# taz.de -- Europawahl 2024: AfD will regieren | |
> AfD-Chefin Weidel will nach den Landtagswahlen im Herbst | |
> Ministerpräsidenten stellen. Grüne bieten an, die Wiederwahl von von der | |
> Leyen zu unterstützen. | |
Bild: Europaflaggen wehen vor dem Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel | |
## 16.20 Uhr: Ampel hält an Zeitplan für Haushalt 2025 fest | |
Das schwache Abschneiden der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP soll keine | |
Auswirkungen auf die Haushaltsaufstellung für 2025 haben. | |
Regierungssprecher Steffen Hebestreit bekräftigte am Montag den bisherigen | |
Zeitplan. Es bleibe beim Ziel, am 3. Juli im Kabinett einen | |
verfassungskonformen Haushaltsentwurf zu beschließen. Bis dahin werde es | |
mehrere Gesprächsrunden von Kanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert | |
Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit einzelnen | |
Ministern geben, die höhere Ausgaben planten als eigentlich vorgesehen. Der | |
Zeitplan gilt allerdings auch innerhalb der Koalition als sehr | |
ambitioniert, weil die Vorstellungen derzeit noch weit auseinanderliegen. | |
(rtr) | |
## 16.15 Uhr: AfD will regieren | |
Die AfD hat nach den starken Zugewinnen bei der Europawahl vor allem im | |
Osten des Landes ihren Anspruch unterstrichen, regieren zu wollen. „Wenn | |
Sie sich die Ergebnisse in Sachsen anschauen, dann wissen Sie, wer den | |
nächsten Ministerpräsidenten stellt“, sagte Co-Parteichefin Alice Weidel am | |
Montag in Berlin mit Blick auf die Landtagswahlen im September in drei | |
ostdeutschen Bundesländern. „Wir haben den Anspruch zu regieren.“ Sie | |
forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, den Weg für eine Neuwahl im | |
Bund freizumachen. (dpa) | |
## 🐾 16.05 Uhr: Ukraine-Kurs nach SPD-Niederlage: Wahlpleite mit | |
Friedensplakat | |
Die Inszenierung von Kanzler Olaf Scholz als ruhiger Pol zwischen lauter | |
Hitzköpfen ist gescheitert. Was heißt das für die künftige Ukraine-Politik? | |
Den Kommentar von taz-Redakteur Stefan Reinecke zur Lage des Kanzlers nach | |
der EU-Wahl [1][lesen Sie hier]. | |
## 15.40 Uhr: Günther für mehr im Miteinander gegen die AfD | |
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat nach dem starken | |
Abschneiden der AfD bei der Europawahl zu mehr Lösungsorientierung | |
aufgerufen. „Trotz der Freude über unser eigenes Landesergebnis sind die | |
Werte für die AfD, die in ihrem Wahlkampf gegen Europa und gegen | |
internationale Zusammenarbeit Stimmung gemacht hat, ein bitteres Ergebnis“, | |
sagte er am Montag in Kiel. Das Erfolgsrezept gegen die AfD könne für alle | |
demokratischen Parteien nur lauten: „lösungsorientiertes Arbeiten und mehr | |
Miteinander als Gegeneinander.“ (dpa) | |
## 🐾 15.10 Uhr: AfD-Erfolge bei der EU-Wahl: Es braucht rhetorische | |
Abrüstung | |
Die AfD ist bei der Europawahl stärkste Kraft im Osten, aber auch im Westen | |
stark. Eine Katastrophe mit Ansage, die Konsequenzen haben muss. | |
Den Kommentar von taz-Redakteur Gareth Joswig [2][lesen Sie hier]. | |
## 🐾 14.45 Uhr: Italien: Melonis Triumph | |
Die rechte Fratelli d’Italia gewinnt in Italien die EU-Wahl. | |
Ministerpräsidentin Meloni wird bei der Auswahl der Kommissionspräsidentin | |
mitreden wollen. | |
Den Bericht von taz-Italien Korrespondent Michael Braun [3][lesen Sie | |
hier.] | |
## 14.30 Uhr: Weidel fordert Neuwahl im Bund | |
AfD-Chefin Alice Weidel hat nach der Europawahl eine vorgezogene | |
Bundestagswahl in Deutschland gefordert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) | |
solle dem Beispiel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron folgen und den | |
Weg für Neuwahlen freimachen, sagte Weidel am Montag bei einer | |
Pressekonferenz in Berlin. Die Ampel-Regierung mache Politik gegen die | |
eigene Bevölkerung. „Die Menschen haben es satt“, sagte sie. Die AfD habe | |
bei der Wahl einen „Riesen-Erfolg eingefahren“. (dpa) | |
## 🐾 14.15: Berlin: Grüne Insel in schwerer AfD-See | |
Berlin ist das einzige Bundesland in Ostdeutschland, in dem bei der EU-Wahl | |
nicht die AfD gewinnt. Stattdessen liegen wie 2019 die Grünen vorn. | |
Den Bericht von taz-Berlin-Redakteur Stefan Alberti [4][lesen Sie hier]. | |
## 14.10 Uhr: Grüne bieten von der Leyen Unterstützung an | |
Die Grünen bieten sich an, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu | |
einer zweiten Amtszeit zu verhelfen. „Wir sind zu Verhandlungen zur Bildung | |
einer neuen EU-Kommission bereit“, sagt Grünen-Spitzenkandidatin Terry | |
Reintke in Berlin. „Wir wollen mitregieren.“ Es gehe um Wohlstand, | |
Klimaschutz Frieden und Sicherheit. „Dazu sind wir bereit, Ursula von der | |
Leyen zu einer demokratischen Mehrheit zu verhelfen.“ | |
In den Verhandlungen würden die Grünen Fragen wie die Weiterführung des | |
Green Deal wie auch Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in der EU in den | |
Mittelpunkt stellen. „Wir machen keine Mehrheiten mit Rechtsextremen“, | |
unterstreicht Reintke. (rtr) | |
## 🐾 14.00 Uhr: Ösis, wacht auf! | |
Die rechtspopulistische FPÖ räumte bei den EU-Wahlen in Österreich ab. | |
Damit ist der Weg zu einer autokratischen Regierung im Stile Orbáns | |
geebnet. | |
Den Kommentar von taz-Österreich-Korrespondent Florian Bayer [5][lesen Sie | |
hier]. | |
## 13.55 Uhr: Von der Leyen will auf Sozialdemokraten und Liberale zugehen | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt an, dass sie im | |
neuen Europäischen Parlament Gespräche mit den Sozialdemokraten und | |
Liberalen für eine erneute Wahl als Kommissionschein suchen werde. Die | |
Grünen nennt sie nach der CDU-Präsidiumssitzung nicht. (rtr) | |
## 🐾 13.25 Uhr: Spaniens Sozialisten: Linke Wähler schließen die Reihen | |
Viele hatten erwartet, dass Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro | |
Sánchez bei der Europawahl abgestraft würde. Doch es kam anders. | |
Den Bericht von taz-Spanien-Korrespondent Reiner Wandler [6][lesen Sie | |
hier]. | |
## 13.20 Uhr: BSW will mehr im Osten holen | |
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will bei den anstehenden Landtagswahlen | |
im Osten jeweils zweistellige Ergebnisse einfahren. Die jetzigen Resultate | |
im Osten von der Europawahl sollten nach Möglichkeit noch ausgebaut werden, | |
sagt Wagenknecht in Berlin. Ihre neue Partei werde im Osten keine Koalition | |
eingehen, die für ein Weiter-so stehe. Veränderungen seien nötig. „Dann | |
werden wir natürlich mit allen demokratischen Parteien reden.“ (rtr) | |
## 🐾 13.05 Uhr: Wahlniederlage der Grünen: Die fetten Jahre sind vorbei | |
Auf 20 Prozent werden die Grünen so schnell nicht mehr kommen. Sie müssen | |
sich fragen: Wie können sie mehr aus dem Zuspruch machen, der ihnen bleibt? | |
Den Kommentar von taz-Parlamentskorrespondent Tobias Schulze zum | |
Abschneiden der Grünen [7][lesen Sie hier]. | |
## 12.35 Uhr: Kühnert will wieder 5-Prozent-Hürde | |
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert plädiert dafür, bei der nächsten | |
Europawahl wieder eine Prozenthürde für den Einzug in das Europäische | |
Parlament einzuführen. Die „Frikassierung von politischen Interessen“ müs… | |
aufhören, fordert Kühnert nach dem SPD-Präsidium. Er verwies auf die hohen | |
Prozentzahlen für die Kleinstparteien. Auch bei den Kommunalwahlen in | |
Dresden seien 15 verschiedene Gruppierungen in den Stadtrat eingezogen – | |
und die AfD sei stärkste Kraft geworden. | |
Das Bundesverfassungsgericht hatte eine Drei-Prozent-Hürde bei der | |
Europawahl in Deutschland gekippt. | |
Die SPD hat aber auch gut reden. Noch liegt sie ja deutlich über 5 Prozent. | |
(rtr/taz) | |
## 12.30 Uhr: Barley will keine personelle Konsequenzen aus SPD-Schlappe | |
ziehen | |
SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley denkt trotz des historisch schlechten | |
Abschneidens ihrer Partei bei der Europawahl nach eigenen Angaben nicht | |
über persönliche personelle Konsequenzen nach. „Ich bin im Moment überhaupt | |
nicht mit eigenen Ambitionen beschäftigt“, sagte Barley am Montag nach | |
Beratungen des SPD-Präsidiums zu dem sozialdemokratischen | |
13,9-Prozent-Debakels. Auf die Frage, ob sie sich mit so einem schlechten | |
Ergebnis im Rücken überhaupt erneut als Vizepräsidentin des | |
Europaparlaments bewerben könne, wies sie darauf hin, dass in Europa eigene | |
Gesetze gelten würden. „Das ist ein eigener politischer Bereich, wo eigene | |
Gesetze gelten.“ So habe auch die Partei der Europaparlament-Präsidentin | |
Roberta Metsola in derer maltesischen Heimat Wahlschlappen erlitten. (dpa) | |
## 🐾 12.20 Uhr: Fabio de Masi: „Wir sind mehr als nur Protest“ | |
Als Spitzenkandidat der Wagenknecht-Partei zieht Fabio de Masi nun in das | |
Europaparlament ein. Dort wolle man eine neue Fraktion bilden – ohne | |
Rechte. | |
Das taz-Interview mit Fabio de Masi [8][lesen Sie hier]. | |
## 🐾 12.10 Uhr: Griechenland: Aus dem Knast ins Parlament | |
In Griechenland ist der in einem albanischen Gefängnis einsitzende Freddy | |
Beleri ins Europaparlament gewählt worden. Sein Verfahren geht weiter. | |
Den Bericht von taz-Griechenland-Korrespondent Ferry Batzoglou [9][lesen | |
Sie hier]. | |
## 5 vor 12: AfD-Europaabgeordnete werfen Spitzenkandidat Krah aus | |
Delegation | |
Die gewählten Europaabgeordneten der AfD haben ihren umstrittenen | |
Spitzenkandidaten Maximilian Krah aus der Delegation geworfen. Die | |
Parlamentarier hätten dafür gestimmt, Krah nicht in die Gruppe aufzunehmen, | |
bestätigte ein Sprecher Krahs am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Krah | |
werde aber „selbstverständlich“ ins Parlament einziehen. | |
[10][Gegen Krah hatte die Staatsanwaltschaft wegen Kontakten nach Russland | |
ermittelt]. (afp/taz) | |
## 11.30 Uhr: Wahlbeteiligung in Kroatien am niedrigsten | |
In Kroatien haben nur 21,34 Prozent der Wahlberechtigten an der Europawahl | |
teilgenommen und damit so wenige wie in keinem anderen Land. Das geht aus | |
am Montag veröffentlichten Daten der Europäischen Union hervor. Demnach lag | |
Kroatien bei der Wahlbeteiligung an letzter Stelle, noch hinter Litauen mit | |
28,9 Prozent und Bulgarien mit 31,8 Prozent. | |
Auf der anderen Seite des Spektrums standen bei der Abstimmung Belgien mit | |
89,2 Prozent und Luxemburg mit 82,3 Prozent – in beiden Ländern herrscht | |
Wahlpflicht. In Deutschland lag die Wahlbeteiligung bei 64,8 Prozent und | |
damit über der von 2019, als 61,4 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt | |
hatten. (afp) | |
## 11.25 Uhr: Weber: „Sind Bollwerk gegen Rechtsradikale und | |
Rechtspopulisten“ | |
Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, sieht | |
seine Parteienfamilie nach der Europawahl als Bollwerk gegen Rechtsradikale | |
und Rechtspopulisten. „Wir sind die einzige Partei der Mitte, die keine | |
Mandate verloren hat, sondern dazugewonnen hat“, sagte Weber am Montag vor | |
einer CSU-Vorstandssitzung in München. „Insofern ist das Arbeitsauftrag für | |
uns jetzt, dieses bürgerliche Europa mit Leben zu erwecken.“ Man müsse bei | |
der Wettbewerbsfähigkeit vorankommen, den Frieden sichern und vor allem | |
„die Migrationsfragen klären“. „Wir sind damit auch das Bollwerk gegen d… | |
Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus, weil wir das von der Sache her | |
sehen, die Sorgen der Menschen ernst nehmen, das umsetzen, was sie von uns | |
einfordern“, sagte Weber. „Wenn uns das gelingt, ist das die beste Methode | |
gegen Rechtsradikalismus.“ | |
Ob die EVP sich bei der geplanten Wiederwahl von Ursula von der Leyen auch | |
von der extremen Rechten unterstützen lässt, ist derweil noch offen. | |
(dpa/taz) | |
## 11.15 Uhr: Sibylle Berg für „Die Partei“ ins Europaparlament gewählt | |
Die Schriftstellerin [11][Sibylle Berg] – [12][bekannt] durch [13][Bücher] | |
und Kolumnen – ist für die [14][Satire-Partei „Die Partei“] in das | |
Europaparlament gewählt worden. Die Partei erhielt bei der Wahl am Sonntag | |
in Deutschland 1,9 Prozent der Stimmen und stellt damit zwei Abgeordnete. | |
Berg war auf Platz zwei angetreten, den ersten Platz belegte [15][der | |
Satiriker und Autor Martin Sonneborn], der Parteivorsitzender ist und seit | |
2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. | |
[16][Im Portal X schrieb Berg (62) am Montagmorgen]: „vielen dank! zu zweit | |
werden wir jetzt den überwachungsfaschismus gütig beenden! jede hilfe ist | |
willkommen“. | |
Berg, die in Weimar geboren wurde und in Zürich lebt, veröffentlichte nach | |
eigenen Angaben insgesamt 32 Theaterstücke, 17 Romane und außerdem diverse | |
Kolumnen. Das Berliner Ensemble führte mehrere Stücke von ihr auf, zuletzt | |
zwei Werke, in denen es um Auswüchse sozialer Ungerechtigkeit und den | |
Einfluss digitaler Technologien geht. Vor einem Jahr klagte Berg im | |
Internet darüber, dass sie in Zürich keine Wohnung finde, weil die zu teuer | |
seien oder Schriftsteller nicht genommen werden. (dpa) | |
## 11.10 Uhr: Macrons Leichtsinn und Kühnheit | |
Nach dem Wahlsieg der Rechtspopulisten ruft Präsident Macron Neuwahlen aus. | |
Es steht nichts geringeres als die Zukunft der Republik auf dem Spiel. | |
Den Kommentar von taz-Frankreich-Korrespondet Rudolf Balmer [17][lesen Sie | |
hier]. | |
## 10.50 Uhr: Journalisten-Verband befürchtet mehr Attacken | |
Nach dem Erfolg der AfD bei der Europawahl warnt der Deutsche | |
Journalisten-Verband (DJV) vor zunehmender Gewalt gegen Pressevertreter. | |
„Es steht zu befürchten, dass Pressefeinde Oberwasser bekommen und sich | |
Übergriffe auf Medienschaffende häufen – insbesondere in den bald | |
beginnenden Landtagswahlkämpfen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen“, | |
erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Montag in Berlin. (epd) | |
## 10.15 Uhr: Klimaforscher Mojib Latif besorgt | |
Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif hat große Sorge wegen des Ausgangs der | |
Europawahl. „Künftig werden noch mehr Abgeordnete im Europarlament sitzen, | |
die den menschengemachten Klimawandel leugnen. Das bedeutet, dass es das | |
Thema Klimaschutz künftig noch schwerer haben wird, als es ohnehin schon | |
der Fall ist“, sagte er am Montag der Frankfurter Rundschau. Latif, der | |
auch Präsident der Deutschen Gesellschaft des Thinktanks „Club of Rome“ | |
ist, befürchtet, dass Europa als Vorreiter für den Klimaschutz ausfallen | |
könnte. „Damit erhöht sich die Gefahr eines ungebremsten Klimawandels, der | |
die Menschheit ins Chaos stürzen würde.“ (taz) | |
## 10.10 Uhr: Zentralrat der Juden besorgt über AfD-Ergebnis | |
Der Zentralrat der Juden zeigt sich besorgt über das starke Ergebnis von | |
populistischen Parteien bei der Europawahl in Deutschland. „Es sollte allen | |
demokratischen Kräften zu denken geben, dass bei der Wahl zum Europäischen | |
Parlament in Deutschland rechts- und linkspopulistische Parteien ein | |
Fünftel der Wählerstimmen bekommen haben“, sagte Zentralratspräsident Josef | |
Schuster am Montag. Das sei nicht nur Protest. „Dass gerade die AfD mit | |
ihren eindeutigen Bezügen zu rechtsextremem Gedankengut und Verbindungen | |
ihrer Spitzenkandidaten zu diktatorischen Regimen ein solches Ergebnis | |
erreichen konnte, beunruhigt mich sehr.“ (dpa) | |
## 09.50 Uhr: Meloni lässt Unterstützung für von der Leyen offen | |
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni lässt ihre mögliche | |
Unterstützung für eine zweite Amtszeit von EU-Kommissionspräsidentin Ursula | |
von der Leyen offen. Für eine Entscheidung dazu sei es noch zu früh, sagt | |
sie dem Radiosender 102,5 RTL im Gespräch über den Ausgang der Europawahl. | |
Das Ergebnis der Abstimmung zeige, dass Europa in Zukunft eine | |
pragmatischere Politik umsetzen müsse. Melonis rechtspopulistische Partei | |
Fratelli ist mit 26 bis 30 Prozent bei der Europawahl in Italien stärkste | |
Kraft geworden. (rtr) | |
## 🐾 09.35 Uhr: taz-Kommentar zur EU-Wahl: Schock und Erschütterung | |
Bayerns Ministerpräsident Söder will vorgezogene Neuwahlen wie in | |
Frankreich. Özdemir kritisiert grüne Migrationspolitik. Gabriel attackiert | |
die SPD-Spitze. | |
Den Kommentar von taz-EU-Korrespondent Eric Bonse aus Brüssel [18][lesen | |
Sie hier]. | |
## 🐾 09.30 Uhr: Lettland: Häppchen und Mansplaining in Riga | |
In Lettland stieß die EU-Wahl auf mäßiges Interesse. Vielleicht sehen die | |
Lett*innen die EU genau so, wie unsere Autorin eine Wahlparty erlebt hat? | |
Den Bericht von taz-Redakteurin Gaby Coldewey [19][lesen Sie hier]. | |
## 09.00 Uhr: Özdemir fordert mehr Klarheit bei innerer Sicherheit und | |
Migration bei den Grünen | |
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat nach den deutlichen | |
Verlusten der Grünen bei der Europawahl mehr Klarheit von seiner Partei | |
beim Thema Sicherheit gefordert. „Da werden die Grünen nicht als die Partei | |
wahrgenommen, die gute Antworten hat, die die Sorgen der Menschen genug | |
ernst nimmt“, sagte Özdemir am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Grünen | |
hätten dabei „an Vertrauen eingebüßt“, resümierte Özdemir. | |
Die Frage sei daher, ob die Grünen „die Sorgen der Mehrheit der Menschen in | |
der Mitte der Gesellschaft adressieren“ und „gute Antworten“ liefern | |
könnten. Dabei forderte Özdemir von seiner Partei auch mehr Klarheit beim | |
Umgang mit Islamismus. Er wünsche sich, dass seine Partei gegenüber dem | |
Islamismus genauso „glasklar“ aufgestellt sei, wie bei der Bekämpfung des | |
Rechtsradikalismus. „Genau die gleiche Klarheit wünsche ich mir beim Umgang | |
mit Islamismus“, sagte er. | |
Özdemir betonte weiter: „Wir müssen den Leuten deutlich machen: Wir können | |
Sicherheit. Wir können Zuwanderung steuern.“ (afp) | |
## 🐾 08.50 Uhr: Bündnis Sahra Wagenknecht: Bewährungsprobe bestanden | |
Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ feiert bei der Europawahl seinen ersten | |
Etappensieg. Im Osten landet es sogar auf dem dritten Platz. | |
Die Analyse von taz-Redakteur Daniel Bax [20][lesen Sie hier]. | |
## 08.45 Uhr: Söder fordert Neuwahlen | |
Nach dem Debakel für die Ampel-Koalition bei der Europawahl fordert | |
CSU-Chef Markus Söder möglichst rasch eine vorgezogene Neuwahl des | |
Bundestags – [21][wie in Frankreich auch]. | |
„Diese Regierung ist im Grunde genommen fertig. Und es muss jetzt ähnlich | |
wie in Frankreich sein: Da hat es Neuwahlforderungen gegeben, da gibt es | |
Neuwahlen durch Macron“, sagte Söder am Montagmorgen dem Sender n-tv. Das | |
gelte nun auch für Deutschland: „Es braucht einen Neustart für unser Land. | |
Die Ampel hat kein Mandat mehr, hat kein Vertrauen mehr in der Bevölkerung. | |
Deswegen sollte es jetzt so rasch wie möglich Neuwahlen geben.“ | |
## 08.30 Uhr: Gabriel greift SPD-Führung an | |
Mit Blick auf das historisch schlechte Abschneiden der SPD bei der | |
Europawahl hat deren früherer Vorsitzender Sigmar Gabriel die Parteispitze | |
der Sozialdemokraten scharf angegriffen. Es sei aber falsch, alles der | |
Regierung in die Schuhe schieben zu wollen, auch wenn deren Politik klar | |
abgestraft worden sei, sagte Gabriel dem Stern am Montag. | |
Ihn mache etwas anderes wütend, sagte der Ex-Parteichef: „Zusehen zu | |
müssen, wie nach einer solch bitteren Niederlage die professionellen | |
Gesundbeter und Ja-Sager schon vorbereiten, wie man spätestens übermorgen | |
wieder zur Tagesordnung übergehen kann“, sagte er. (afp) | |
## 08.00 Uhr: Tusks Koalition gewinnt in Polen | |
In Polen hat die liberal-konservative Bürgerkoalition (KO) von | |
Ministerpräsident Donald Tusk die Europawahl gewonnen. Laut dem in | |
polnischen Medien veröffentlichten amtlichen Endergebnis kommt sie auf 37,1 | |
Prozent der Stimmen. Dahinter folgt mit 36,2 Prozent die | |
national-konservative und EU-kritische Partei Recht und Gerechtigkeit | |
(PiS), die bis zum Machtwechsel im vergangenen Jahr acht Jahre regierte. | |
Auf Rang drei kommt die rechtsextreme Partei Konföderation mit 12,1 | |
Prozent. Tusks Koalitionspartner, das Mitte-rechts-Bündnis Der Dritte Weg | |
und die Neue Linke kommen auf 6,9 Prozent beziehungsweise 6,3 Prozent. Die | |
Wahlbeteiligung lag bei 40,7 Prozent. (rtr) | |
## 🐾 07.45 Uhr: Auch in Griechenland erstarken Rechte | |
Die konservative Nea Dimokratia hat laut Premierminister Mitsotakis ihr | |
Ziel verfehlt. Die rechte Partei EL konnte ihr Ergebnis verdoppeln. | |
Den Bericht von taz-Korrespondent Ferry Batzoglou [22][lesen Sie hier]. | |
## 06.00 Uhr: Union laut amtlichem Wahlergebnis bei 30 Prozent | |
Bei der Europawahl in Deutschland ist dem vorläufigen amtlichen Ergebnis | |
zufolge die Union mit 30 Prozent die stärkste Kraft. Die AfD gewinnt | |
deutlich hinzu und liegt mit 15,9 Prozent an zweiter Stelle, wie die | |
Bundeswahlleiterin mitteilt. Die Ampel-Parteien müssen Verluste hinnehmen: | |
Die SPD kommt mit 13,9 Prozent auf Rang drei, die Grünen folgen mit 11,9 | |
Prozent, die FDP erreicht 5,2 Prozent. Das neu gegründete Bündnis Sahra | |
Wagenknecht kommt aus dem Stand auf 6,2 Prozent. Die Linkspartei erhält 2,7 | |
Prozent. (rtr) | |
## 04.35 Uhr: Amtliches Wahlergebnis in Deutschland | |
Bei der Europawahl in Deutschland ist nach Angaben der Bundeswahlleiterin | |
die CDU/CSU nach Auszählung aller Wahlkreise mit 30 Prozent stärkste Kraft. | |
Die AfD liegt demnach mit 15,9 Prozent an zweiter Stelle. Die SPD kommt auf | |
13,9 Prozent, die Grünen auf 11,9 Prozent. Die FDP erreicht 5,2 Prozent, | |
die Linkspartei 2,7 Prozent. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht | |
kommt aus dem Stand auf 6,2 Prozent. (rtr) | |
## 03.42 Uhr Wirtschaftsweise wirft Grünen falsche Klimapolitik vor | |
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm führt das schwache Abschneiden der | |
Grünen bei der Europawahl auf eine falsche Klimaschutzpolitik zurück. Das | |
Heizungsgesetz etwa habe „viel Vertrauen beim Wähler zerstört“, sagt die | |
Ökonomin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ein großes Problem | |
erscheint mir, dass Klimaschutz nicht besonders überzeugend umgesetzt | |
wird.“ Statt sich mit der FDP auf einen marktorientierten Ansatz mit | |
starkem Emissionshandel zu einigen, hätten sich die Grünen „dazu | |
verstiegen, in großem Umfang mit Förderung und Subventionen zu arbeiten“. | |
Dafür fehle aber das Geld. | |
Zugleich macht die Wirtschaftsweise deutlich, dass sie mit einer | |
Neuwahl-Debatte auch in Deutschland rechnet. Die Entscheidung des | |
französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Auflösung des Parlaments | |
„dürfte diese Diskussion auch in Deutschland befeuern“. Die aktuellen | |
Haushaltsverhandlungen seien eine Sollbruchstelle. (rtr) | |
## 03.26 Uhr: Euro verliert an Wert | |
Nach der Ankündigung vorgezogener Neuwahlen in Frankreich gibt der Euro im | |
frühen asiatischen Handel nach. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,0764 | |
Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit dem 9. Mai. Zuletzt notierte | |
der Euro bei 1,0776 Dollar, ein Minus von 0,24 Prozent. Die Anleger zeigten | |
sich besorgt über die Auswirkungen der neuen politischen Unsicherheit in | |
der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. (rtr) | |
## 🐾 00.30 Uhr: Raues Klima in Europa | |
Das rechte Lager erlebt den vermuteten Aufschwung. Ursula von der Leyen | |
sieht den Sieg bei den Konservativen und setzt auf eine Bastion gegen | |
Rechts. | |
Die Zusammenfassung der Wahlergebnisse am Sonntag von | |
taz-Europa-Redakteurin Tanja Tricarico [23][lesen Sie hier]. | |
## 00.03 Uhr: Von der Leyen rechnet mit zweiter Amtszeit | |
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist zuversichtlich, dass sie | |
die notwendige Unterstützung für eine zweite Amtszeit erhält. Sie könne ein | |
neues Mandat gewinnen, erklärt sie. Bei der Europawahl hätten linke und | |
rechte Extreme zugelegt. Aber sie wolle eine breite Mehrheit der Mitte für | |
ein starkes Europa aufbauen. „Das Zentrum hält“, sagte von der Leyen. Mit | |
den pro-ukrainischen Kräften wolle sie weiter zusammenarbeiten. | |
Die Entwicklungen am Wahltag können Sie hier in unserem [24][Live-Ticker | |
zur Europawahl von Sonntag] nachlesen. | |
10 Jun 2024 | |
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