| # taz.de -- Am rechten Rand der CDU: Den Resonanzboden rauben | |
| > In der CDU spielen weder Maaßen noch die Werte-Union eine Rolle. | |
| > Geschickt inszenieren sie sich trotzdem als inner-parteiliche Opposition | |
| > – noch. | |
| Bild: Muss der neue Chef der Werte-Union bald sein Parteibuch abgeben? Schön w… | |
| Friedrich Merz wäre dann so weit. Erstmals spricht der CDU-Chef auch | |
| persönlich von der Möglichkeit eines Parteiausschlussverfahrens gegen | |
| Hans-Georg Maaßen. Reichlich spät und erst mal nur im Konjunktiv, aber | |
| immerhin. Die rechtlichen Hürden für einen solchen Ausschluss sind zwar | |
| hoch und der Erfolg nicht garantiert. Inzwischen bescheinigt aber selbst | |
| Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang seinem Vorgänger eindeutigen | |
| Antisemitismus. | |
| Dass Maaßen erheblich gegen Parteigrundsätze verstößt und damit die | |
| Bedingung für [1][den Ausschluss] erfüllt, ist also keine abwegige | |
| Einschätzung. Ein erfreulicher Nebeneffekt, den der Rauswurf hätte: Sein | |
| Parteibuch würde Maaßen nicht länger als Verstärker dienen. Eigentlich | |
| haben weder er noch die [2][Werte-Union, zu deren Vorsitzendem] er am | |
| Samstag gewählt wurde, eine wirkliche Relevanz. | |
| Der 60-Jährige hat innerhalb der CDU selbst kein Amt inne und fuhr als | |
| Direktkandidat bei der letzten Bundestagswahl eine deutliche Niederlage | |
| ein; die Werte-Union ist ein Verein außerhalb der Parteistruktur und hat | |
| auch jenseits von Maaßen keine Mitglieder, die in der CDU relevante | |
| Positionen innehaben. | |
| Mediale Aufmerksamkeit erhalten weder die Gruppierung noch ihr neuer Chef | |
| wegen ihres tatsächlichen Einflusses, sondern wegen ihrer Inszenierung als | |
| innerparteiliche Opposition – vergleichbar mit [3][Boris Palmer bei den | |
| Grünen] und einst Thilo Sarrazin bei der SPD. Entsprechend wäre es mit dem | |
| Ausschluss von Maaßen nicht getan. Auch der Werte-Union müsste die CDU den | |
| Resonanzboden nehmen. | |
| Sie hätte die Möglichkeit dazu, indem sie die Mitgliedschaften in der | |
| Partei für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der rechten Splittergruppe | |
| erklärt. Damit könnte sie nach außen sichtbar machen, dass Partei und | |
| Verein nichts miteinander verbindet. Erhofft sich Friedrich Merz insgeheim | |
| nicht doch, mit Hilfe der Werte-Union Wähler*innen vom rechten Rand | |
| einzubinden, wäre das der logische nächste Schritt. | |
| 29 Jan 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Tobias Schulze | |
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