| # taz.de -- UN-Generalversammlung verurteilt Krieg: 141 Staaten gegen Putin | |
| > Mit deutlicher Mehrheit verurteilt die UN-Generalversammlung den | |
| > russischen Angriffskrieg. Nur vier Staaten stimmen mit Russland. | |
| Bild: Abstimmung in der UNO: Russland ist isoliert wie noch nie ein ständiges … | |
| Berlin taz | Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich und sein Land mit | |
| dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine international so | |
| weitgehend isoliert, wie es eins der fünf ständigen Mitglieder des | |
| UNO-Sicherheitsrates nie zuvor war. In einer am Mittwochabend auf einer | |
| [1][Dringlichkeitssitzung] der UNO-Generalversammlung verabschiedeten | |
| Resolution forderte eine knappe Dreiviertel-Mehrheit von 141 der 193 | |
| UNO-Mitgliedstaaten von Russland einen „sofortigen Waffenstillstand“ sowie | |
| den „sofortigen, bedingungslosen und vollständigen Rückzug“ seiner | |
| Streitkräfte aus der Ukraine. | |
| Neben Russland stimmten lediglich Belarus, Nordkorea, Syrien und Eritrea | |
| gegen die Resolution. 35 Staaten enthielten sich, darunter neben | |
| [2][China], [3][Indien] und Iran auch Länder wie Kuba, Venezuela oder | |
| Nicaragua, die bei vergangenen Abstimmungen meist die Position Russlands | |
| unterstützt hatten. | |
| In der Resolution heißt es, „die militärischen Angriffe der russischen | |
| Streitkräfte“ hätten „ein Ausmaß erreicht, das die internationale | |
| Gemeinschaft seit Jahrzehnten in Europa nicht mehr erlebt“ habe. | |
| Mit der Resolution „bekennt sich die internationale Gemeinschaft zur | |
| Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territorialen Integrität der | |
| Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen“. Die Regierung | |
| Putin wird aufgefordert, ihre am 21. Februar verkündete „Anerkennung“ der | |
| beiden ostukrainischen Teilrepubliken Donezk und Luhansk wieder rückgängig | |
| zu machen. Zudem wird in der Resolution der Befehl des russischen | |
| Präsidenten verurteilt, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere | |
| Alarmbereitschaft zu versetzen. | |
| ## Russlands Botschafter gibt sich unbeeindruckt | |
| Die Mehrheit fiel auch deshalb so deutlich aus, weil der Angriffsbefehl von | |
| Putin gegen die Ukraine [4][noch während der Dringlichkeitssitzung des | |
| Sicherheitsrates] zur Verhinderung dieses Krieges am Abend des 23. Februar | |
| (New Yorker Zeit) erfolgte – eine negative Premiere in der Geschichte der | |
| UNO. Dieses Verhalten der Regierung Putin wurde von sehr vielen | |
| Mitgliedsstaaten als böser Affront gegen die Weltorganisation wahrgenommen. | |
| In der zweitägigen Debatte, die der Abstimmung in der Generalversammlung | |
| vorausging, hatten sich BotschafterInnen von über 120 Staaten zu Wort | |
| gemeldet. Russlands UNO-Botschafter Wassili Nebensja hatte die anderen | |
| UNO-Staaten in der Debatte zur Ablehnung der Resolution aufgerufen mit der | |
| Begründung, sie könne „zu weiterer Eskalation beitragen“. | |
| Nach seiner Abstimmungsniederlage gab sich der Botschafter unbeeindruckt. | |
| Die Entscheidung der UNO-Generalversammlung werde es der russischen | |
| Regierung „nicht erlauben, militärische Aktivitäten zu beenden“. Vielmehr | |
| könne die Resolution „radikale Kräfte“ und „Nationalisten“ in Kiew | |
| ermutigen, behauptete Nebensja. | |
| 3 Mar 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Andreas Zumach | |
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