| # taz.de -- Europawahl 2024: AfD will regieren | |
| > AfD-Chefin Weidel will nach den Landtagswahlen im Herbst | |
| > Ministerpräsidenten stellen. Grüne bieten an, die Wiederwahl von von der | |
| > Leyen zu unterstützen. | |
| Bild: Europaflaggen wehen vor dem Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel | |
| ## 16.20 Uhr: Ampel hält an Zeitplan für Haushalt 2025 fest | |
| Das schwache Abschneiden der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP soll keine | |
| Auswirkungen auf die Haushaltsaufstellung für 2025 haben. | |
| Regierungssprecher Steffen Hebestreit bekräftigte am Montag den bisherigen | |
| Zeitplan. Es bleibe beim Ziel, am 3. Juli im Kabinett einen | |
| verfassungskonformen Haushaltsentwurf zu beschließen. Bis dahin werde es | |
| mehrere Gesprächsrunden von Kanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert | |
| Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit einzelnen | |
| Ministern geben, die höhere Ausgaben planten als eigentlich vorgesehen. Der | |
| Zeitplan gilt allerdings auch innerhalb der Koalition als sehr | |
| ambitioniert, weil die Vorstellungen derzeit noch weit auseinanderliegen. | |
| (rtr) | |
| ## 16.15 Uhr: AfD will regieren | |
| Die AfD hat nach den starken Zugewinnen bei der Europawahl vor allem im | |
| Osten des Landes ihren Anspruch unterstrichen, regieren zu wollen. „Wenn | |
| Sie sich die Ergebnisse in Sachsen anschauen, dann wissen Sie, wer den | |
| nächsten Ministerpräsidenten stellt“, sagte Co-Parteichefin Alice Weidel am | |
| Montag in Berlin mit Blick auf die Landtagswahlen im September in drei | |
| ostdeutschen Bundesländern. „Wir haben den Anspruch zu regieren.“ Sie | |
| forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, den Weg für eine Neuwahl im | |
| Bund freizumachen. (dpa) | |
| ## 🐾 16.05 Uhr: Ukraine-Kurs nach SPD-Niederlage: Wahlpleite mit | |
| Friedensplakat | |
| Die Inszenierung von Kanzler Olaf Scholz als ruhiger Pol zwischen lauter | |
| Hitzköpfen ist gescheitert. Was heißt das für die künftige Ukraine-Politik? | |
| Den Kommentar von taz-Redakteur Stefan Reinecke zur Lage des Kanzlers nach | |
| der EU-Wahl [1][lesen Sie hier]. | |
| ## 15.40 Uhr: Günther für mehr im Miteinander gegen die AfD | |
| Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat nach dem starken | |
| Abschneiden der AfD bei der Europawahl zu mehr Lösungsorientierung | |
| aufgerufen. „Trotz der Freude über unser eigenes Landesergebnis sind die | |
| Werte für die AfD, die in ihrem Wahlkampf gegen Europa und gegen | |
| internationale Zusammenarbeit Stimmung gemacht hat, ein bitteres Ergebnis“, | |
| sagte er am Montag in Kiel. Das Erfolgsrezept gegen die AfD könne für alle | |
| demokratischen Parteien nur lauten: „lösungsorientiertes Arbeiten und mehr | |
| Miteinander als Gegeneinander.“ (dpa) | |
| ## 🐾 15.10 Uhr: AfD-Erfolge bei der EU-Wahl: Es braucht rhetorische | |
| Abrüstung | |
| Die AfD ist bei der Europawahl stärkste Kraft im Osten, aber auch im Westen | |
| stark. Eine Katastrophe mit Ansage, die Konsequenzen haben muss. | |
| Den Kommentar von taz-Redakteur Gareth Joswig [2][lesen Sie hier]. | |
| ## 🐾 14.45 Uhr: Italien: Melonis Triumph | |
| Die rechte Fratelli d’Italia gewinnt in Italien die EU-Wahl. | |
| Ministerpräsidentin Meloni wird bei der Auswahl der Kommissionspräsidentin | |
| mitreden wollen. | |
| Den Bericht von taz-Italien Korrespondent Michael Braun [3][lesen Sie | |
| hier.] | |
| ## 14.30 Uhr: Weidel fordert Neuwahl im Bund | |
| AfD-Chefin Alice Weidel hat nach der Europawahl eine vorgezogene | |
| Bundestagswahl in Deutschland gefordert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) | |
| solle dem Beispiel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron folgen und den | |
| Weg für Neuwahlen freimachen, sagte Weidel am Montag bei einer | |
| Pressekonferenz in Berlin. Die Ampel-Regierung mache Politik gegen die | |
| eigene Bevölkerung. „Die Menschen haben es satt“, sagte sie. Die AfD habe | |
| bei der Wahl einen „Riesen-Erfolg eingefahren“. (dpa) | |
| ## 🐾 14.15: Berlin: Grüne Insel in schwerer AfD-See | |
| Berlin ist das einzige Bundesland in Ostdeutschland, in dem bei der EU-Wahl | |
| nicht die AfD gewinnt. Stattdessen liegen wie 2019 die Grünen vorn. | |
| Den Bericht von taz-Berlin-Redakteur Stefan Alberti [4][lesen Sie hier]. | |
| ## 14.10 Uhr: Grüne bieten von der Leyen Unterstützung an | |
| Die Grünen bieten sich an, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu | |
| einer zweiten Amtszeit zu verhelfen. „Wir sind zu Verhandlungen zur Bildung | |
| einer neuen EU-Kommission bereit“, sagt Grünen-Spitzenkandidatin Terry | |
| Reintke in Berlin. „Wir wollen mitregieren.“ Es gehe um Wohlstand, | |
| Klimaschutz Frieden und Sicherheit. „Dazu sind wir bereit, Ursula von der | |
| Leyen zu einer demokratischen Mehrheit zu verhelfen.“ | |
| In den Verhandlungen würden die Grünen Fragen wie die Weiterführung des | |
| Green Deal wie auch Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in der EU in den | |
| Mittelpunkt stellen. „Wir machen keine Mehrheiten mit Rechtsextremen“, | |
| unterstreicht Reintke. (rtr) | |
| ## 🐾 14.00 Uhr: Ösis, wacht auf! | |
| Die rechtspopulistische FPÖ räumte bei den EU-Wahlen in Österreich ab. | |
| Damit ist der Weg zu einer autokratischen Regierung im Stile Orbáns | |
| geebnet. | |
| Den Kommentar von taz-Österreich-Korrespondent Florian Bayer [5][lesen Sie | |
| hier]. | |
| ## 13.55 Uhr: Von der Leyen will auf Sozialdemokraten und Liberale zugehen | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt an, dass sie im | |
| neuen Europäischen Parlament Gespräche mit den Sozialdemokraten und | |
| Liberalen für eine erneute Wahl als Kommissionschein suchen werde. Die | |
| Grünen nennt sie nach der CDU-Präsidiumssitzung nicht. (rtr) | |
| ## 🐾 13.25 Uhr: Spaniens Sozialisten: Linke Wähler schließen die Reihen | |
| Viele hatten erwartet, dass Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro | |
| Sánchez bei der Europawahl abgestraft würde. Doch es kam anders. | |
| Den Bericht von taz-Spanien-Korrespondent Reiner Wandler [6][lesen Sie | |
| hier]. | |
| ## 13.20 Uhr: BSW will mehr im Osten holen | |
| Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will bei den anstehenden Landtagswahlen | |
| im Osten jeweils zweistellige Ergebnisse einfahren. Die jetzigen Resultate | |
| im Osten von der Europawahl sollten nach Möglichkeit noch ausgebaut werden, | |
| sagt Wagenknecht in Berlin. Ihre neue Partei werde im Osten keine Koalition | |
| eingehen, die für ein Weiter-so stehe. Veränderungen seien nötig. „Dann | |
| werden wir natürlich mit allen demokratischen Parteien reden.“ (rtr) | |
| ## 🐾 13.05 Uhr: Wahlniederlage der Grünen: Die fetten Jahre sind vorbei | |
| Auf 20 Prozent werden die Grünen so schnell nicht mehr kommen. Sie müssen | |
| sich fragen: Wie können sie mehr aus dem Zuspruch machen, der ihnen bleibt? | |
| Den Kommentar von taz-Parlamentskorrespondent Tobias Schulze zum | |
| Abschneiden der Grünen [7][lesen Sie hier]. | |
| ## 12.35 Uhr: Kühnert will wieder 5-Prozent-Hürde | |
| SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert plädiert dafür, bei der nächsten | |
| Europawahl wieder eine Prozenthürde für den Einzug in das Europäische | |
| Parlament einzuführen. Die „Frikassierung von politischen Interessen“ müs… | |
| aufhören, fordert Kühnert nach dem SPD-Präsidium. Er verwies auf die hohen | |
| Prozentzahlen für die Kleinstparteien. Auch bei den Kommunalwahlen in | |
| Dresden seien 15 verschiedene Gruppierungen in den Stadtrat eingezogen – | |
| und die AfD sei stärkste Kraft geworden. | |
| Das Bundesverfassungsgericht hatte eine Drei-Prozent-Hürde bei der | |
| Europawahl in Deutschland gekippt. | |
| Die SPD hat aber auch gut reden. Noch liegt sie ja deutlich über 5 Prozent. | |
| (rtr/taz) | |
| ## 12.30 Uhr: Barley will keine personelle Konsequenzen aus SPD-Schlappe | |
| ziehen | |
| SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley denkt trotz des historisch schlechten | |
| Abschneidens ihrer Partei bei der Europawahl nach eigenen Angaben nicht | |
| über persönliche personelle Konsequenzen nach. „Ich bin im Moment überhaupt | |
| nicht mit eigenen Ambitionen beschäftigt“, sagte Barley am Montag nach | |
| Beratungen des SPD-Präsidiums zu dem sozialdemokratischen | |
| 13,9-Prozent-Debakels. Auf die Frage, ob sie sich mit so einem schlechten | |
| Ergebnis im Rücken überhaupt erneut als Vizepräsidentin des | |
| Europaparlaments bewerben könne, wies sie darauf hin, dass in Europa eigene | |
| Gesetze gelten würden. „Das ist ein eigener politischer Bereich, wo eigene | |
| Gesetze gelten.“ So habe auch die Partei der Europaparlament-Präsidentin | |
| Roberta Metsola in derer maltesischen Heimat Wahlschlappen erlitten. (dpa) | |
| ## 🐾 12.20 Uhr: Fabio de Masi: „Wir sind mehr als nur Protest“ | |
| Als Spitzenkandidat der Wagenknecht-Partei zieht Fabio de Masi nun in das | |
| Europaparlament ein. Dort wolle man eine neue Fraktion bilden – ohne | |
| Rechte. | |
| Das taz-Interview mit Fabio de Masi [8][lesen Sie hier]. | |
| ## 🐾 12.10 Uhr: Griechenland: Aus dem Knast ins Parlament | |
| In Griechenland ist der in einem albanischen Gefängnis einsitzende Freddy | |
| Beleri ins Europaparlament gewählt worden. Sein Verfahren geht weiter. | |
| Den Bericht von taz-Griechenland-Korrespondent Ferry Batzoglou [9][lesen | |
| Sie hier]. | |
| ## 5 vor 12: AfD-Europaabgeordnete werfen Spitzenkandidat Krah aus | |
| Delegation | |
| Die gewählten Europaabgeordneten der AfD haben ihren umstrittenen | |
| Spitzenkandidaten Maximilian Krah aus der Delegation geworfen. Die | |
| Parlamentarier hätten dafür gestimmt, Krah nicht in die Gruppe aufzunehmen, | |
| bestätigte ein Sprecher Krahs am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Krah | |
| werde aber „selbstverständlich“ ins Parlament einziehen. | |
| [10][Gegen Krah hatte die Staatsanwaltschaft wegen Kontakten nach Russland | |
| ermittelt]. (afp/taz) | |
| ## 11.30 Uhr: Wahlbeteiligung in Kroatien am niedrigsten | |
| In Kroatien haben nur 21,34 Prozent der Wahlberechtigten an der Europawahl | |
| teilgenommen und damit so wenige wie in keinem anderen Land. Das geht aus | |
| am Montag veröffentlichten Daten der Europäischen Union hervor. Demnach lag | |
| Kroatien bei der Wahlbeteiligung an letzter Stelle, noch hinter Litauen mit | |
| 28,9 Prozent und Bulgarien mit 31,8 Prozent. | |
| Auf der anderen Seite des Spektrums standen bei der Abstimmung Belgien mit | |
| 89,2 Prozent und Luxemburg mit 82,3 Prozent – in beiden Ländern herrscht | |
| Wahlpflicht. In Deutschland lag die Wahlbeteiligung bei 64,8 Prozent und | |
| damit über der von 2019, als 61,4 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt | |
| hatten. (afp) | |
| ## 11.25 Uhr: Weber: „Sind Bollwerk gegen Rechtsradikale und | |
| Rechtspopulisten“ | |
| Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, sieht | |
| seine Parteienfamilie nach der Europawahl als Bollwerk gegen Rechtsradikale | |
| und Rechtspopulisten. „Wir sind die einzige Partei der Mitte, die keine | |
| Mandate verloren hat, sondern dazugewonnen hat“, sagte Weber am Montag vor | |
| einer CSU-Vorstandssitzung in München. „Insofern ist das Arbeitsauftrag für | |
| uns jetzt, dieses bürgerliche Europa mit Leben zu erwecken.“ Man müsse bei | |
| der Wettbewerbsfähigkeit vorankommen, den Frieden sichern und vor allem | |
| „die Migrationsfragen klären“. „Wir sind damit auch das Bollwerk gegen d… | |
| Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus, weil wir das von der Sache her | |
| sehen, die Sorgen der Menschen ernst nehmen, das umsetzen, was sie von uns | |
| einfordern“, sagte Weber. „Wenn uns das gelingt, ist das die beste Methode | |
| gegen Rechtsradikalismus.“ | |
| Ob die EVP sich bei der geplanten Wiederwahl von Ursula von der Leyen auch | |
| von der extremen Rechten unterstützen lässt, ist derweil noch offen. | |
| (dpa/taz) | |
| ## 11.15 Uhr: Sibylle Berg für „Die Partei“ ins Europaparlament gewählt | |
| Die Schriftstellerin [11][Sibylle Berg] – [12][bekannt] durch [13][Bücher] | |
| und Kolumnen – ist für die [14][Satire-Partei „Die Partei“] in das | |
| Europaparlament gewählt worden. Die Partei erhielt bei der Wahl am Sonntag | |
| in Deutschland 1,9 Prozent der Stimmen und stellt damit zwei Abgeordnete. | |
| Berg war auf Platz zwei angetreten, den ersten Platz belegte [15][der | |
| Satiriker und Autor Martin Sonneborn], der Parteivorsitzender ist und seit | |
| 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. | |
| [16][Im Portal X schrieb Berg (62) am Montagmorgen]: „vielen dank! zu zweit | |
| werden wir jetzt den überwachungsfaschismus gütig beenden! jede hilfe ist | |
| willkommen“. | |
| Berg, die in Weimar geboren wurde und in Zürich lebt, veröffentlichte nach | |
| eigenen Angaben insgesamt 32 Theaterstücke, 17 Romane und außerdem diverse | |
| Kolumnen. Das Berliner Ensemble führte mehrere Stücke von ihr auf, zuletzt | |
| zwei Werke, in denen es um Auswüchse sozialer Ungerechtigkeit und den | |
| Einfluss digitaler Technologien geht. Vor einem Jahr klagte Berg im | |
| Internet darüber, dass sie in Zürich keine Wohnung finde, weil die zu teuer | |
| seien oder Schriftsteller nicht genommen werden. (dpa) | |
| ## 11.10 Uhr: Macrons Leichtsinn und Kühnheit | |
| Nach dem Wahlsieg der Rechtspopulisten ruft Präsident Macron Neuwahlen aus. | |
| Es steht nichts geringeres als die Zukunft der Republik auf dem Spiel. | |
| Den Kommentar von taz-Frankreich-Korrespondet Rudolf Balmer [17][lesen Sie | |
| hier]. | |
| ## 10.50 Uhr: Journalisten-Verband befürchtet mehr Attacken | |
| Nach dem Erfolg der AfD bei der Europawahl warnt der Deutsche | |
| Journalisten-Verband (DJV) vor zunehmender Gewalt gegen Pressevertreter. | |
| „Es steht zu befürchten, dass Pressefeinde Oberwasser bekommen und sich | |
| Übergriffe auf Medienschaffende häufen – insbesondere in den bald | |
| beginnenden Landtagswahlkämpfen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen“, | |
| erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Montag in Berlin. (epd) | |
| ## 10.15 Uhr: Klimaforscher Mojib Latif besorgt | |
| Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif hat große Sorge wegen des Ausgangs der | |
| Europawahl. „Künftig werden noch mehr Abgeordnete im Europarlament sitzen, | |
| die den menschengemachten Klimawandel leugnen. Das bedeutet, dass es das | |
| Thema Klimaschutz künftig noch schwerer haben wird, als es ohnehin schon | |
| der Fall ist“, sagte er am Montag der Frankfurter Rundschau. Latif, der | |
| auch Präsident der Deutschen Gesellschaft des Thinktanks „Club of Rome“ | |
| ist, befürchtet, dass Europa als Vorreiter für den Klimaschutz ausfallen | |
| könnte. „Damit erhöht sich die Gefahr eines ungebremsten Klimawandels, der | |
| die Menschheit ins Chaos stürzen würde.“ (taz) | |
| ## 10.10 Uhr: Zentralrat der Juden besorgt über AfD-Ergebnis | |
| Der Zentralrat der Juden zeigt sich besorgt über das starke Ergebnis von | |
| populistischen Parteien bei der Europawahl in Deutschland. „Es sollte allen | |
| demokratischen Kräften zu denken geben, dass bei der Wahl zum Europäischen | |
| Parlament in Deutschland rechts- und linkspopulistische Parteien ein | |
| Fünftel der Wählerstimmen bekommen haben“, sagte Zentralratspräsident Josef | |
| Schuster am Montag. Das sei nicht nur Protest. „Dass gerade die AfD mit | |
| ihren eindeutigen Bezügen zu rechtsextremem Gedankengut und Verbindungen | |
| ihrer Spitzenkandidaten zu diktatorischen Regimen ein solches Ergebnis | |
| erreichen konnte, beunruhigt mich sehr.“ (dpa) | |
| ## 09.50 Uhr: Meloni lässt Unterstützung für von der Leyen offen | |
| Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni lässt ihre mögliche | |
| Unterstützung für eine zweite Amtszeit von EU-Kommissionspräsidentin Ursula | |
| von der Leyen offen. Für eine Entscheidung dazu sei es noch zu früh, sagt | |
| sie dem Radiosender 102,5 RTL im Gespräch über den Ausgang der Europawahl. | |
| Das Ergebnis der Abstimmung zeige, dass Europa in Zukunft eine | |
| pragmatischere Politik umsetzen müsse. Melonis rechtspopulistische Partei | |
| Fratelli ist mit 26 bis 30 Prozent bei der Europawahl in Italien stärkste | |
| Kraft geworden. (rtr) | |
| ## 🐾 09.35 Uhr: taz-Kommentar zur EU-Wahl: Schock und Erschütterung | |
| Bayerns Ministerpräsident Söder will vorgezogene Neuwahlen wie in | |
| Frankreich. Özdemir kritisiert grüne Migrationspolitik. Gabriel attackiert | |
| die SPD-Spitze. | |
| Den Kommentar von taz-EU-Korrespondent Eric Bonse aus Brüssel [18][lesen | |
| Sie hier]. | |
| ## 🐾 09.30 Uhr: Lettland: Häppchen und Mansplaining in Riga | |
| In Lettland stieß die EU-Wahl auf mäßiges Interesse. Vielleicht sehen die | |
| Lett*innen die EU genau so, wie unsere Autorin eine Wahlparty erlebt hat? | |
| Den Bericht von taz-Redakteurin Gaby Coldewey [19][lesen Sie hier]. | |
| ## 09.00 Uhr: Özdemir fordert mehr Klarheit bei innerer Sicherheit und | |
| Migration bei den Grünen | |
| Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat nach den deutlichen | |
| Verlusten der Grünen bei der Europawahl mehr Klarheit von seiner Partei | |
| beim Thema Sicherheit gefordert. „Da werden die Grünen nicht als die Partei | |
| wahrgenommen, die gute Antworten hat, die die Sorgen der Menschen genug | |
| ernst nimmt“, sagte Özdemir am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Grünen | |
| hätten dabei „an Vertrauen eingebüßt“, resümierte Özdemir. | |
| Die Frage sei daher, ob die Grünen „die Sorgen der Mehrheit der Menschen in | |
| der Mitte der Gesellschaft adressieren“ und „gute Antworten“ liefern | |
| könnten. Dabei forderte Özdemir von seiner Partei auch mehr Klarheit beim | |
| Umgang mit Islamismus. Er wünsche sich, dass seine Partei gegenüber dem | |
| Islamismus genauso „glasklar“ aufgestellt sei, wie bei der Bekämpfung des | |
| Rechtsradikalismus. „Genau die gleiche Klarheit wünsche ich mir beim Umgang | |
| mit Islamismus“, sagte er. | |
| Özdemir betonte weiter: „Wir müssen den Leuten deutlich machen: Wir können | |
| Sicherheit. Wir können Zuwanderung steuern.“ (afp) | |
| ## 🐾 08.50 Uhr: Bündnis Sahra Wagenknecht: Bewährungsprobe bestanden | |
| Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ feiert bei der Europawahl seinen ersten | |
| Etappensieg. Im Osten landet es sogar auf dem dritten Platz. | |
| Die Analyse von taz-Redakteur Daniel Bax [20][lesen Sie hier]. | |
| ## 08.45 Uhr: Söder fordert Neuwahlen | |
| Nach dem Debakel für die Ampel-Koalition bei der Europawahl fordert | |
| CSU-Chef Markus Söder möglichst rasch eine vorgezogene Neuwahl des | |
| Bundestags – [21][wie in Frankreich auch]. | |
| „Diese Regierung ist im Grunde genommen fertig. Und es muss jetzt ähnlich | |
| wie in Frankreich sein: Da hat es Neuwahlforderungen gegeben, da gibt es | |
| Neuwahlen durch Macron“, sagte Söder am Montagmorgen dem Sender n-tv. Das | |
| gelte nun auch für Deutschland: „Es braucht einen Neustart für unser Land. | |
| Die Ampel hat kein Mandat mehr, hat kein Vertrauen mehr in der Bevölkerung. | |
| Deswegen sollte es jetzt so rasch wie möglich Neuwahlen geben.“ | |
| ## 08.30 Uhr: Gabriel greift SPD-Führung an | |
| Mit Blick auf das historisch schlechte Abschneiden der SPD bei der | |
| Europawahl hat deren früherer Vorsitzender Sigmar Gabriel die Parteispitze | |
| der Sozialdemokraten scharf angegriffen. Es sei aber falsch, alles der | |
| Regierung in die Schuhe schieben zu wollen, auch wenn deren Politik klar | |
| abgestraft worden sei, sagte Gabriel dem Stern am Montag. | |
| Ihn mache etwas anderes wütend, sagte der Ex-Parteichef: „Zusehen zu | |
| müssen, wie nach einer solch bitteren Niederlage die professionellen | |
| Gesundbeter und Ja-Sager schon vorbereiten, wie man spätestens übermorgen | |
| wieder zur Tagesordnung übergehen kann“, sagte er. (afp) | |
| ## 08.00 Uhr: Tusks Koalition gewinnt in Polen | |
| In Polen hat die liberal-konservative Bürgerkoalition (KO) von | |
| Ministerpräsident Donald Tusk die Europawahl gewonnen. Laut dem in | |
| polnischen Medien veröffentlichten amtlichen Endergebnis kommt sie auf 37,1 | |
| Prozent der Stimmen. Dahinter folgt mit 36,2 Prozent die | |
| national-konservative und EU-kritische Partei Recht und Gerechtigkeit | |
| (PiS), die bis zum Machtwechsel im vergangenen Jahr acht Jahre regierte. | |
| Auf Rang drei kommt die rechtsextreme Partei Konföderation mit 12,1 | |
| Prozent. Tusks Koalitionspartner, das Mitte-rechts-Bündnis Der Dritte Weg | |
| und die Neue Linke kommen auf 6,9 Prozent beziehungsweise 6,3 Prozent. Die | |
| Wahlbeteiligung lag bei 40,7 Prozent. (rtr) | |
| ## 🐾 07.45 Uhr: Auch in Griechenland erstarken Rechte | |
| Die konservative Nea Dimokratia hat laut Premierminister Mitsotakis ihr | |
| Ziel verfehlt. Die rechte Partei EL konnte ihr Ergebnis verdoppeln. | |
| Den Bericht von taz-Korrespondent Ferry Batzoglou [22][lesen Sie hier]. | |
| ## 06.00 Uhr: Union laut amtlichem Wahlergebnis bei 30 Prozent | |
| Bei der Europawahl in Deutschland ist dem vorläufigen amtlichen Ergebnis | |
| zufolge die Union mit 30 Prozent die stärkste Kraft. Die AfD gewinnt | |
| deutlich hinzu und liegt mit 15,9 Prozent an zweiter Stelle, wie die | |
| Bundeswahlleiterin mitteilt. Die Ampel-Parteien müssen Verluste hinnehmen: | |
| Die SPD kommt mit 13,9 Prozent auf Rang drei, die Grünen folgen mit 11,9 | |
| Prozent, die FDP erreicht 5,2 Prozent. Das neu gegründete Bündnis Sahra | |
| Wagenknecht kommt aus dem Stand auf 6,2 Prozent. Die Linkspartei erhält 2,7 | |
| Prozent. (rtr) | |
| ## 04.35 Uhr: Amtliches Wahlergebnis in Deutschland | |
| Bei der Europawahl in Deutschland ist nach Angaben der Bundeswahlleiterin | |
| die CDU/CSU nach Auszählung aller Wahlkreise mit 30 Prozent stärkste Kraft. | |
| Die AfD liegt demnach mit 15,9 Prozent an zweiter Stelle. Die SPD kommt auf | |
| 13,9 Prozent, die Grünen auf 11,9 Prozent. Die FDP erreicht 5,2 Prozent, | |
| die Linkspartei 2,7 Prozent. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht | |
| kommt aus dem Stand auf 6,2 Prozent. (rtr) | |
| ## 03.42 Uhr Wirtschaftsweise wirft Grünen falsche Klimapolitik vor | |
| Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm führt das schwache Abschneiden der | |
| Grünen bei der Europawahl auf eine falsche Klimaschutzpolitik zurück. Das | |
| Heizungsgesetz etwa habe „viel Vertrauen beim Wähler zerstört“, sagt die | |
| Ökonomin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ein großes Problem | |
| erscheint mir, dass Klimaschutz nicht besonders überzeugend umgesetzt | |
| wird.“ Statt sich mit der FDP auf einen marktorientierten Ansatz mit | |
| starkem Emissionshandel zu einigen, hätten sich die Grünen „dazu | |
| verstiegen, in großem Umfang mit Förderung und Subventionen zu arbeiten“. | |
| Dafür fehle aber das Geld. | |
| Zugleich macht die Wirtschaftsweise deutlich, dass sie mit einer | |
| Neuwahl-Debatte auch in Deutschland rechnet. Die Entscheidung des | |
| französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Auflösung des Parlaments | |
| „dürfte diese Diskussion auch in Deutschland befeuern“. Die aktuellen | |
| Haushaltsverhandlungen seien eine Sollbruchstelle. (rtr) | |
| ## 03.26 Uhr: Euro verliert an Wert | |
| Nach der Ankündigung vorgezogener Neuwahlen in Frankreich gibt der Euro im | |
| frühen asiatischen Handel nach. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,0764 | |
| Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit dem 9. Mai. Zuletzt notierte | |
| der Euro bei 1,0776 Dollar, ein Minus von 0,24 Prozent. Die Anleger zeigten | |
| sich besorgt über die Auswirkungen der neuen politischen Unsicherheit in | |
| der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. (rtr) | |
| ## 🐾 00.30 Uhr: Raues Klima in Europa | |
| Das rechte Lager erlebt den vermuteten Aufschwung. Ursula von der Leyen | |
| sieht den Sieg bei den Konservativen und setzt auf eine Bastion gegen | |
| Rechts. | |
| Die Zusammenfassung der Wahlergebnisse am Sonntag von | |
| taz-Europa-Redakteurin Tanja Tricarico [23][lesen Sie hier]. | |
| ## 00.03 Uhr: Von der Leyen rechnet mit zweiter Amtszeit | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist zuversichtlich, dass sie | |
| die notwendige Unterstützung für eine zweite Amtszeit erhält. Sie könne ein | |
| neues Mandat gewinnen, erklärt sie. Bei der Europawahl hätten linke und | |
| rechte Extreme zugelegt. Aber sie wolle eine breite Mehrheit der Mitte für | |
| ein starkes Europa aufbauen. „Das Zentrum hält“, sagte von der Leyen. Mit | |
| den pro-ukrainischen Kräften wolle sie weiter zusammenarbeiten. | |
| Die Entwicklungen am Wahltag können Sie hier in unserem [24][Live-Ticker | |
| zur Europawahl von Sonntag] nachlesen. | |
| 10 Jun 2024 | |
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| Die AfD ist bei der Europawahl stärkste Kraft im Osten, aber auch im Westen | |
| stark. Eine Katastrophe mit Ansage, die Konsequenzen haben muss. | |
| Europawahlen in Italien: Melonis Triumph | |
| Die rechte Fratelli d’Italia gewinnt in Italien die EU-Wahl. | |
| Ministerpräsidentin Meloni wird bei der Auswahl der Kommissionspräsidentin | |
| mitreden wollen. | |
| Österreich nach der Europawahl: Ösis, wacht auf! | |
| Die rechtspopulistische FPÖ räumte bei den EU-Wahlen in Österreich ab. | |
| Damit ist der Weg zu einer autokratischen Regierung im Stile Orbáns | |
| geebnet. | |
| Europawahl in Lettland: Häppchen und Mansplaining in Riga | |
| In Lettland stieß die EU-Wahl auf mäßiges Interesse. Vielleicht sehen die | |
| Lett*innen die EU genau so, wie unsere Autorin eine Wahlparty erlebt hat? | |
| Bündnis Sahra Wagenknecht: Bewährungsprobe bestanden | |
| Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ feiert bei der Europawahl seinen ersten | |
| Etappensieg. Im Osten landet es sogar auf dem dritten Platz. | |
| Europawahl 2024: Europa-Sterne mit braunen Flecken | |
| In Deutschland wird die AfD zweitstärkste Partei. In Frankreich, Italien, | |
| Österreich und Spanien sind Rechtsextreme die Gewinner. Nur Skandinavien | |
| rückt nach links. |