| # taz.de -- Rechtsruck bei Jugendlichen: „Demokratie ist ein Schimpfwort gewo… | |
| > Geht in Ostdeutschland gerade eine ganze Generation Jugendlicher an die | |
| > Rechten verloren? Ein Gespräch mit vier Menschen, die das verhindern | |
| > wollen. | |
| Bild: Sie sind zum Gespräch in die taz gekommen: der ehemalige Bundestagsabgeo… | |
| Sechs Personen, ein runder Tisch in einem Konferenzraum der taz. Gekommen | |
| sind der ehemalige SPD-Politiker [1][Karamba Diaby aus Halle (Saale]), er | |
| war der erste in Afrika geborene Schwarze Bundestagsabgeordnete, wurde | |
| mehrfach attackiert und hat sich 2024 nicht wieder zur Wahl gestellt; | |
| daneben die [2][Schriftstellerin Manja Präkels], die in den Neunzigern in | |
| Brandenburg die Baseballschlägerjahre erlebt und darüber geschrieben hat. | |
| Heute gibt sie politische Workshops an Schulen im Osten. Der Schüler | |
| Leopold Rosenow ist aus Dresden angereist, er ist dort aktiv bei der | |
| Initiative „Schülis gegen Rechts“. Juliane Leuschner, die unter diesem | |
| Pseudonym spricht, ist in der Jugendbildungsarbeit in Rostock tätig. Fast | |
| zwei Stunden werden die vier Gäst:innen mit den taz-Moderator:innen | |
| diskutieren. | |
| taz: Die [3][Zahl der rechtsextremen Straftaten] ist im vergangenen Jahr | |
| massiv angestiegen, die Neonazi-Szene wächst, regelmäßig werden | |
| rechtsextreme Terrorgruppen festgenommen oder verboten. Was spüren sie | |
| davon in Ihrem Alltag? | |
| Manja Präkels: Ich bin viel an Schulen unterwegs, gebe Workshops und lese | |
| aus meinen Büchern. Da beobachte ich seit etwa drei Jahren, dass die Kinder | |
| und Jugendlichen wieder genauso aussehen wie die, vor denen ich [4][in den | |
| neunziger Jahren weggelaufen] bin. Zum Teil sind es wohl deren Kinder. Die | |
| tragen Glatze und Bomberjacke wie ihre Väter. Anfangs erschien mir das vor | |
| allem absurd, weil ja die Rechtsextremen in den letzten Jahren zunehmend | |
| auf bürgerliche Camouflage setzen, und das äußerst erfolgreich. | |
| Andererseits braucht es wohl auch Drohpotenzial, wenn man Dominanz | |
| ausstrahlen will. | |
| Leopold Rosenow: Was ich sehe, ist, [5][dass junge Leute | |
| Nationalsozialismus und Rassismus teilweise extrem witzig finden]. Bei uns | |
| an der Schule gab es den Fall, dass ein Achtklässler in einer | |
| Sportumkleide stand und eine Wahlkampfrede von Hitler rezitiert hat. Und | |
| keiner hat etwas gesagt. Dazu kommen die Symbole: Hakenkreuze werden in | |
| Schultische geritzt, bei unseren Kitteln für den Chemieunterricht ist es | |
| normal, dass irgendwo jemand eine kleine 88 reingeschrieben hat. | |
| taz: Herr Diaby, Sie haben sich aus dem Bundestag zurückgezogen, arbeiten | |
| aber weiter ehrenamtlich. In Sachsen-Anhalt, wo Sie leben, steht die AfD | |
| laut Umfragen gerade [6][bei 39 Prozent]. Was merken Sie tagtäglich davon? | |
| Karamba Diaby: Auf den Straßen in Halle erlebe ich keinen Rassismus, | |
| zumindest keine physische Gewalt. Etwas ganz anderes ist es in den sozialen | |
| Medien. Als ich noch Bundestagsabgeordneter war, haben Hass und Hetze gegen | |
| mich massiv zugenommen. Ich habe täglich E-Mails mit Beleidigungen und | |
| Drohungen bekommen. Wir kamen nicht hinterher, die zu löschen und zur | |
| Anzeige zu bringen. | |
| taz: Physische Gewalt wird nicht gegen Sie ausgeübt? Auf Ihr Büro ist 2020 | |
| geschossen worden, bei einem [7][Brandanschlag 2023] ist es vollständig | |
| ausgebrannt. | |
| Diaby: Das stimmt, aber direkte physische Gewalt gegen meine Person erlebe | |
| ich nicht. Es ist paradox: Ich wurde dreimal hintereinander direkt gewählt | |
| in meinem Wahlkreis in Halle, die Journalisten haben mich „Stimmenkönig von | |
| Sachsen-Anhalt“ genannt. Ich hatte extremen Rückhalt. Und gleichzeitig | |
| haben Morddrohungen für mich zuletzt zum Alltag gehört. Seit ich aus dem | |
| Bundestag ausgeschieden bin, poste ich nichts mehr in den sozialen Medien. | |
| Seitdem habe ich keine einzige Hassnachricht mehr bekommen. | |
| taz: Wie ist die Situation in Rostock? | |
| Juliane Leuschner: Ich bin wie Manja Präkels in den neunziger Jahren in | |
| Ostdeutschland groß geworden und damals als kleine Punkerin durch die | |
| Straßen gejagt worden. Ich kenne das Gefühl, dass der öffentliche Raum kein | |
| sicherer Ort ist. Und mein Eindruck ist, dass das gerade wiederkommt. Sei | |
| es durch Nazi-Aufkleber, die überall kleben, selbst am Strand, in den | |
| Touristenorten. Und auch [8][dieser Stolz, den viele junge Neonazis vor | |
| sich hertragen]. Ich mache seit 15 Jahren politische Bildung. Vor zehn | |
| Jahren haben die Leute noch gesagt: „Ich bin kein Rassist, aber“. Heute | |
| sagen sie: „Ja, ich bin Nazi, und das ist gut so!“ | |
| taz: Frau Leuschner, Sie wollen, dass wir nicht Ihren echten Namen nennen, | |
| sondern für das Interview ein Pseudonym verwenden. Warum? | |
| Leuschner: Jugendarbeit, vor allem im Osten, ist extrem unter Druck. | |
| Bildungsarbeit wird in der Regel nicht langfristig finanziert. Wir springen | |
| von Projekt zu Projekt und sind abhängig von öffentlichen Geldern und von | |
| Kooperationspartnern. Gleichzeitig kommt gerade von rechts in letzter Zeit | |
| immer häufiger die Forderung, wir müssten politisch neutral sein. | |
| Leopold: Dieses Spiel mit der politischen Neutralität kenne ich auch aus | |
| Sachsen. Da wird dann gesagt, Schule habe neutral zu sein, Lehrer:innen | |
| dürften sich politisch nicht positionieren. So unterdrückt man jede Form | |
| von demokratischer Bildung. Denn Schule ist natürlich ein hochpolitischer | |
| Ort. | |
| Leuschner: Politische Bildung ist nie neutral. Wir haben den Beutelsbacher | |
| Konsens, der besagt, Kinder und Jugendliche sollen in die Lage versetzt | |
| werden, die politische Lage in ihrem Interesse zu analysieren und | |
| beeinflussen. Wir Sozialarbeiter können also durchaus Stellung beziehen. | |
| Mittlerweile müssen wir aber um unsere Finanzierung fürchten, wenn wir uns | |
| zu weit aus dem Fenster lehnen. Auch das ist für mich [9][Teil des | |
| Rechtsrucks]. | |
| Präkels: Ich finde es skandalös, dass Sie hier nicht mit Ihrem Namen | |
| sprechen können, aus Angst, dass Ihnen dann das Geld gekürzt wird. Leute | |
| wie Sie machen so eine fundamentale Arbeit. Die müsste eigentlich längst | |
| fest im Bildungssystem verankert sein. Und Sie müssten ganz klar reden | |
| können, mit einer starken Institution hinter Ihnen. Stattdessen haben wir | |
| eine Bundesregierung, die dem rechten Rand oft nach dem Mund redet und | |
| Bündnisse für Demokratie des Linksextremismus verdächtigt. | |
| taz: Es gibt vermehrt auch Angriffe auf zivilgesellschaftliche | |
| Institutionen, eine Welle der Gewalt. Erleben wir gerade [10][neue | |
| Baseballschlägerjahre]? | |
| Diaby: Die neunziger Jahre waren eine Zeit des Horrors. Es gab Pogrome und | |
| die vielen rassistischen Morde. Ich selbst bin angegriffen worden von | |
| Jugendlichen in Halle, am 28. Mai 1990 um 21.30 Uhr. Diese Welle an Gewalt | |
| dauerte bis Ende der neunziger Jahre. Seit etwa zehn Jahren beobachte ich, | |
| wie Rassismus und Rechtsextremismus kontinuierlich wieder ansteigen. Und | |
| trotzdem: Bei der Brutalität der neunziger Jahre sind wir heute nicht. | |
| Präkels: Mich erinnert vieles an damals, auch jenseits der Gewalt. Als | |
| junge Reporterin Anfang der neunziger Jahre in Brandenburg habe ich erlebt, | |
| wie reihenweise Jugendeinrichtungen geschlossen wurden. Diese Angebote sind | |
| nicht wiedergekommen, und wenn, dann sind die jetzt von Kürzungen bedroht. | |
| An vielen Schulen, die ich besuche, gab es zuletzt keinen musischen | |
| Unterricht, weil die Lehrer fehlen. Gerade der musische Unterricht, in dem | |
| die Menschwerdung im Vordergrund steht, in dem man sich austauschen kann, | |
| ohne Worte, genau der fehlt. Es fehlen Fachlehrer:innen auch in | |
| Politischer Bildung. Also ich sehe diese jungen, radikalen Leute heute und | |
| mir krampft das Herz. Ich nehme diesen unbändigen Hass in ihnen wahr, und | |
| ich denke, bis zu diesem Punkt in ihrem Leben muss ja schon unglaublich | |
| viel passiert sein, was läuft hier alles schief? | |
| taz: Sie haben in einem Text geschrieben, die Situation heute sei schlimmer | |
| als in den neunziger Jahren. Wie meinen Sie das? | |
| Präkels: Was ich heute in Ostdeutschland wahrnehme, ist etwas | |
| Atmosphärisches: Da ist eine Sprachlosigkeit, es wird nicht mehr geredet, | |
| nicht gestritten. Auch die Lehrer:innen in den Schulen sagen mir, die | |
| Schüler würden nicht streiten, sie seien so unpolitisch. Das ist natürlich | |
| Quatsch. Was wir daran sehen, ist eher eine bizarre Idee von Neutralität. | |
| Als könne man gegenüber Faschismus und Gewalt neutral sein. Das kommt zwar | |
| aus den neunziger Jahren, ist heute aber zu einer Art Grundhaltung geworden | |
| – leider auch bei vielen Eltern und Lehrer:innen. | |
| taz: Warum sind Nazis wieder cool? | |
| Diaby: Weil die Rechtsextremen und besonders die AfD die sozialen Medien | |
| viel besser beherrschen als wir. Das Internet ist der zentrale Ort, an dem | |
| sich junge Menschen radikalisieren. Und da ist die AfD tonangebend. | |
| taz: Ist das nicht ein bisschen einfach? | |
| Leuschner: Es spielt auf jeden Fall eine große Rolle. Ich war in dieser | |
| Woche in einer Schulklasse und wir haben über das Attentat auf [11][Charlie | |
| Kirk] gesprochen. | |
| taz: … den rechtsextremen US-amerikanischen Influencer. | |
| Leuschner: Genau. Ich kannte die Person vor dem Attentat gar nicht. Aber | |
| die Jugendlichen kannten ihn seit Monaten oder Jahren. Das hat mich | |
| erstaunt. Ich mache politische Bildung, ich verfolge die Nachrichten, und | |
| trotzdem lebe ich offenbar in einer ganz anderen Welt als diese | |
| Jugendlichen. | |
| Präkels: Ich habe mir schon in den Neunzigern viele Gedanken gemacht, warum | |
| Freund:innen über Nacht zu mordgeilen Zombies geworden sind. Wie konnte | |
| so plötzlich aus Freundschaft Feindschaft werden? Ein Punkt, auf den ich | |
| gekommen bin, ist, dass meine Mitschüler:innen das Unausgesprochene | |
| ihrer Eltern, deren Ängste, deren geistige Unbehaustheit, unreflektiert | |
| übernommen haben. Heute stehen wir wieder vor radikalen Umbrüchen, die | |
| vielen Menschen Angst machen. Eine Angst, die von der AfD permanent | |
| bestätigt und geschürt wird. Die radikalisierten Kinder führen also | |
| letztlich das aus, was sich Erwachsene nicht trauen. | |
| Leuschner: Was mich auch an die Neunziger erinnert, ist diese Ohnmacht der | |
| Erwachsenen. Ich bekomme oft Anrufe von Lehrer:innen oder | |
| Sozialarbeiter:innen, die mir sagen: „Wir hatten einen Vorfall, wissen aber | |
| nicht, was wir machen sollen. Bitte kommen Sie und helfen Sie uns.“ | |
| Leopold: Das kann ich bestätigen. Zu unserem „Schülis gegen Rechts“-Plenum | |
| kam ein 12-Jähriger und hat uns sehr verzweifelt erzählt, dass Mitschüler | |
| ihn mobben und Gewalt androhen. Und das, weil er „Fuck AfD“ auf seinen | |
| Block geschrieben hat. Er ist wohl wirklich der einzige Mensch in der | |
| Klasse, der sich offen gegen Rassismus stellt. Er ist damit zu seinen | |
| Lehrkräften gegangen, das hat es offenbar noch schlimmer gemacht. Am Ende | |
| hat ihm der Schulleiter einen Verweis angedroht, mit der Begründung, Schule | |
| sei kein politischer Ort, „Fuck AfD“ gehöre hier nicht hin. Er sollte also | |
| bestraft werden und nicht etwa die Schüler, die ihm Schläge angedroht | |
| haben. | |
| taz: Frau Leuschner, was machen Sie, wenn Sie in eine Klasse gerufen | |
| werden, in der es stramm rechte Jugendliche gibt? | |
| Leuschner: Wir haben gemerkt, dass wir dafür neue Ansätze brauchen. | |
| [12][Präventionsarbeit], so wie wir sie bisher gemacht haben, hilft in | |
| solchen Fällen nicht mehr weiter. Wenn ich eine Gruppe habe mit | |
| Jugendlichen, die stramm rechts sind, dann muss ich denen nicht sagen, was | |
| Rassismus ist. Das finden die lächerlich. | |
| taz: Sondern? | |
| Leuschner: Es sind ja nie alle rechts in einer Klasse. Also trennen wir die | |
| rechtsextremen Jugendlichen von denen, die gestärkt werden müssen. Denn | |
| die, die Schutz brauchen, müssen auch einen Raum haben. Mit den | |
| rechtsextremen Jugendlichen machen wir vor allem Biografiearbeit. Es geht | |
| also darum, dass sie ihre Lebensgeschichte reflektieren, um zu verstehen, | |
| wie sie zu ihren Positionen kommen. Wir hören zu, statt zu erklären. Wir | |
| fragen die Jugendlichen: Welche Folgen hat dein Handeln? Wichtig ist, | |
| überhaupt ins Gespräch zu kommen. | |
| taz: Und dabei machen die Jugendlichen mit? | |
| Leuschner: Am Anfang kommt oft Abwehr oder Provokation. Aber wenn wir | |
| konsequent beim Zuhören bleiben, entstehen Räume, in denen die Jugendlichen | |
| anfangen, über ihre eigenen Widersprüche nachzudenken. Genau das ist der | |
| Kern der Distanzierungsarbeit: nicht belehren, sondern ins Gespräch kommen | |
| und dadurch Bewegung ermöglichen. | |
| Präkels: Ich erlebe das ähnlich. Wenn mir ein Schüler den Hitlergruß zeigt, | |
| dann frage ich ihn, warum er das macht. Da merke ich dann oft viel | |
| Unsicherheit und Not. Die haben das übernommen von Mitschülern oder von dem | |
| großen Bruder, können es aber gar nicht richtig erklären. Also eigentlich | |
| sehe ich jemanden, der mich etwas fragen möchte, aber nicht die richtigen | |
| Worte findet. Da kann man noch was tun. Also bevor sich Unsicherheit und | |
| Not verpanzern. | |
| taz: Das klingt sehr verständnisvoll. Aber muss man nicht auch eine:n | |
| 13-Jährige:n in die Verantwortung nehmen? | |
| Leuschner: Natürlich. Grenzen setzen ist wichtig. Was in letzter Zeit | |
| extrem zugenommen hat, ist Holocaustleugnung. Da sitzen Schüler, 13-jährige | |
| zum Teil, und sagen mir ins Gesicht: „Das mit Auschwitz, das war doch gar | |
| nicht so schlimm. Die haben doch alle freiwillig da gearbeitet. Und wenn | |
| sie umgebracht wurden, dann haben sie wohl nicht gut gearbeitet.“ Die sagen | |
| das ganz locker und cool, das ist antrainiert. Die ersten Male hat mich das | |
| richtig geschockt. | |
| taz: Wie reagieren Sie darauf? | |
| Leuschner: Ich sage, dass [13][Holocaustleugnung eine Straftat] ist, und | |
| beende erst mal das Gespräch. Später versuche ich schon, mit dem | |
| Jugendlichen noch mal allein ins Gespräch zu kommen. Aber wir sind auch | |
| dazu übergegangen, nach solchen Fällen die Erwachsenen stärker in die | |
| Pflicht zu nehmen. Lehrer:innen müssen Antworten finden auf | |
| menschenverachtende Einstellungen. Sie müssen fit sein, solche Situationen | |
| zu erkennen. Und mutig, um ihnen zu widersprechen. | |
| Diaby: Die Arbeit, die Sie da in den Schulen leisten, ist so wichtig. Dass | |
| sie nicht dauerhaft finanziert wird, ist schlimm. Das zeigt mir wieder: | |
| Wenn es uns nicht gelingt, die Demokratieförderung auf ein hohes Niveau zu | |
| bringen, dann haben wir versagt. Demokratie ist Daueraufgabe, und | |
| Daueraufgabe braucht Dauerförderung. Es ist ein Armutszeugnis, [14][dass | |
| wir heute immer noch auf ein Demokratiefördergesetz warten]. | |
| taz: Die SPD ist seit zwölf Jahren an der Regierung beteiligt. Wieso hat | |
| Ihre Partei das nicht längst umgesetzt? | |
| Diaby: Sie können sich doch sicher vorstellen, an wem das in der aktuellen | |
| Koalition scheitert. Nicht an uns. | |
| taz: Aber Sie waren auch vorher in der Regierung. Die Ampel wäre die Chance | |
| gewesen, das durchzusetzen. | |
| Diaby: Wir hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, die Demokratieförderung | |
| langfristig abzusichern. Das ist in der letzten Minute an der FDP | |
| gescheitert, weil sie fand, es sei nicht Aufgabe des Staates, sich überall | |
| einzumischen. So ein Schwachsinn. Aber ja, Sie haben recht: Wir haben da | |
| versagt. | |
| Präkels: Und nun sind wir in einer Situation, in der es Gegenden gibt, | |
| nicht nur in Ostdeutschland, aber da vor allem, wo die Leute sagen: „Wie | |
| soll das heißen? Demokratieförderung? Um Gottes willen, so dürfen wir das | |
| nicht nennen!“ Demokratie ist zu einem Schimpfwort geworden, genau wie | |
| schwul, Jude oder queer, und das nicht erst seit der Ampel. | |
| taz: Und trotzdem ist es noch ein weiter Schritt vom verlorenen Vertrauen | |
| in die Demokratie hin zu rechtem Terror. Leopold, in jüngerer Zeit wurden | |
| immer wieder mutmaßliche rechtsextreme Terrorgruppen aufgedeckt, deren | |
| Mitglieder zum Teil so alt wie du waren. Wie erklärst du dir das? | |
| Leopold: Es ist natürlich traurig, aber für mich macht das Sinn. Ich | |
| beobachte, dass sich viele Jugendliche politisch machtlos fühlen. Nicht, | |
| dass ich rechten Terror gutheiße, aber ich verstehe, wie man dahin kommt, | |
| zu sagen: Uns hört eh keiner zu, wenn wir wollen, dass sich etwas | |
| grundlegend ändert, dann geht das nur mit Gewalt. | |
| taz: Sind es eher die männlichen Jugendlichen, die sich rechtsextremen | |
| Gruppen zuwenden? | |
| Leopold: Ja, ich glaube schon. Diese Jungs haben oft wenig | |
| Selbstbewusstsein, in dem Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren suchen | |
| sie nach Vorbildern und finden sie bei den Rechtsextremen, die [15][ein | |
| einfaches Identifikationsangebot] machen. Da geht es zunächst darum, | |
| aufgenommen und wahrgenommen zu werden, nicht so sehr, diese politische | |
| Ideologie zu verbreiten. Als Opfer dürfen sie natürlich trotzdem nicht | |
| betrachtet werden, auch sozialer Druck entschuldigt kein rechtsextremes | |
| Verhalten. | |
| Leuschner: In den jugendlichen Subkulturen wird wieder ein heroisches | |
| Männlichkeitsideal propagiert, das auf manche Jungs sehr anziehend wirkt. | |
| In der Musikkultur, der Popkultur, der Fankultur. Auf diesen Feldern hat | |
| sich das Phänomen der Manosphere ausgebreitet, frauenverachtendes Verhalten | |
| erleben wir dort in einer Weise, wie wir es zuvor nicht erlebt haben. | |
| taz: Man kann den Eindruck bekommen, da geht gerade eine ganze Generation | |
| an den Rechtsextremismus verloren. Sehen Sie das auch so? | |
| Präkels: Wir können von Glück sagen, wenn es am Ende nur eine Generation | |
| ist. Die Zeitläufte sind gegen uns. Nicht nur in den USA, sondern auch bei | |
| unseren europäischen Nachbarn wird Antifaschismus zunehmend kriminalisiert. | |
| Nicht etwa Faschismus, nein, Antifaschismus. Das ist irre. | |
| Leuschner: Die Gefahr ist real, und wir dürfen sie nicht kleinreden. Aber | |
| ob eine ganze Generation verloren geht, hängt stark davon ab, wie wir als | |
| Gesellschaft reagieren, also ob wir Gegenangebote machen, ob wir | |
| Jugendlichen Anerkennung und Teilhabe ermöglichen. Rechtsextremismus wird | |
| nicht naturwüchsig stark, er wächst da, wo andere Angebote fehlen. Nein, | |
| verloren ist diese Generation nicht. Aber wenn wir Jugendlichen keine | |
| attraktiven Gegenangebote machen, überlassen wir ihnen das Feld. | |
| Rechtsextreme füllen genau die Lücken, die wir offen lassen. | |
| Diaby: Ich glaube auch nicht, dass die Generation verloren ist. Die | |
| Situation ist besorgniserregend, aber „verloren“ würde bedeuten, es ließe | |
| sich nichts mehr dagegen tun. Das glaube ich nicht, wir Demokraten sind | |
| noch immer in der Mehrheit. Aber umso wichtiger ist es, dass viel mehr | |
| Leute für die Demokratie einstehen. Rassismus und Rechtsextremismus muss | |
| widersprochen werden, am Arbeitsplatz, beim Sport und bei Omas achtzigstem | |
| Geburtstag. | |
| taz: Leopold, wie fühlt es sich für dich an zu wissen, dass Jugendliche in | |
| deinem Alter zu so viel brutaler Gewalt fähig sind? Du engagierst dich | |
| gegen Rechtsextremismus und bist eindeutig als Linker erkennbar. | |
| Leopold: Ich habe keine Angst, selbst angegriffen zu werden. Ich bin nachts | |
| nicht alleine unterwegs und bewege mich eh vor allem in der Innenstadt und | |
| Neustadt von Dresden. Ich habe aber natürlich Angst davor, dass sich das, | |
| was diese jungen Neonazis wollen, in echte Politik umsetzt. Wenn Rassismus | |
| und Queerfeindlichkeit irgendwann von oben aus dem Bundestag kommt, das | |
| wäre furchtbar. | |
| taz: Bei der Bundestagswahl 2021 haben die Erstwähler:innen vor allem | |
| Grüne und FDP gewählt. Bei der [16][Bundestagswahl 2025] haben sie AfD und | |
| Linke gewählt. Wie kam es zu der Verschiebung? | |
| Präkels: Wie ist denn reagiert worden auf die engagierten grünen | |
| Jugendlichen? Auf Fridays for Future und später die Letzte Generation? Die | |
| Jugendlichen haben versucht, aus ihrer Hilflosigkeit einen Move zu machen, | |
| und sind kriminalisiert und schlechtgeredet worden, voller Häme und | |
| Gemeinheit. Bei der AfD erfahren junge Leute dagegen Unterstützung und | |
| werden ernst genommen. Hier haben sie das Gefühl, die Gesellschaft | |
| tatsächlich verändern zu können. Leider zum Schlechteren. | |
| Diaby: Gegen Klimaengagement zu sein, ist doch heute Mainstream. Da haben | |
| die Rechtspopulist:innen ganze Arbeit geleistet, die Themen | |
| Klimaschutz und globale Gerechtigkeit ins Lächerliche zu ziehen. Schauen | |
| Sie sich an, wie erfolgreich [17][Markus Söder mit seinen Wurst-Videos] | |
| ist. Das Problem ist, dass diesen Leuten niemand widerspricht. Das macht | |
| natürlich Eindruck auf die jungen Leute. | |
| Präkels: Wir haben ein allumfassendes, strukturelles Problem, was die | |
| Position von Kindern und Jugendlichen und deren Wert in dieser Gesellschaft | |
| betrifft. Wenn ein neuer Kanzler antritt, dann erwartet schon niemand mehr, | |
| dass er irgendein Wort über Kinder und Jugendliche sagt. Warum eigentlich | |
| nicht? Über die müsste er doch als Erstes sprechen. Es wird immer viel | |
| geredet von der Zukunft. Aber was wird denn getan für die Menschen, die die | |
| Zukunft gestalten sollen? Was ist das für ein Gefühl, als junger Mensch in | |
| diesem Land aufzuwachsen? Offenbar kein sehr wertschätzendes. | |
| taz: Gibt es heute denn auch grundlegende Unterschiede zu den neunziger | |
| Jahren? | |
| Diaby: Der große Unterschied ist, dass mit der AfD eine Partei im | |
| Bundestag, in den Landtagen und den Kommunen sitzt, die das Sprachrohr für | |
| die gewaltbereiten Neonazis ist. Die AfD bereitet den Nährboden für die | |
| Gewalt auf der Straße. Wir hatten auch in den Neunzigern starke | |
| rechtsextreme Parteien. Bei den Landtagswahlen 1998 ist die DVU mit 13 | |
| Prozent eingezogen. Das war aber eine temporäre Sache, die haben sich in | |
| kurzer Zeit so zerfleischt, dass sie nach einer Wahlperiode wieder | |
| rausgeflogen sind. Das sehe ich bei der AfD leider nicht kommen. | |
| Präkels: Es gibt allem Gegenwind zum Trotz zum Glück heute überall und | |
| flächendeckend engagierte Menschen. Es gibt Institutionen, wenn auch | |
| prekär, geschulte Leute, psychologische Betreuung, Opferberatung. Sogar die | |
| Entdeckung der Psyche hat auch in Ostdeutschland endlich stattgefunden! In | |
| den Neunzigern sind unglaublich viele Leute in Krisen gestürzt, ohne dass | |
| man nach psychologischen Erklärungen gesucht hat. Die zarten | |
| institutionellen Pflänzchen sind zwar schon wieder massiv bedroht, aber es | |
| gibt diese Menschen. Ich erlebe schon auch, dass Jüngere ihre Sorgen und | |
| Nöte heute viel besser artikulieren können. Mag es auch die Minderheit | |
| sein, es gibt Momente, da denke ich: Wow, so selbstbewusst war ich damals | |
| nicht. Da merkt man, dass 35 Jahre vergangen sind. Also im positiven Sinne. | |
| Diaby: Ja, es gibt die Engagierten. Aber mir fehlt ein großer Konsens der | |
| Mehrheitsgesellschaft für die Demokratie. Die vielen Demos Anfang | |
| vergangenen Jahres waren toll. Aber in den Neunzigern gab es große Konzerte | |
| für die offene Gesellschaft, in Frankfurt und Köln. Da haben | |
| Mainstream-Künstler:innen gespielt, vor 150.000 Besucher:innen. Wo sind die | |
| heute? Warum bekennen sich nicht Musiker:innen, Schriftsteller:innen, | |
| Influencer:innen in den sozialen Medien zur Demokratie? Könnte nicht | |
| die taz so was anstoßen? | |
| taz: Das ist nicht gerade unser Kerngeschäft … | |
| Diaby: Ja, ja, jetzt reden Sie sich raus. Aber ich glaube, es ist wichtig, | |
| dass die prodemokratischen Leute sehen, dass sie nicht in der Minderheit | |
| sind. Was es auch gab in den neunziger Jahren, waren Lichterketten für die | |
| Demokratie im ganzen Land. Das war ein gutes Format, bei dem man auch den | |
| Nachbarn und die Nachbarin informieren kann. Das ist spektakulär, vor allem | |
| im Social-Media-Zeitalter. | |
| Präkels: Ich finde das eine schöne Idee mit den Konzerten. Aber die | |
| Wahrheit ist doch, dass wir in vielen Regionen tatsächlich in der | |
| Minderheit sind. Ich war auf der „Wir sind mehr“-Tour vor zwei Jahren | |
| dabei, und es war deprimierend, mit diesem Motto auf dem Marktplatz | |
| irgendeiner ostdeutschen Stadt vor weniger als hundert Menschen zu stehen. | |
| Weil es dort einfach ein Pflaster ist, in dem es viel Mut kostet, sich zur | |
| Demokratie zu bekennen. | |
| taz: Was lässt sich denn aus den Neunzigern lernen: Auf was und wen kommt | |
| es an? | |
| Präkels: Stärkung der Schwachen! Die Antwort auf die rechtsextreme Gewalt | |
| der neunziger Jahre hieß: akzeptierende Jugendarbeit. Man hat die Nazis | |
| einfach angenommen, ihre Jugendzentren und sogar Propagandapublikationen | |
| finanziert, sie unterstützt – in dem Glauben, dann fänden sie schon allein | |
| den Weg zurück. Das ist grandios gescheitert. Heute müssten daher die | |
| gestärkt werden, die potenziell von rechtsextremer Gewalt betroffen sind. | |
| Aber offenbar fehlt der politische Wille. | |
| Leuschner: Wenn ich die Lebenssituation vieler Kinder und Jugendlicher in | |
| Schwerin und Rostock sehe, dann verstehe ich deren Verzweiflung. Viele | |
| leben in absoluter Armut. Die resignieren. Deshalb glaube ich, es muss das | |
| komplette Gegenteil passieren von dem, was wir gerade erleben: kein Herbst | |
| der Reformen, kein Sozialabbau, sondern eine massive Sozialstärkung. | |
| taz: Das klingt einleuchtend. Aber die Realität ist doch eine andere: Die | |
| AfD träumt von der Alleinregierung in Ostdeutschland, die aktuelle | |
| Koalition hat keine vernünftigen Pläne, Kinder aus der Armut zu holen, für | |
| gute Jugendarbeit fehlen Geld und Personal. Sehen Sie da irgendeinen | |
| Hoffnungsschimmer? | |
| Leuschner: Ja, es ist düster. Aber ich erlebe auch, dass sich Leute | |
| zusammenschließen, neue Bündnisse und Initiativen entstehen, von einer | |
| kleinen Antifa-Gruppe bis zu Künstler:innen auf dem Dorf. Bei denen | |
| wächst ein Verständnis dafür, dass es nicht reicht, die eigene Blase zu | |
| bespielen, sondern dass wir es schaffen müssen, die Mehrheit hinter uns zu | |
| versammeln. | |
| Leopold: Der Vernetzungsgedanke treibt auch uns an. Wir bei den „Schülis | |
| gegen Rechts“ arbeiten gerade an einem Plan, wie wir auch bundesweit aktiv | |
| werden können. Wir laden gezielt auch Menschen ein, die noch nicht | |
| organisiert sind, damit bundesweit noch mehr Ortsgruppen entstehen. | |
| Präkels: Ich merke auch, dass sich etwas bewegt. Neulich hat mich die | |
| Vorsitzende eines Elternbeirates angesprochen und um Hilfe gebeten. Sie | |
| wollte, dass die Eltern geschult werden, und sagte: „Wir sind doch die | |
| Antifa.“ Sie hat diesen Begriff als Utopie benutzt, also nicht mit einem | |
| linksradikalen Duktus, sondern ganz klar als demokratischen Grundkonsens. | |
| „Selbstverständlich müssen wir Antifaschisten sein. Wir als Eltern wollen, | |
| dass unsere Kinder Antifaschisten sind.“ Das zu hören, in dem Tonfall, das | |
| hat mich begeistert. | |
| taz: Das klingt in der Tat hoffnungsvoll. | |
| Leuschner: Ja, aber es kommt auch wirklich auf die Einzelnen an. Ich habe | |
| mich mit Freunden zusammengetan, wir haben solidarische Nachbarschaften für | |
| einige Stadtteile entwickelt. Wir klopfen an die Haustüren und laden die | |
| Leute zu Nachbarschaftstreffen ein. Das klingt erst mal banal, aber da sind | |
| dann so 40 bis 50 Leute gekommen. Deren großes Thema war Einsamkeit. Ja, da | |
| kommen dann auch mal Ressentiments hoch. Aber wichtig ist erst mal zu | |
| erkennen, dass das ganz unterschiedliche Leute sind. Wir machen jetzt mit | |
| ihnen verschiedene Aktionen wie Müllsammeln, Spieleabende, wir gestalten | |
| selber Flyer und so weiter. Das ist natürlich Arbeit im Kleinen. Aber ich | |
| finde, es ist ein guter Weg, um aus der eigenen Sprachlosigkeit | |
| rauszukommen. Das muss nicht antifaschistisch heißen, es kann auch erst mal | |
| nur um Solidarität gehen. | |
| Präkels: Ihr riskiert eure eigenen Gewissheiten. Das ist doch großartig. | |
| Echte Solidarität über den eigenen Jägerzaun hinaus ist immer | |
| antifaschistisch. | |
| 3 Oct 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Karamba-Diaby/!t5656319 | |
| [2] /Manja-Praekels/!a25630/ | |
| [3] /Rekord-rechtsextremer-Straftaten/!6069380 | |
| [4] /Baseballschlaegerjahre-in-Wernigerode/!5941578 | |
| [5] /Rechtsruck-in-der-Schule/!6106081 | |
| [6] /Umfrage-zur-Landtagswahl-Sachsen-Anhalt/!6111989 | |
| [7] /Schwarzer-SPD-Politiker-aus-Halle/!5932411 | |
| [8] /Rechte-Gewalt/!6063307 | |
| [9] /Rechtsextremismus-in-Berlin/!6072711 | |
| [10] /Baseballschlaegerjahre-in-Ostdeutschland/!5642847 | |
| [11] /Charlie-Kirk/!t6113981 | |
| [12] /Praevention-und-Opferschutz/!6112264 | |
| [13] /Gesetz-gegen-Holocaustleugnung/!5457020 | |
| [14] /Demokratiefoerdergesetz-gefordert/!6006075 | |
| [15] /Maenner-und-Feminismus/!6061993 | |
| [16] /Jugend-gespalten-Arbeiter-rechts/!6068494/ | |
| [17] /Essen-in-der-Politik/!6071116 | |
| ## AUTOREN | |
| Jens Uthoff | |
| Anne Fromm | |
| ## TAGS | |
| Tag der Deutschen Einheit | |
| Rechtsruck | |
| Jugendliche | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Schwerpunkt Ostdeutschland | |
| GNS | |
| Deutsche Einheit | |
| Rechtsextremismus | |
| Schwerpunkt Frankfurter Buchmesse | |
| Potsdam | |
| Rechtsextremismus | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Schwerpunkt Bundestagswahl 2025 | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Rechtsextremismus an Schulen: Der Staatsschutz auf dem Pausenhof | |
| Rechte Sticker, beschädigte Tür, verängstigte Schüler:innen: Der Angriff | |
| auf ein Gymnasium im sächsischen Altenberg ist kein Einzelfall. | |
| Alltag in Ostdeutschland: Nichts wird noch mal gut gegangen sein | |
| Das Buch „Extremwetterlagen. Reportagen aus einem neuen Deutschland“ | |
| versammelt Texte, die vor den Landtagswahlen im Osten 2024 entstanden sind. | |
| SPD verliert Stichwahl in Brandenburg: Parteilose Noosha Aubel holt OB-Wahlsieg… | |
| In Brandenburg triumphieren Parteilose in Potsdam und Frankfurt (Oder). | |
| Verlierer des Abends waren die SPD, aber auch die extrem rechte AfD. | |
| Rechtsruck in der Schule: „Zecke? Nehm ich als Kompliment“ | |
| Jette Poensgen ist 15 Jahre alt und hat eine klare Haltung: Wenn | |
| Mitschüler*innen Nazi-Sprüche reißen, dann darf man nicht schweigen. | |
| AfD und Junge Neonazis: Distanzierung Fehlanzeige | |
| Die Bundesregierung behauptet, es gebe keine strukturellen Verbindungen | |
| zwischen AfD und Nachwuchs-Nazis. Das ist in mehrfacher Hinsicht falsch. | |
| Wahlverhalten junger Frauen und Männer: Rechte Jungs auf links drehen | |
| Junge Frauen und Männer sind politisch gespalten wie nie. Zeit für eine | |
| neue Erzählung des gesellschaftlichen Wandels entlang von | |
| Geschlechtergrenzen. |