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# taz.de -- Longlist für den Deutschen Buchpreis: Inwärts gekehrt
> Familien- und Zeitgeschichte: Davon erzählen viele Romane auf der
> Longlist zum Deutschen Buchpreis. 13 Autorinnen und 7 Autoren wurden
> ausgewählt.
Bild: Blick in die Familiengeschichte: Davon erzählen viele Romane auf der Lon…
Je auswegloser die Weltlage, desto verführerischer erscheint die Flucht in
die Introspektion. Auch die nun bekannt gegebene Longlist für den Deutschen
Buchpreis spiegelt diese Tendenz, finden sich unter den nominierten Büchern
doch so einige Rückbesinnungen auf die Kindheit.
So erzählt [1][André Kubiczek] in „Nostalgia“ vom Aufwachsen in der DDR a…
halblaotischer Ostdeutscher. In [2][Dana von Suffrins] deutsch-jüdischer
Familiengeschichte „Noch mal von vorne“ ruft der Tod des Vaters
Erinnerungen wach. Aufarbeitung ist ein Stichwort, „Heilung“ ebenso, wie
[3][Timon Karl Kaleyta] schon im Titel verspricht, das Weiterleben nach
großem Unglück, dem Tod der Tochter, den Daniela Krien in dem Roman „Mein
drittes Leben“ verhandelt.
Fluchtbewegungen können sich jedoch genauso auf das Netz erstrecken, wie
Martina Hefter in „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ beweist, oder es
bleibt die Beschäftigung mit Geschichte: [4][Nora Bossong] erzählt in
„Reichskanzlerplatz“ von der Affäre zwischen Magda Goebbels und dem
homosexuellen Freund ihres Stiefsohns. Noch ein paar Jahre weiter zurück
liegen die Ereignisse, die Michael Köhlmeier beschreibt: „Das
Philosophenschiff“ handelt von der Ausweisung missliebiger sowjetischer
Intellektueller 1922.
Ausdrücklich Zeitgeschichtliches und Politisches verhandeln [5][Ronya
Othmann, die mit „Vierundsiebzig“], einer Annäherung an den Völkermord an
der êzîdischen Bevölkerung 2014 durch den IS, nominiert ist, und Markus
Thielemann. Der skizziert in „Von Norden rollt ein Donner“ eine ländliche
Kulisse, in der nicht nur der Wolf wütet, sondern auch völkische Ideologien
tiefe Wurzeln in den Boden der Lüneburger Heide getrieben haben.
## Mehr Autorinnen ausgewählt
Drei Debütant:innen sind unter den 13 Autorinnen und 7 Autoren: Max
Oravins „Toni & Toni“, Ruth-Maria Thomas’ „Die schönste Version“ sow…
Doris Wirth mit „Findet mich“, deren Verlag, der Schweizer Geparden Verlag,
erstmalig nominiert worden ist.
197 Titel sichtete die Jury, bestehend aus Gerrit Bartels (Tagesspiegel),
Magdalena Birkmann (freie Literaturvermittlerin und Buchhändlerin),
Natascha Freundel (RBB), Torsten Hoffmann (Universität Stuttgart), Marianna
Lieder (freie Kritikerin), Regina Moths (Münchener Buchhandlung Literatur
Moths) und Klaus Nüchtern (Falter). Neben den bereits erwähnten stehen
ferner auf der Longlist: Zora del Buono: „Seinetwegen“, Franz Friedrich:
„Die Passagierin“, Maren Kames: „Hasenprosa“, Ulla Lenze: „Das
Wohlbefinden“, Clemens Meyer: „Die Projektoren“, Mithu Sanyal:
„Antichristie“, Stefanie Sargnagel: „Iowa“, Iris Wolff: „Lichtungen�…
es auf die Shortlist geschafft hat, wird am 17. September bekannt gegeben.
20 Aug 2024
## LINKS
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[3] /Neuer-Roman-von-Timon-Karl-Kaleyta/!5988587
[4] /Schriftstellerin-Nora-Bossong/!5867593
[5] /Autorin-ueber-den-ziden-Genozid-2014/!6004153
## AUTOREN
Julia Hubernagel
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