut, als sei er in den besten Jahren, obwohl bei ihm bereits ab 40
Erektionsprobleme auftreten können und die Lust auf Sex weniger wird.
Gleichzeitig lassen sich die Wechseljahre, ob vorzeitig oder nicht, auch
nicht einfach so abtun. Ihre Symptome sind schließlich sehr real.
Ich würde am liebsten meinen Ex-Freund anrufen und ihm sagen, dass sich
unsere Streite über das Kinderthema zuletzt gar nicht mehr gelohnt haben,
weil ich vermutlich sowieso nur sehr schwer schwanger geworden wäre.
Stattdessen mache ich mir Vorwürfe. Hätte ich mich schon viel früher mit
meinem Körper auseinandersetzen müssen?
Meine Besuche beim Frauenarzt konnte ich lange an einer Hand abzählen, und
wenn es vor der Periode mal zwickte, nahm ich eine Tablette. Auch, als die
Beschwerden immer stärker wurden, verbuchte ich sie unter PMS, dem
Prämenstruellen Syndrom: lästig, aber kein Grund zur Sorge. Die spannenden
Brüste, die Stimmungsschwankungen, die unregelmäßige Periode, die
Hitzewallungen, die Schlafstörungen – ich nahm sie einfach hin. Dass mir
mein Körper damit möglicherweise etwas sagen wollte, hörte ich nicht.
Als ich meiner Mutter erzähle, dass ich eventuell frühzeitig in den
Wechseljahren bin, sagt sie, dass das bei einigen Frauen in unserer Familie
so ähnlich war. Absurd, dass ich das erst jetzt erfahre. Aber darüber zu
sprechen ist eben immer noch ein Tabu.
Ich ärgere mich, dass ich mich durch mein jahrelanges Zögern in eine
Situation hineinmanövriert habe, in der ein eigenes Kind von Tag zu Tag
unwahrscheinlicher wird. Wobei: Bin ich wirklich alleine schuld daran? Was
ist mit der Verantwortung unserer Gesellschaft, die immer noch nicht
familienfreundlich genug ist, um uns Frauen davon zu überzeugen, dass es
eine gute Idee ist, Mutter zu werden?
Oder hatte ich doch recht damit, mich all die Jahre an kinderlosen Frauen
zu orientieren? An Virginia Woolf, die davon überzeugt war, dass eine Frau
zuallererst ihren eigenen Raum und ihr eigenes Geld braucht, um sich frei
entfalten zu können. Oder Simone de Beauvoir, die der Meinung war, dass
sich eine Frau vor der Mutterschaft hüten solle, sie sogar für Sklaverei
hielt. Vielleicht bin ich von den vielen Mommy-Bloggerinnen und
Designerkinderwagen in meiner Nachbarschaft schon so gehirngewaschen, dass
ich mit einem Mal etwas will, wogegen ich mich aus guten Gründen gewehrt
habe.
Um mich abzulenken, gehe ich auf ein Punkkonzert. Schon nach zehn Minuten
bin ich klatschnass von der Bierdusche. Ich tanze, hüpfe und werfe mich
gegen fremde Körper und fühle mich für einen Abend so befreit wie schon
lange nicht mehr. Ich bin keine Reproduktionsmaschine mit Brüsten und
Eierstöcken, ich bin ein Mensch. Doch ich schaffe es nicht, dieses
Freiheitsgefühl in den Alltag hinüberzuretten. Wohin ich auch blicke,
überall geht es ums Kinderkriegen.
Bei der Arbeit fällt mir plötzlich auf, dass ein paar meiner
Kolleg:innen öfter schon um 16.30 Uhr Schluss machen, um ihre Kinder von
der Kita oder Schule abzuholen, und auch wenn ich glaube, dass ihr
Feierabend anstrengender wird als meiner, bin ich neidisch, dass sie früher
gehen können. Und um spontan mit jemandem ins Theater zu gehen, muss ich
ewig durch meine Kontaktliste scrollen.
Auch bei unseren Familienfeiern krabbeln, brabbeln und krähen wieder vier
Kleinkinder im Haus meiner Eltern. Ein Déjà-vu für meine Mutter – und eine
Herausforderung für mich. Denn es ist zwar irgendwie toll, mit meinem
Bruder und meinen Schwägern Bier aus Silberbechern zu trinken, während
meine Schwestern und meine Schwägerin im oberen Stock im Dunkeln sitzen und
stillen, aber im Gegensatz zu mir haben die Männer beides: die Kinder und
das Bier.
Dann – die vorherige Beziehung dauerte nicht mal ein Jahr – tritt ein neuer
Mann in mein Leben. Er hat bereits ein Kind, und in unseren ersten
Nachrichten bin ich genervt, dass ich mich danach richten muss, wann er
seinen Sohn zu Besuch hat und wann nicht. Aber dann lerne ich den Jungen
kennen und habe ihn auf Anhieb gern. Zum ersten Treffen bringe ich
Dinosaurier-Tattoos und Kuchen mit, er freut sich. Nachdem der Kuchen alle
ist, hat er einen Schreianfall. Und auch sonst schwankt unser Verhältnis
stark, mal will er, dass ich weggehe, dann nimmt er wie selbstverständlich
meine Hand. Wenn er mich ablehnt, reißt jedes Mal ein kleines Stück von
meinem Herzen ab.
Ich habe weiter Zyklusbeschwerden. Jemand empfiehlt mir eine Frauenärztin,
die auf Hormone spezialisiert ist. Sie arbeitet – natürlich – in einem
Kinderwunschzentrum. Im Wartezimmer sitzen sehr blasse und faltige Paare.
Ich gucke noch mal hin und erschrecke mich. Die sind ja genauso alt wie
ich.
Meine neue Gynäkologin ist eine resolute Frau ohne Kinder. Sie guckt sich
meine Hormonwerte an und sagt: „Ach, wissen Sie, manchmal ist man ohne
Kinder besser dran.“ Ich solle „es ein bisschen sportlich sehen“. Denn
vielleicht bessern sich meine Werte ja auch wieder. Und wenn sie sich
verschlechtern, könne man das Östrogendefizit mit bioidentischen Hormonen
ausgleichen, um mögliche Krankheitsrisiken zu reduzieren. Das wird Frauen,
die zu früh in die Wechseljahre kommen, grundsätzlich empfohlen.
„Kann ich denn überhaupt noch schwanger werden?“, frage ich.
Die Ärztin nickt. Schwanger werden könne ich so lange, bis das letzte Ei
gesprungen sei, wenn auch mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit.
Ich erinnere mich, wie ich Weihnachten für all die Kinder Geschenke gekauft
habe, die nicht meine sind.
Ich denke daran, wie zärtlich mein Freund seinem Sohn die Zähne putzt. Und
daran, wie meine Schwester immer sagt, dass die Liebe zu ihrer Tochter
größer sei als jede Liebe, die sie bisher für jemanden empfunden hat.
Ich habe keine Kinder.
Ich habe nicht mal einen Hund.
Aber hey, ich bin flexibel und man kann mich dort einsetzen, wo ich
gebraucht werde.
Habe ich durch meine panische Angst vor der westdeutschen
Einfamilienhausfalle meinen Kinderwunsch verdrängt? Oder durch meine
Karriere?
Wobei, welche Karriere?
„Dein Baby ist dein Roman“, sagt mein neuer Freund.
„Dazu müsste ich ihn aber endlich schreiben“, sage ich.
Ostern verbringen wir zusammen bei meiner Familie. Vier Tage lang dreht
sich alles um die Kinder. Wir färben Eier, wir suchen Eier, wir essen Eier,
wir fahren mit einem Kind in die Notaufnahme, weil es zu viele Eier
gegessen hat. Wie viele Eier ich wohl noch habe?
Als ich meiner Mutter erzähle, dass eines ihrer Enkelkinder vor Wut das
Mobile über dem Wickeltisch kaputt getreten hat, fühlt sich meine Schwester
in ihrem Erziehungsstil angegriffen und fährt mich an, dass ich mich nicht
einmischen soll. Mir platzt der Kragen. Wozu bin ich tagelang Statistin in
meinem eigenen Elternhaus gewesen und habe meinen Namen gegen „Tante Anna
hier“, „Tante Anna da“ eingetauscht, wenn ich zum Dank für meine Mühen …
Ende angeschrien werde?
Ich sage: „Immer diese Scheiß-Mütter.“
Später vertragen wir uns wieder, doch ich fühle mich allein. Ich bin nicht
mehr in der Mitte, ich bin am Rand. Als würden meine Schwestern und ich
plötzlich auf zwei verschiedenen Planeten leben, wo sich die eine Spezies
über die andere aufregt oder neidisch hinüberlinst, was drüben so alles
möglich ist.
Meine Hormonwerte schwanken. Mal sind sie so gut, dass mir meine neue
Frauenärztin eine winzige Chance ausrechnet, dass es auf natürlichem Weg
noch klappen kann, dann wieder so schlecht, dass sie sagt: „An Ihrer Stelle
würde ich mich von einem eigenen Kind verabschieden.“ Ob ich wirklich in
den vorzeitigen Wechseljahren bin, ist bis heute nicht ganz klar.
Ich treffe eine Entscheidung. Ich will es wenigstens probiert haben.
Mein neuer Freund zögert. Ich verstehe ihn, immerhin kennen wir uns noch
nicht lange und er hat schon ein Kind. Aber ich werde nicht zulassen, dass
sich mein Wunsch noch einmal in Luft auflöst. Ein Wunsch, der sich bei mir
anscheinend immer nur dann einstellt, wenn mein Kopf kurz mal Sendepause
hat. Oder mit anderen Worten: wenn ich frisch verliebt bin. Einerseits
erschreckend, dass ich offenbar ein Steinzeitmensch bin, der zwar aufrecht
gehen kann, aber ansonsten nichts gelernt hat. Andererseits kann ich mir
diese kleine hormonelle Unvernunft jetzt, mit einer eigenen Wohnung und
einem festen Gehalt, auch erlauben.
Und wenn es nicht klappt, ist es auch okay. Dann konzentriere ich mich aufs
Schreiben und reise um die Welt. In der Nebensaison, wenn gerade keine
Schulferien sind.
Ätsch.
2 Sep 2023
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## AUTOREN
Anna Fastabend
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Frauen, die keine Mutter sein wollen, wird suggeriert, dass es ihnen an
etwas mangle. Denn gute kinderlose Vorbilder gibt es immer noch zu wenig.
Doku „Feminism WTF“ im Kino: Überzeugendes Gegengift
Katharina Mücksteins Film „Feminism WTF“ ist eine Standortbestimmung des
Feminismus. Angeregt wurde der Dreh durch eine #MeToo-Welle.
Ausstellungsmacherin über Spurensuche: „Mutterschaft geht jeden an“
Denken Frauen heute anders übers Muttersein? Und die Männer?! Eine
Gruppenausstellung in Bremerhaven interessiert sich für den gewandelten
Diskurs.
Ausstellung zu Mutterschaft in der Kunst: Kunst mit Kind
Originelle Perspektivwechsel: Die Ausstellung „Motherhood“ in Syke zeigt
beeindruckend gegenwärtige Arbeiten zum uralten Thema der Mutterschaft.
Neues Buch über das Muttersein: Perfektionismus deutscher Mütter
Die Journalistin Mareice Kaiser hat ein Buch über modernes Muttersein
geschrieben. Unsere Autorin irritieren die viel zu hohen Ansprüche
deutscher Mütter an sich selbst.
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