| # taz.de -- Geschichte des Rassismus: Das Machtsystem | |
| > Rassismus ist auch ein System zur Rechtfertigung ökonomischer | |
| > Unterdrückung. Seine Ideengeschichte reicht bis in die Antike und wirkt | |
| > bis heute fort. | |
| Bild: Als Philosoph war Immanuel Kant nicht nur Kopf der Aufklärung, sondern l… | |
| Deutschland hat ein Rassismusproblem – und ein Problem mit Rassismus. | |
| [1][Er ist einerseits allgegenwärtig, andererseits wird er lautstark | |
| beschwiegen]. | |
| Manche wagen sich so weit vor, von Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit zu | |
| sprechen. Doch weder geht es um Feindlichkeit noch um Ausländer*innen. | |
| Weiße Dän*innen haben hierzulande weniger Probleme als Afrodeutsche. | |
| Obwohl People of Colour Rassismus ausgesetzt sind, kenne ich mehr Leute, | |
| die sich über Rassismusdebatten empören, als Menschen, die sich über | |
| Rassismus empören. Rassismus habe es im Nationalsozialismus gegeben und in | |
| der Apartheid, vielleicht gäbe es Rassismus in den USA, aber in | |
| Deutschland? Heute? | |
| Ich kenne mehr Leute, die angeblich schon längst alles über Kolonialismus | |
| gesagt haben, als Menschen, die sich fragen, was das noch heute mit ihnen | |
| und allem zu tun habe. Ich kenne mehr Menschen, die behaupten, dass | |
| Deutschland nur ganz kurz mal Kolonialmacht war (immerhin länger als der | |
| Nationalsozialismus), als Menschen, die wissen, dass Deutschland mehr als | |
| einen Genozid beging und sich nicht für alle entschuldigte. | |
| Ich kenne mehr Menschen, die Kant und Hegel als Leuchtfeuer der Zukunft | |
| zelebrieren, als solche, die wissen, [2][dass Kant das Konzept „Rasse“ nach | |
| Deutschland trug], um, wie Hegel, Sklaverei und die Tötung von Schwarzen zu | |
| rechtfertigen. Und ich kenne mehr Menschen, die sich über Political | |
| Correctness empören, als Menschen, die sich an rassistischen Begriffen | |
| stören. | |
| ## „Minstrel-Show“ im Deutschen Fernsehen | |
| Am 27. Januar 2013 stellte sich der Literaturkritiker Denis Scheck für | |
| seine Sendung „Druckfrisch“ ins Erste Deutsche Fernsehen. Er hatte sein | |
| Gesicht mit brauner Farbe bemalt, seine Lippen mit breiter roter Farbe | |
| überpinselt und weiße Handschuhe getragen. Und wozu stellte er sich mit | |
| diesem Outfit in die Tradition der Minstrel Shows, bei denen Schwarze | |
| verhöhnt wurden? Er stritt darum, dass das N-Wort in den Pippi | |
| Langstrumpf-Romanen stehen bleiben müsse. | |
| Mal abgesehen davon, dass das Buch in Schwedisch geschrieben wurde und | |
| Übersetzungen davon leben, sich neuen Zeiten anzupassen: Warum streitet ein | |
| erwachsener Mann dafür, dass in einem Kinderbuch ein rassistisches Wort | |
| steht? | |
| Scheck weist zurück, rassistisch zu sein. Er nimmt sogar für sich in | |
| Anspruch, gegen Rassismus zu sein. Ich bin nicht rassistisch, weil ich | |
| nicht rassistisch sein will, und weil ich nicht rassistisch bin, muss ich | |
| mich damit nicht auseinandersetzen. Es kann nicht sein, was nicht sein | |
| darf. Ende der Auseinandersetzung mit Rassismus. Und so strahlt er aus der | |
| Gegenwart in die Zukunft hinein. | |
| So etwa lief es auch in der DDR, die auf dem Gründungsmythos aufbaute, | |
| antifaschistisch zu sein. Ich bin gegen Rassismus. Das sang ich als | |
| Einschlaflied im Kindergarten. | |
| Als ich dann mit 20 Jahren eine Anzeige aufgeben wollte, weil ein Berliner | |
| Kneipenbesitzer ein „N dürfen hier nicht rein“-Schild in sein Fenster | |
| stellte, wurde ich mit den Worten abgewiesen, dass es in der DDR keinen | |
| Rassismus gebe und ich es deshalb nicht anzeigen könne. | |
| ## Schon Aristoteles rechtfertigte Sklaverei | |
| Auch das Grundgesetz regelt seit 1949, dass Rassismus verboten ist. Doch | |
| obwohl die UNO schon in den 1940er Jahren feststellte, dass es keine | |
| „Rassen“ gibt, steht das Wort „Rasse“ dort und in fast allen | |
| Antidiskriminierungsgesetzen. [3][In Berlin heißt es neuerdings, dass „kein | |
| Mensch … aufgrund … einer rassistischen Zuschreibung“ diskriminiert werden | |
| darf]. Rassismus wird beim Namen genannt – und das sollte auch mit seiner | |
| langen Geschichte geschehen. | |
| Der Begriff Rassismus wurde erstmalig in den 1930er Jahren von Magnus | |
| Hirschfeld verwendet. Ihm ging es darum, die nationalsozialistische | |
| „Rassen-Ideologie“ zu widerlegen. Darauf baut die Rassismusforschung auf. | |
| Sie zeigt, dass Rassismus weder vom Nationalsozialismus erfunden wurde noch | |
| mit ihm ein Ende fand. Doch wann beginnt diese Geschichte? | |
| Sie lässt sich bis in die griechische Antike zurückverfolgen. Aristoteles | |
| war der erste, der eine Theorie der Sklaverei entwarf und zum Schluss kam, | |
| sie sei gerecht. Er begründete dies aus körperlichen Konstitutionen heraus, | |
| die sich mental auswirkten. | |
| Nur der griechische Mann sei vernunftbegabt, griechische Frauen* könnten | |
| sie verstehen, Sklaven aber, er nennt sie auch „Barbaren“, die könnten | |
| nicht mal das und seien daher, auch wegen ihres Körperbaus, in der sozialen | |
| Ordnung am besten als Werkzeuge aufgehoben. | |
| Klimatheoretisch sortierte Hautfarben sind bereits in der Antike wichtige | |
| Differenzkriterien für Religion, Raum, Geschlecht und entsprechenden | |
| Kartierungen von Über- versus Unterlegenheit. Dabei galt Schwarz als Farbe | |
| des Animalischen und Bösen und wurde räumlich an Äthiopien als Afrika ohne | |
| Ägypten gebunden. Weiß dagegen wurde ambivalenter erzählt: als physischer | |
| Marker für Perser*innen und Skyth*innen, aber auch für griechische Frauen* | |
| und Philosophen. | |
| Im christlich geprägten Mittelalter blieb Schwarz die Farbe des | |
| Animalischen und Diabolischen, wobei sie nichtchristliche Religionen und | |
| Räume im heutigen Afrika und Asien markierte. Weiß dagegen avancierte zur | |
| Farbe christlicher Überlegenheit und ihrem geografischen Raum, dem heutigen | |
| Europa. Dieses Narrativ lag abrufbereit, als 1492 eine neue Weltordnung | |
| entstand. | |
| ## Die Lüge der Entdeckung | |
| Viele kennen 1492 als Jahr, in dem Columbus die „Neue Welt“ „entdeckte“. | |
| Doch wie kann eigentlich jemand etwas „entdecken“ oder als „neu“ | |
| bezeichnen, das Menschen bereits bekannt war? „Entdecken“ ist letztlich | |
| nichts als ein Euphemismus für Eroberung und mehr als ein sprachlicher | |
| Lapsus. | |
| Diese Bezeichnung bildet ab, dass die amerikanischen Räume zwar weder neu | |
| noch leer waren; jedoch menschenleer gemacht wurden, um sie als „neu“ | |
| deklarieren zu können. | |
| Durch Genozide. Spanien und Portugal und bald auch andere europäische | |
| Kolonialmächte griffen gewaltvoll auf amerikanische, afrikanische und | |
| asiatische Territorien zu – und deren Ressourcen. | |
| Um sie zu gewinnen, benötigte die amerikanische Plantagenwirtschaft | |
| Arbeitskräfte. Ab dem frühen 16. Jahrhundert wurden daher Millionen von | |
| Afrikaner*innen in die Amerikas deportiert. Insgesamt erreichten rund 18 | |
| Millionen das Festland, während nochmals etwa 18 Millionen auf dem Seeweg | |
| starben. Widerständige, Kranke und Leichen wurden einfach über Bord | |
| geworfen. | |
| Zum Gesamtbild dieses Verbrechens gehört es, dass afrikanische | |
| Gesellschaften über Jahrhunderte hinweg traumatisiert und ihrer jungen | |
| Generationen beraubt wurden, wodurch sie nachhaltig sozial und ökonomisch | |
| geschwächt wurden. | |
| Diese gestohlenen afrikanischen Arbeitskräfte in den kolonial erbeuteten | |
| Ländern schulterten, zusammen mit lokal ausgebeuteten Arbeiter*innen, die | |
| Industrielle Revolution im Globalen Norden. Eben das benennt das Wort | |
| Maafa, das aus dem Kiswahili als Katastrophe, Desaster, große Tragödie zu | |
| übersetzen ist. Die Krise der einen ist das Paradies der anderen. | |
| ## Je mehr Natur, desto weniger Mensch | |
| Wie aber waren die Genozide an den indigenen Bevölkerungen und die Maafa | |
| mit dem Zeitgeist der Renaissance und seinem Humanismus zu vereinbaren? Gar | |
| nicht. Und deswegen wurde im frühen 16. Jahrhundert das Konzept „Rasse“ aus | |
| dem Tier- und Pflanzenreich auf Menschen übertragen: Um Europas koloniale | |
| Gewalttaten zu „legitimieren“ und als Akt der Zivilisierung der Welt zu | |
| verkaufen. Dazu musste den First Nations in den Amerikas und den | |
| Afrikaner*innen das Menschsein abgesprochen werden, denn: Wer kein Mensch | |
| ist, dem konnte auch kein Humanismus zuteil werden. | |
| Dafür wurde zum einen die Formel der humanistischen „chain of being“ | |
| aufgerufen: je mehr Natur, desto weniger Mensch, also anderen unterlegen; | |
| je mehr Kultur, desto mehr Mensch, also anderen überlegen. Dieser | |
| Grundgedanke wurde zum anderen durch die Visualisierung von „Rasse“ durch | |
| „Hautfarbe“ manifestiert. | |
| Die etablierte christliche Farbsymbolik hielt dazu ein verlockendes Angebot | |
| bereit: Schwarz steht für das Teuflische, Animalische, Böse. Weiß dagegen | |
| für das Göttliche, Überlegene, Gute. Von hier war es nur ein kleiner | |
| Schritt zu der ebenso simplem wie fatalen Logik: es gibt eine „weiße Rasse“ | |
| – und diese ist allen anderen überlegen. Das erforderte einen krassen | |
| Abstraktionsprozess; menschliche Komplexionen bewegen sich in Nuancen | |
| verschiedener Beige- und Brauntöne und niemand war je weiß oder schwarz. | |
| Doch weil Europa von dieser Erfindung profitierte, setzte sie sich durch. | |
| In Anlehnung an die antike Klimatheorien wurde „Hautfarbe“ an Mentalitäten | |
| und Religionen sowie geopolitische Räume gebunden – mit ergänzenden | |
| Farbkodierungen. Europa sei weiß, Afrika schwarz. Nunmehr aber wurde Asien | |
| als gelb und First Nations als rot erzählt. Es war die Aufklärung, die | |
| dieses Narrativ erfand und implementierte. | |
| Das stößt oft auf Verwunderung. Denn die Aufklärung ist vielen der Beginn | |
| freiheitlicher Visionen. „Freiheit. Gleichheit. Brüderlichkeit.“ Genau. | |
| Diese Vision von Freiheit schloss Frauen* nicht ein; und sie schloss alle | |
| Kolonisierten, alle People of Colour aus. Zwar bestärkten einige Aufklärer | |
| den Abolitionismus. Andere aber sahen Vernunft in der Versklavung von | |
| Afrikaner*innen. Dazu gehört etwa der Philosoph Immanuel Kant. Er führt den | |
| Begriff „Rasse“ in den deutschsprachigen Raum ein. Das ist keine Fußnote | |
| seiner Arbeit, sondern zieht sich ab 1764 durch sein Werk. Er spricht in | |
| Anlehnung an französische und englische Aufklärer von „racen“. | |
| In „Von den verschiedenen Rassen der Menschen“ (1775) und anderswo bejaht | |
| Kant Aristoteles Klimatheorien, etwa, dass „Hautfarbe“ Rückschlüsse auf | |
| mentale Befähigungen erlaube. Ebenso folgt Kant Aristoteles darin, dass | |
| Sklaverei eine naturgegebene und gerechte soziale Ordnung sei. 1798 spricht | |
| er von der Notwendigkeit, andere als die „weiße Rasse“ auszurotten. | |
| Weil Weiße und Schwarze von Natur aus ungleich seien, gäbe es Gleichheit | |
| nur in Anerkennung dieser Ungleichheit. Weiße seien zum Herrschen geboren, | |
| „Amerikaner und N. können sich [jedoch] nicht selbst regieren. Dienen also | |
| nur zum Sclaven“. | |
| ## Die Dialektik der Rassisten | |
| Hegel wird Kant ab 1822 in seinen „Vorlesungen zur Geschichte der | |
| Philosophie“ zustimmen. Zwar sei Sklaverei eigentlich unrecht. Doch | |
| Schwarze (und Hegel benutzt wie Kant das N-Wort) wüssten gar nicht, was | |
| Freiheit sei. Deswegen könnten, ja müssten, Schwarze versklavt werden – um | |
| was zu tun? Lernen, was Freiheit sei. Das ist eine verstörende Dialektik. | |
| Mitte des 19. Jahrhunderts geht die Maafa zu Ende. Der Kolonialismus tritt | |
| in seine imperiale Phase über. 1884/85 findet die Berliner Konferenz statt, | |
| die Afrika wie eine Torte unter europäischen Kolonialmächten aufteilt, | |
| darunter Deutschland. | |
| Die geraden Grenzlinien zeigen, dass sich die europäischen Kolonialmächte | |
| keine Gedanken darüber machten, dass sie Barrieren mitten durch | |
| Gesellschaften, Dörfer, ja Familien hindurchzogen – und andererseits | |
| Gesellschaften zusammenlegten, die historisch im Konflikt miteinander | |
| standen. Deutschland ist eine brutale Kolonialmacht. | |
| Noch immer liegen in deutschen Museen und Krankenhäusern viele menschliche | |
| Überreste rassistischer Pseudoforschung. [4][1904 begeht Deutschland seinen | |
| ersten Genozid, an den Herero und Nama im heutigen Namibia.] | |
| Zeitgleich radikalisieren sich die pseudowissenschaftlichen | |
| „Rassen“-Theorien. Zum einen drangen sie immer tiefer in den Körper hinein: | |
| Ab dem 18. Jahrhundert wurden Körperteile wie etwa Schädel oder Skelett, | |
| aber auch Sexualorgane vermessen. Ab dem späten 19. Jahrhundert dominierten | |
| „innere Merkmale“ wie Blut und Gene die Theorien. | |
| Zum anderen radikalisieren sich auch die Konsequenzen, die aus der | |
| rassistischen Wissenschaft gezogen werden. Der französische Diplomat Arthur | |
| de Gobineau spricht davon, dass sich „höhere“ gegen „niedere Rassen“ z… | |
| Wehr setzen müssten. Nirgendwo erfuhren Gobineaus Buch und sein | |
| „Arier-Mythos“ ab Ende des 19. Jahrhunderts eine solche starke Rezeption | |
| wie in Deutschland. | |
| Der darauf basierende eliminatorische Antisemitismus nährte sich aus dem | |
| „wissenschaftlichen“ Rassismus und der darauf basierenden Eugenik. Dem | |
| industrialisierten Genozid der Deutschen, dem Holocaust, fielen sechs | |
| Millionen Jüd*innen sowie Hunderttausende von Sinti und Roma zum Opfer. | |
| Auch die Konstruktion slawischer Gesellschaften als „Untermenschen“ mit | |
| weiteren Millionen von Toten, basiert auf dieser Theorie. | |
| So wie der NS und die Shoah nicht aus einem Vakuum entsprangen, sondern auf | |
| der jahrhundertealten Tradition von Rassismus, Eugenik und Genozid | |
| aufbauten, fand Rassismus mit dem Nationalsozialismus kein Ende. Auch die | |
| Alliierten waren nicht frei von Rassismus. | |
| Denken wir nur an die „Jim Crow“-Gesetzgebung (Anm. d. Red.: Trennung | |
| zwischen Afroamerikaner*innen und Weißen in den USA), die bis 1965 galt, an | |
| den staatlich praktizierten Antisemitismus in der Sowjetunion unter Stalin | |
| oder den britischen und französischen Kolonialismus, der erst ab den späten | |
| 1950er Jahren dem Widerstand erlag. | |
| Auch über 1945 und die Jahre der Unabhängigkeitserklärungen hinaus, blieb | |
| Rassismus ein global wirkmächtiges System. Es ist längst (auch aus der | |
| Biologie heraus) erwiesen, dass es keine körperliche Grundlage gibt, | |
| Menschen nach „Rassen“ zu sortieren, aber Rassismus besteht fort – als | |
| Glaube an die Existenz von „Menschenrassen“ und zur Absicherung von „white | |
| supremacy“. | |
| ## Nährboden für rassistische Gewalt | |
| Zum einen wirkt sich Rassismus als gewaltvolle Erzählung aus, denen sich | |
| People of Colour täglich stellen müssen. „Wo kommst du her?“ Oder: „Du | |
| sprichst aber gut Deutsch“ erzählt afrodeutschen Menschen vor allem eines: | |
| „Du gehörst nicht hierher.“ Das aber ist der Boden, der verbale und | |
| physische Gewalt grassieren lässt und eine stete Alarmbereitschaft vor | |
| rassistischen Übergriffen in den Alltag von People of Colour zwängt. | |
| Martin Luther Kings berühmte „I have a dream“-Rede von 1963 ist zu einem | |
| Lebenselixier Schwarzen Widerstandes gegen die Maafa als Katastrophe und | |
| seine diversen Krisenmanifestationen geworden. Inmitten der damaligen Krise | |
| beschwor King die Möglichkeit, dass aus einem „Berg der Verzweiflung“ ein | |
| „Stein der Hoffnung“ geschlagen werden kann, um Gerechtigkeit zu erlangen. | |
| Dieser Stein, der in der Glut der Verzweiflung geboren wird, ist aber kein | |
| Versprechen auf eine friedliche Revolution. Da wird Martin Luther King von | |
| Weißen systematisch missverstanden. Sein Stein der Hoffnung und der Traum, | |
| der seine Rede trägt, sind ein Aufruf dazu, sich diese Zukunft zu | |
| erstreiten. | |
| Noch ist sie nicht eingetreten. Es gibt noch kein gleichberechtigtes | |
| Wahlrecht, kein gleichberechtigtes Einkommen, kein gleichberechtigtes | |
| Gesundheitssystem. Während es deutlich mehr Schwarze als Weiße sind, die in | |
| den USA an den Folgen von Covid-19 sterben, wird George Floyd dort von | |
| einem weißen Polizisten erstickt. Polizeigewalt gegen Schwarze ist weder | |
| neu noch selten. | |
| Neu im 21. Jahrhundert aber ist, dass sich ein US-Präsident wieder einmal | |
| offen rassistisch positioniert – inmitten einer Krise, in der sich die | |
| Schwarze Bevölkerung der USA einmal mehr von ihrem Land verraten sieht. Und | |
| so wird aus Rassismus als Krisengestalter ein Rassismus in der Krise. | |
| Wie schon MeToo, MeTwo oder Fridays for Future ist [5][Black Lives Matter | |
| zu einer globalen Bewegung] geworden. Dem katastrophalen Rassismus steht | |
| weltweit eine gewaltige Krise bevor. Möge er an ihr ersticken. | |
| 8 Jul 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Susan Arndt | |
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