Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Tierliebe geht durch den Darm
> Wie wichtig die Darmflora für unser Wohlbefinden ist, wird immer
> bekannter. Für vegan lebende Menschen sind das gute Nachrichten.
Bild: Im Darm sollte man sich auskennen, um gesünder zu leben
Giulia Enders, angehende Ärztin und Autorin des Bestsellers „Darm mit
Charme“, sprach neulich [1][in einem Interview] ein hochinteressantes Thema
an. Wie nämlich der Zustand unserer Darmflora unsere Psyche beeinflusst.
Sie frage sich, ob „die zunehmende Wut vieler Menschen und negative
Gedanken nicht auch ein Stück weit daher kommen könnten, dass ihr Darm
nicht im Gleichgewicht ist“. Es gebe ernstzunehmende Hinweise darauf, dass
„falsche oder fehlende Bakterien im Darm so eine Wirkung auf die Psyche
haben können …“
In der Tat gibt es jede Menge neue Erkenntnisse über die Verbindung von
Darm und psychischem Befinden. Die Abermilliarden Bakterien in unserem Darm
sollen einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Gehirnfunktionen ausüben. So
ergab [2][eine Studie der Universität Oxford], dass eine ausgeglichene
Darmflora sich positiv auf unsere Stressreaktionen, sowie auf Angst- und
Spannungszustände auswirkt. Eine drastisch reduzierte Darmflora hingegen
macht sich negativ bemerkbar.
Auch weiß man, dass die Einnahme von Antibiotika oder das Aufwachsen in
keimfreier Umgebung die Struktur und Funktion des Gehirns verändert – unter
anderem die Amygdala, den Teil, der für Angstreaktionen zuständig ist.
Was das mit Veganismus zu tun hat? Im April 2013 veröffentlichte die
Universität Harvard [3][die Ergebnisse eines Experiments] mit einer
Probandengruppe, die sich einige Tage ausschließlich von Tierprodukten
ernährte. Zum Frühstück Eier und Speck, Rippchen zu Mittag und am Abend
Salami, Prosciutto und jede Menge Käse. Zwischendurch gab’s Speckschwarte.
Ergebnis: Schon nach zwei Tagen enthielten die Därme der Teilnehmer
exponentiell mehr Bilophila-Mikroben, die Entzündungen und Darmkrankheiten
hervorrufen.
Die Reduzierung von Fleisch und anderen Tierprodukten, kombiniert mit mehr
Pflanzenkost und den in ihr enthaltenen Ballaststoffen, ist hingegen gut
für die Darmflora. Mehr Pflanzen auf dem Teller bedeutet, laut Darmexperten
und Ernährungswissenschaftlern, eine größere Vielfalt an „guten“
Darmbakterien. Und die können für einen klaren Verstand, gute Laune und
Ausgeglichenheit sorgen.
7 Jun 2017
## LINKS
[1] http://www.stern.de/gesundheit/-darm-mit-charme---das-neue-leben-der-erfolg…
[2] https://link.springer.com/article/10.1007/s00213-014-3810-0?wt_mc=Affiliate…
[3] http://news.harvard.edu/gazette/story/2014/01/your-guts-what-you-eat-too/
## AUTOREN
Ariane Sommer
## TAGS
Pflanzen essen
Ernährung
Gesundheit
Veganismus
Darm
Darm
Giulia Enders
Depression
Fleischkonsum
Pflanzen essen
Fleischkonsum
Pflanzen essen
Pflanzen essen
Vegetarismus
Essen
Liebeserklärung
Pflanzen essen
Pflanzen essen
Pflanzen essen
Sexobjekt
Darm
## ARTIKEL ZUM THEMA
Mikrobiom im Darm: Jeder Mensch ist ein Biotop
In unserem Dickdarm leben Milliarden Mikroorganismen und arbeiten zusammen.
Dieses Mikrobiom ist so individuell wie ein Fingerabdruck.
Ein Buch macht Karriere: Reise durch den Verdauungstrakt
Das Buch „Darm mit Charme“ ist mittlerweile in 40 Sprachen erschienen. In
Paris dient es jetzt als Vorlage für eine Wissenschaftsausstellung.
Der Darm und die Psyche: Probiotika statt Antidepressiva?
Psyche und Darmflora hängen zusammen. Zwar wird zur Darm-Hirn-Achse
geforscht, Therapien oder Ernährungstipps sind in weiter Ferne.
Fleischkonsum vs. Veganismus: Selbst schlachten? Nein, danke
Ein veganer Koch geht auf Konfrontationskurs. Das ist vielleicht
öffentlichkeitswirksam, trägt aber nicht zu einer sinnvollen Diskussion
bei.
Kolumne Pflanzen essen: Wieso Miso?
Sojabohnen, Salz, Schimmelpilz – klingt nicht lecker, ist es aber. Miso ist
ein veganer Geschmacksbooster und nebenbei noch sehr gesund.
Debatte Künstlicher Fleischgenuss: Klassische Selbstentfremdung
Kunstfleisch gilt als Alternative zur Massentierhaltung. Doch auch für
dessen Herstellung bedarf es einiger Tiere. Ist das ethisch vertretbar?
Kolumne Pflanzen Essen: Bitte mehr bitter
Bitteres Essen hat einen schlechten Ruf, viele empfinden den Geschmack als
eklig. Dabei können bittere Pflanzen gesundheitsfördernd sein.
Kolumne Pflanzen essen: Viva la dolce vita vegana!
Italiens Küche bietet immer mehr Optionen jenseits der labbrigen
Brokkolibeilage. Ein kleiner veganer Streifzug durch die Toskana und
Umbrien.
Entscheidung des EU-Gerichtshofs: Tofu ist kein Käse
Nur tierische Milcherzeugnisse dürfen „Butter“ und „Käse“ heißen, ur…
die Richter in Luxemburg. Für Fleisch gibt es keinen Begriffsschutz.
Neue Studie zu Fettleibigkeit: Jeder dritte Mensch ist zu dick
Trotz aktuellem Hype um vegane Ernährung und Fitness-Lifestyle: Seit 1980
hat sich der Anteil fettleibiger Menschen in mehr als 70 Ländern
verdoppelt.
Kolumne Liebeserklärung: Asyl für schwulen Tschetschenen
Ein verfolgter Schwuler aus Tschetschenien erhält hierzulande humanitäres
Asyl. Endlich! Danke, Deutschland!
Kolumne Pflanzen essen: „Fleisch nur an der Stange“
Ohne Pelz und Federboa: In Portland gibt es einen veganen Stripclub. Der
hat Ärger mit dem Strip-Steakrestaurant nebenan.
Kolumne Pflanzen essen: Das Land des unbegrenzten Genusses
In den USA wird veganer Lifestyle zum Mainstream. Und es wird geklotzt –
sogar das Nationalheiligtum Hamburger ist fleischfrei erhältlich.
Kolumne Pflanzen essen: Es ist gut für die Durchblutung
Kann eine vegane Lebensweise libidofördend sein? Klar! Unsere Kolumnistin
verrät, warum – und ihr Rezept für vegasmische Liebesbutter.
Kolumne Hosen runter: Vom Darm ins Hirn
Eine Studie ergibt: Sehr viele Menschen nutzen Facebook auf dem Klo. Jetzt
wird so einiges klar.
Der Mensch und sein Darm: Ein Organ wie ein Ozean
Der Darm soll ein Schlüssel zu neuen Heilmethoden sein. Er wird als zweites
Gehirn gehandelt. Dabei ist er noch weitgehend unerforscht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.