# taz.de -- Simin Jawabreh über ihren Aktivismus: „Kommunismus ist immer Bew… | |
> Simin Jawabreh ist Kommunistin mit über 16.000 Instagram-Followern. Sie | |
> will eine Welt ohne Polizei und stößt sich an Diskussionen über | |
> Privilegien. | |
Bild: Aktivistin Simin Jawabreh in Berlin | |
Ein Freitagnachmittag Ende Januar in einem Café am Helmholtzplatz in | |
Berlin-Prenzlauer Berg. Simin Jawabreh ist überpünktlich und hat einen | |
Block voller Notizen mitgebracht. „Gibt ja viel zu besprechen“, sagt sie | |
und lacht. Als das Gespräch nach anderthalb Stunden vorbei ist, wundert sie | |
sich, wo die Zeit hin ist. Die Notizen kamen dann doch nicht zum Einsatz. | |
taz am wochenende: Frau Jawabreh, gab es in den vergangenen Tagen einen | |
Moment, in dem Kommunismus für Sie erfahrbar wurde? | |
Simin Jawabreh: Im Kleinen spüre ich den Kommunismus in jeder solidarischen | |
Beziehung oder Genoss*innenschaft. Auch in der politischen Arbeit, dadurch, | |
dass wir wirklich hinschauen, was die jeweiligen Bedürfnisse sind, die im | |
Raum stehen. Das sind nicht nur theoretische Gespräche, das ist Bewegung | |
durch direkte Praxis. | |
Können Sie Beispiele nennen? | |
Ich merke das zum Beispiel, wenn wir in den Bewegungen versuchen, mit | |
Konfliktsituationen umzugehen, ohne die Polizei zu rufen. Wie reagiert man | |
auf patriarchale Gewalt innerhalb linker Gruppen? Wir versuchen ein anderes | |
Beisammensein zu üben. Was für Strukturen haben übergriffiges Verhalten | |
begünstigt? Ich spüre den Kommunismus auch bei Essensausgaben, wenn wir mit | |
den Menschen darüber sprechen, was die Probleme sind. Wie können wir in den | |
Kiezen so etwas wie Vollversammlungen entwickeln, um so eine | |
Selbstverwaltung anzustreben? | |
Sie wurden 1997 geboren, sind im Westen Berlins aufgewachsen. Wie wird man | |
heute zur Kommunistin? | |
Es war eher ein schleichender Prozess. Einmal war es die Auseinandersetzung | |
mit dem Thema Flucht, durch meine Eltern. Meine Mutter ist in Deutschland | |
geboren, hat einen iranischen Hintergrund. Mein Vater ist Palästinenser und | |
kam als junger Mann hierher. Ich habe von klein auf bei Besuchen vor Ort in | |
Palästina kennengelernt, was Grenzkontrollen sind. Darüber haben wir uns | |
natürlich unterhalten. | |
Und im Alltag in Berlin? | |
Auch da waren bestimmte Gegensätze sehr schnell sichtbar. Einerseits das | |
migrantische Aufwachsen in einem sehr weißen und elitären Kontext in | |
Hermsdorf, wo ich zu arabisch war, um deutsch zu sein. Andererseits die | |
Erfahrung im prekäreren Alt-Moabit, wo ich die Arabischschule besucht habe | |
und eher als die Deutsche galt. Für manche folgt aus dieser Verhandlung der | |
Zugehörigkeit ein verklärtes Gefühl, dass man mehrere Heimaten hat. Bei mir | |
hat es eher dazu geführt, dass ich mich nirgendwo zu Hause fühle. | |
Einschneidend waren auch die Diskussionen zur Aufnahme von Geflüchteten | |
rund um das Jahr 2015, die mich zu einer Auseinandersetzung mit | |
wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnissen und kolonialen Strukturen | |
gebracht haben. | |
Könnten Sie verdichten, was der Kommunismus für Sie bedeutet? | |
Kommunismus kommt ja vom lateinischen Begriff „communis“, was „gemeinsam�… | |
bedeutet, und da steckt ziemlich viel drin: Die Produktionsmittel können | |
entweder wenigen gehören, und die anderen müssen Lohnarbeiten nachgehen, um | |
zu überleben. Oder sie können allen gehören. Es geht um ein demokratisches | |
Zusammenleben, bei dem man sich über kollektive Entscheidungsprozesse | |
selbst verwaltet. Es geht um bedürfnisorientiertes Wirtschaften, kein | |
profitorientiertes, um sich so einer Klassengesellschaft zu entledigen, | |
samt ihrer Unterdrückungsmechanismen. | |
Sie sprechen auch bei Instagram, [1][wo Ihnen über 16.000 Menschen folgen], | |
über den Kommunismus. Was für Reaktionen bekommt man, wenn man so offensiv | |
mit dem Begriff umgeht? | |
Das ist ganz unterschiedlich, je nach Umfeld. Auch in der linken Szene habe | |
ich Zeit gebraucht, bis ich meinen Platz gefunden habe. Menschen reagieren | |
mit Verwirrung, weil sie es nicht kennen, dass sich eine migrantische Frau, | |
die sich auch gerne weiblich kleidet, als Kommunistin bezeichnet. In der | |
deutschen Mehrheitsgesellschaft führt es zur Verwirrung, weil der Begriff | |
mit Stalin und DDR assoziiert wird, und man fragt: Huch, wie kann das denn | |
sein, dass eine so junge Frau an einem totalitären Regime festhält? | |
Die queer-kommunistische Autorin Bini Adamczak schrieb in einem Essay: „Wer | |
wirklich für eine andere Welt kämpft, wird mit den Toten des Stalinismus | |
konfrontiert werden.“ | |
Ich bin da sehr bei Bini Adamczak und halte es für falsch, wenn man sich | |
freispricht, indem man sagt: Nee, unser Kommunismus hat ja gar nichts damit | |
zu tun. Schau doch nur in die Theorie bei Marx! Gleichzeitig gibt es eine | |
große antikommunistische Propaganda, die mir sehr nah geht. Vor einem Jahr | |
war hier in Berlin ein ehemaliger Black Panther zu Besuch, Dhoruba bin | |
Wahad, der mir einen Satz sagte, den ich nicht vergessen habe: Wir müssen | |
als Linke lernen, uns in radikaler Symmetrie zu unserer Geschichte zu | |
verhalten. | |
Wie verstehen Sie diesen Satz? | |
Staatliche Behörden haben ein institutionalisiertes Wissen darüber, wie, | |
wann und wo linke Kämpfe zu zerstören sind. Sie erweitern ihr Wissen und | |
bauen aufeinander auf. Wir haben das nicht. Wir müssen uns mit unserer | |
Bewegungsgeschichte auseinandersetzen in radikaler Selbstkritik. Das | |
bedeutet auch, eine kommunistische Kritik zu den sogenannten | |
Realsozialismen wie dem in der DDR aufzubauen. | |
Den antiautoritären Kommunismus hat es noch nie gegeben, sagen Sie. Macht | |
es das einfacher oder schwerer, dafür zu kämpfen? | |
Weder – noch, glaube ich, weil der Kommunismus kein Zustand oder festes | |
Ziel ist. Marx sprach über „die Bewegung, die den jetzigen Zustand | |
aufhebt“, und so sehe ich das auch: Kommunismus ist immer Bewegung, | |
aktueller Kampf und Prozess. Viele in meinem politischen Umfeld haben | |
beispielsweise eine Ostgeschichte und können darüber eine andere | |
Perspektive einbringen. Wir sprechen darüber, was der Mauerfall für sie und | |
ihre Familien bedeutet hat, welche Prekarität damit kam und wie diese | |
Erfahrungen verarbeitet wurden. | |
Wenn wir uns den Zustand der deutschen Linken allgemein anschauen, der, | |
vorsichtig gesagt, nicht der beste ist – wie verfolgt man da so eine Utopie | |
wie den Kommunismus? | |
Hoffnung machen mir meine Genoss*innen weltweit, da spüre ich jeden Tag | |
aufs Neue, dass es möglich ist. Deutschland ist da schon noch mal in einer | |
besonders traurigen Situation. Wir sind keine Bewegung, wir sind eher linke | |
Szene, das macht es so schwer. Ich habe das Gefühl, der Begriff | |
„Antikapitalismus“ zum Beispiel ist gar nicht mehr so abschreckend. Was | |
fehlt, ist die Konsequenz daraus zu ziehen, sich tatsächlich zu | |
organisieren, sich um einen revolutionären Aufbau zu kümmern. Deshalb ist | |
auch der positive Bezug auf den Kommunismus so unglaublich wichtig. | |
Braucht es im 21. Jahrhundert also gar keine neue Utopien, sondern die | |
Rückbesinnung auf alte? | |
Na ja, es sollte im Verhältnis stehen. Natürlich trifft das, was Marx und | |
Engels beschrieben haben, nicht mehr eins zu eins zu. Wir haben heute | |
neoliberale Strukturen, vermeintliche Selbstständigkeiten, sodass die Leute | |
mit dem Zweiklassenmodell von Marx nicht auf Anhieb viel anzufangen wissen. | |
Aber die eigentliche Funktionslogik des Kapitalismus ist immer noch die | |
gleiche. Die Frage ist nicht, ob Rückbesinnung oder neu, sondern dass | |
unsere Programmatik sowohl beim Istzustand ansetzen muss, als auch die | |
generelle Vision anvisieren muss. | |
Wenn man Ihnen bei Instagram folgt, wird deutlich, dass Sie die Ebene der | |
Parteien- und Wahlpolitik kaum interessiert. | |
Ich bin wahnsinnig desillusioniert, was Parteien angeht. Aber ich würde es | |
im Nachhinein auch als Fehler werten, dass ich mich zur letzten Wahl so | |
wenig online geäußert habe. Unsere Rolle als Bewegungslinke sehe ich unter | |
anderem darin, die Linkspartei zu kritisieren, die sich viel zu stark dem | |
Establishment angeglichen hat, was ich vor allem an Positionen zum Thema | |
Polizei festmache, wo Dietmar Bartsch für einen Ausbau plädiert. Das hat | |
nichts mit einer linken Antwort zu tun. Auch in rot-rot-grün regierten | |
Bezirken hier in Berlin haben massive Räumungen von Hausprojekten | |
stattgefunden. Die haben uns alles genommen, womit ich aufgewachsen bin. | |
Könnte es denn eine linke Partei geben, in der Sie sich zu Hause fühlen? | |
Oder ist das Konzept Partei schon das Problem? | |
Ich glaube schon, dass es die geben könnte, und ich glaube auch, dass es | |
die braucht, um verschiedene Bewegungen zusammenzuführen. Unsere jetzigen | |
Bewegungen sind zu vereinzelt, deshalb braucht es eine strukturelle | |
Bündelung. Das kann man dann Partei nennen. Ich meine damit eine | |
Organisierungsstruktur, keine Partei im bürgerlich-parlamentarischen Sinne. | |
Der Politikwissenschaftler Anton Jäger schrieb kürzlich, dass im Zeitalter | |
der „Hyper-Politik“ „alles politisch“ sei, aber vor allem in Form von | |
temporären Bewegungen und Ereignissen stattfindet. Das Problem sei die | |
fehlende Massenorganisierung. Stimmen Sie dieser Kritik zu? | |
Ich würde dem in Teilen zustimmen, und dennoch hab ich das Gefühl, dass da | |
manchmal so ein technokratisches Verständnis durchkommt, als bräuchte es | |
quasi nur die richtigen Expert*innen, die eine Partei aufbauen, der sich | |
die Massen dann anschließen. Der Sozialismus wird aber, wie Rosa Luxemburg | |
sagte, nicht diktiert, sondern von den Massen erkämpft. Erste Aufgabe für | |
uns deutsche Linke ist deshalb: Raus aus der Szene, rein in die Klasse. Da | |
sind wir momentan nicht verankert. Wir müssen in den Kiezen Basisarbeit | |
machen, Menschen zusammenführen, politisches Bewusstsein aufbauen, woraus | |
sich dann demokratische Strukturen herausbilden können. | |
Bei Marx und Lenin war klar, dass die kommende Revolution durch die | |
Arbeiterklasse, das Proletariat angeschoben wird. Wie ist es heute? Wer ist | |
das „Subjekt der Geschichte“? | |
Für mich ist das Subjekt immer noch die Arbeiter*innenklasse, aber mit viel | |
stärkerem intersektionalen Anspruch. Ich würde das Subjekt nicht so weiß | |
und männlich denken, wie es Marx teils getan hat, sondern Frauen ganz vorn | |
sehen, die Care-Arbeit leisten. Außerdem konzentriere ich mich auf | |
sogenannte „Überausbeutungssysteme“. | |
Was ist damit gemeint? | |
Eine Erweiterung zu Marx, der den Kolonialismus als etwas Vorgelagertes | |
verstanden hat, das für den Aufbau des Kapitalismus im Sinne der | |
ursprünglichen Akkumulation nötig war. Wichtig ist aber, dass | |
kolonialistische Strukturen heute noch fortleben. Der Kapitalismus zielt | |
nicht nur auf Lohnarbeiter*innen, es gibt eben auch heute noch unfreie | |
Arbeiter*innen, die sich in Zwangsarbeit und Sklaverei befinden. Wir sehen | |
nach wie vor koloniale Plünderungen. Wir erleben nach wie vor Landraub. | |
Diese kolonialen Strukturen sind ein Grund für den Wohlstand hier. Die | |
strategische Position dieser Menschen interessiert mich ebenso. Spannend | |
finde ich dazu die aktuelle Debatte zum Thema Plattformkapitalismus. Man | |
bestellt sich Putzfrauen online, lässt die Einkäufe vor die Tür liefern. | |
Klassische Reproduktionsarbeit also, oft migrantisch. Was für Konsequenzen | |
hätte es, wenn mehr dieser Arbeiter*innen in Streik gehen, [2][wie | |
zuletzt bei Gorillas]? | |
Und was die Konsument*innen betrifft: Sollten wir auf Gorillas | |
verzichten? | |
Ja, schon. Ich glaube bloß, dass es der falsche Weg ist, über Konsumkritik | |
zu Transformationen zu kommen, vor allem, wenn man sich anschaut, wer | |
solche Dienste in Anspruch nimmt: die weiße, gutbürgerliche Schicht, die | |
andere materielle Interessen hat. Deshalb würde ich bei der Bestreikung | |
ansetzen, nicht beim Konsumverhalten. | |
Auf Instagram verbinden Sie spielerisch und selbstverständlich | |
kommunistische Texte mit Selfies. Wird diese Art von politischer | |
Kommunikation in Deutschland unterschätzt? | |
Ja, es wird oft belächelt und als Widerspruch gesehen. Wie kann man für | |
Antikapitalismus auf einer kapitalistischen Plattform einstehen? Ich mein, | |
in den Widersprüchen bewegen wir uns den ganzen Tag, da ist Instagram | |
nichts Spezielles. Es ist ein Medium, das politische Ansprüche aus dem | |
Alltag heraus greifbar macht. Ein Beispiel: Als ich 12 oder 13 war, hat | |
mich weniger der Begriff Antifaschismus abgeschreckt, sondern eher die | |
Schwarzer-Block-Ästhetik, die Kapuzenpullis, die Uniformität. Ich wusste | |
nicht, wer die Menschen sind, dass es bei der Antifa um ein Projekt der | |
Menschlichkeit geht. Das kann das Medium Instagram leisten. | |
Es geht also um Zugänglichkeit. | |
Social Media ist wahnsinnig gut darin, Leute emotional zu mobilisieren, | |
siehe #MeToo, Fridays for Future und Black Lives Matter. Das Problem ist | |
nur, dass die Leute dann noch nicht nachhaltig organisiert sind. Die | |
Rechten bekommen diesen Sprung übrigens gut hin, also über Social Media zu | |
Strukturen zu kommen. Ich glaube, dass wir als Linke Social Media als | |
Vernetzungsstruktur bisher verpasst haben. | |
Ein Thema, das Sie immer wieder aufgreifen, ist [3][die Polizei.] Sie sind | |
gegen die Reformierung dieser Institution, und für die Abschaffung, den | |
sogenannten Abolitionismus. Wie erklären Sie diese Idee Menschen, die davon | |
noch nie etwas gehört haben? | |
Ich fange oft mit der Historie an: Die Polizei hat es nicht immer gegeben. | |
Sie ist zusammen mit dem Kapitalismus entstanden, um Menschen zur | |
Lohnarbeit zu zwingen, um Bäuer*innen zu enteignen, um die Mobilität von | |
gewissen Menschen einzugrenzen. In der Polizei steckt also schon | |
[4][historisch viel Repression]. Deshalb geht es nicht um gute | |
Einzelerfahrungen mit Polizisten, die möchte ich ja gar nicht absprechen. | |
Es geht um die grundsätzliche Funktion der Polizei. Abolitionismus ist aber | |
auch die politische Vision einer Welt, die sich ohne strafende | |
Institutionen verwaltet – ich sehe ihn damit als höchste Stufe des | |
Sozialismus. | |
Sie sprachen von der linken Aufgabe, „raus aus der Szene, rein in die | |
Klasse“ zu gehen. Wie gelingt das bei einer so radikalen Forderung? | |
Wenn ich zu dem Thema Polizei Workshops gebe, beginne ich mit der Frage: | |
Was bedeutet Sicherheit? Die allermeisten antworten darauf: finanzielle | |
Sicherheit. Dann sagen die Leute, dass ihnen Familie und Freundschaften | |
Sicherheit geben. Über diese Antworten kann man schnell zum Abolitionismus | |
kommen, denn von der Polizei werden diese Sicherheiten ja gar nicht | |
geleistet. Sicherheit ist, wenn wir ein gutes Leben leben können. Was hält | |
uns also davon ab, ein gutes Leben zu führen? | |
Sie sagen, dass wir alle durch die Polizei diszipliniert werden, also auch | |
die Mehrheitsgesellschaft. Wie meinen Sie das? | |
Das gilt insofern, dass alle über die Polizei lernen, was als kriminell zu | |
erachten gilt und was nicht – zum Beispiel Drogen, und dass man sich über | |
die Kontrolle dieser Dinge sicher fühlt, obwohl das ja gar nicht sicher | |
macht. Man ist ja nicht tatsächlich sicherer dadurch, dass Schwarze | |
Menschen besonders hart kontrolliert werden. | |
In diesen Diskussionen kommt oft der Begriff „Privileg“ zum Einsatz, gegen | |
den man einwenden könnte, dass er impliziert, dass privilegierte Menschen | |
besondere Rechte haben, die sie nicht verdienen. Dabei ist es doch eher so, | |
dass marginalisierten Menschen die Rechte genommen werden. | |
Ich finde diesen Privilegiendiskurs grundsätzlich falsch, weil er Dinge | |
erhöht, die durch den Kapitalismus gewachsen sind. Dass die weiße Person X | |
durch die Polizei geschützt wird, wird als Privileg bezeichnet, woraus sich | |
die Konsequenz ableitet, dass wir alle von der Polizei geschützt werden | |
wollen. Person Y hat das „Privileg“ einer deutschen Staatsbürgerschaft, | |
woraus die Konsequenz wächst, dass wir alle die deutsche Staatsbürgerschaft | |
haben sollten. Das Problem sind aber die Strukturen und Machtverhältnisse | |
dahinter, die fehlende Bewegungsfreiheit zum Beispiel. Dazu kommt: | |
Niemandem bringt es etwas, wenn Leute Reue für ihre „Privilegien“ zeigen. | |
Dieses „I’m so sorry, dass ich einen deutschen Pass hab“ und so weiter. Es | |
geht aber nicht um White Privilege. Es geht um White Supremacy. | |
20 Feb 2022 | |
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Lukas Hermsmeier | |
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