# taz.de -- Deutsche-Wohnen-Chef im Interview: „Das wird immer falsch interpr… | |
> Das linksalternative Milieu sei ihm nicht völlig fremd, sagt Michael | |
> Zahn, Chef der Deutsche Wohnen. Doch fürs Enteignungsvolksbegehren hat er | |
> kein Verständnis. | |
Bild: Gibt sonst eigentlich kaum Interviews: Michael Zahn, Chef der Deutsche Wo… | |
taz: Herr Zahn, auf Mietendemonstrationen laufen Menschen mit, die Masken | |
mit Ihrem Gesicht tragen. Wie lebt es sich denn so als einer der offenbar | |
meist gehassten Menschen der Stadt? | |
Michael Zahn: Ich bekomme sehr hässliche E-Mails. Und in Kreuzberg musste | |
ich letzte Woche zum ersten Mal einen Sicherheitsmann mitnehmen. | |
Mit dem sind Sie auch heute Morgen zu uns zur taz gekommen. Sind Sie | |
persönlich bedroht worden? | |
Da geht es mir nicht viel besser als Politikern. Das ist sehr belastend. | |
Vielleicht müssen Sie sich über Ihr Leben in Berlin auch bald keine Sorgen | |
mehr machen: „Investoren wie die Deutsche Wohnen möchte ich gern | |
vergrätzen“, hat Rouzbeh Taheri, der Sprecher des Volksbegehrens „Deutsche | |
Wohnen & Co. Enteignen“, jüngst gesagt. | |
Auch wenn es Sie überrascht, möchte ich zunächst mal etwas Positives zu | |
dieser Initiative sagen: Ich fand erstens gut, dass Herr Taheri sich | |
neulich ganz klar von Gewalt distanziert hat. | |
Sie meinen, als zwei Firmenautos angezündet wurden? | |
Genau. Und zweitens: Ich habe auch mal in einer WG gewohnt, ich habe lange | |
in Freiburg gelebt, ich habe dort gegen ein Atomkraftwerk demonstriert, das | |
ist auch eine Facette meines Lebens. Das linksalternative Milieu ist mir | |
nicht völlig fremd. Für mich zeigen diese aktuellen harten Diskussionen, | |
dass wir an einer Sollbruchstelle stehen, insgesamt als Gesellschaft. | |
Was meinen Sie damit? | |
Wohnen ist ein wichtiges Thema. Und natürlich haben die Leute ein Gespür | |
dafür, wenn die Dinge in die falsche Richtung laufen. Es gibt Menschen, die | |
finden keine Wohnung, Familien können sich nicht verändern, andere sehen in | |
ihrer Stadt keine Perspektive mehr. Das ist ein Zustand, den man nicht | |
akzeptieren kann. | |
Es gibt sehr viele Menschen, die sagen, dass Sie beziehungsweise die | |
Deutsche Wohnen mit schuld sind an diesem Zustand. Wie erklären Sie sich | |
denn Ihren schlechten Ruf? | |
Es sind schlaue Leute, die diese Kampagne, uns beispielhaft als Vermieter | |
im Namen führend, betreiben. Mit uns als börsennotiertem Unternehmen kann | |
man mehr Reichweite erzielen. Taheri von der Initiative hat selbst klar | |
gesagt: Die Deutsche Wohnen sei gar nicht das schlimmste Unternehmen, aber | |
das größte. | |
„Nicht das schlimmste Unternehmen, aber das größte unter den schlimmsten“, | |
um genau zu sein. Sie meinen, die ganze Wut, der ganze Ärger liegt nur an | |
einer Kampagne? | |
Unser Geschäftsmodell in den letzten Jahren war, große Wohnungsbestände | |
aufzukaufen und zu bewirtschaften. Und da ging es nicht um Luxusbestände. | |
Wir haben teilweise Zustände angetroffen, die baulich nicht tragbar sind, | |
und wir versuchen das zu verändern. Also sanieren wir die Wohnungen. | |
Mit dem Ergebnis, dass die Miete steigt. | |
Wenn wir modernisieren, achten wir auf soziale Ausgewogenheit. Wir haben im | |
vergangenen Jahr mehr als zehn Vereinbarungen mit Bezirken zu konkreten | |
Modernisierungsvorhaben abgeschlossen, in denen wir schriftlich versichert | |
haben: Wir werden die Bewohner, die sich keine Modernisierung leisten | |
können, anders behandeln. Wir kappen die Modernisierungsumlage. Und das | |
gelingt uns gut, sehr gut. | |
Aber diese Vereinbarungen sind doch erst entstanden, nachdem die Mieter an | |
vielen Orten auf die Barrikaden gegangen sind. | |
Nein, mit Protest hatte das nichts zu tun. | |
Wirklich? Wenn wir uns etwa die Otto-Suhr-Siedlung in Kreuzberg anschauen? | |
Da lief das ganz konkret folgendermaßen: Wir sind in einem ersten Schritt | |
auf den Bezirk zugegangen und haben unsere Modernisierungsabsichten | |
offengelegt. Der Bezirk hat dann ohne Rücksprache das ganze Gebiet zum | |
Milieuschutz gemacht, wodurch einige der Maßnahmen nicht mehr erlaubt sind. | |
Da haben wir vorgeschlagen: Wir machen die Maßnahmen, legen die Kosten aber | |
nicht auf die Mieter um. Das ist Teil der Vereinbarung mit dem Bezirk. Wenn | |
ich mir heute anschaue, wer in der Siedlung tatsächlich ausgezogen ist, | |
dann ist das ein kleiner einstelliger Prozentsatz. | |
Die Otto-Suhr-Siedlung ist eines der ärmsten Gebiete in Berlin. Die meisten | |
Mieter dort haben wohl schlicht keine Alternative. | |
Aber es ist doch so: Wenn die Miete durch die Umlage 30 Prozent des | |
Haushaltsnettoeinkommens überschreitet, wird die Umlage gekappt. Wir | |
brauchen auch in Kreuzberg einen guten Kontakt zu den Mietern. Das ist doch | |
gar nicht in unserem Interesse, wenn es da Konflikte gibt. Und wie gesagt: | |
Viele Wohnungen haben wir in einem vernachlässigten Zustand übernommen. | |
Das mag ja sogar sein. Aber der Vorwurf ist auch: Mit Ihrer Firma gibt es | |
bei Problemen keinen Ansprechpartner mehr. Auf Heizungsausfälle | |
beispielsweise werde wochenlang nicht adäquat reagiert. | |
Wir hatten vor zwei Jahren tatsächlich ein echtes Problem mit | |
Heizungsausfällen. Da sind wir unseren eigenen Qualitätsansprüchen nicht | |
gerecht geworden. Das Thema Heizungen hatten wir komplett auf Drittfirmen | |
übertragen … | |
Und die haben sich nicht gekümmert? | |
Das Problem war, dass wir überhaupt keine Kontrolle mehr hatten. Wir | |
wussten teilweise gar nicht, dass die Heizung ausgefallen ist. Diese völlig | |
unbefriedigende Ausgangslage hat dazu geführt, dass wir komplett neu | |
strukturiert und stark investiert haben. Wir haben mittlerweile einen | |
24-Stunden-Service, wir stellen zum Beispiel Radiatoren zur Verfügung oder | |
nutzen mobile Heizanlagen. | |
Das ist ja auch Aufgabe einer Vermieters, sich um so etwas zu kümmern. | |
Ja, aber lassen Sie mich noch sagen: Auch vor zwei Jahren sind nicht bei | |
120.000 Wohnungen die Heizungen ausgefallen, sondern bei viel weniger. Aber | |
klar, das war für die Betroffenen eine echte Katastrophe. Das kann heute | |
bei uns so nicht mehr passieren. Denn wir haben unsere Prozesse verbessert. | |
Es gibt mittlerweile mehr als zwanzig Protestinitiativen von | |
Deutsche-Wohnen-Mietern. Wenn Sie das alles so gut händeln, wie Sie sagen – | |
woran liegt das denn dann? | |
Bei der Mieterkommunikation haben wir definitiv noch viel | |
Verbesserungspotential. Da will ich überhaupt nicht widersprechen. Wir | |
haben uns lange nicht so um unsere Mieter kümmern können, so wie wir es | |
hätten machen müssen | |
Wie kann das sein bei einem Wohnungsunternehmen? | |
Dazu ist ein Blick zurück wichtig: Wir kommen als Unternehmen aus der | |
Krise. 2007 haben sich Deutsche Wohnen und Gehag zusammengeschlossen. | |
Unmittelbar danach kam die Finanzkrise, die uns schwer getroffen hat. Wir | |
standen damals am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds. Für uns war es | |
seitdem wichtig, uns auf die Investoren zu konzentrieren. Das war | |
vielleicht etwas zu einseitig. | |
Irgendwie komisch: Da ist ein riesiger Konzern mit viel Geld und | |
entsprechenden Kommunikationsmöglichkeiten. Und der kann völlig grundlos in | |
so schlechtes Licht gerückt werden? Ist es nicht eher so, dass Sie es | |
bisher gar nicht nötig hatten, etwas gegen diesen Ruf zu tun, weil Sie | |
aufgrund der Marktlage sowieso alles vermietet bekommen? | |
Kommunikationsmöglichkeiten haben wir, aber ich bin nicht der | |
Marketingmensch, der auf die Bühne rennt und sagt, alles ist toll. Jetzt | |
aber sind wir an einem Punkt, in dem ich rausgehe und versuche, die | |
Kampagnen gegen uns zu versachlichen. Ich will ja diese Diskussionen nicht | |
abwürgen. Ich glaube, ohne außerparlamentarische Opposition passiert in | |
diesem Land gar nichts mehr. | |
Der Deutsche-Wohnen-Chef als APO-Fan? | |
Wir haben im Politikapparat eine große Trägheit, egal ob bei der | |
Flüchtlingskrise, der Dieselkrise oder der Wohnungskrise. Wir reden viel, | |
aber es passiert wenig. Was ich in der Politik vermisse, ist | |
Führungsstärke. | |
Wenn Sie von gesellschaftlicher Verantwortung sprechen: Hat die Deutsche | |
Wohnen aus Ihrer Sicht denn eine Mitverantwortung für die | |
Wohnraumversorgung auch der ärmeren Bevölkerung? | |
Natürlich haben wir Verantwortung in der Stadt und für die Stadt. Unseren | |
größten zusammenhängenden Bestand haben wir in Hellersdorf, einem Bezirk | |
mit vielen sozialen Problemen. Sprechen Sie mal mit der Bezirksstadträtin, | |
was wir da alles Positives für den Bezirk machen. | |
Aber da wollen Sie das Quartier ja auch entwickeln, wie es in der Sprache | |
Ihrer Geschäftsberichte heißen würde. | |
Fakt ist: Wir bedienen nicht das Luxussegment. Wir haben unsere größten | |
Bestände in den Außenbezirken. Und ich sage, dass der Großteil unserer | |
Wohnungen heute bezahlbar ist und bezahlbar bleibt. Außerdem leisten wir | |
einen positiven Beitrag, indem wir neu bauen. Das Problem ist einfach, dass | |
es zu wenige Wohnungen gibt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir | |
als Wohnungswirtschaft über Quoten für benachteiligte Gruppen nachdenken. | |
Was meinen Sie damit? | |
Dass wir für ganz bestimmte Zielgruppen Wohnungen bereitstellen. Das hilft | |
einkommensschwachen Haushalten, nicht die Mietpreisbremse. Ich kritisiere | |
die Mietpreisbremse, insbesondere weil ich sie nicht für sozial angemessen | |
halte und weil es uns im Wohnungsneubau überhaupt nicht hilft. | |
Sie würden Wohnungen bereitstellen? | |
Machen wir heute auch schon, wir übernehmen ja gesellschaftliche | |
Verantwortung. | |
Ziehen denn da Ihre Aktionäre mit? Die wünschen sich doch vermutlich, dass | |
Sie den maximalen Gewinn aus der Vermietung herausholen. | |
Unsere Aktionäre stützen unser Vorgehen, ja. Sie müssen auch wissen: Die | |
Deutsche Wohnen schüttet im Verhältnis von den großen börsennotierten | |
Wohnungsunternehmen in Deutschland die niedrigste Dividende aus. Von | |
unseren Mieteinnahmen haben wir mehr als die Hälfte in unsere Immobilien | |
reinvestiert. Und unsere Investoren sind damit einverstanden. | |
Sie sind gegen die Mietpreisbremse, Sie klagten gegen den Mietspiegel. Ist | |
es da nicht nachvollziehbar, dass Ihre Mieter besonders zittern? | |
Das wird immer falsch interpretiert: Wir klagen nicht gegen den | |
Mietspiegel, wir wollen einen rechtssicheren Mietspiegel. Nicht nur ein | |
Mieter hat Rechte, auch ein Vermieter. Ja: Ich kritisiere den Berliner | |
Mietspiegel in seiner jetzigen Form. Aber selbstverständlich wenden wir ihn | |
an … | |
… mit Ihrer Klage sind Sie ja auch gescheitert … | |
… und ich kritisiere eine Politik, die immer über bezahlbares Wohnen | |
spricht, aber noch nie gesagt hat, wie das aussehen soll, über was für eine | |
Miete wir da eigentlich konkret reden. | |
Das stimmt doch nicht: Beispielsweise in der kooperativen Baulandverordnung | |
ist ein durchschnittlicher Quadratmeterpreis von 6,50 Euro festgeschrieben, | |
in einem Rahmen von 6 bis 7,50 Euro. | |
Das Berliner Baulandmodell schreibt 30 Prozent Sozialwohnungen vor. Wenn so | |
viele Wohnungen für 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden müssen, | |
muss ich für den Rest mittlerweile bis zu 16 Euro nehmen, damit sich das | |
rechnet. Ist das fair? Ist das sozial nachhaltig? | |
Was sind denn Ihre Vorstellungen von sozial fair? | |
In Potsdam haben wir einen Neubau fertig gestellt, da sind wir bei 10,50 | |
Euro durchschnittlich. Man muss unterschiedliche Angebote machen. Mit der | |
Mietpreisbremse spielt es überhaupt keine Rolle mehr, ob ein Mieter einen | |
dicken Mercedes fährt oder jemand sich noch nicht mal ein Fahrrad leisten | |
kann. | |
Nun gibt es aber mehr Fahrräder als dicke Mercedes-Autos – für diese Gruppe | |
muss es doch ein viel größeres Angebot geben. 10,50 Euro sind als | |
Durchschnittspreis doch immer noch nicht bezahlbar. | |
Wir reden zu viel über Quadratmetermiete, wir sollten mehr über eine | |
absolute Miete einer Wohnung reden. Sollte nicht eine Bruttowarmmiete von | |
800 Euro für eine gut geschnittene Zweieinhalbzimmerwohnung bezahlbar sein? | |
Das ist fast die Hälfte eines taz-Nettogehalts – das ist für viele eben | |
nicht bezahlbar. | |
Die Mieten sind hoch, weil sich die Baukosten massiv nach oben bewegt | |
haben. Der Staat verursacht über ein Drittel der Kosten durch Steuern und | |
Abgaben. Wenn man meint, dass Wohnen ein Grundrecht ist – warum nimmt man | |
dann auf jede Bauleistung 19 Prozent Umsatzsteuer? Warum sagt man nicht: | |
Wir verzichten mal eine Zeit lang für den Neubau auf diese 19 Prozent? | |
Wir reden aber über das Land Berlin, das kann keine Bundessteuern | |
aussetzen. Und hier ist zu klären: Was soll denn mit denen sein, die diese | |
800 Euro nicht stemmen können? Oder sagen Sie: Es gibt eben kein Recht auf | |
Wohnen in Berlin? | |
Derjenige, der wirklich seine Miete nicht zahlen kann, benötigt | |
Unterstützung. Aber die Stadt wird immer voller, der Platz knapper. | |
Vielleicht müssen sich Mieter künftig in der Wohnfläche anpassen. | |
Und das heißt? | |
Wir müssen ökonomischer bauen, kleinere Wohnungen, die auf 80 Quadratmetern | |
genauso funktional sind wie jetzt auf 100. | |
Das wären 20 Prozent-Einsparung, die in Kürze auch wieder weg wären – die | |
Mietentwicklung liegt doch weit über der Einkommenssteigerung. | |
Wenn Wohnungswirtschaft und Politik zusammenarbeiten würden, könnte man in | |
einer konzertierten Aktion z. B. entscheiden, in einer Übergangsphase von | |
einigen Jahren einkommensabhängig auf Mietsteigerungen zu verzichten. | |
In einer Umfrage zu Jahresbeginn haben über die Hälfte der Berliner gesagt, | |
dass sie die Enteignung großer Wohnungsunternehmen richtig fänden. Sich für | |
einen so radikalen Weg auszusprechen – ist das für Sie auch bloß Folge | |
einer geschickten Kampagne? | |
Ich glaube nicht, dass die Hälfte der Berliner für eine Enteignung ist. | |
Diese Kampagne ist massiv auch durch einzelne Medien betrieben worden. Wenn | |
ich teilweise sehe, wie über uns berichtet wird – wir wurden ja | |
systematisch dämonisiert. Die Art und Weise der Kampagne ist sehr plakativ, | |
sehr einfach, sehr oberflächlich. | |
Sie ist erfolgreich. | |
Was ist denn erfolgreich? | |
Mehrheiten zu gewinnen. | |
Ist die Abstimmung zum Brexit ein Erfolg? Da waren die Austrittsbefürworter | |
in der Mehrheit, weil sie vorher ganz plakativ beeinflusst wurden. Ich | |
lehne das ab. Diese Enteignung hätte mit unserem Rechtsstaat nichts zu tun. | |
Sie ist auch davon getrieben, dass die Gesellschaft immer | |
wirtschaftsfeindlicher wird. Rot-Rot-Grün hat die Privatwirtschaft aufs | |
Abstellgleis gestellt. | |
Die Fraktionschefs von CDU und FDP haben sich jüngst auch nicht sonderlich | |
lobend über die Deutsche Wohnen geäußert. Unrechtmäßig, sagen Sie? Warum? | |
Eigentum ist zu schützen, das steht im Grundgesetz | |
Dort steht in Artikel 15 aber auch, dass „zum Zwecke der | |
Vergesellschaftung“ enteignet werden darf. Und darauf stützt sich das | |
Volksbegehren. | |
Wir vertrauen auf unseren Rechtsstaat. Die Enteignung wird nicht kommen. | |
Aber wenn die Kampagne so weitergeht, wird Deutschland erheblich Schaden | |
nehmen. | |
Denken Sie, dass die Enteignungsdebatte auch andere Investoren abschreckt? | |
Selbstverständlich. Das, was jetzt hier passiert, das sorgt für große | |
Verunsicherung. Ich kenne viele Projektentwickler, die sagen: Ich mache | |
nichts mehr in Berlin. | |
Grünen-Chef Werner Graf sagte gestern in unserem Interview: Man habe den | |
Grünen in Kreuzberg immer vorgeworfen, Investoren abzuschrecken – doch | |
stattdessen hätten sie alle kommen wollen, Mercedes, Universal, Google. | |
Mit dieser Haltung schadet sich Berlin selbst. Gerade sind ja alle in der | |
Stimmung, dass es uns gut geht, die Steuereinnahmen sprudeln. Aber wir | |
haben auch schon andere Zeiten erlebt. Warum musste denn Berlin damals die | |
GSW-Wohnungen verkaufen, die heute uns gehören? Nicht weil das Land wollte, | |
sondern weil es musste. | |
Was ist von Ihnen in den nächsten Monaten in der Enteignungsdebatte zu | |
erwarten? | |
Wir versuchen, in einen sachlichen Dialog zu kommen – mit allen, die mit | |
uns diskutieren möchten. Auch ich werde stärker als bisher die Bühne | |
suchen. Aber ansonsten werde ich bei meinem Stil bleiben: konstruktiv und | |
respektvoll und sicher nicht so plakativ wie die Gegenseite. | |
4 Apr 2019 | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
Malene Gürgen | |
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