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# taz.de -- Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen: Alles guckt nach Gelsenkirch…
> Bei der Bundestagswahl holte die AfD dort die meisten Zweitstimmen. Am
> Sonntag ist in NRW Kommunalwahl. Vertrauen die Arbeiter:innen der SPD
> nicht mehr?
Bild: SPD-Haustürwahlkampf in Gelsenkirchen: Andrea Henze ist die Kandidatin f…
Laut und trubelig geht es an diesem Nachmittag am Fuße einer Abraumhalde
zu. Kinder rennen, spielen und lassen sich trösten von Vätern und Müttern,
mit und ohne Kopftuch. Die städtische Kita inmitten einer ehemaligen
Zechensiedlung in Gelsenkirchen feiert ihr 30-jähriges Jubiläum, passend
zum Anlass scheint die Sonne. Die lokale Politikprominenz ist auch
gekommen, schließlich ist bald [1][Kommunalwahl].
Ein Vater steht an einem der Stehtische und nippt an seiner Limonade. Seine
beiden Kinder besuchen die Kita. Darf man fragen, für welche Partei er
stimmen wird. Klar, darf man. „Für die AfD.“ Aha. Und weshalb? „Frust.“
Er erzählt von seinem Job bei einem Autozulieferer in Essen, der auf der
Kippe steht. „Seit Monaten schon Kurzarbeit, ich weiß nicht wie das
weitergehen soll, ich bin ja der Haupternährer der Familie.“ Er atmet
schwer aus. Das geplante [2][Verbrenner-Aus] müsse weg, das solle der Markt
regeln, da habe sich die Politik nicht einzumischen. Und die Energie müsse
wieder billiger werden. „Wir hatten sauberes russisches Gas und kaufen nun
teures Frackinggas aus Amerika. Versteht kein Mensch.“
Er redet offen, blickt einem beim Sprechen in die Augen. Kein strammer
Rechter mit tätowierter schwarzer Sonne, sondern ein biederer Familienvater
im Poloshirt. Ein Facharbeiter, der sich Sorgen um seine Zukunft macht.
Wäre nicht eigentlich die SPD die Partei, die seine Interessen vertritt?
„Is so“, sagt er. „Ich habe jahrelang SPD gewählt. Aber seit Olaf Scholz
ist nur noch Frust.“ Und zu CDU-Kanzler Friedrich Merz habe er auch kein
Vertrauen. Der habe versprochen die Schuldenbremse einzuhalten und mache
nun Milliardenschulden. „In meinem Bekanntenkreis und im Betrieb denken 90
Prozent so.“
## Stimmungstest für die Bundesregierung
Die in Nordrhein-Westfalen zur Wahl stehenden Oberbürgermeister:innen,
Stadträte und Gemeindevertreter:innen werden nicht über
Staatsschulden oder die deutsche Energieversorgung entscheiden, sondern
über Kitaplätze, ob der Bolzplatz saniert, die Straße neu asphaltiert oder
der Müll abgeholt wird. Aber die Bundespolitik lässt sich nicht ausblenden.
Und so werden die Kommunalwahlen am 14. September im bevölkerungsreichsten
Bundesland auch ein Stimmungstest für die Bundesregierung.
Bei der Bundestagswahl wurden die Parteien der Ampel – SPD, Grüne und FDP –
abgestraft. Von der Unzufriedenheit profitierte vor allem die AfD.
Besonders in den einstigen SPD-Hochburgen im Ruhrgebiet konnten die extrem
Rechten punkten. In Gelsenkirchen holten sie mit fast 25 Prozent die
meisten Zweitstimmen von allen Parteien.
Vor den landesweiten Kommunalwahlen steht die Stadt wieder im Fokus. Kann
die AfD ihren Erfolg wiederholen, löst sie gar die SPD in ihrer einstigen
Hochburg ab?
Der Soziologe Klaus Dörre hat selbst einige Zeit in NRW gelebt und
gearbeitet. Seit Jahren beschäftigt er sich mit dem zunehmenden Anklang der
radikalen Rechten in der Arbeiterschaft. Er sagt: „Es gibt ein kollektives
Abwertungsempfinden von konventionellen Lebensentwürfen.“ Leute hätten das
Gefühl, sie seien in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit
unterrepräsentiert, was am Stolz rühre.
Im gewerkschaftlichen Bereich sei der Eindruck verbreitet, viele hätten es
sich im Bürgergeld bequem gemacht, der kollektive Status werde als bedroht
wahrgenommen.
## Wirtschaftlicher Abstieg und AfD-Aufstieg
In Städten wie Gelsenkirchen kommt noch der Strukturwandel hinzu. „Lange
Zeit haben viele Arbeiter gar nicht gewählt, jetzt kommen Arbeiterprobleme
über hohe Zustimmungswerte zur AfD in die Öffentlichkeit – das ergibt einen
sich selbst verstärkenden Mechanismus.“ Es führe dazu, dass Arbeiter in
gewisser Weise gegen ihre eigenen Interessen wählten. „Das Empfinden,
kollektiv abgewertet zu sein als Arbeiter, ‚Ruhri‘ oder selbst auch Migrant
sucht sich ein Ventil – und findet es bei einer Partei, die marktradikal
ist.“
Dörre verweist auf den französischen Soziologen Didier Eribon. In seinem
Bestseller „Rückkehr nach Reims“ beschreibt Eribon am Beispiel seiner
eigenen Familie die Entfremdung des Proletariats von der politischen Linken
und ihre Hinwendung zur extremen Rechten. Eine Entwicklung, die in allen
Industrieländern zu beobachten ist. Droht der einstigen Malocherpartei SPD
in Gelsenkirchen also ein ähnliches Schicksal wie Frankreichs
Sozialistischer Partei, die inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken
ist?
Gelsenkirchen steht nicht nur für den Aufstieg der AfD, sondern auch für
wirtschaftlichen Abstieg. Die Stadt war im 20. Jahrhundert ein
industrielles Zentrum, hatte zu Hochzeiten 400.000 Einwohner:innen. Mit
der Schließung der Zechen und Hochöfen und dem Niedergang der
Textilindustrie kam der Abschwung. Heute wohnen 260.000 Menschen hier.
In einer Stadt, die bekannt ist, für den Zweitligaverein Schalke 04 und die
Statistik: Niedrigstes Durchschnittseinkommen, höchste
Pro-Kopf-Verschuldung, vor sechs Jahren landete man in einem Ranking der
lebenswerten Städte auf dem letzten Platz: 401. Findige Marketingstrategen
machten daraus den Hashtag #401.
Seit Jahrzehnten stellen die Sozialdemokraten fast ununterbrochen das
Stadtoberhaupt. Doch die SPD-Amtsinhaberin tritt nicht mehr an, die Partei
hat sich für eine eher unbekannte Kandidatin entschieden, eine Newcomerin
in doppelter Hinsicht. Andrea Henze ist Sozialdezernentin im Rathaus und
erst vor drei Jahren nach Gelsenkirchen gezogen.
## Auch die New York Times will die SPD-Kandidatin treffen
Genauso lange ist sie SPD-Mitglied. Mit Mitte 40 Mitglied einer Partei zu
werden, ist eher ungewöhnlich. Henze sagt, für sie sei das eben lange kein
Thema gewesen. Sie ist in der DDR geboren, wo man in die einzig maßgebliche
Partei, die SED, weniger aus Überzeugung denn aus Opportunismus eintrat.
Henze hat über den zweiten Bildungsweg Verwaltungswissenschaften studiert
und sich bis zur Chefin der Dessauer Wirtschaftsförderungsagentur
hochgearbeitet.
Vor zehn Jahren bewarb sie sich weg aus Sachsen-Anhalt ins Ruhrgebiet,
leitete das Jobcenter in Hagen und seit 2021 den Vorstandsbereich V im
Gelsenkirchener Rathaus: Wohngeld, Jobcenter, Krankenhäuser oder Tierschutz
– alles ihre Themen. Keine Arbeiterführerin, sondern eine Vorarbeiterin im
Maschinenraum der Bürokratie. Henze sieht es als Vorteil: „Ich habe 32
Jahre Verwaltungserfahrung, ein breites Netzwerk und weiß, wo man anpacken
kann, und wo es sinnvoll ist, von Land und Bund was einzufordern.“
Mit Hochsteckfrisur und Perlenohrringen steht sie auch optisch eher für
Büro als für Bergbau. Das passt dann irgendwie auch zur Transformation der
einstigen Industriehochburg Gelsenkirchen und zum Wandel der SPD von der
Arbeiter- zur Akademikerpartei.
Vor Medienanfragen kann sich Andrea Henze gerade kaum retten. Für den
Wahlsonntag haben sich die New York Times und das ZDF angemeldet. Die
regierende SPD und Henze versuchen, dem Fatalismus mit Optimismus zu
begegnen. Im Wahlkampf tourt Henze im „Aufstiegsmobil“ durch die Stadt.
„Anpacken. Aufsteigen“ steht auf dem schwarzen Bus.
Sie will die „Kohle“ ins Ruhrgebiet zurückholen und Schulen zu
„Fördertürmen der Zukunft machen. Und so den Beweis antreten, dass
Gelsenkirchen besser ist als sein Ruf, nämlich „unfassbar grün und wirklich
lebenswert“. Die Frau aus Sachsen-Anhalt, wo die Wirtschaft vor 35 Jahren
komplett zusammenbrach, ist nun in Sachen Aufbau West unterwegs. Wer will,
kann das ironisch finden.
## Im Haustürwahlkampf
Im Stadtteil Buer trifft Henze an einem Freitag im September auf Helga und
Karl-Heinz Mohr, beide über 70. Sie sind schon so lange in der SPD wie
Henze auf der Welt ist – seit 50 Jahren. Die pensionierten Lehrer:innen
begleiten Henze im Haustürwahlkampf. Auch das ist symbolisch: Die Älteren
sind das Rückgrat der Sozialdemokratie und ihre treueste
Wähler:innengruppe.
In Buer ist man auf CDU-Terrain, zweistöckige Häuser mit holzgetäfelten
Wohnungstüren. „Auch bei vielen CDU-Wählern kommt Andrea gut an“, flüste…
Helga Mohr als Henze klingelt.
„Guten Tag, ich bin Andrea Henze und kandidiere als Oberbürgermeisterin.
Ich wollte mich vorstellen, damit sie wissen wie das Original aussieht“,
sagt Henze zu einem Mann im „Glück auf“- T-Shirt. Seine Frau schiebt sich
an ihm vorbei: „Endlich lerne ich Sie mal kennen“, sie strahlt Henze an.
Sie sei Musikerin, ihre Band heißt „Get back Buer“. „Sie sind in der
richtigen Partei, gibt aber auch viel zu meckern“, sagt sie zu Henze. Und
deutet zur Straße. „Ist ’ne Katastrophe, wie die Autos hier durchrasen.“
Henze freut sich trotzdem. „Habe ich auf dem Schirm. In unserem
Aufstiegsplan sind schon ganz viele Maßnahmen drin, der wird jetzt durch
die Bürger ergänzt.“ Man wolle die Stadt ja nach vorn bringen.
Beim nächsten Haus hat die Kandidatin weniger Glück. „Raus, alle raus“,
brüllt ein Mann, noch bevor Henze ein Wort sagen kann. Sie seufzt. „Auch
solche Leute gibt’s.“
Henze ist keine Lautsprecherin. Sie sagt oft, das müsse man differenziert
betrachten und plädiert für „Augenmaß“. Auch bei den gerade heiß
diskutierten Bürgergeldsanktionen. „Wir müssen Menschen in Arbeit bringen,
und wenn notwendig, müssen wir die Menschen entsprechend qualifizieren“,
sagt sie. Das koste aber erst mal. „Einen Haushalt saniert man damit
nicht.“ In Gelsenkirchen lebt jeder Vierte von Grundsicherung.
## Leere Läden in der Innenstadt
Helga Mohr ist hier geboren, ihr Vater hat bei Thyssen gearbeitet. „Das war
mal eine prosperierende Stadt“, erzählt sie. Doch seit die Industrie weg
ist, stehen viele Läden in der Innenstadt leer. Und seit 2014 die
vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit für Menschen aus Rumänien und
Bulgarien eingeführt wurde, kamen auch viele, die vor der Armut flohen.
Etwa 13.000 leben zurzeit in der Stadt, darunter viele Sinti und Roma.
Während die Beschäftigungsquote von [3][Rumänen und Bulgaren bundesweit auf
vergleichbar hohem Niveau wie in der Gesamtbevölkerung] liegt, beträgt sie
in Gelsenkirchen nur 13 Prozent. Viele werden angelockt von billigen
Mieten, aber auch von skrupellosen Hinterleuten, die ganze Familien
systematisch ausbeuten: Sie melden sie beim Jobcenter an, bringen sie in
abbruchreifen Häusern unter, beschäftigen sie schwarz und kassieren ihre
Sozialleistungen.
Das sorgt selbst in einer Stadt wie Gelsenkirchen, in die Menschen seit 150
Jahren zuwandern, für Verdruss. „Viele Leute sagen uns, es reicht. Wir
wollen endlich wieder Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung“, erzählt Helga
Mohr. „Die stimmen nicht für die AfD, sondern gegen die anderen Parteien.“
Die Mohrs, selbst in der Flüchtlingshilfe aktiv, finden, die SPD habe sich
beim Thema Migration zu sehr weggeduckt. „Wir haben gedacht, das sind
CDU-Themen. Aber bestimmte Sachen kann man eben nicht dulden, selbst wenn
man auf der Seite der Geflüchteten steht.“ Ganz wichtig sei es, in Bildung
zu investieren, sagen sie, und dafür zu sorgen, „dass die Kinder hier zur
Schule gehen“.
Die Stadt Gelsenkirchen hat 100 Millionen Euro von Land und Bund zugesagt
bekommen, um Schrottimmobilien aufzukaufen und abzureißen. Henze zeigt beim
Weiterfahren auf ein Plakat vor einer Brache: „Aufbruch durch Abbruch“
steht drauf. „Wir nehmen in den nächsten zehn Jahren 500 solcher
Schrottimmobilien vom Markt. Das hilft gegen Sozialmissbrauch, und so
können wir auch was für die Stadtentwicklung tun.“
## Strukturwandel und Industriepolitik
Klar ist aber auch: Aus eigener Kraft und ohne vernünftige finanzielle
Ausstattung wird hochverschuldeten und wirtschaftlich abgehängten Städten
der Aufstieg nicht gelingen.
Der Soziologe Dörre sagt, vom Strukturwandel betroffene Regionen bräuchten
eine Industriepolitik, für die es im Ruhrgebiet eigentlich eine lange
Tradition gibt. Er verweist auf Dortmund. Nach dem Niedergang der
Steinkohleindustrie entstand dort mit staatlichen Zuschüssen und unter
Mitwirkung der Gewerkschaften ein Technologiepark, der heute einer der
führenden in Europa sei. Gerade Gewerkschaften seien auch wichtig, um die
Belegschaft in den Betrieben gegen den Rechtsruck zu immunisieren.
Im benachbarten Dortmund legte die AfD bei der Bundestagswahl ebenfalls zu,
kam aber nur auf knapp 17 Prozent. Aber in Industriepolitik müsse der Staat
kräftig investieren, sagt Dörre: „Solche Projekte müssen immer durch ein
Tal des Todes, bis sie rentabel werden. Dafür brauchen sie ausreichend
staatliche Finanzierung.“
Auch Henze weiß um die Grenzen der Kommunalpolitik. Etwa beim Thema
Migration. „Das ist ein europäisches Thema – über Schulplätze und Sprache
kann man einiges tun, aber wenn die Integrationsfähigkeit einer Stadt
aufgrund der finanziellen Ressourcen begrenzt ist, dann sind einem
irgendwann die Hände gebunden.“ Ihr gehe es darum, dass die
Gesamtintegrationsleistung der Stadt wahrgenommen und berücksichtigt werde.
Wo Henze auf Zukunftspartnerschaften und Maßnahmenpläne verweist,
appelliert die AfD plump an niedere Gefühle.
## Johlende AfD-Klientel in der Fußgängerzone
Gelsenkirchens AfD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Enxhi
Seli-Zacharias hat sich am Wochenende vor der Wahl in der Fußgängerzone
postiert und fordert Deutschlandfahnen statt Halal-Essen an Schulen,
beschwört Abstiegsängste und imaginiert eine angeblich bevorstehende
Unterwerfung unter den Islam.
Klassische Arbeiterthemen bespielt sie nicht, dafür umso mehr Rassismus:
„Es geht auch um den sozialen Zusammenhalt – dazu gehört auch, dass du
nicht reihenweise Geschäfte sehen musst, die in arabischer Sprache
beschriftet sind. Wir werden dieses Gefühl von Fremdsein beenden!“, schreit
sie ins Mikro und: „Wir werden dieses korrupte politische System zu Fall
bringen!“ Dafür gibt es Applaus und Johlen vom AfD-Kernklientel, das sich
versammelt hat.
Der OB-Kandidat der AfD, Norbert Emmerich, wirkt neben ihr eher blass. Der
72-jährige Bankkaufmann im Ruhestand ist gebürtiger Gelsenkirchener und
wird als „einer von euch“ vorgestellt. Er regt sich über abgestellte
Schrottautos auf, über Zweite-Reihe-Parker und vermüllte Straßen. Sein
Slogan „SOS – Sauberkeit, Ordnung, Sicherheit“ sei ihm beim Spaziergehen
durch die Fußgängerzone eingefallen, sagt er. Weitere Ideen formuliert er
nicht.
„Ich will euch nicht länger langweilen“, leitet er das Ende seiner Rede
ein. Aus AfD-Sicht scheint das für Gelsenkirchen zu reichen. Aber so
wirklich glaubt auch in der AfD niemand daran, dass er in einer Stichwahl
gewählt würde. Ein Selbstläufer ist die Kommunalwahl für die AfD nicht:
Kaum ein Landesverband ist so zerstritten wie der in NRW. Der
Landesvorsitzende leistet sich seit Jahren einen erbitterten Kampf gegen
den völkisch-nationalistischen [4][Bundestagsabgeordneten Matthias
Helferich]. Selbst im Wahlkampf überziehen sich die Lager mit
Parteiausschlussverfahren, wüsten Beschimpfungen und Intrigen.
## AfD-Strategie: Sand ins Getriebe streuen
Auch kommunalpolitisch hat die AfD außer Blockaden bislang wenig zu bieten.
Ein Beispiel liefert der Leverkusener AfD-Stadtratsfraktionsvorsitzende
Yannick Noe. Im Identitären-nahen Podcast „Ein Prozent“, wo Noe zu Gast
war, rät er, Wahlen über jede Kleinigkeit zur Geheimabstimmung zu machen,
so zieht man Sitzungen ewig in die Länge.
Um Sand ins Getriebe der ehrenamtlichen Kommunalpolitik zu streuen und
Einfluss zu erpressen. „Wir haben geheime Wahl beantragt, und sie waren so
unvorbereitet“, berichtet Noe von einer Kommunalparlamentssitzung. „Diese
Veranstaltung, die sonst 90 Minuten dauert, haben wir auf sechseinhalb
Stunden gebracht – es war eine Genugtuung.“
Frage an den Familienvater beim Kita-Fest: Traut er der AfD wirklich zu,
die Probleme zu lösen? „Nein“, sagt er. Für ihn sei die AfD einfach das
nächste Übel. „Aber die sollen jetzt mal machen. Wenn sie es nicht packen,
dann kann ich sie ja wieder abwählen.“ Wenn er sich da mal nicht täuscht.
14 Sep 2025
## LINKS
[1] /Kommunalwahl-in-NRW/!6105847
[2] /Eroeffnung-der-Automesse-IAA/!6109226
[3] https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-S…
[4] /AfD-mit-Helferich-und-Krah/!6068620
## AUTOREN
Anna Lehmann
Gareth Joswig
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