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# taz.de -- Demonstrationen gegen rechts: Größte Protestwelle in der BRD
> Das Institut für Bewegungs- und Protestforschung hat die Demos gegen
> rechts zu Beginn des Jahres analysiert. Dabei hat es auch Daten der taz
> verwendet.
Bild: Hier wird die Demokratie verteidigt: Kundgebung gegen Rechtsextremismus a…
Frankfurt am Main/berlin epd/taz | Einer [1][Analyse des Berliner Instituts
für Bewegungs- und Protestforschung] sind die Demonstrationen gegen
Rechtsextremismus zu Beginn des Jahres „die größte Protestwelle [2][in der
Geschichte der Bundesrepublik]“. Zwischen Mitte Januar und Ende März 2024
sind demzufolge [3][mehr als 3,6 Millionen Menschen] auf den Straßen
gewesen.
Auslöser für die Protestwelle waren Enthüllungen des Recherchezentrums
Correctiv am 10. Januar über ein Treffen von Neonazis, an dem Politiker der
in bedeutenden Teilen rechtsextremen AfD sowie einzelne Mitglieder der CDU
und der rechtsradikalen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Dabei
ging es auch um Pläne, nichtweiße Menschen und Menschen mit ausländischen
Wurzeln auszubürgern und zu vertreiben. Einzelne Teilnehmer gingen zwar
gegen die [4][Recherche vor Gericht], doch bisher bleiben diese zentralen
Ergebnisse unangefochten.
In den großen Städten und im Westen der Republik war die
Mobilisierungskraft der Proteste der Analyse deutlich größer als auf dem
Land und im Osten. In Hamburg gingen pro 100.000 Einwohner mehr als 16.000
Menschen auf die Straße, in Sachsen-Anhalt weniger als 1.300.
Diesen Zusammenhang stellt auch eine taz-Grafik dar:
Allerdings sei es kein Querschnitt der Bevölkerung gewesen, der da
protestiert habe, heißt es in einem Analysepapier des Instituts über die
Demonstrationen. Zwar rechneten sich die Teilnehmenden mehrheitlich der
mittleren Mittelschicht zu: „Doch waren die Protestierenden
überdurchschnittlich hochgebildet und verorteten sich überwiegend im linken
politischen Spektrum.“ Lediglich drei Prozent der Demonstrierenden
verorteten sich im Mitte-rechts-Spektrum.
Die Ergebnisse des Instituts für Bewegungs- und Protestforschung bezüglich
der Milieus, aus dem die Teilnehmer stammen, stützen sich zwar lediglich
auf Befragungen vom Ende Januar im Landkreis Konstanz. Es sei jedoch
unwahrscheinlich, dass Befragungen an anderen Orten ein wesentlich
abweichendes Ergebnis erbracht hätten, hieß es.
## Auch mit taz-Daten abgeglichen
Einen politischen Durchbruch sieht das Institut in den Protesten nicht.
Entscheidender als der Straßenprotest sei, „wie viele der Demonstrierenden
sich mit welcher Beharrlichkeit in die politischen Debatten in ihrer
alltäglichen Lebenswelt einmischen und gegen rechtsradikale Äußerungen und
Handlungen einschreiten“.
Der quantitativen Analyse des Instituts liegt eine öffentlich zugängliche
Datensammlung der zivilgesellschaftlichen Gruppe DemokraTEAM zugrunde, die
durch eigene Recherchen und zusätzlich erhobene statistische Daten
angereichert wurde. Die [5][taz hatte selbst über Wochen Daten zu den
bundesweit stattfindenden Protesten gesammelt] – auch damit hat das
Institut seine Daten teilweise abgeglichen.
15 May 2024
## LINKS
[1] http://u.epd.de/2zx3
[2] /Kleine-Chronologie-der-groessten-Demos/!5989674
[3] /Analyse-der-Demos-gegen-Rechtsextreme/!5995645
[4] /Rechercheplattform-vor-Gericht/!6001119
[5] /Demos-gegen-rechts/!5994464
## AUTOREN
Lalon Sander
Sean-Elias Ansa
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